Triclinium | Ein aegyptisches Mahl

  • Sie stimmte ihm nickend zu


    Ja, auf jeden Fall. Meine Ziele, die ich baldigst erreichen will sind Tarraco und vielleicht dann später in die Provinz Britannia, genaueres möchte ich aber von Hispania aus planen und dann über andere Provinzen zurück nach Rom.


    So in der Art dachte sie sich das zumindest...


    Wenn das Imperium Romanum so groß und mächtig ist, dann will ich als Patrizierin das auch gesehen haben!

  • Eine Reisefreudige also...nunja, das entsprach nicht direkt Durus' Präferenz für eine Heiratskandidatin, aber es stand ihm auch nicht direkt im Wege. Weit gereist bedeutete schließlich auch weite Kontakte...


    "Hispania? Dort lodert doch ein Aufstand? Der Praefectus Praetorio ist persönlich mit der Niederschlagung betraut worden, wie ich hörte...aber Tarraco wird noch sicher sein, hoffe ich."

  • Sie nickte


    Oh ja, das habe ich auch gehört. Man muss ja schließlich wissen was auf einen zukommt, wenn man in eine andere Provinz reist!


    Ich freue mich schon sehr auf Hispania. Angeblich sind die Menschen offen, herzlich und sie erwachen jeden Tag mit einem Lächeln.


    Auch Minervina begann zu Lächeln... die naive kleine Patrizierin spielen, so wie es Gracchus gern hatte, ja, das mochte sie. :D

  • Durus lächelte. Er mochte diese Provinzialen nicht besonders - vor allem nicht die aus dem Norden und Westen. Diese Hispanier machten ja einen Aufstand nach dem anderen!


    "Naja, offensichtlich ist ihnen das Lächeln im Halse stecken geblieben. Naja, wenn Caecilius da aufgeräumt hat, wird sich zeigen, wer zuletzt lacht."

  • Ach, du meinst den Prätorianerpräfekten? Ja... schon mal von ihm gehört, er soll ja anscheinden ein großes Durchgriffsvermögen haben!


    Außerdem sollte man bedenken, dass nur eine kleine Gruppe dort einen Aufstand angezettelt hatte, das wurde mir zumindest mitgeteilt. Daraus kann man doch auch schließen, dass nur ein Bruchteil des Landes von engstirnigen dummen Provinzlern bevölkert wird, die die Vorteile des Imperiums nicht erkennen.


    Und das war bis auf die klare Verallgemeinerung ihre Vorstellung. Nun ja, wenigstens das erste richtige Thema, das sie auch interessierte.


    Sie aß noch ein wenig von der Nachspeise.

  • Auch Durus nahm noch einen Bissen.


    "Umso verwunderlicher, dass ihr Kopf ausgerechnet ein Spross eines so berühmten Geschlechtes wie dem der Pompeier ist.


    Pompeius Magnus würde sich im Grabe umdrehen, wenn man ihn nicht verbrannt hätte."


    Es war höchst selten, dass Durus einen Scherz machte...seltsam, dass er es ausgerechnet in dieser Runde machte.

  • Sie lächelte und diesmal ernsthaft... ein Patrizier und ein Scherz? Schwarz und Weiß?


    Nun ja. Der Gensname alleine sagt ja meist nichts über den Menschen aus, wobei man hier die Patrizischen Familien ausnehmen könnte. Natülich gibt es aber hier auch schwarze Schafe...


    Sie dachte kurz nach, aber wegen ihres begrenzten Wissens fiel ihr ein Name ein, nur der ihres Bruders, den Gracchus so verachtete, aber den sie nie kennengelernt hatte.


    Der Aufstand in Hispania soll sich angeblich nur auf Corduba beschränken. Wenn Tarraco angegriffen werden würde, dann könte ich ja sowieso nicht nach Hispania. Das wäre schrecklich.


    Glaubst du, dass die Prätorianer die Aufständischen besiegen werden?

  • Durus war mit ihrer Aussage zu patrizischen Gentes zufrieden, auch wenn er sich fragte, ob sie es etwas ironisch meinte.


    "Natürlich werden sie das. Es könnte die Prätorianer allerdings einen etwas höheren Blutzoll kosten, wenn die dortige Auxilia zu den Aufständischen überläuft. Aber das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen."


    Immerhin waren die Prätorianer eine Elite-Einheit!

  • Minervina nickte zustimmend...


    Ja, ich glaube auch, dass die Prätorianer mit Leichtigkeit diesen Aufstand niederschlagen. Aber ob sie die Lage unterschätzen... naja... unerfahren sind sie ja nicht, ich denke das wird man hinbekommen, wobei ich keine Ahnung von solchen Dingen habe...


    Sie schnaufte tief durch.


    Ach ja...

  • Ein wenig fragte sich der Aedil, ob Minervina sich langweilte. Dieser Seufzer...Themawechsel? Aber wovon sollte er reden? Er kannte sich nicht aus bei den neuesten Gerüchten der Stadt...was interessierte junge Frauen noch so?
    Sein Blick fiel auf den Nachtisch fiel, kam ihm etwas.


    "Habt ihr eigentlich einen ägyptischen Koch? Diese Speisen habe ich außerhalb von Aegyptus niemals gegessen."

  • Eine gewaltiger Zug aus Gedanken wältze sich durch Gracchus Hirnwindungen, doch er ließ sie nur einfach an seinen Sinnen vorüber ziehen, ohne einen einzigen davon auszusprechen, wollte er den Gesprächshergang doch nur ungern unterbrechen. Minervinas Hang zu und ihre Vorstellung über Hispania bersorgten ihn zunehmend, denn war er selbst noch nie in jener Provinz gewesen, galt sie für die römischen Flavia doch als Wurzel allen Übels, selbst das Emporkommen des gegenwärtigen Imperator Caesar Augustus aus den dortigen Gebieten war kaum als Entschädigung zu werten. Dass die Menschen Hispanias mit einem Lächeln erwachten, dies mochte in Gracchus Vorstellung das einzige Korn Wahrheit sein, welches Minervina in ihrem Eifer aufgepickt hatte, allerdings war es in eben jener Vorstellung ein boshaftes Lächeln. Ein etwas verhaltenes Lächeln kräuselte Gracchus' Lippen auf Durus' Scherz über Pompeius Magnus hin, es legte sich jedoch spätestens gänzlich, sobald sich das Thema den schwarzen Männern des Imperium zuwandte. Praetorianer waren in Gracchus' Vorstellung beinahe ebenso verantwortlich für das Übel der Welt, wie Hispania im Allgemeinen, sein Respekt vor den Soldaten des Kaisers erwuchs einzig und allein aus Furcht. Legionen mochten Männer zu Kaisern erheben, doch sie waren grundehrlich, geradeheraus und leicht durchschaubar. Praetorianer dagegen hielten ihr Fähnchen gerne nach dem Wind der Macht, um im geeigneten Augenblick hinterrücks ihre eigenen Männer zu Kaisern zu erheben, das Wohle des Imperium in großen Lettern auf ihren Standarten, doch im Sinn nur ihr eigenes Wohl. Beiläufig leerte Gracchus seinen Teller, indem er die letzten Reste der Nachspeise in den Mund schob und war gespannt darauf, wie Minervina die Antwort bezüglich der Küche formulieren würde, wusste er zwar (glücklicherweise) nicht, dass sie selbst zum Kochlöffel gegriffen, ahnte jedoch, dass sie weit mehr als die bloßen Anleitungen gegeben hatte.

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  • Sim-Off:

    Gracchus, den Wink hab ich verstanden :D


    Oh nein, haben wir eigentlich nicht. Aber ich habe eine Sklavin aus Ägyptus, die schon früh das Kochen erlernte. Ihr gab ich dann all meine Anweisungen und wie ich sehe is das Ergebnis nicht schlecht...


    sie schmunzelte...


    Langsam kam wieder der Gepard in den Raum und setze sich zu Minervina, so als würde er sie bewachen.


    Durus, was hast du eigentlich vor in nächster Zukunft? Steht auch eine Reise an?

  • Durus nickte. Eine Sklavin unter Anleitung der Domina persönlich. Offensichtlich hatte Minervina eine große Schwäche für Hausarbeit - seine Schwestern hatten die Küche gescheut wie Katzen das Wasser.


    "Es ist hervorragend. Richte deiner Sklavin ein Lob meinerseits aus!"


    Ach ja, seine Zukunft. Noch immer dachte er über das Tribunat nach, aber war sich nicht so ganz sicher...


    "Wenn ich das Militärtribunat erlange, könnte es mit einer Reise verbunden sein - möglicherweise aber auch nicht, wenn ich beispielsweise bei den Cohortes Urbanae lande - wie gesagt, ich kann es nicht sagen, da meine Zukunft ungewiss ist.
    Nach Aegyptus zurückkehren kann ich ja leider nicht, wenn ich Senator werde..."

  • Sie nickte
    Ja diese Sklavin ist etwas besonderes...


    Da eigentlich alle unfähig waren und sie alles alleine machen musste, bezog sie das Lob einfach auf sich selbst...


    Also hast du gar keine Konkreten Pläne für die nächste Zukunft? Irgentwelche erstrebenswerte Ziele? auch wenn sie weit gesteckt sind, erzähle...

  • Durus räusperte sich. Es war fraglich, was er bei solch einem zwanglosen Mahl alles ausplaudern durfte...


    "Nunja, ich habe vor, mich weiter in der Politik zu betätigen. Wahrscheinlich früher oder später die Prätur, wenn die Götter mir hold sind, sogar noch weiter...aber so etwas ist kaum zu planen!"


    Er überlegte kurz. Das Consulat war durchaus sein Traum, aber mit viel finanziellen und gesellschaftlichen Anstrengungen verbunden. Ohne eine Angetraute aus bestem Hause war es schier unmöglich...

  • wieder nickte sie


    Also die Prätur... und irgentwie hast du doch sicher auch den traum, gleich wie ast jeder politiker, das Konsulat anzustreben... oder liege ich da falsch?


    Minervina lächelte verschnitzt... jeder Mann wollte doch Macht, da lag das ja nahe.

  • Von jener Problematik, welcher Durus sich gegenüber sah, hatte auch Gracchus schon kosten dürfen, denn obwohl eine Karriere im Cursus Honorum doch auf den ersten Blick betrachtet recht geradlinig und die Möglichkeiten recht begrenzt schienen, so boten sich im Verlaufe dessen dennoch vielfältige Grade der Abweichung an, sei es durch die Wahl eines konkreten Vigintivirates oder Quaestur, durch ein Tribunat oder auch durch solch profane Überlegungen wie die Überbrückung der Amtszwischenzeiten, die Finanzierung einer solchen Amtszeit, deren notwendige Aufwendungen gleichsam proportional zum Ansehen des Amtes stiegen, oder auch nur durch Edikte des Imperators, welche den Cursus Honorum reformierten und geplante Wege in Schleifen enden ließen. Auch Gracchus hatte sein letztliches Ziel schon sehr genau vor Augen, doch bis dorthin würde es noch ein sehr, sehr weiter Weg sein.
    "Erstrebenswerte Ziele sind oftmals nicht dazu bestimmt, laut ausgesprochen zu werden, Minervina. Denn so erstrebenswert sie auch sein mögen, eines Tages können sie im Bewusstsein der Öffentlichkeit den Ruin eines Mannes bewirken, mag dieser auch noch so erstrebenswerte andere Ziele für sich gefunden haben."
    Durus als künftigen Praetor - was ohne Zweifel geschehen würde - vor sich zu sehen, dies reichte Gracchus völlig aus, um ihn als Schwager akzeptieren zu können.

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  • Irgendwie war die Art, wie sie diese Frage stellte, ein wenig neckisch...
    Trotzdem setzte er zu sprechen an, als sich wiederum Gracchus zu Wort meldete und ihm eine Antwort ersparte.


    "Da hast du wohl Recht, Flavius. Aber ich denke, daraus brauche ich kein Geheimnis zu machen: Eines Tages würde ich natürlich gern an der Spitze des Staates stehen, aber so etwas ist kaum planbar. Zu viele Faktoren spielen dazu hinein. Damit kann ich auch Dir Recht geben, Flavia."


    Schon das Ädilat war eine Angelegenheit gewesen, die dem Tiberier nicht ganz hindernisfrei vorgekommen war. Dass einer seiner größten Sorge die Gegenkandidatur von Gracchus gewesen war, verschwieg er jedoch ebenso wie weitere, ermüdende Ausführungen über die Engen und Tiefen der Politik.

  • Sie nickte, als sie Gracchus hörte


    Ich verstehe was du meinst. Ich kenne mich leider nicht sehr in der Politik aus, verzeiht deshalb diese Frage.


    Wenigstens war Durus ehrlich.


    Sie begann ihren Geparden an der Kehle zu kraulen und winkte einem Sklaven um eine Schüssel Wasser.

  • Durus spührte plötzlich, dass Minervina kein großes Interesse an Politik hatte, obwohl ihm der Grund völlig schleierhaft war. Immerhin war Politik das, was die Welt bewegte! Vielleicht war sie Epikureerin...das widerstrebte Durus zwar, aber gab vielleicht ein nettes Gespräch ab...auch, wenn Durus sich leider niemals besonders tiefgreifend mit Philosophie beschäftigt hatte.


    "Hältst du es also eher mit Epikur und lässt uns Männer in den Ränken des Machtkampfs zugrunde gehen?"


    fragte er freundlich. Dass er eine solche Haltung nicht schätzte, würde sie - wenn sie diese hatte - es ja nicht gleich merken müssen. Und so schlimm war es auch nicht, denn eine gute Frau zu Hause war besser als eine, die ständig versuchte, ihren Mann zu beeinflussen.

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