Ich hatte eine ähnliche Wahrnehmung wie Deandra in diesem Moment. Meine Nase nahm ihren Duft auf, ich hörte das leise Rascheln der Kleidung und ihren Atem. Ich spürte meinen Herzschlag, die Wärme ihrer Haut undihren Körper an meinem. Bewusst verdrängte ich jeden Gedanken, den ein Mann denken musste, unweigerlich, wenn er mit einer anziehenden Frau so dastand wie Deandra und ich in diesem Moment. Ich seufzte leise und intensivierte die Umarmung noch etwas, suchte Deandra mit meinen Armen zu umpfangen und ihr das gefühl zu vermitteln, dass ich immer für sie da sein und sie nie allein lassen würde. Sie wusste das natürlich, das musste sie nach all der Zeit als meine Schwester wissen, doch es schadete nichts, es noch einmal zu bestätigen. Dass meine Bemühungen Früchte trugen, konnte ich nicht wissen, nur hoffen.
Ich wusste nicht, wie lange wir so dagestanden hatten, doch auf einmal drehte sie den Kopf und ich war gezwungen, meinen anzuheben. Ich lehnte ihn etwas zurück, um zu ihr heruntersehen zu können, ohne die Umarmung zu lösen. Sie hingegen blickte auf meine Brust, heute verhüllt von einer weißen toga. Stumm betrachtete ich Deandra eine Weile, ohne die Stille zu brechen, doch mir wollte nicht in den Sinn kommen, was sie dachte, warum sie so stand, wie sie stand. Also kam ich nicht umhin, nachzufragen.
"Hm?" brummte ich daher fragend und blinzelte sie an.