Schweigt nicht!


  • Furianus schüttelte den Kopf.


    "Zuerst hast du meine Anklage still angehört, hast dich wie eine Schlange versucht heraus zu winden, indem du versucht hast meine Fehler aufzuzeigen, mich wieder als Patrizier zu verklagen und nun sagst du ich lüge. Du bist nicht sehr glaubhaft, Senator, denkst du nicht?


    Ist es nicht langsam ermüdend mich aufgrund meiner Abstammung gleich der Bestechung zu bezichtigen, die doch deiner Person nachgesagt werden könnte? Warst du es, der mir Eifersucht aufgrund deines Geldes vorgeworfen hat?
    Du hast die Mittel zur Bestechung, ich scheinbar nicht, wenn ich doch in Eifersucht schwelge. Aber Eifersucht worauf? Eifersucht auf deinen Trieb der Sesterze zu folgen, Eifersucht auf deine Zunge, aufgrund der du dich nun mit einer Nota Censoria belegt hast oder deinen vielen Betrieben, die du als Senator aufzugeben hast?"


    Sim-Off:

    Ich frage mich, Avarus, mit welcher ID ich nun meine Meinung unterstütze? Oder spiele ich hier alle ID´s? -.^


    Dann wandte er sich zu dem Mann, den er noch nie gesehen hatte, welcher sich jedoch hier als das Volk ausgab. Vermutlich war es ein Klient des Avarus oder einer derer, die für Geld die Stimme erhoben.


    "Wie heisst du denn, Mann des Volkes, der Avarus doch so gut zu kennen scheint und mich, den Praefectus Annonae, nicht?


    Du fragst, was ich für das Volk getan hätte? Nun, anders als dein hochgeschätzter Avarus habe ich mitten unter Männern des Volkes in der Legion gedient. Seite an Seite mit Plebejern, wenn du es genau wissen willst - dazu war ich nicht verpflichtet.
    Ich habe auch bei der Feuerwehr Roms gedient und habe zu dem Löscheimer gegriffen als Rom gebrannt hat. Hat es dein Avarus getan? Wo war er?
    Desweiteren war ich Architectus Provinciis in Hispania und habe dort zwei Kastelle umgebaut, damit sie die Stadt Tarraco und letztlich die Bürger weiter verwenden können. In Carthago Nova habe ich eine Wasserleitung bauen lassen, die die Menschen nun mit Frischwasser versorgt.
    Als Quaestor habe ich so manch einem Kandidaten aufgrund meiner Recherchen das Bürgerrecht oder den Ordo Equestor ermöglicht, habe im Zuge meiner Aufgabe auch die Chroniken unserer Stadt mit meinen Kollegen gefüllt, stand dem Kaiser als Sekretär zur Seite.
    Als Aedil habe ich die Marktordnung kontrolliert, damit Bürger ihr Brot auch zu den erlaubten Preisen kaufen und nicht gegen geltende Gesetze verstoßen, die ich auch gewissenhaft geahndet habe.
    Und nun, Bürger, stehe ich vor dir als Praefectus Annonae und sorge dafür, dass das Brot auch so viel kostet, damit du es dir leisten kann und ermögliche 200.000 Bürgern Roms den Erhalt von Getreidespenden.


    Du siehst, Bürger, ich hatte reichlich zu tun. Und du fragst mich nun allen Ernstes noch was ich für das Volk getan habe?!


    Dieser Mann war weder ein normaler Bürger, noch ein angemessen informierter.


    "Bedenke, was du da sagst, bevor du mir Unmündigkeit vorwirfst. Stehe ich denn nicht hier, um euch um eure Meinung zu fragen, auch wenn ich diesen Mann sowieso niemals wählen würde? Warum hast du es nicht getan oder ist es dir schlicht egal?
    Und wenn ich nicht fähig wäre Entscheidungen zu treffen, so stünde ich nicht hier."


    Caecilius Metellus warf Furianus einen freundlichen Blick zu, denn er schien sich nicht von dem Gelde des Avarus zu kaufen.

  • "Du verblüffst mich Flavius. Ich muß gestehen so wie du deine Sinne verfügst, so wird es kein Anderer hier sehen. Außerdem frage ich mich, ob du Regeln kennst, wenn du verlangst sie zu brechen? Möchtest du den Senat in einer wilden Horde von Schreihälsen versinken sehen? Möchtest du das all jene Senatoren wild durcheinander balken, um die gesittete Weise der Diskussion in Frage zu stellen? Deine Anklage vor mehr als einem Jahr vor Gericht wurde abgewiesen. Sie wurde als falsch und unwahr beendet. Was willst du mir erzählen? Was willst du dem Volk von Rom erzählen. Jenem Volk zu dem du nicht gehörst. Du denkst es, das sagst du auch frei heraus, aber ich frage dich ob du schon jemals einen Abort ohne Haus herum betreten hast, schon jemals an einem einfachen hölzernen Tisch aßt, wie geht es sich zum täglichen Arbeiten zu Fuß?


    Es mag mir erfreulich sein diese Dienste nun auch zu nutzen, aber ich weiß was einfaches Leben bedeutet, denn ich war einst so wie das Volk von Rom. Ich habe gearbeitet, hart geschuftet um hier zu stehen und Senator gerufen zu werden. Selbst erreicht nicht vom Vater erbeten, vom Stand erkauft."


    Er blickte eine Weile stumm, aber entrüstet auf die weiteren Worte des Flaviers.


    "Höre doch auf das Volk zu belügen. Du dientest nicht in der Legio Prima. Du hast sie verlassen, kaum das du die Grundausbildung hinter dir hattest. Du hast mit deinem Namen und deinen Verbindungen deine Kameraden im Stich gelassen, um zu einer Innerstädtischen Einheit versetzt zu werden. Waren dir die wenigen Wochen Entbehrung schon zuviel, war der Schmutz unter den Nägeln zuviel, war die Anstrengung zu volksnah?


    Was führst du Dienste an, die das Volk von dir verlangen kann, was forderst du Tribut, was deine Pflicht war. Du verdienst in ritterlicher Stellung sehr viel Geld, das du den Armsten der Armen eine Brotspende reichst. Fühlst du dich dabei noch gut? Deine Hochnäsigkeit ist abstoßend!"


    Der Hohn auf Volk und Vaterland sprühte nur so aus des Flaviers Worten. Wo sollte das weiterführen, wo enden. Rom mußte Intelligenz zeigen, um jene Triaden zu parrieren.



    Sim-Off:

    Vigil zum Beispiel

  • "Natürlich nicht, Avarus. Der Senat wird, wie immer, in gesitteter Form entscheiden, doch er wird wissen, was das Volk denkt, was es ihm sagt.
    Du legst mir wiederum Worte in den Mund, die ich nie aussprach.


    Was deine Bemerkungen aufgrund meines Standes angeht, so denke ich, dass du dies nicht ohne Grund erwähnst. Weißt du, was der wahre Grund deiner ständigen Anklage meines Standes ist, deiner ständigen Behauptung ich hätte meine Füße hochgelegt und die Arbeit, die ich verbracht habe, sei einfach so entstanden? Der wahre Grund ist Eifersucht, dass du nicht an meiner Stelle in jenem Haus geboren wurdest.
    Liegt da dein Hass auf alles Römische begraben, besonders der gegen meinen Stand, der wir doch auch Römer sind, wie du und jeder andere? Bist du eifersüchtig auf das Geld, um welches sich unser Stand nicht sorgen muss, dass du es dir in übertriebenem Maße anhäufst und dein Amt bekleidest, dass das Gehalt meines Amtes, eines der wichtigsten in ganz Rom, aufgrund einer von dir geforderten Gehaltserhöhung nun übersteigt? Und sage mir nicht du dienst Rom - du dienst dem Sesterz.


    Wenn du so lapidar behauptest mir wäre die legion zu schmutzig gewesen, so gehe hin und frage meine Kameraden, meine Ausbilder! Warum scheust du dich davor zu erwahren, dass ich mit meinen Kameraden gelitten und geschwitzt habe, wie jeder von ihnen?
    Warum dientest du niemals in der Legion? Bist du dir dafür zu schade oder machst du lieber Reisen durch das Mittelmeer, wie du es nach deinem gescheiterten Konsulat getan hast?


    Die Frechheit, mit der du damals deine Rede vor Senatoren und dem Volk gehalten hast, wird mir immer wieder durch diese haltlosen und unbegründeten Inhalte bewiesen.
    Und nun gehst du sogar so weit, dass du die Getreidespenden des Kaisers in den Schmutz ziehst. Reicht es dir nicht nur das Volk, unsere Geschichte, Die Götter zu beleiden, warum vergreifst du dich nun an dem Kaiser?!
    Der Einzige, der seine Hochnäsigkeit durch die Pralerei mit seinen "Schätzen" und einer unmöglichen Dreistigkeit immer wieder aufzeigt bist nämlich du, Avarus!
    Weil ich hier stehe, auch wenn ich als Patrizier nicht verpflichtet bin mich hier deinen schmutzigen Worten zu stellen, bin ich also arrogant und du, der jetzt auf einmal von einem Holztische gegessen hat und hier seine Armut vorgaukelt, ein Plebejer?
    Du bist doch der Erste gewesen, der sich sofort nach der Ernennung zum Senator vom Volke distanziert, es sogar beleidigt hat. Was hast du für das Volk getan, dass du mein Amt und meine Person erneut beschmutzt?"


    Er konnte nicht glauben, dass sich dieser Mensch so etwas noch vor dem Volke von sich gab. Er, der wie ein Adler nur auf der Suche nach Reichtum und Macht kreist, es anschließend wie ein Löwe gegen jeden Stand verteidigt, wie er es mit seinem Amt immer tat.


    Sim-Off:

    Und was macht er? Er steht nur rum und schaut zu, darf er das nicht oder ist das Beeinflussung?

  • Sim-Off:

    Geht Sim-On aufeinander los, aber nicht Sim-Off. Das eine Posting hat ein edit unten drin und ist offensichtlich ein Fehlposting, also braucht sich deswegen keiner gestört fühlen. Postet nicht zu hastig, dann passiert sowas nicht und dreht niemandem einen Strick draus, wenn es doch passiert.


    Macer war durchaus überrascht, dass sich Senator Avarus nun doch einem offenen Duell auf der Rostra stellte und selber antwortete. Immerhin behielt die Debatte damit ihr Thema bei, nachdem sie zuvpr schon kurzzeitig zu einem Konkurrenzkampf zwischen dem Patrizier und dem Volkstribun zu werden drohte, wer den der bessere Fürsprecher des Volkes sei.


    "Wer ist denn dieser Mann?" erkundigte sich Macer bei seinen Klienten und seinem Sklaven, als sich aus dem Publikum ein längerer Redebeitrag einmischte, aber keiner konnte den Redner einordnen. "Behaltet ihn mal im Auge, der scheint interessant zu sein", ordnete Macer an und seine Klienten würden es sicher umsetzen.

  • "Es ist doch immer intressant zu hören, was manche Leute sich anmaßen zu wissen. Wenn du nicht in der Lage bist dein Wissen in Medien wie Acta Diurna, in den Archiven des Reiches, in Bibliotheken aufzufrischen, dann frage ich mich, wie du dir anmaßen kannst so über mein Leben zu urteilen.


    Wir beide wissen, das der ritterliche Posten eines Praefectus Annonae der eines Ritters ist und es auch bleiben sollte. Das du damit deinen Stand, deine Vorfahren, deine Familie, deine Ahnen befleckst, scheint dir nicht klar zu sein. Doch ich bin mir sicher, deinem Vater bereitet es Kopfzerbrechen, wenn er deine Wege sieht, wenn er deine Dienste sieht. Alle zusammen sind sie fehl am Platz. Die Arbeit muß getan werden, aber nicht von dir. Es stehen hundert Andere bereit die es können, es gut können, die verwalten gelernt haben und die es mit Sicherheit deutlich effektiver betreiben werden, als du es zur Stunde machst."


    Er blickte einen Moment den Worten des Senator Macers hinterher, der anscheinend seine Klienten aussandte, einen Redner zu verpflichten. Dann kam er erneut aber mit einem Seufzen behaftet zum Flavier zurück.


    "Ich bin Senator arbeite hart und von Morgens bis weit in den Nachmittag hinein. Ich begleite ein senatorisches, bezahltes Amt dazu. Was willst du mit deinen Worten bezwecken? Wenn du das Ausmaß kennen würdest, was du nicht tust, welches jene Arbeitsstätte annimmt, fändest du mit deinen gierigen Händen jene Sesterzen als Spesen wo nichts gewesen. Aber ich bin genügsam. Ich weiß was es heißt eine einfache Mahlzeit zu haben und meine Spenden zeigen auch auf, das ich meinen Stand nicht verleugne. Bei dir jedoch höre ich nichts als warme, verbrauchte Luft heraus. Ein Schein, wo ein Sein hätte sein sollen."


    Das Publikum schien es zu belustigen. Der Disput war derweil so flach wie das Land um Nemetacum.

  • "Gut, dann schau in die Senatschronik, wo du deine Rede finden wirst. Blicke in das Scrinium Memoriae und du wirst deine Reise auf Kosten des Staates finden, die du ja so gutherzig verleumdest nie begangen zu haben.
    Frage Senator Hungaricus, den du gebeten hast diese Gehaltserhöhung durchzusetzen.


    Und nun, Senator, sind die Patrizier nicht mehr die Bösen? Nun ist mein Stand der voller Unschuldiger, denen nur ich Schande bereite? Vor ein paar Sekunden hast du mich noch verurteilt ein arroganter Patrizier zu sein, der doch meinem Stande so gerecht geworden ist und nun bin ich der, der meinen Stand befleckt. Deine Worte sind lächerlich.
    Du scheinst meinen Vater ebenso gut zu kennen wie ich und weißt scheinbar, dass es ihm Kopfzerbrechen bereitet, wenn ich meinem Vaterland diene und nicht untätig herumsitze. Ja, sogar jetzt diene ich, indem ich hier vor dir spreche.


    Die Arbeit muss von Rittern getan werden, sagst du, doch warum war das Amt des Praefectus Annonae so lange Zeit vakant? Warum ist die Getreideversorgung von mir effektiver gestaltet worden, warum kommen nun mehr Bewerber für Getreidespenden, wenn es doch jeder besser machen könnte? Warum hat es keiner besser gemacht, bevor ich kam?!
    Du sagst meine Arbeit sei rein gar nichts, doch das Volk wird dir gerne das Gegenteil beweisen. Was machst aber du, was ist deine Arbeit? In deinem Officium bist du nicht häufiger als einmal im Monat, was machst du, wenn doch die Praefecti Vehiculorum die eigentlichen Träger deines Amtes sind, dein Amt neu eingeführt worden. Wozu, frage ich mich? Für deine Reisen?


    Natürlich finde ich die Spesen, Senator, das kleine Entgeld, was sich in deinen unzähligen Grundstücken ausdrückt. Es sind wohl keine Spesen, wenn man Informationen über die Anzahl deines Grundbesitzes besitzt. Du scheinst diesen Besitz, einem Crassus würdig, nicht geerbt zu haben, da du ja an einem holzernen Tische essen musstest. Was, als diese Spesen, soll sie dir finanziert haben? Deine Betriebe wohl kaum, das weiß ich aus der Zeit meines Aedilats.


    Deinen Stand verleugnest du, Senator, und bist durchdringt von Eifersucht, dass sich wunderbar in deinem curulischen Aedilat ausdrückt. Einem Patrizier willst du ähnlen, doch nun bist du ein armer, unschuldiger Mann, der aus Unwissen alles verschmäht hat, woran das Volk glaubt?"


    Das Publikum applaudierte sofort und einige verschmähten Avarus mit Fäkalworten. Das Kohl war wohl nur der Anfang.

    Sim-Off:

    Wenn du die Massen mitspielst, dann darf ich es auch. ;)

  • "Darf ich deine Worte, viel in der Zahl erneut mit einem zusammen fassen? Du kennst es und wirfst es mir vor, naja denkst es in deinem jugendlichen Hitzkopf und sprichst es ungewollt aus, denn keiner glaubt es dir.


    Du möchtest also mehr erfahren über die Arbeit als Legatus Augusti cursu Publico. Ich frage mich aber vorher du die Aussagen hast? Wer war so frei und hat dir erzählt, was du nicht weißt? Wer berichtete dir von den Mühen der Inspektionsreise in Africa, das du dir erneut anmaßen tust Dinge zu preisen, die jeglicher Wahrheit entbehren? Du kannst es mir nicht sagen, weil du es nicht weißt, weil du Dinge frei hier und vor des Volkes Ohr erfindest, um dich zu rechfertigen, um mir vorzuwerfen, um das Volkes Ohr von deiner Misslage abzuwenden. Du verbreitest Lüge wo immer Worte aus deinem Mund quellen. Es ist eine Schande und es ist nicht tragbar."


    Avarus schüttelte den Kopf. Jener Mann was war er für ein Römer, wenn er so voller Egoismus die Bürger vor sich mit den Füßen trat.


    "Ach ja du willst ja mehr der Arbeit kennen lernen, wenn du magst, mache ich dir ein Angebot auf harte, einfache Arbeit. Du kannst doch sicher reiten und ein Pferd lenken? Ein Sattel ist immer frei, auch für einen Patrizier, der sich so volksnah sieht. Doch enttäusche jenes nicht, sondern absolviere den Dienst dort wo er am härtesten ist und lerne..."

  • Durus verfolgte schweigend die Reden beider und blickte abschätzig auf den Germanicer. Jedesmal wenn Furianus geendet hatte, nickte er zustimmend.


    Es war zwar langsam ein sehr persönliches Rededuell, trotzdem war es nötig, denn die Person des Avarus war das Problem.

  • "Wer mir glaubt oder nicht, das überlasse jedem selbst, Avarus.


    Woher ich meine Informationen habe, das wurde doch soeben erwähnt oder hörst du mir nicht zu?"
    Wenn ich lüge, Avarus, warum gibt es Akten, warum gibt es Männer und Frauen, die mir dies alles bezeugen können? Ist das eine Verschwörung gegen dich? Glaubst du das wirklich?
    Was Schande ist, hast du nicht zu bewerten, der du die Schande über uns bringst. Mit deinen damaligen Worten und deiner jetzigen Kandidatur.


    Kannst du selbst reiten, Avarus? Als Postbote hast du selbst noch nie gearbeitet, lüge uns also nicht vor du würdest auf dem Rücken enes Pferdes die Alpen überqueren, denn du würdest es mit einer Legion und einem Domizil auf Rädern nicht wagen, es wäre dir zu beschwerlich.


    Furianus seufzte. Es war schwierig mit einem Mann, der sich in die Ecke gedrängt sah und um sein Gesicht rang, dass er selbst beschmutzt hatte, noch vernünftig zu sprechen.


    "Ich bin nicht hier, um dich irgendwie zu beleidigen oder ein Rededuell mit dir zu führen, ich bin hier, weil ich der Meinung bin, dass es genug ist, dass du uns alle damals beleidigt hast und es mit deiner Kandidatur nicht noch einmal tun musst.
    Ich bat das Volk um ihre Meinung, nicht um deine Anschuldigungen, mit denen du mich nun versuchst aus der Fassung zu bringen, da wir beide wissen, dass nicht ich es bin, der lügt, sondern du."

  • "Oh ich wollte es nicht glauben, das du Senator Hungaricus als schwätzendes Weib darstellt und ich glaube es noch nicht. Denn ich kenne ihn sehr gut und er würde seine Stimme nicht dermaßen verändern nur damit du eine Grundlage siehst, um Dienste in Frage zu stellen. Aber zu deinen komischen Fragen zurück, mit Verlaub, ich dachte du intressierst dich soviel für mein Leben, meine Tätigkeiten und sowas... dann solltest du auch wissen, das ich innerhalb von drei Monaten zweimal die Alpen überquert habe. Vor wenigen Wochen erst kam ich aus dem hohen und kalten Norden zurück nach Rom. Zu Pferd und über die gefrorenen Berge."


    Er blickte zum zweiten stummen Abbild des Patriziers. Jener war wohl stumm oder taub, womöglich beides. Doch er erinnerte sich ihn als Aediles gesehen zu haben. Damit fiel das aus. Womöglich war er also nur schlauer, als Furianus, der sich immer weiter in den Schlamassel ritt.


    "Du hast es damals nicht verstanden und tust es heute auch noch nicht. Es war eine Handvoll derer ich meine Worte entgegen gesprochen habe, eine kleine unbedeutende Schaar, die von sich selbst eingenommen ist und die immernoch denkt den Nabel der Welt geschaffen zu haben. Das Volk von Rom denkt anders als du Flavier. Rom ist weit mehr als die Stadt in welcher du eine gewisses Ansehen auf Grund deiner Vorfahren genießt. Rom ist ein Imperium geworden."


    Blicke hinter dem Vorhang vor, den deine Domus webt, dachte Avarus, aber Furianus würde es auch nach zig Tagen gesprochener Wörter nicht verstehen, das Rom nicht nur aus paar Gentes bestand, die selbst in ihrer Unzucht zu Grunde gingen und ihre Schuld schon immer in derer des Volkes gesucht hatten.


  • Fimbria lachte auf.


    "Der Patrizier schätzt die Ehre des Volks? Daß ich nicht lache! Was willst du denn? Willst du vielleicht behaupten, daß der Senat nicht das Volk vertritt? Vielleicht willst du auch gleich nachschieben, daß der Kaiser das Vollk nicht vertritt? Daß der Kaiser nicht zum Wohl aller entscheidet? Der Kaiser hat entschieden Germanicus Avarus aufstellen zu lassen! Früher wussten die Senatoren noch was sich gehört! Sie vertrauten dem Kaiser!


    Ist es das worum es hier geht? Soll hier vielleicht den Senatroen unterstellt werden, daß sie ihrem Kaiser nicht mehr folgen? Versucht ihr herauszufinden, ob das Volk noch auf der Seite des Kaisers steht oder auf der des Senats? Was ist das für ein wahnsinnges Spiel das ihr hier treibt?


    Da schlagen sie sich beinahe die großen Senatoren und zerstückeln sich mit Worten! Einer so unglaubwürdig wie der andere nehmen sie nicht nur den Gegner, sondern auch sich selbst auseinander! Oh, Schande über euch Römer! Schande über alle beide! Anstatt sich hier zu brüskieren mit ihren jämmerlichen Taten, sollten sie nach Hause gehen und sich schämen, daß sie sich Senatoren nennen dürfen! Sie sollten schweigen und darüber nachdenken, was sie versäumt haben!"


    Er schlug die Hände über den Kopf zusammen. Ein Teilnehmen an einer Diskussion mit dem Patrizier oder dem Senator schien nicht mehr möglich. Zu weit hatten die ihre private Fehde in die Öffentlichkeit getragen


    "Oh Tempora und Mores, du sagst es mein Freund! Es ist schlecht um Rom bestellt. Wo ist dieses Reich nur hingekommen?"

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer war durchaus überrascht, dass sich Senator Avarus nun doch einem offenen Duell auf der Rostra stellte und selber antwortete. Immerhin behielt die Debatte damit ihr Thema bei, nachdem sie zuvpr schon kurzzeitig zu einem Konkurrenzkampf zwischen dem Patrizier und dem Volkstribun zu werden drohte, wer den der bessere Fürsprecher des Volkes sei.


    "Wer ist denn dieser Mann?" erkundigte sich Macer bei seinen Klienten und seinem Sklaven, als sich aus dem Publikum ein längerer Redebeitrag einmischte, aber keiner konnte den Redner einordnen. "Behaltet ihn mal im Auge, der scheint interessant zu sein", ordnete Macer an und seine Klienten würden es sicher umsetzen.


    Appius der es geschafft hatte sich zu seinem Patron durchzuschlagen und seine Frage bezüglich des Redners noch mitbekommen:"Salve Patron. Wenn du den meinst der sich als ein Teil des Volkes bezichnet: Nun dies ist ein Flavier, einer aus der plebeischen Linie so wie er mir erzählt hat. Nicht dumm aber recht radikal.Zumindestens bei meinem Gespräch mit mir"

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Frage Senator Hungaricus, den du gebeten hast diese Gehaltserhöhung durchzusetzen."


    Hungi hatte selbstverständlich von dieser Ansprache mitbekommen. Er brauchte dazu nicht mal in der ersten Reihe stehen, die Lautstärke des jungen Flaviers schmerzte in seinen Ohren und er fragte sich, ob die Götter den Laut nur erfunden hatten, um die Argumente des einen in den anderen hineinprügeln zu können.


    Und im Prinzip wär ihm die Rede des Jungsenators auch egal gewesen. Fetzereien vor der Wahl war er schon lange gewohnt und heutzutage war es eh viel ruhiger als früher. Aber ein Satz, der ließ ihn aufhorchen. Und die Diskussion danach, die bestätigte, daß er nicht schon Dinge hörte, die es nicht gesprochen wurden.


    Seine Miene verfinsterte sich.


    Ich frage mich, Flavier, wo du das herhast. Und ich will keine allgemeine Rede, ich will die genaue Quelle!

  • Nun war auch halb Rom auf die Rostra geeilt, unter ihnen auch Senator Hungaricus, den Furianus kannte und auch immer schätzte. Dass sich dieser, als Konsular, auf die Seite eines Frevlers stellte, war nicht ganz klar, denn sein Ausruf war nicht für oder gegen den Kandidaten.


    So wandte er sich an den Senator und beantwortete ihm dessen Frage, auch wenn er sich wunderte, dass jener nun genaue Personen verlangte.


    "Entschuldige, dass dich Avarus soeben als schwätziges Weib titulierte, denn das bist du nicht - du bist ein ehrenhafter Mann.


    Meine Quelle sind meine Klienten, die den eben hier genannten Avarus zu dir kommen sahen und danach euch beide auf den Weg zum Kaiser. Kurze Zeit später die Gehaltserhöhung.
    Es war ein Rückschluss, der auch nicht angefochten werden kann.


    Avarus, du siehst, Hungaricus ist kein geschwätziges Weib und deine Beleidigung nicht angebracht."


    Somit war die Ehre des Hungaricus verteidigt worden und Furianus wandte sich wieder der Menge zu.


    "Euer Volkstribun steht hier und ist der gleichen Ansicht, ein Aedil steht hier ebenso an meiner Seite, wie auch der Praefectus Praetorio die Ansichten des Avarus, ich und damit alle anderen seien Lügner, nicht zu teilen scheint.
    Haben wir uns etwa alle gegen den Senator Avarus verschworen oder nehmen wir Stellung zu der angestrebten Kandidatur?!
    Senator Avarus soll, wie unliebsam er mir und den anderen auch ist, seine Beleidigungen unterlassen, denn ich habe mich an das Volk gewandt um diese Kandidatur anzufechten, nicht um ihn hier zu verurteilen."

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Meine Quelle sind meine Klienten, die den eben hier genannten Avarus zu dir kommen sahen und danach euch beide auf den Weg zum Kaiser. Kurze Zeit später die Gehaltserhöhung.
    Es war ein Rückschluss, der auch nicht angefochten werden kann."


    Also jetzt blieb ihm die Spucke weg. Solch eine Unverfrorenheit hatte er schon lange nicht mehr gehört. Ein paar Beobachtungen und schon zieht man Schlüsse, die man auch nicht verifizieren mag, denn wie sonst konnte er den letzten Satz dazu verstehen?


    Solltest du zum Prätor gewählt werden, so hoffe ich, daß du dich auf mehr stützt als auf bloße Indizien.


    Kurze Zeit überlegte er, ob den Flavier noch drauf hinweisen sollte, daß dieser gerade öffentlich zugegeben hatte, Spione zu verwenden. Er tat es nicht. Es war ohnehin klar, daß ein jeder sowas verwendete, doch die anderen waren klug genug, sowas nicht laut zu sagen.


  • Durus entdeckte schnell, dass Hungaricus ebenfalls auftauchte und war deshalb auch kaum erschrocken, als dieser sein Wort erhob. Aber was da nun langsam herauskam, ließ ihn zweifeln, ob er seine Klientenpflicht verletzte, indem er sich auf Furianus' Seite stellte. Er schluckte leicht und schwieg weiter. Was er nun hörte, ließ in ihm ungute Gedanken hochkommen...

  • "Es ist schon auffällig, dass ein Senator die Castra Praetoria besucht und dann mit dem Praefectus zum Kaiser vorgelassen wird, meinst du nicht, dass es dem ein oder anderem Mann aufgefallen sein könnte und man Senatoren ja sowieso immer nachsieht, schließlich sind das potenzielle Statthalter von Morgen? Und wenige Tage später wird dann das Gehalt erhöht. Ist das nicht ein logischer Rückschluss oder muss ich, bevor ich diesen ausführe, Beamte befragen?"


    Die Bemerkung des Hungaricus, eine eindeutige Beobachtung sei nicht relevant war doch verwunderlich. Ein Praetor tat nichts anderes, als zu beobachten und seine Entscheidung aufgrund von Indizien, solange keine Beweise vorlagen, und der logischen Rekonstruktion des Falles zu fällen. Schließlich sprach man Recht und war kein Seher oder Spion.


    "Aber dies, wie auch diese Anfeindungen, waren nicht der Zweck, warum ich hierher gekommen bin."


  • Tiberius schaute den Mann etwas verwirrt an. Er schien ihn nicht wiklrich verstanden zu haben, nach seiner Antwort zu urteilen.


    "Was für eine infame Verdrehung der Tatsachen! Der einzige, der soeben die Behauptung aufgestellt hat, der Senat vertrete nicht das Volk, sondern nur die Interessen der in ihm vertretenden Senatoren und ihrer Klienten, bist doch du! Aber, mein Freund, du scheinst deine Ansichten wohl zu drehen wie der Wind!


    Und es ist die Pflicht des Senats als Vertretung des römischen Volkes im Sinne aller Römer zu handeln! Der Kaiser ist der Letzte dem ich die Fähigkeit, im Sinne Roms zu handeln, abspreche, aber wie soll er verantwortungsvoll handeln, wenn das von ihm eingesetzte Gremium lediglich die eigennützigen Interessen einiger weniger Bürger Roms vertritt?


    Dass der Kaiser die Kandidatur des Avarus zulässt zeigt, wie tolerant er ist und wie er den Senat darauf zu prüfen trachtet, ob er noch im Sinne Roms zu walten fähig ist!"

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Euer Volkstribun steht hier und ist der gleichen Ansicht, ein Aedil steht hier ebenso an meiner Seite, wie auch der Praefectus Praetorio die Ansichten des Avarus, ich und damit alle anderen seien Lügner, nicht zu teilen scheint.
    Haben wir uns etwa alle gegen den Senator Avarus verschworen oder nehmen wir Stellung zu der angestrebten Kandidatur?!
    Senator Avarus soll, wie unliebsam er mir und den anderen auch ist, seine Beleidigungen unterlassen, denn ich habe mich an das Volk gewandt um diese Kandidatur anzufechten, nicht um ihn hier zu verurteilen."


    "Du - einer - ein Volkstribun - zwei - ein Aedil - drei - und ein Praefectus - vier! VIER Männer stehen da gegen den Avarus! Ja wirklich das muß eine Verschwörung sein! Vielleicht schaffts der Avarus ja auch auf vier, dann könnten wir einen Bürgerkrieg draus machen! Merkt ihr denn nicht, wie lächerlich ihr euch macht? Wo ist das Volk auf dessen Urteil ihr wartet? Schau dich um, Patrizier, schau dich um und schau, was das Volk interressiert! Anscheinend nicht deine Worte, die ziehen nur Ritter und Senatoren an! Aber wenn du unbedingt eine Stimme aus dem Volk willst, dann geb ich dir eine! Geht nach Hause und schämt euch! Schämt euch, daß ihr euch Senatoren schimpft! Alle zusammen! Und dann besinnt euch auf eure Aufgaben für Rom!"


    Zitat

    Original von Tiberius Caecilius Metellus
    "Was für eine infame Verdrehung der Tatsachen! Der einzige, der soeben die Behauptung aufgestellt hat, der Senat vertrete nicht das Volk, sondern nur die Interessen der in ihm vertretenden Senatoren und ihrer Klienten, bist doch du! Aber, mein Freund, du scheinst deine Ansichten wohl zu drehen wie der Wind!


    Und es ist die Pflicht des Senats als Vertretung des römischen Volkes im Sinne aller Römer zu handeln! Der Kaiser ist der Letzte dem ich die Fähigkeit, im Sinne Roms zu handeln, abspreche, aber wie soll er verantwortungsvoll handeln, wenn das von ihm eingesetzte Gremium lediglich die eigennützigen Interessen einiger weniger Bürger Roms vertritt?


    Dass der Kaiser die Kandidatur des Avarus zulässt zeigt, wie tolerant er ist und wie er den Senat darauf zu prüfen trachtet, ob er noch im Sinne Roms zu walten fähig ist!"


    Wenn Fimbria etwas nicht leiden konnte dann wenn man ihm die Worte im Mund herumdrehte.


    "Willst du mich beleidigen, Bursche? Du stimmst diesem Theater wohl auch noch zu? Kannst du dir keinen Platz im Circus leisten? Es ist die Pflicht des Senats als Vertretung des römischen Volks im Sinne aller Römer zu handeln und gleichzeitig vertritt er nur eigennützige Interessen einiger weniger Bürger Roms? Da behauptest du es doch schon wieder! Der Senat kommt nicht seiner Pflicht nach! Du solltest dich genaus so schämen! Wer setzt die Senatoren ein? Der KAISER! Willst du etwa unseren Kaiser verunglimpfen!? Was glaubst du was der Kaiser macht, wenn die Männer Roms nicht mehr in seinem Sinne walten und auf einmal doch den Avarus wählen? Wenn plötzlich ein Konsul an der Spitze der Reiches mit der Macht des Senates hinter sich steht? Glaubst du etwa, der Kaiser lässt das zu, nur um mal zu sehen wie das so ist wenn man den Boden unter den Füßen verliert? Mach dich doch nicht lächerlich!"

  • Zitat

    Original von Iullus Flavius Fimbria
    "Willst du mich beleidigen, Bursche? Du stimmst diesem Theater wohl auch noch zu? Kannst du dir keinen Platz im Circus leisten? Es ist die Pflicht des Senats als Vertretung des römischen Volks im Sinne aller Römer zu handeln und gleichzeitig vertritt er nur eigennützige Interessen einiger weniger Bürger Roms? Da behauptest du es doch schon wieder! Der Senat kommt nicht seiner Pflicht nach! Du solltest dich genaus so schämen! Wer setzt die Senatoren ein? Der KAISER! Willst du etwa unseren Kaiser verunglimpfen!? Was glaubst du was der Kaiser macht, wenn die Männer Roms nicht mehr in seinem Sinne walten und auf einmal doch den Avarus wählen? Wenn plötzlich ein Konsul an der Spitze der Reiches mit der Macht des Senates hinter sich steht? Glaubst du etwa, der Kaiser lässt das zu, nur um mal zu sehen wie das so ist wenn man den Boden unter den Füßen verliert? Mach dich doch nicht lächerlich!"


    "Ein Consul steht an der Spitze des Reiches? Das wäre mir aber doch sehr neu, ander Spitze des Reiches steht nur einer: Der Kaiser! Und bis dieser den Boden unter den Füßen verliert braucht es schon einiges mehr als einen korrupten Senator und seine gekauften Handlanger!


    Ich glaube eher dass du es bist, der unser Staatsoberhaupt zu verunglimpfen versucht!


    Und dass der Sneat seinen Verplfichtungen nicht nach kommt: Nichts anderes habe ich behauptet, du hingegen aber sehrwohl! Oder solltest du deine Worte etwa schon vergessen haben?"

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