Triclinium | Ein Abendessen im Kreise der Familie

  • Irgendwie kam sich Iuvenalis beobachtet vor und zwar von Vitamalacus. Irgend etwas in seinem Blick verriet ihm das es ihm nicht so zu sagte das er Albina ansah. War es denn vielleicht Eifersucht?


    Er bediente sich nun auch am Essen. Er griff mal hier zu und mal da. Dann ließ er einen Sklaven kommen der ihm Wein einschenken und nachschenken sollte.


    Gratuliere zu diesem vorzüglichen Abendmal Vitamalacus.


    Versuchte der Alte ein wenig von sich ab zu lenken.


    Hmm, diesen Avarus muß ich doch wirklich ein mal persönlich kennen lernen... Wo kann man ihn denn antreffen außer jetzt im Senat?


    Witzelte er.

  • Leider war ihre Frage an Claudia nicht zum Tragen gekommen, da diese in eben diesem Moment von einer Sklavin in Beschlag genommen wurde, die ungeschickter Weise etwas umgeworfen hatte und einer deutlichen Ermahnung bedurfte.
    So wendete sich Albina wieder dem Gespräch der Männer zu und lauschte aufmerksam deren Worten.


    Doch mehr als das was sie aussprachen schien noch etwas untergründigeres zu laufen. Es herrschte eine Anspannung zwischen ihrem Cousin und Iuvenalis die zwar nicht ausgesprochen aber beinahe greifbar war. Was war denn bloß in die Männerwelt gefahren.


    Sie hatte sich Mühe gegeben, Iuvenalis aufdringliches Verhalten durch Reaktion nicht noch offensichtlicher zu machen. Doch Quintus waren dessen Blicke anscheinend nicht entgangen. Und sie gefielen offensichtlich nicht.


    Albina, die ahnte Auslöser des ganzen zu sein, hoffte, begann sich unwohl zu fühlen, war es doch als letztes ihre Absicht Zwietracht in der eigenen Familie zu sähen.


    Ihr blieb nichts weiter übrig als das ganze weiter möglichst unbeteiligt zu verfolgen um es nicht noch schlimmer zu machen.
    Währenddessen wanderten ihre Gedanken, so sehr sie es auch verurteilte, wieder zu Quintus...

  • Durus hatte seine Niederlage vor Gericht immer noch nicht vergessen, das merkte er nur zu deutlich. Eigentlich es auch nicht schlecht, schliesslich war eine gewisse Hartnäckikeit stets zu begrüssen, aber diese durfte nicht zur Bessenheit werden.


    "Avarus Verhalten lässt Gravitas und Dignitas vermissen, es liegt mir fern ihn zu verteidigen. Allerdings ist es nicht an uns, ihm aus den Senat zu werfen, das ist Aufgabe des Imperators. Sollte er allerdings in der Villa Tiberia auftauchen und um ein Mitglied der Familie werben, dann würde ich inn von Titus aus der Villa werfen lassen," meinte er trocken zu Durus, wandrte sich dann kurz zu Iuvemalis.
    "Danke nicht mir, danke der Küche."
    Es lag ihm fern, sich mit den Leistungen der Sklaven der Villa zu schmücken.
    "Eigentlich solltest du ihn in der Nähe deines zukünftigen Arbeitsplatzes finden können. Böse Zungen allerdrindings würde dir ein par Tabernen der Stadt empfehlen."

  • Jetzt, da sie so auf dieser Liege lag, bemerkte sie erst wie erschöpft sie war. Und diese Innere Anspannung aufgrund der Stimmung die zwischen Quintus und Iuvenalis zu entstehen schien erschöpfte sie gerade umso mehr.

    "Quintus, verzeih, wenn ich dich kurz unterbreche."
    Sie blickte ihn entschuldigend an.


    "Ich weiß, dass dieses Essen auch wegen meiner Ankunft stattfindet. Doch leider merke ich gerade, wie erschöpft ich wohl doch von der Reise bin. Würdest du es entschuldigen, wenn ich mich bereits zu so früher Stunde zurückziehe? Ich fühle mich gerade so recht nicht wohl."


    Es tat ihr sehr leid, ihrem Cousin das mitteilen zu müssen, da er doch ihr zu Liebe dieses gemeinsame Essen veanstaltet hatte und sie ihn in keiner Weise zu enttäuschen gedacht hatte. Doch sie ahnte, dass wenn sie sich nicht bald zur Ruhe legen würde, ihr noch der Kreislauf versagte und das wäre ihr mit Sicherheit noch unangenehmer als dieser frühe Rückzug.

  • Durus nahm sich ein neues Stück, während er die Reaktionen auf seine Meinung registrierte. Iuvenalis' Reaktion war weniger aufmerksamkeitserregend, zeigte aber deutlich die scheinbar offene Art des alten Mannes. Seine Blicke zu Albina bemerkte er nicht.


    Als Quintus wieder ansetzte, befürchtete Durus schon das schlimmste, doch wurde er angenehm überrascht. Quintus wollte Avarus doch nicht verteidigen, sondern möglicherweise nur die Stimmung bewahren. Hatte er sie etwa zerstört? Ging deshalb auch Albina zu Bett? Er lächelte entschuldigend.


    "Verzeih, wenn ich Dich durch mein Gerede von Politik abgeschreckt habe, aber es brannte mir auf dem Herzen."

  • Eigentlich hatte sie sich nur unscheinbar zurück ziehen wollen. Und nun das. Alle Blicke waren auf sie gerichtet und Durus schien zu befürchten er seie daran schuld. Dabei war er das weniger als die beiden anderen Männer im Raum.


    "Oh Nein, lieber Durus. Bitte versteh mich nicht falsch. Das ganze hat damit garnichts zu tun." sagte sie und blickte ihren Cousin entschuldigend an.


    "Und ich wollte euch in eurer Unterhaltung auch gewiss nicht länger unterbrechen."


    Im Mittelpunkt zu stehen war die letzte ihrer Absichten gewesen und so errötete sie leicht. Ihr Blick wanderte zu Quintus, abwartend wie er auf ihre Bitte reagieren würde.

  • Der Blick den er Albina zu warf, war bestenfalls alls streng zu erachten. Für ihn, den alten Soldaten war diese Bitte eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, des kam schon fast einem unerlaubten Rückzug gleich.
    "Dies ist ein Essen im Kreise der Familie, natürlich kannst du gehen," sagte er mit kühler Stimme. "Allerdings, kann es dir passieren, das du in naher Zukunft bei einem öffentlichen Essen bist. Dann wirst du dich nicht zurückziehen können. Egal wie du dich fühlst. Ich würde es also begrüssen, wenn du dich nicht zurückziehst."
    Es mochte so formuliert sein, das sie ein Wahl hatte, doch eigentlich musste sie deutlich heraushören können was es hiess : DU bleibst !


    Unterdessen machten sich die Skalven daran, die Vorspeise abzutragen und den Hauptgang aufzutragen.

  • Beinahe erschrocken war Albina von den Worten ihre Cousins. Doch noch mehr als seine Worte traf sie sein Ton. Ihr waren die Sitten hier nicht bekannt und nie hätte sie geahnt eine solche Reaktion hervorzurufen. Zuhause war es ihr erlaubt zu kommen und zu gehen wie sie beliebte, auch wenn sie es aufgrund ihrer Erziehung natürlich nicht tat.


    Irgendetwas in ihr zitterte in diesem Moment, und es kostete sie all ihre Kraft ein halbwegs gefasstes Gesicht zu behalten. Sie wollte doch nur möglichen Problemen vorbeugen. Mit leicht verletztem Unterton aber auch mit all der Kühle, die ihr in ihre Stimme zu legen möglich war, antwortete sie.


    "So denn, dann werde ich wohl meine Befindlichkeit zum Wohle der Familie hintanstellen. Wenn es dein Wunsch ist, so bleibe ich natürlich." sprach sie und schenkte ihm einen eisigen Blick.


    Er hatte einen Fehler gemacht, und den sollte er ruhig fühlen. Er hatte sie bloßgestellt, vor dem Rest der Familie. Er hatte sie in ihre Schranken gewiesen, als wäre sie einer seiner Probati. Konnte sie sich so in ihrem Cousin getäuscht haben? Sie dachte, es gäbe ein zartes Band zwischen ihnen. Doch nichts von dem spürte sie in diesem Moment. Nach außen hin die Fassung wahrend brodelte sie innerlich.


    Enttäuscht, verletzt und wütend wandte sie den Blick von ihm ab und streifte das kurz Durus. Was mochte in ihm wohl vorgehen? Was würden die anderen bloß denken?

  • Durus verfolgte schweigend das Schauspiel, das sich zwischen Albina und Quintus abspielte. Er wusste, dass Quintus ihr Ersatzvater war, solange der wirkliche Vater nicht hier war, aber seine Reaktion überraschte ihn doch.


    Plötzlich hatte er auch das Gefühl, dass es dem Mädchen nicht so gut ging. Wirkte sie nicht etwas blass? Oder war es nur Einbildung? Naja, er würde sich nicht einmischen - Quintus hatte das zu entscheiden, nicht er. Als Albinas Blick ihn traf, setzte er ein ermunterndes Lächeln auf - das arme Ding!


    Trotzdem aß er daraufhin schweigend sein Fleisch weiter, nahm dann etwas Salat und noch ein Ei. Sollte doch jemand anderes die peinliche Pause unterbrechen!

  • Es war ihm klar, das er streng gewesen war, strenger als ihr Vater es wohl gewesen war, allerdings war diese Härte und Unnachsichtigkeit für ihn nichts ungewöhnliches. Und seine Worte waren durchaus mit bedacht gewählt, sein Sohn hätte wahrscheinlich nur scharfes "Du bleibst" zu hören bekommen.
    Ein leichtes Unwohlsein war für ihn kein Grund für einen Rückzug.


    Bevor er das Schweigen, das eingetreten war, unterbrach, liess er sich etwas Wein eingeschenken und begutachtete die Speisen des Hauptganges, der gerade aufgetragen wurde. Auf den Platten wurde gefüllte Ferkel aufgetragen, zu denen Garum gereicht wurde.


    "Wir sollten das leidige Thema Senator Avarus einfasch sein lassen. Claudia, wie war es eigentlich in Misenium ? Du sagtest, das es nicht so erfreulich war ?"

  • Iuvenalis wollte gerade zu einer Antwort ansetzen als Vitamalacus zu ihm meinte er würde ihn in der Nähe seines neuen Abreitsplatzes antreffen oder eben in einer Taberna als Albina sich auf ein mal zurück ziehen wollte und Vitamalacus seinen Einwand äußerte.


    Als Politiker welcher er denn nun hätte er wie er fand ein wenig mehr Fingerspitengefühl zeigen sollen vielleicht gar müssen. Aber konnte eben aus seiner Haut heraus so wie er selb´st auch nicht, Vitamalacus war eben doch zu sehr Soldat. Aber das würde nichts daran ändern wie er Albina in die Enge getrieben hatte, wie einen Feind.


    Und das wahrscheinlich nur alles wegen ihm da er sie unentwegt hatte anschauen müssen. Vielleicht würde es ein Außenstehender gar als anstarren bezeichenen doch dies war eigentlich nicht seine Absicht, nein, er war von ihr einfach nur fasziniert. Und wer konnte ihm das verdenken. Wer, der seine Claudia gekannt hatte.


    Mit einem mal wechselte Vitamalacus geschickt das Thema. Als er seine Heimatstadt erwähnte wurde der Alter hellhörig.

  • Claudia hatte die Frage die Albina ihr gestellt hatte nicht mitbekommen, da sie in Gedanken versunken war und auch das Essen eher ignorierte. Von den Gesprächen bekam sie kaum etwas mit und starrte meist vor sich hin. Ab und zu nickte sie wie in Trance.

  • Der Alte hüstelte.


    Claudia!


    Ihren Namen betonte er um sie aus ihrer Abwesenheit heraus zu reißen. Denn auch ihn würde es interessieren was in Misenum so vor sich ging.


    Wenn schon Vitamalacus es nicht fertig brachte seine Frage zu wiederholen so tat er es eben und zwar schon aus eigenem Interesse.


    Was ist nun mit Misenum? Was gibt`s dort Neues oder nicht Neues?

  • Claudia zuckte leicht zusammen. Sie schaute Iuvenalis an und ihre Gedanken lösten sich auf um neuen Platz zu machen.


    "Misenum.. Nun, die dortige Stadtverwaltung schien mir etwas verschlafen und sehr unkooperativ." sagte sie.


    "Lucius hatte dort, im Rahmen dieses grossen Villenbauprojekts, ihr habt sicherlich davon gehört, eine Villa erstanden. Da er schon länger nichts mehr von dort gehört hatte, sind wir hin gereist um nach dem Rechten zu sehen, schliesslich muss eine solche Investition geschützt werden." berichtete sie.


    Sie trank einen Schluck.


    "Allerdings zeigte sich der Duumvir sehr uneinsichtig und bestand darauf, dass die Villa noch nicht fertiggestellt sei und er noch auf irgendetwas von der Verwaltung hier in Rom wartete. Man stelle sich vor, in fast zwei Jahren hat man es nicht geschafft eine Villa zu bauen."

  • Beamte... Holla, er war ja jetzt auch wieder einer... :D
    Naja das die in Misenum so ihre Probleme haben wußte er ja... ;)
    Aber das man sich so anstellte konnte er beim besten Willen nicht nachvollziehen.


    Das ist aber doch recht merkwürdig. Hat der dortige Duumvir wenigstens gesagt was ihm denn noch fehlt?
    Aber das entschuldigt allerdings nicht das die Villa noch nicht fertig gebaut ist. Haben die dort Sklavennotstand oder liegt es an den Formalitäten selbst das das Projekt in Verzug geraten ist? Aber zwei Jahre... Bei den Göttern!


    Er konnte nur den Kopf schütteln.

  • Durus lauschte Claudias Worten. Das war ja unglaublich!


    "Ich selbst habe damals bereits am Villenbauprojekt mitgearbeitet! Damals ging alles planmäßig - außer, dass der Architekt sich ziemlich Zeit gelassen hatte, zu erscheinen. Trotzdem...eine Bauzeit von mehr als zwei Jahren...ist noch der Artorier dort Duumvir?"

  • Dann versteh ich nur nicht warum er das nicht schon längst in Angriff genommen hat. So schwer kann das doch nicht sein!


    Aber wie Du schon sagst, er wird wohl in dieser Hinsicht ein wenig inkompetent sein. Nur wenn er es nicht beherrscht, warum überläßt er es nicht einem seiner Schreiber. Es wird doch einen geben der da mal Nachforschungen anstellen kann.


    Sachen gibt`s...

  • "Artorius Corvus oder so ähnlich." antwortete sie nickend auf Durus Frage.


    "Man sollte so etwas nicht in die Hände eines so einfach gestrickten Mannes legen. Ein solches Projekt sollte durch einen erfahrenen Mann geleitet werden."

  • Das Gespräch ging Albina vorbei. Sie war viel zu seh mit dem beschäftigt, was in ihr vorging. So setzte sie ein neutrales Gesicht vor und tat als ob sie der Unterhaltung zuhören würde. In Wirklichkeit kämpfte sie innerlich gegen die Gefühle an, die Quintus indirekter Befehl auszulösen begann. Sie versuchte krampfhaft diese Gefühle nicht ausufern zu lassen. Konnte sie einen Menschen wirklich hassen? Momentan dachte sie es auf jeden Fall... Aber vermutlich war es nur ihr Schmerz, der es ihr gerade so suggerierte.
    Nach außen hin gelassen, schien sie der Unterhaltung einfach zu folgen.

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