• Umgeben von hohen Regalen, gefüllt mit Pergamenten und Papyri, saß Leontia an einem schweren Schreibtisch, und studierte schon seit Stunden eifrig das ‚Gastmahl des Kallias’ von Xenophon. Das Kinn in die Hand gestützt, die Augen vor Konzentration leicht zusammengekniffen, war sie gerade in den Redewettstreit vertieft, in dem die Gäste darum wetteiferten, welche ihrer Eigenschaften wohl am löblichsten zu nennen war. Hin und wieder machte sie sich kleine Notizen auf einem Wachstäfelchen, sah dann nachdenklich auf, und ihre schlanken Finger spielten an ihrem silbernen Ohrgehänge, ließen die kleinen Mondstein-Anhänger leise gegeneinander klimpern.


    Sonst war es sehr still in dem großen Raum. Nur die Feder des Bibliothekars, eines verwitterten alten Sklaven namens Mago, der am einem Schreibpult vor dem Fenster ein Werk kopierte, glitt stetig über das Pergament, und erfüllte den Raum mit einem leisen und beruhigenden Schaben. Breite Fenster ließen auch an diesem eher trüben Tag ausreichend Licht ein, um den halbrunden Raum ganz zu erhellen. Ein klares Muster von glänzendem schwarzem und weißem Marmor zierte den Boden und setzte sich als Fries an den Wänden fort, dort prangte auch eine große Landkarte des Imperiums und seiner Grenzgebiete. Daneben standen eine Büste des Homer, sowie eine des Herodot.


    Leontia liebte diese ruhige Atmosphäre, diese Aura des Geistes und der edlen Wissenschaften, die, völlig losgelöst von den banalen und profanen Begebenheiten des Alltags, dazu einlud, die Gedanken in kühne Höhen schweifen zu lassen. Allerdings erreichte sie heute nicht ganz jenes Stadium hochgemuter Kontemplation… - denn etwas irritierte sie: wieder und wieder stolperte sie in dem Werk, inmitten der geistreichen Wortgefechte, amüsanten Sottisen und klangvollen Formulierungen, über unverhohlene, geradezu derbe Anspielungen auf … nun ja, auf die Liebe zu den schönen Knaben. Und ganz eindeutig war hier nicht die Rede vom Hohen Eros.


    Natürlich war Leontia bei ihren Studien der großen griechischen Philosophen bereits des öfteren diesem Thema begegnet, aber doch eher in verklärter und vergeistigter Form - niemals so direkt präsentiert. Worüber sie im 'Phaidros', diesem ergreifenden Hohelied der Schönheit noch mit Leichtigkeit hatte hinwegsehen können – hier sprang es ihr förmlich ins Auge, erregte mehr und mehr ihr Missfallen. Und auch die Darstellung des Sokrates widerstrebte ihr, er war hier reichlich mit menschlichen Schwächen versehen skizziert, trug bisweilen sogar silenenhafte Züge!


    Sie las:


    Das mag gut seyn, sagte Charmides. Aber du, Syrakusier, worauf thust du dir wohl am Meisten zu Gut? Vermuthlich auf deinen schönen Knaben hier? –


    Nein, bey Gott nicht! war seine Antwort; ich bin vielmehr seinetwegen immer in großen Aengsten; denn ich habe bereits ihrer Mehrere ausgespürt, die ihm nachstellen und ihn zu Grunde richten möchten.


    Großer Gott! sagte Sokrates, der dies gehört hatte, was für eine schwere Beleidigung können sie von dem Knaben erlitten haben, daß sie ihn umbringen wollen?


    Sie wollen ihn auch nicht umbringen, sie wollen ihn nur verführen bey ihnen zu schlafen.


    Und du glaubst, wenn dies geschähe, würd' es ihn zu Grunde richten?


    Beym Jupiter ganz und gar!


    Du selbst schläfst also nicht bey ihm?


    Ja wohl, zum Jupiter! alle Nächte, ohne daß er je von meiner Seite kommt.


    Da hast du wahrlich dich eines besondern Vorzugs zu rühmen, wenn deine Haut die Eigenschaft hat, daß du allein deinem Schlafgesellen keinen Schaden zufügst! Wenn auch auf nichts anders, kannst du wenigstens auf ein solches Fell stolz seyn.



    Also nein! Leontia schob die Schriftrolle beiseite, spürte die Hitze in ihre Wangen steigen. Diese … Zote verletzte ganz entschieden ihren Sinn für Anstand und Moral. Warum hatte Manius ihr denn nur dieses Werk geschenkt? Wie konnte sie denn die Weisheiten von Männern hochschätzen, deren Lebenswandel offenbar ein höchst liederlicher gewesen war? Unbedingt mußte sie ihren Vetter dazu befragen, sicher würde er ihr mit seinem klugen Rat ganz andere Dimensionen des Textes eröffnet, und sie zu einer befriedigenden und erhellenden Interpretation des Werkes anleiten. Allerdings wollte sie ihn dann auch wieder nicht mit dummen Fragen behelligen… sich vielleicht blamieren… - was tun?


    Grübelnd saß Leontia über das Werk gebeugt, und versuchte ausdauernd und verbissen, sich den tieferen Sinn, der dieser Darstellung der Verworfenheit ganz sicher zugrunde liegen musste, zu erschließen…

  • Serenus betrat leise mit Nero und Dido die Bibliothek. Sie setzten sich auf eine bequeme Kline und Serenus begann leise 2 Schriftrollen vorzulesen, während der Hund sich mitten in der Bibliothek hinlegte und augenscheinlich zu schlafen schien. So oft wie sich dabei aber seine Ohren aufstellten, konnte das auch ein Trugschluss sein.


    Hin und wieder brachen die Kinder in leises Gekicher oder lauteres Gelächter aus, während ein Teller mit Keksen und Obst sich zunehmend leerte. Offensichtlich war die Lektüre sehr erheiternd.

  • Eine kleine Falte stand senkrecht zwischen Leontias elegant geschwungenen Brauen. Sie hatte die Ellenbogen auf den Tisch gestützt, und sah ungnädig auf die Schrift hinunter, die ihr Geheimnis einfach nicht preisgeben wollte. Das Lachen der Kinder war da geradezu eine angenehme Ablenkung. Sie sah auf, und ihre Stirn glättete sich, als sie ihren süßen kleinen Neffen so vergnügt mit seiner Lektüre beschäftigt sah. „Na, was liest du denn da schönes, mein Spatz?“, fragte sie ihn milde lächelnd, doch dann erschien die kleine Falte des Unmuts wieder, und missbilligend sah Leontia auf Nero.


    „Schick bitte deinen Hund hinaus, Serenus.“, bat sie ihn freundlich, aber durchaus mit Nachdruck. „Er hat in einer Bibliothek nichts verloren. Ebensowenig Speisen und Getränke. Entweder es wird gelesen, oder es wird gegessen.“ Mahnend hob sie den Zeigefinger. „Beides verträgt sich nicht miteinander. Allzuschnell hast du eine wertvolle Schrift durch eine kleine Unachtsamkeit ruiniert. Also sag bitte deiner Sklavin, dass sie den Teller fortbringt.“ Resolut winkte sie ab: „Und keine Diskussion.“


  • „Wir lesen „Sklave Gaius ist der Beste“, Tante Leontia. Das sind Fortsetzungsgeschichten von einem Sklaven im Palast des Imperators, der immer in Kriminalfälle verwickelt wird und diese zusammen mit einem dummen Centurio von der CU lösen tut.


    Mein Cubiculum wird gerade sauber gemacht. Dort können wir nicht lesen. Also Speisen und Getränke sehe ich ja noch ein, aber was hast du gegen Nero? Deine Katze läuft doch auch überall rum. Und die anderen Hauskatzen auch. Kannst du meinen Hund nicht leiden? Der macht doch nichts. Wie soll der Schriften ruinieren?“


    Die Lippen von Tante Leontia hatten sich bewegt, aber Serenus hatte die Worte „Und keine Diskussion.“ scheinbar nicht gehört.


    Er gab Dido einen Wink das Essen zurück ins Cubiculum zu bringen.

  • ‚Sklave Gaius ist der Beste’, das hatte Leontia früher auch sehr gerne gelesen, und sich dabei immer vorgestellt, selber in schlimmen Kriminalfällen zu ermitteln, finstere Verbrecher und üble Verschwörungen zu entlarven… Das es das noch gab… „Ja, die Reihe kenne ich“, meinte sie lächelnd, „am besten fand ich immer die Folgen wo die gerissene Köchin mit von der Partie ist, und dann der böse Praepositus - wie hieß er noch? - als Gaius’ Widersacher… Kennst du die Episode ‚Das Vermächtnis der Eisernen Hand’? Die ist raffiniert!“


    Dass Serenus Dido mit dem Essen wegschickte, nötigte ihr ein zustimmendes kleines Nicken ab, doch seine Widerworte bezüglich des Hundes nahm sie gar nicht gut auf. In der Tat konnte sie solche großen Hunde nicht ausstehen, fand sie plump, hässlich, dumm und schmutzig. Die Vorstellung wie Nero eine der herrlichen Schriftrollen hier mit seinem Geifer betropfte, war ihr unerträglich! „Lucius Flavius Serenus, ich sagte keine Diskussion.“ Ihr Tonfall war kühl und unerbittlich. „Tiere jedweder Art haben in einer Bibliothek nichts zu suchen. Bring ihn jetzt bitte hinaus.“

  • Still und leise schlüpfte Salambo in die Bibliothek hinein, wich dem Hund aus, und näherte sich auf weichen Sohlen ihrer Herrin. Ein feines Gespür für deren Launen erlaubte es Salambo, mit nur einem Blick die Stimmung ihrer Domina einzuschätzen – und heute war das gar nicht schwer: gereizt. Oh je. Seit den Saturnalien war Salambos Leben nicht gerade einfacher geworden. Bei jeder Gelegenheit zickte Leontia herum, hatte an allem etwas auszusetzen, und piesackte sie bei den nichtigsten Anlässen.


    Salambo vermutete, dass die kleine Begebenheit mit dem feschen Vic, der ihr, Salambo den ersten Saturnalienkeks gereicht hatte, ihre Herrin tief in ihrer Eitelkeit gekränkt hatte, und das diese ihr das immer noch nachtrug… Aber das war es wert gewesen! Ach ja, der fesche Vic… – Salambo erduldete die kleinen Bosheiten ihrer Herrin gleichmütig, und war gewiss, dass auch wieder bessere Zeiten kommen würden. Schließlich war die Flavia in Alltagsfragen heillos lebensuntüchtig, und vollkommen auf sie angewiesen.


    Mit einem dezenten Räuspern trat sie an den Schreibtisch und senkte den Kopf. Gleich sprangen ihr die Wachstäfelchen mit Leontias Notizen ins Auge. Sie las: ‚Übbrigens ist ganz nathürlich, daß diejenigen immer die Rechtschaffnern sein werden, die sich mit einer geringeren und wolfeileren Lebensweisse behelfen, als die für ihre fielen Bedürfnise fiel Gelt nöthig haben.’ etc. - Was für eine grauenvolle Orthographie! Natürlich würde sie, Salambo, die später noch ins Reine bringen müssen. Warum es einer so klugen Frau wie ihrer Herrin niemals gelungen war, die Grundzüge der Rechtschreibung zu verinnerlichen, war ihr völlig schleierhaft. Aber es lag wohl in der Familie.


    „Werte Domina“, sprach sie leise und bescheiden, „dein neuer Sklave ist angeliefert worden, der Eunuche Daphnus.“ Sie legte die Besitzurkunde vor Leontia auf den Schreibtisch. „Er wartet draußen. Wünschst du, dass ich ihn hereinführe?“

  • „Nein, diese Episode kenne ich nicht. Ältere Ausgaben sind sehr schwer zu bekommen, zumal die Scribas sie nur in kleiner Auflage herstellten. Inzwischen gibt es 4 Autoren und gut 10 Scribas, so dass es leichter ist ein Exemplar zu bekommen. Vor allem hier in Roma. Jetzt muß ich auch meine Ausgaben nicht mehr mit all den anderen in Baiae teilen und mir von Sklaven Abschriften machen lassen Und Gaius hat inzwischen mehrere Widersacher. Einige davon sind auch Mitsklaven und Palastbedienstete, die neidisch auf ihn sind, dass der Imperator den Gaius persönlich kennt.“


    Serenus stand auf, gab einen kurzen Pfiff von sich und der Hund stand gähnend auf.
    „Aus Protest, dass mein Leibwächter hier nicht verweilen darf, gehe ich. Und du bist gemein, dass du meinen Hund nicht leiden kannst, aber für deine Katzenviecher wird eine Ausnahme gemacht.“


    Serenus zeigte mit der Hand auf eine schlafende Katze, die zusammengerollt unter der Sitzgelegenheit von Tante Leontia lag. Natürlich war es nicht DIE Katze von seiner Tante, sondern eine der vielen Anti-Mäuse-Ratten-Katzen in der Villa. Aber hier ging es um eine Daseinsberechtigung für seinen Hund. Dann verließ er leise vor sich hin brummelnd die Bibliothek.

  • Verwundert folgte Leontias Blick Serenus’ deutender Hand, sie beugte sich hinunter und erblickte die schlafende Katze. „Das ist gar nicht meine!“, gab sie patzig zurück, und verscheuchte das Tier mit wedelnden Händen und einem „Ksch! Verschwinde!“. Halb verärgert über seine Widerworte, halb betreten, dass er jetzt so gekränkt von dannen zog, sah sie Serenus hinterher. Aber man musste doch auch mal streng sein mit dem Jungen, oder nicht? Sie konnte sich des Eindruckes nicht verwehren, dass Tante Agrippina mit dem kleinen Spatz gar zu nachsichtig gewesen war. Trotzdem tat es ihr schon wieder beinahe leid. Vielleicht sollte sie Serenus zum Trost ihre alten Sklave-Gaius-Rollen schenken?


    Nun erst geruhte sie das Erscheinen ihrer Sklavin zur Kenntnis zu nehmen. „Musst du immer so herumschleichen!“, fuhr sie Salambo an, und gab ihr mit dem Stylus einen kleinen Schlag auf die Finger. Sie türmte die Wachstafeln übereinander und schob den Stapel zu ihr hin. „Hier, ich will dass du das auf Papyrus überträgst. Und heute noch.“ Dann griff sie zu der Urkunde und studierte sie eingehend und kritisch. Wie wohl die meisten ihrer Mitbürger verachtete Leontia Sklavenhändler zutiefst, und traute ihnen so manche Schandtat zu. Doch mit dem Dokument hier schien alles seine Richtigkeit zu haben. „Nun gut, bring ihn herein.“, befahl sie, und lehnte sich erwartungsvoll zurück.


    Während Salambo sich wieder zu Türe begab, und diese öffnete, um den Eunuchen hineinzubitten, ergriff Leontia wiederum das Schriftstück und vertiefte sich angelegentlich darin. Sie war überaus neugierig auf ihre kostspielige neue Errungenschaft – es war mehr ein schneller Spontankauf gewesen. Aber schließlich mußte man sich auch mal was leisten. Und Papa hatte doch gesagt, dass sie sich amüsieren sollte. Für gewöhnlich war sie von Sklaven umgeben, die der Flavia schon ihr Leben lang dienten, die treu und zuweilen etwas wunderlich waren, und sie war schon sehr gespannt wie sich ein Neuankömmling dazwischen machen würde. Ob er wohl halten würde, was der Händler so vollmundig versprochen hatte? Vielleicht würde er frischen Wind mit sich bringen, vielleicht sich sogar als aufsässig erweisen? Sie hoffte es beinahe, es wäre sicherlich interessant, mal selber einen Sklaven zu zähmen.


    Erst als sie am Klang der Schritte auf dem Mamor erkennen konnte, dass der Besagte vor ihr erschienen war, blickte sie, noch immer schweigend, auf und musterte ihn forschend mit ihren großen nachtblauen Augen – rabenschwarz umrahmte ihr Haar das alabasterblasse Gesicht – ein filigranes junges Mädchen, in einer blauvioletten Seidentunika, hinter einem schweren dunklen Schreibtisch. Beinahe unmerklich kräuselte ein feines Lächeln ihre Mundwinkel, als sie der Blumengirlande angesichtig wurde, wohl eine kleine Aufmerksamkeit des Händlers. Der Anblick dieses nordischen Hünen, wie er da stand, entmannt und mit Blumen dekoriert, war ja geradezu ein Sinnbild für den Sieg Roms, und damit der Zivilisation, über die Barbaren… wie amüsant!

  • Als Daphnus in die Bibliothek trat,war dies wohl der ungeeigneteste Moment für einen Sklaven,der zum erstenmal vor seine Herrin zu Treten hatte,um von dieser die künftigen Aufgaben und Pflichten zudiktiert zu bekommen.Vor seinen Augen hatte er immer noch die Bilder des tobenden Walhalls,Bilder von anstürmenden Reiterarmeen im Morgenrot,die einst vor vielen,vielen Jahren in den Sümpfen seiner fernen Heimat die kleinwüchsigen,schwarzhaarigen Legionäre dieses verfluchten römischen Imperiums zermalmten,...die Hand seines Vaters auf seiner Schulter,wenn dieser mit blitzenden Augen dem Kinde davon erzählte....
    Daphnus' Blick fiel auf dieses zarte junge Mädchen,das überhaupt nicht zu diesem mächtigen Schreibtische zu passen schien,hinter dem es saß...das sollte seine künftige Herrin sein?Wie hatte er im Ernst die Sklavin fragen können,ob er vor diesem Dämchen zu knieen hatte?Und unmerklich verfinsterte sich der Blick Daphnus',seine Hände ballten sich zu Fäusten...

  • Interessiert betrachtete Leontia ihren neuen Sklaven, seine breiten Schultern, sein blondes Haar, die blauen Augen… ja, der machte was her. Und dazu noch Eunuche, das war wirklich schick. Bestimmt würde sie, wenn sie sich mit ihm zeigte, viele neidische Blicke ernten. Doch wie es aussah, brauchte der Sklave zuvor noch etwas Feinschliff. Verwundert blickte sie auf seine geballten Fäuste, hob dann spöttisch eine feingeschwungene Braue, auf eine Art, wie es nur Patriziern gegeben ist…*


    „Neige dein Haupt, Sklave!“, wies sie ihn kühl zurecht, und fühlte dabei eine klammheimliche Freude in sich aufsteigen: er war tatsächlich widerspenstig. Ihn zu zähmen würde bestimmt unterhaltsam werden… Vielleicht sollte sie ihn gleich zu Beginn einmal tüchtig auspeitschen lassen? Oder in die Kammer sperren? Gerüchten zufolge hatte Vetter Felix in der Villa sogar eine richtige Folterkammer eingerichtet, und vielleicht würde er ihr - falls es wirklich stimmte -, wenn sie ihn artig darum bat, erlauben, diese auch einmal zu benutzen? So viele neue Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben, taten sich da auf… Ein strahlendes Lächeln, aus dem unbeschwerte Grausamkeit sprach, kräuselte Leontias Lippen, erreichte ihre Augen, und ließ diese fröhlich funkeln.


    Doch zuerst mußte sie ihre Neugierde stillen. „Berichte mir Daphnus, woher du kommst, welchen Herren du bisher gedient hast, und was deine Aufgaben waren.“, verlangte sie mit täuschend sanfter Stimme. „Bist du als Sklave geboren? Was sind deine Qualitäten? Kannst du lesen, schreiben, musizieren? Und ich hoffe doch, du verstehst dich aufs Massieren. Außerdem möchte ich wissen, warum sich dein letzter Herr von dir getrennt hat.“




    *Original by MFG

  • Die Worte des Mädchens trafen Daphnus wie ein Schwall eiskalten Wassers...wegespült all die fiebrigen Bilder der Helden,der Götter,des weiten ,stillen Landes,das er nie gesehen...schlagartig wurde ihm bewußt,wo er war,und vor allem,wer vor ihm saß,seine Herrin...und eine leicht gehobene Augenbraue bedeutete ihm,daß sie nicht amüsiert war...oder gerade doch?....ihr Götter,Daphnus wiurde bewußt,daß er seine Fäuste geballt hatte,er mußte sich in Zukunft zusammenreißen,wollte er in der Sklavenmensa vorne auf der Bank sitzen,wo man aus der dünnen Kohlsuppe doch das eine oder andere Stückchen sehnigen Fleisches angeln konnte....die Handflächen in Brusthöhe geöffnet haltend,den Kopf demütig gesenkt,sagte er:Ave,Domina


    Daphnus lief es eiskalt den Rücken hinunter,als er die Vielzahl der Fragen hörte,die seine Herrin von ihm beantwortet haben wollte,rasch warf er einen Seitenblick auf diese,die ,wie es schien,sich wohlig auf ihrem Sitz räkelte ,sich prächtig unterhaltend....dieses Früchtchen,dachte er sich..jede seiner Antworten konnte entscheidend für sein weiteres Leben sein,und er kannte seine Herrin zu wenig,um zu wissen was sie hören wollte...er mußte etwas Zeit gewinnen..


    Sich räuspernd hub er an zu sprechen.Domina,verzeiht,Euer Sklave hat einen trockenen Mund,die Lippen sind rissig,der Gaumen ist wie ausgedörrt,Euer Sklave möchte Euch nicht inkommodieren mit rauher Sprache,krächzenden Worten...seit heute früh hat kein Tropfen Wassers seine Lippen genetzt,darf Euer Sklave euch um einen Becher Wasser bitten?


    Daphnus wußte,daß das schwarze Kammerkätzchen mucksmaüschenstill bei der Türe stand,der Kleinen mußten ja inzwischen Fledermausohren gewachsen sein,..er hoffte,daß diese auf einen Wink der Herrin genauso flink nach einem Becher Wasser eilen würde,wie sie vorhin vor ihm hergelaufen war,seine Sinne auf eine für ihn zuvor unmöglich erscheinende Weise kitzelnd...

  • „Soso.“ Gnädig gab Leontia ihrer Leibsklavin einen minimalen Wink, sie bewegte dabei kaum den kleinen Finger, und diese machte sich sogleich auf. Leontia verschränkte die zarten Hände auf der blanken Tischplatte und musterte weiterhin ihren Sklaven. Immerhin, er wusste die Worte wohl zu setzen. Ob sie ihm einen anderen Namen geben sollte? Xerxes vielleicht, oder Mithridates? Sie hatte schon immer mal einen Sklaven mit dem Namen Xerxes haben wollen. Ariovist eventuell? Arminius? Aber nein, ‚Daphnus’ war doch ein sehr schöner Name, den konnte man lassen.


    „Du fühlst dich also zum Sprechen noch nicht disponiert, Daphnus? Dann erteile mir in der Zwischenzeit auf eine andere Art und Weise Auskunft über dich. Zieh dich aus.“Mit undurchschaubarer Miene lehnte sich Leontia zurück, innerlich höchst amüsiert, und hielt die Augen unverwandt auf ihre neue Errungenschaft gerichtet. Sklaven waren ja nicht als Menschen, damit auch nicht als Männer, anzusehen. Da durfte man ruhig hinschauen. Wie würde er wohl reagieren?


    Träge hob sie eine Hand, vollführte eine kleine kreisende Geste. „Und dreh dich, damit ich dich von allen Seiten in Augenschein nehmen kann.“

  • Daphnus fand sich nun auf vertrautem Terrain-seit den Jahren seiner Mannbarkeit waren es zumeist Frauen gewesen,die ihn als Sklaven kauften,wenn er auf dem Markte angeboten wurde,angelockt durch seine wohlproportionierte muskulöse Statur,kaum verhüllt durch einen Lendenschurz, und durch sein Antlitz,wild und schön wie das eines nordischen Kriegsgottes.Kundig prüften ihre Hände seine Muskulatur an Schulter und Armen,sie schauten in seine Ohren,fuhren durch sein dichtes,blondes Haar,überzeugten sich von der Unversehrheit seiner Zähne,aber auch seine samtene und gelenkige Zunge erregten ihr Interesse.
    Unter den neugierigen und spöttischen Bemerkungen der Umstehenden,zumeist Müßiggänger und Straßenjungen,die ihre Zeit totschlugen auf diesem Markt der menschlichen Ware,blickten diese Frauen nur flüchtig an ihm herab,als ob alles andere nicht so wichtig sei und verließen anschließlich rasch den Markt,gefolgt von ihrem frisch erworbenen Sklaven.Nicht schnell genug konnten die Frauen nach Hause gelangen,kaum vermochte Daphnus mit ihnen Schritt zu halten,zusätzlich behindert durch die enge Fußfessel.Das-Citius,serve-war somit oft der erste Befehl,der Daphnus zugeworfen wurde...
    In mehr oder minder geschmackvoll eingerichteten Boudoirs oder auch karg möbilierten Zimmern von Mietshäusern wurde ihm alsbald nach seiner Ankunft bedeutet,sich für eine umfassende Begutachtung zu entkleiden,und was seiner künftigen Besitzerin ansichtig wurde,ließ dieser oft freudig überrascht die Zunge schnalzen....


    Wie gesagt,Daphnus befand sich nun auf vertrautem Terrain,er hatte es sich auch einfach nicht vorstellen können,daß dieses Mädchen ihr anmutiges Köpfchen mit all dem zu belasten pflegte,was in den Papyri und Pergamenten in den Regalen dieser Bibliotheca geschrieben war,sicherlich bevorzugte es diesen kühlen und und vom grellen Tageslicht geschützten Raum,um ihren neuen Sklaven zu begutachten.
    Für einen kurzen Moment huschte ein Schmunzeln über Daphnus' markantes Gesicht,und wieder sprach er bei sich..."Welch ein Früchtchen."...


    Daphnus nestelte am Knoten über seiner linken Schulter und langsam fiel die Tunika an ihm herab zu Boden,ebenso tat er es mit seinem Lendenschurz,und als dieser zu Boden fiel,vergewisserte er sich,daß dieser keine Blutspuren aufwies...
    Mit einer Bewegung,die ihm schon ach so vertraut war,einer Bewegung,die im Ansatz derjenigen glich,mit der in kühl- marmornen Skulpturen in den Gärten der Reichen Apollon dargestellt ist, wie er sein linkes Spielbein hebt,um sich einen Dorn aus der Fußsohle zu ziehen,so trat Daphnus aus seinen heruntergefallenen schäbigen Gewändern,sich seiner Herrin präsentierend, langsam um seine Achse drehend,gebadet,wie er glaubte,mit ihren Blicken....

  • Leontia sah. Schluckte. Errötete.
    Ihr Schuss war eindeutig nach hinten losgegangen. Die Selbstverständlichkeit, mit der dieser Mann - dieser Sklave, nein, dieser Eunuche! - komplett die Hüllen fallen liess, die aufreizende Gelassenheit, mit der er seinen fantastischen - nein, begrüßenswert wohlproportionierten - Körper präsentierte… da wurde ihr mit einem mal ganz anders! Eine seltsame Hitze stieg in ihr auf. Verlegen, und doch nicht fähig, den Blick abzuwenden, sah sie ihn an, von Kopf bis Fuß glitt ihr Blick gebannt über ihn hinweg, und sie spürte, wie ihre Wangen heiß erglühten. Wie war er schön !


    War dies die Raserei, die einen im Angesicht wahrhaftiger Schönheit ergriff, war dies eine wilde Reminiszenz an die Zeit, da ihre Seele das Göttliche hatte schauen dürfen? Es fühlte sich ganz so an. Sie blinzelte ergriffen, schluckte noch mal, räusperte sich… hilflos im Angesicht des Schönen. Erst Salambo, die mit einem Becher Wasser in der Hand wieder in die Bibliothek hineinkam, brach, so leise sie auch eintrat, den Bann. Schnell wandte Leontia den Blick ab. „Zieh dich an.“, sagte sie mit wankender Stimme, atmete tief durch und hielt den Blick fest auf ein goldverziertes Schriftrollenbehältnis gerichtet. Aus den Augenwinkeln erkannte sie, dass der alte Bibliothekar, Mago, mit dem Kopieren innegehalten hatte, er hielt die Feder regungslos in der Hand, sah auf Daphnus und ein feines Lächeln stand auf seinen bärbeißigen Zügen geschrieben.


    Diesen Zeugen ihres Momentes der Schwäche zu sehen, ließ Leontias Gefühle umschlagen, und urplötzlich stieg die Wut in ihr auf. Wie konnte sie sich von einem Sklaven, einem Eunuchen, nur so verunsichern lassen?! Ihre perlweißen, ebenmäßigen Zähne knirschten leise, als sie sie fest aufeinander biss. Salambo, die die verlegene Situation ihrer Herrin diskret übersah, trat, ohne mit der Wimper zu zucken, auf Daphnus zu und reichte ihm den Becher. Kurz ließ auch sie den Blick über seine körperlichen Vorzüge schweifen, nickte anerkennend, sah dann ungeniert dahin, wo ihm etwas fehlte, und zuckte mit ehrlichem Bedauern mit den Schultern.


    Mit einem harten Scharren rückte Leontia ihren Stuhl zurück, drehte ihn etwas zur Seite, Richtung der Fenster. „Komm hierher, Sklave!“, befahl sie herrisch, und wies auf den schwarzweiß gemusterten Marmorboden zu ihren Füßen, der von der Bodenheizung wohlig angewärmt war. „Setz dich da hin. Und dann beantworte endlich meine Fragen!“

  • Serenus flitzte noch einmal in die Bibliothek zurück. Und hatte natürlich wieder den Hund im Schlepptau, der ihm selbstverständlich in den Raum folgte. Er ging zur Kline und nahm seine vergessenes "Sklave Gaius ist der Beste"-Schriftrolle auf. Auf dem Weg aus der Bibliothek blieb er kurz bei seiner Tante und dem fast nackten Sklaven stehen.


    "Interessante Lektüre, Tante Leontia. Er muß ja Lektüre sein, denn ansonsten läuft ein Sklave so bekleidet nur in den Thermen, Lupanaren und in einem Cubiculum herum. In die Kategorien "Haustier" und "Essen" scheint er ja nicht zu fallen um deine vorherigen Worte aufzugreifen, denn sonst dürfte er ja nicht hier sein.


    Außerdem schien mir, daß er gerade etwas selbstgefällig gelächelt hat und er schaut mir auch nicht demütig genug seine Füsse an. Ich würde ihm erst einmal die Nase brechen, eine Glatze schneiden und 20 Peitschenhiebe geben lassen. Der sieht zu gut aus, der riecht nach Ärger. So was hat mir Oma schon beigebracht. Es wird Unruhe im Haus und unter den Sklaven geben."


    Serenus flitze weiter in Richtung Tür.


    "WUFF! WUFF!" bellte Nero scheinbar bestätigend direkt neben Tante Leontia und überholte Serenus noch auf dem Weg .

  • Verblüfft blickte Daphnus diesem Irrwisch hinter her...er hatte nicht übel Lust,diesem Lauser hinterherzueilen und ihm einen Satz heiße Ohren zu verabreichen...na,er würde das Bürschchen schon irgendwann mal abpassen...in der Tendenz war das wohl alles recht despektierlich gemeint,was der Bengel im Stakkato heruntergehaspelt hatte,wenn sich auch die Einzelheiten Daphnus nicht erschlossen hatten...
    Daphnus,der ja inzwischen vor seiner Herrin auf dem angenehm temperierten Marmorfußboden kniete,hob seinen Blick und fragte,sanft und doch so konzentriert:Domina,was genau wollt ihr von Eurem Sklaven wissen?

  • Leontia verfolgte den Auftritt ihres kleinen Neffen indigniert. Der hatte doch bestimmt hinter der Türe gelauert, um solch einen Moment abzupassen. "Sei nicht so frech, mein Spatz.", wies sie ihn hoheitsvoll zurecht. "Und ich würde es vorziehen, wenn du die Erziehung meiner Sklaven mir überließest. Hmm...aber eine interessante Anregung ist das durchaus."


    Ihr zierlicher Fuß, der einen dezenten Duft nach Wasserlilien verströmte, wippte, und eine feine Gänsehaut überhauchte den schmalen Streifen ihres schlanken Schenkels, der unter dem goldenen Saum der tiefvioletten Tunika sichtbar war. Der elfenbeinerne Halbmond an ihrem Knöchel schwang hin und her, als Leontia ungnädig ihre Zehen Daphnus' Lippen entzog, und ihm stattdessen den Fuß fest in den Nacken setzte. Das blassgolden gefärbte Leder ihrer Sandale harmonierte farblich gut mit seiner blonden Mähne, fiel ihr nebenbei auf.


    "Ich habe dich schon einmal gefragt, Sklave, und ich wiederhole mich ungern." Erbost verlagerte sie mehr Gewicht auf seinen Nacken, drückte seinen Kopf hart bis auf den Boden hinunter. "Wie ist dein Werdegang, deine Herkunft, deine Qualitäten? Sprich jetzt, oder ich lasse mich auf der Stelle von dem Vorschlag meines lieben kleinen Neffen inspirieren."

  • Innerlich geriet Daphnus mehr und mehr in Rage-nicht nur daß die Domina ihm gegenüber kein Wort der Erklärung oder gar der Entschuldigung fallen ließ,was die von überaus großer sittlicher und moralischer Unreife zeugenden Äußerungen des kleinen Rackers anging,der wie ein Irrwisch durch die Bibliothek gefegt war-nein,sie schien geradezu einiges von dem Gehörten als erwägenswerte Anregungung zu übernehmen.
    Nun hatte Daphnus auf den Märkten und in den Thermen gelauscht,wenn gesetzte,ältere,oft auch kahlköpfige Männer über die "Dialektik von Herrn und Knecht"sprachen,und so enschloß er sich,seiner Herrin,die sich im Augenblick aufführte wie eine Despotin der sarmatischen Steppe,den Spiegel vorzuhalten,damit sie erkenne,wohin unüberlegtes mädchenhaftes Tun und Wollen führe...
    Und Daphnus,seine Lippen und Mund auf den Boden gepresst,der Kehlkopf darüber hinaus gequetscht durch das elegante,aber so energisch seinen wohlproportionierten,männlichen Nacken nach unten drückende Füßchen,er tat nichts anderes als dem Befehl seiner jungen Gebieterin zu willfahren:"Moooooiiine Eähltern.....ufff..hhhhhhhhaaaabenn........grummmel...ächz......"

  • "Wie bitte? Ich kann dich kaum verstehen…" Leontia schmunzelte böse, und grub ihre Zehen spaßeshalber tief in die goldene Haarpracht hinein… hmm, das war noch viel schöner als barfuss auf warmem Sand zu laufen! Diese Empfindung ausgekostet, zog sie ihren Fuß wieder zurück und schlug elegant die Beine übereinander.


    "Du musst schon deutlicher sprechen, Daphnus.", erklärte sie ihrem Sklaven in mildem Tonfall, und sah von oben auf ihn hinunter, interessiert, aufmerksam und ebenso wenig mitfühlend, als würde sie gerade ein Insekt betrachten, eines, das sich als schillernder Schmetterling oder Libelle, ebenso wie als Hornisse oder Pferdebremse enthüllen konnte.
    Auf und ab wippte der Fuß. "Ich warte..."

  • Hmm,das Mädchen tat sich wahrhaft keinen Zwang an,allein wie es mit seinem wohlgeformten Füßchen vor Daphnus' Nase auf und ab wippte,als ob es drohend eine Rute schwänge-für einen kurzen Augenblick war er versucht,danach zu schnappen.....
    Ja,nun hatte er die Fragen seiner Herrin getreulich zu beantworten..als erste die nach seiner Herkunft...seine Herkunft....und plötzlich erleuchtete ein Lächeln Daphnus' Antlitz,es glich nicht mehr jenem wilden,schönen nordischen Kriegsgotte,nein,so mußte einst Orpheus' Gesicht erstrahlt sein,als er selbstbewußt in die Seiten der Leier griff,wissend,daß sein Gesang selbst Götter betörte...
    "Nun",und keusch senkte Daphnus den Blick vor dem Mädchenn zu Boden,davon ausgehend,daß der Sinn seiner Worte um so mehr dieses bis ins Innerste ihres Markes erschüttern würde..."die Heimat meiner Vorfahren lag in Germanien,doch hab ich die Heimat nie gesehen.Mein Vater war von hohem germanischen Kriegeradel,und...dann....wieder einmal.. auf Kriegszug,begleitet,wie es Brauch bei den Germanen ,von seiner Frau,,meiner Mutter,die,schwanger,mich in ihrem Leibe trug.Durch Verrat geriet unsere Abteilung in einen Hinterhalt...letzendlich wurden mein Vater und meine Mutter gemeinsam in die Sklaverei verkauft ,in eine Landvilla vor den Toren Roms,wo mich meine Mutter gebar, tränenlos vor Sehnsucht nach ihrer fernen Heimat".
    Daphnus' blaue Augen blickten auf zu seiner Herrin...als Patrizierin war sie ja auch so was ähnliches wie eine Adlige,natürlich nicht zu vergleichen mit dem stolzen germanischen Kriegeradel,der,gefallen im Kampfe,sich versammelte in Walhall,an der Seite der Götter,aus gewaltigen Hörner des schnaubenden Urs trinkend,gefüllt mit funkelndem Met...nicht nur hinter vorgehaltener Hand erzählte man sich in Tavernen und auf den großen Plätzen,wo sich das Volk traf,daß diese Patrizier,viele Generationen zuvor,selber aus der Plebs emporgestiegen waren,nach den üblichen Durchstechereien,und nun mit Fabeln und Legenden ihre vermeintlich edle Abkunft verbrämten...
    Und irgendwie erschien es Daphnus,das Ganze hier in der Bibliothek könne nur enden,daß Flavia Leontia,das Edle seiner Herkunft erkennend,ihn mit tränenfeuchten Augen zu sich emporzöge,ihm mit brennenden Lippen auf die Stirne küsste und mit bebender Stimme dem alten Schreiber,bewaffnet mit Wachstäfelchen und Griffel,den Text der Freilassungsurkunde diktiere....

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