Atrium | Furianus, Commodus

  • "Erfahren werden wir es wohl nie. Außer...hast du Klienten am Kaiserhof?"


    Klienten hatte er dort noch keine, auch wenn dies sehr nützlich für ihn sein würde. Er musste sich dem dringend annehmen.


    "Das könnte ein guter Grund für diese schreckliche Erlaubnis sein, denn der Kaiser hat ja keinen Einblick in die Kandidatenliste des Konsuls. Es gibt viele potenzielle Consuln, da wäre es wirklich naheligend."

  • "Ich zähle am Hof lediglich den Quaestor Principis zu meinen Klienten." sagte er und hatte nicht vor zuzugeben, dass er generell nicht wirklich viel mehr Menschen dazu zählte.


    "Und selbst wenn er ihn mit Absicht gewähren liess, so ist er ja noch nicht gewählt. Diese Hürde muss er zuvor noch nehmen, bevor er wieder wirklichen Schaden anrichten kann."

  • "Schade, dass seine Amtszeit bald vorüber ist, er hätte dir sicherlich viel mehr mitteilen können."


    War nicht Aelius Callidus ebenfalls dort am Kaiserhof? Er konnte sich vage daran erinnern mal mit jenem darüber gesprochen zu haben. Er musste Callidus irgendwann mal aufsuchen. :)


    "Deine Worte in der Götter Ohren. Ich hoffe, dass es keine Überraschung geben wird, denn das wäre fatal."


    Das Thema war, wie die Person, nicht sehr erheiternd und so beschloss Furianus umzuschwenken, da auch schon Speis und Trank serviert wurden.


    "Wie geht es deinem Sohn Balbus? Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen."

  • Commodus ersparte sich weitere Kommentare bezüglich des möglichen nächsten Consuls und lächelte, als Furianus auf seinen Sohn zu sprechen kam.


    "Nun, seit ich wieder hier in Rom bin, hab ich ich noch nicht sehr oft gesehen. Und das obwohl wir im gleichen Haus wohnen." sagte er und lachte.


    "Er ist den Grossteil des Tages in der Castra und scheint dort auch sehr viel zu tun zu haben, denn meist kommt er erst spät nach Hause."


    "Ich wusste nicht, dass ihr euch näher kennt." bemerkte er und wunderte sich, ob er dies vielleicht einfach nur vergessen hatte.

  • "Meinen Vater sehe ich auch zu selten."


    Lachte auch er und konnte gut nachvollziehen, warum Balbus so beschäftigt war. Als Princeps hatte man die Castra zu leiten und das in einer Vorbildfunktion.


    "Ja, wir kennen uns. Die Prätorianer sind hier nämlich schon beinahe regelmäßige Gäste, da man den Flaviern immer wieder etwas vorwerfen muss. Aber du kennst ja die Gerüchteküche Roms."


    Er lachte, auch wenn diese Tatsache der Familie nicht gerade zu einem höheren Ansehen oder Ehre gereichte und er sich maßlos ärgern müsste.

  • "Dein Vater ist auf Sardinia wenn ich mich recht erinnere, oder?" fragte er.


    "Es tut mir leid, wenn mein Sohn dir und deiner Familie Ärger bereitet, aber vermutlich werden die Praetorianer nicht ohne guten Grund hierher kommen, nehme ich an."

  • "Mein Vater weilt hier, zumindest länger, als die letzten Male, da blieb er nicht lange. Ich hoffe, dass er sich nicht zu sehr nach der Insel sehnt."


    Nun durfte Furianus nichts falsches sagen, was Balbus und seine Besuche betraf, winkte jedoch sogleich ab.


    "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Dein Sohn führt Befehle aus und tut seine Pflicht. Er ist jedoch immer freundlich und zuvorkommend, wenn er hier ist. Zu entschuldigen brauchst du dich wirklich nicht.
    Es sind Gerüchte, nicht mehr. Vielleicht aus Neid, ich weiß es nicht."


    Neid war zwar noch immer die größte Anerkennung, doch zu viel vertrug man auch nicht.

  • "Dann scheint die Erziehung des Jungen ja doch nicht schief gegangen zu sein, wenn er zumindest den nötigen Respekt vor dir und deinem Haus an den Tag legt." sagte er und lächelte.


    "Gerüchte können einem Menschen durchaus Schaden zufügen, mein Freund, also gehe mit ihnen nicht zu leichtsinnig um."

  • Furianus nickte auf die Bemerkung von Commodus lächeld und nahm sich sogleich eine der dunkelblauen Trauben, die als Vorspeise aufgestellt worden waren.


    "Anfangs nimmt man diese Gerüchte zu ernst, dann ebt sich die Wut und der Zorn in Gleichgültigkeit. Doch eine kritische Betrachtung habe ich noch nicht ablegen können, denn dafür ist mir das Wohl der Familie zu wichtig.
    Sag, Commodus, wie geht es denn den restlichen Prudentiern? Ich kenne ja leider nur deinen Sohn und dich, was bei anderen Gentes vollkommen reichen würde, um sich auf alle Ewigkeit dieser Ehre zu rühmen."


    Unterschwellige Komplimente waren stets angebracht. Jedoch war er sich ebenfalls bewusst, dass zu viel Honig auch nicht schmeckte.

  • "Lass es mich ehrlich und direkt sagen. Alle anderen Prudentier sind tot." sagte er traurig.
    "Jedenfalls alle die mir bisher bekannt waren. Es gibt jedoch einen Lichtblick, denn einige Wochen vor meiner Abreise nach Rom, traf ich auf ein junges Mädchen, Prudentia Aquilia. Nachforschungen haben ergeben, dass es sich um die Tochter meines Vetters handelt."

  • "Es tut mir leid, Commodus, das wusste ich nicht."


    Entgegnete er sichtlich betroffen und verstummte sogleich. Das Gespräch war so angenehm verlaufen und er hatte es nun ins Wanken gebracht.


    "Also ist sie deine Schwester?"


    Wie alt musste diese Frau sein, wenn er sich Commodus betrachtete?

  • Commodus schmunzelte. "Ich dachte, ich sei von uns beiden der alte Mann. Aber so schlecht wie sich deine Ohren hier präsentieren, glaube ich, dass ich doch noch nicht so alt sein kann."


    Er lachte laut auf.


    "Sie ist die Tochter meines Vetters. Also die Tochter des Sohnes meines Onkels. Ich dachte in patrizischen Gentes legt man Wert auf das korrekte Wissen über Familienbande."

  • Furianus musste nun verlegen lächeln. Welch eine Pein.


    "Entschuldige, ich war wohl noch zu betroffen von deiner ersten Aussage, dass ich die zweite nicht recht hörte.


    Hat dein Sohn nicht vor zu heiraten, denn wenn die Prudentia doch schon so klein ist, erwartet man dies nur zu Recht von ihm. Er muss, als Erbe, den Fortbestand sichern, so wie du es erfolgreich gemacht hast."


    Er musste schnell ablenken, denn er war wohl schon rot aufgrund dieses Versprechers.

  • "Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie seine Pläne diesbezüglich aussehen. Allerdings wird dies auch zu den Dingen gehören, die ich während meines Aufenthalts hier zu regeln gedenke." sagte er.


    "Ich nehme nicht an, dass du eine Schwester hast?" fragte er lachend.

  • "Dafür müsste er aber erst einmal aus der Castra raus. Solange er den Grossteil des Tages da drin verbringt, kann er schliesslich keine finden." sagte er.


    "Aber jetzt ist ja sein alter Herr da. Der wird das schon richten." Er grinste.

  • Furianus tat es ihm gleich. Es war ein lockeres Gespräch zu welchem nun auch die Speise angerichtet wurde. Es war gebratenes Lamm, Fisch mit Garum und anderen Köstlichkeiten, die der Vorratschschrank des flavischen Domizils zu bieten hatte.


    "Du wirst wohl Heiratspolitik betreiben?"


    Fragte er, nachdem er einen Schluck des guten Weines zu sich genommen hatte.

  • "Ich würde nicht so weit gehen direkt von einer Heiratspolitik zu sprechen. Allerdings werde ich mich darum bemühen eine angemessene Kandidatin zu finden. Schliesslich soll mein Sohn nicht irgendeine dahergelaufenen Lupa von der Strasse in meine Familie holen." antwortete er.

  • "Nun ja, deinem Sohn wäre solch eine Entscheidung auch nich zuzutrauen, ist er doch wohl erzogen und weiß sicherlich um seine Aufgaben den Erhalt und das Ansehen der Familie betreffend."


    Eine Lupa in die Familie zu bringen würde wohl nicht dem ärmsten Römer einfallen, beleidigte er damit ja nicht nur die Familie, sondern auch die Ahnen. Genüsslich nahm Furianus ein Stück Käse und ließ den Happen auch schnell verschwinden.


    "Als Prätorianer, als Princeps, dürfte es keine allzu große Aufgabe sein bereitwillige Kandidatinnen zu finden. Die schwarzen Uniformen und die Tatsache eine Auslese zu sein, ziehen viele Frauen wie durch Zauberei an."

  • "Ich bin mir sicher, dass er so etwas nicht tun würde, aber trotzdem ist ein wachsames väterliches Auge sicherlich nützlich." sagte er.


    "Wenn dies wirklich so ist, frage ich mich allerdings, warum er bisher noch keine Frau gefunden hat."

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