• Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Ich hatte ja eher gedacht, daß du so bald wie möglich die Prätur absolvieren möchtest und dann wieder ein Amt als Statthalter anstrebst. Aber ich habe mich scheinbar geirrt.
    Ich selber weiß noch nicht, ob ich ein Amt ergreifen möchte. Vielleicht in einiger Zeit, denn jetzt genieße ich meine definitiv ruhigste Zeit als Senator.
    '... und Praeceptor in der Schola.' fügte Hungi in Gedanken hinzu.


    Macer nickte zu der von Hungaricus geäußerten Vermutung. "Der Gedanke war nicht ganz abwegig, ich dachte in der Tat eine ganze Zeit lang über eine Prätur nach. Aber du weißt ja, dass mir dazu noch der Cursus Iuris fehlt. Ich muss zugeben, dass ich mich für diesen bisher noch nicht so recht motivieren konnte. Dass ich das Mindestalter noch nicht erreicht habe, wäre dagegen sicher eher eine formelle Angelegenheit."


    Private Gründe hatte Macer auch noch, aber die gehörten nicht hierher, fand er. Stattdessen erkundigte er sich weiter nach Hungaricus' Zukunft: "Und was ist an den gerne gekochten Gerüchten dran, dass du mit deinem Bruder ein gemeinsames Consulat anstrebst?"

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Der Gedanke war nicht ganz abwegig, ich dachte in der Tat eine ganze Zeit lang über eine Prätur nach. Aber du weißt ja, dass mir dazu noch der Cursus Iuris fehlt. Ich muss zugeben, dass ich mich für diesen bisher noch nicht so recht motivieren konnte."
    "Und was ist an den gerne gekochten Gerüchten dran, dass du mit deinem Bruder ein gemeinsames Consulat anstrebst?"


    Stimmt... dir fehlt noch der Cursus Iuris... Ob ich jemals in den Genuß komme, dich zu prüfen? Das wäre tatsächlich eine Krönung meiner Karriere als Praeceptor. Hungi mußte lachen, dieser Gedanke war wirklich zu herrlich. :D


    Wie? Gemeinsames Konsulat? Hungi konnte sein Erstaunen nur etwas mühsam verbergen, amüsierte sich jedoch gleichzeitig darüber. Also dieses Gerücht ist mir neu. begann er schmunzelnd. Obwohl... es wäre ein reizvoller Gedanke. Gespielt überlegend rieb er sich das Kinn. Aber ich denke nicht, daß unser Kaiser ganz glücklich mit so einer Konstellation wäre.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Stimmt... dir fehlt noch der Cursus Iuris... Ob ich jemals in den Genuß komme, dich zu prüfen? Das wäre tatsächlich eine Krönung meiner Karriere als Praeceptor. Hungi mußte lachen, dieser Gedanke war wirklich zu herrlich. :D


    Wie? Gemeinsames Konsulat? Hungi konnte sein Erstaunen nur etwas mühsam verbergen, amüsierte sich jedoch gleichzeitig darüber. Also dieses Gerücht ist mir neu. begann er schmunzelnd. Obwohl... es wäre ein reizvoller Gedanke. Gespielt überlegend rieb er sich das Kinn. Aber ich denke nicht, daß unser Kaiser ganz glücklich mit so einer Konstellation wäre.


    Macer dachte weniger amüsiert an eine mögliche bevorstehende Prüfung. "Ich lasse mich aber nur prüfen, wenn du nochmal zur Academia kommst. Einen ehemaligen Präfekten der Prätorianer zu prüfen hat man schließlich auch nicht alle Tage", versuchte er den Scherz zur Krönung der Karriere zu erwidern.


    "Brüderpaare sind in der Geschichte in der Tat selten", meinte er dann zu den Bedenken, die der Kaiser haben könnte. "Aber warum solltet nicht gerade ihr in die Geschichte eingehen?"


    Dass ihm das Gerücht gänzlich neu war, glaubte er ihm allerdings nicht. Immerhin war seine Gattin Auctrix der Acta Diurna und damit vermutlich nach der Kaiserin die bestinformierteste Frau im ganzen Reich.


  • Wie es das Schicksal wollte, hatte ich nach Aintzanes Auskunft zuerst vergeblich nach Deandra Ausschau gehalten und anschließend auf jener cline Platz genommen, die neben der des Flaviers stand, den ich noch von der Legion kannte. Sein freundliches Nicken erwiderte ich, wenn auch die Erinnerung ihm einen Streich spielte und ihm mein cognomen nicht ins Gedächtnis sandte. Doch es war nicht schlimm, denn ich wusste nicht einmal mehr den Anfangsbuchstaben.


    "Corvinus", ergänzte ich daher bereitwillig und mit einem Lächeln.
    "In der Tat, es war sehr informativ, danke der Nachfrage. In deiner toga hätte ich dich beinahe nicht erkannt. Es ist doch ein gänzlich anderes Erscheinungsbild als das mit cingulum militare und Optiostab. Verzeih mir allerdings, wenn ich mich auch noch einmal nach deinem Namen erkundigen muss."


    Ich schmunzelte und kostete etwas von der sepia, die wirklich köstlich schmeckte. Viele der Gäste standen noch. Die Claudierin machte sich an Vesuvianus' Seite recht gut. Sie würde vermutlich ein recht tüchtiges Eheweib abgeben, doch kein Gedanke lag mir derzeit ferner als jener, sie mein eigen zu nennen.

  • Nachdem sich einige Gäste bereits auf den Klinen niedergelassen hatten, sah es Vesuvianus an der Zeit, auch die noch stehenden Gäste dazu einzuladen.


    "Die Küche des Hauses hat sich wie die Einkäufer und die mit der Organisation Betrauten sehr viel Mühe gegeben, dass dieser Abend auch in kulinarischer Hinsicht gelingen möge. Ich schlage vor, prüfen wir die Qualität von Spies und Trank. Die Gespräche werden dabei sicherlich nicht zu kurz kommen."


    Ein paar Augenblicke verweilte Claudius noch, dann schickte er sich selbst an, auf einer der Klinen Platz zu nehmen. Er ließ sich Sepiae (Tintenfisch) mit Zucchinistäbchen und Epityrum (Olivenaufstrich) auftragen, nahm etwas Brot dazu, das er gern zu jeder Zeit bevorzugte.



    Sim-Off:

    Mit meiner Zeit sieht es im Moment ganz übel aus. Lasst euch davon aber bitte nicht beeindrucken. Ich lese mit und schreibe, wenn es was Wichtiges gibt.

  • Lange peinliche Versehen oder Faux Pas als unangenehm zu empfinden lag einfach nicht in Marcus Natur. Zwar nahm er es mit leichtem Bedauern hin, daß sein dilettantischer Überspielungsversuch nicht geglückt war, aber als sonderlich schlimm erachtete er dies auch nicht. Die zunehmende Anzahl der kulinarischen Attraktionen fiel ihm positiv auf, sein Lächeln verbreiterte sich zu einem erfreuteren Strahlen. Dementsprechend jovial wirkte, als er es sich auf der Kline noch bequemer machte und sich neuen Falerner eingießen ließ.


    „Flavius Aristides war mein Name.“


    Unschlüssig sah Marcus von dem Hartkäse mit und ohne Sesam hin und her, konnte sich nicht entscheiden und wählte stattdessen von dem Zucchinigericht. Wenngleich seine kulinarische Verpflegung in letzter Zeit wegen seiner Beförderung schlagartig besser geworden ist, konnte er solche Speisen seit seiner Zeit in der legio sehr viel besser genießen. Ein: „Hmm…köstlich!“ entfuhr dezent seinen Lippen. Erst als er heruntergeschluckt hatte, konnte er sich wieder dem Gespräch widmen.


    „Aber das ist erfreulich, daß es mit dem Gespräch geklappt hat. Der praefectus ist auch ein sehr guter Offizier und ein sehr gebildeter Mann!“


    Zumindest nahm Marcus das an. Wer so viele Schriftrollen besaß, der würde sie mit Sicherheit auch gelesen haben. Während Marcus ein wenig mehr von dem Tintenfisch zu sich nahm, kam ihm der Gedanke, daß sein Vorgesetzter vielleicht auch nur, um zu beeindrucken, so viele Schriftrollen besaß. Marcus zuckte unschlüssig mit der Schulter. Selbst wenn er es nicht wirklich wußte, würde er nicht auf den Gedanken kommen, seine Aussage zu relativieren. Denn Marcus hatte gegenüber einigen der Offiziere in der legio mehr Loyalität als gegenüber anderen. Natürlich war die Treue zu den Anführern von Zeiten der legio IX noch am Größten, vom Legat bis hin zu Plautius und Avitus. Marcus folgte Corvinus Blick zum Gastgeber und der jungen Epicharis, deutete den Blick auf die Frau falsch und schmunzelte in sich hinein.


    „Eine schöne Frau, die junge Claudia Epicharis, nicht wahr? Kennst Du die Familie schon länger?“


    In gewisser Weise war Marcus, was Tratsch und Klatsch anging, durchaus interessiert. Besonders an solchen Abenden, wo er nicht lange über legio oder gar Politik sprechen wollte. Aber bei der Erwähnung von Epicharis kam er noch auf einen anderen Gedanken.


    „Du bist doch duumvir der Stadt, Aurelius Corvinus. Ist das noch so? Aber vielleicht kannst Du mir ein paar hilfreiche Anregungen geben. Was bietet die Stadt für Annehmlichkeiten? Gibt es hier ab und an Gladiatorenkämpfe oder Rennen? Und wie sieht es mit der Jagd aus, gibt es hier gutes Wild zum erbeuten? Bären, Eber oder Hirsche?“


    Vielleicht konnte Marcus sich die nächsten Monate mehr versüßen, als centurio hatte man schließlich größere Freiheiten, und somit seine Zeit mit einigen angenehmen Tätigkeiten neben der legio füllen.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Tiberius, sei gegrüßt. Hungi nickte ihm zu. Auch eingeladen? Mir scheint, hier in Mantua versammelt sich die gesamte gehobene Gesellschaft. Er lachte leise auf. Du kennst sicher Senator Purgitius Macer? fragte er ihn, während er auf den Senator wies, er wusste ja nicht, ob die beiden schon miteinander bekannt waren.


    Durus lächelte wie auf Kommando


    "Salve, Patron! Wir haben uns bereits bekannt gemacht!"


    Zumal wohl fast jeder Römer Macer kannte. Immerhin war dieser die Karriereleiter hinaufgeklettert wie ein Affe auf einen Baum.


    "Wie geht es Dir? Und wie geht es Dir, Livia?"


    fragte er freundlich. Ihm kam gerade, dass er eine ganze Menge Dinge mit seinem Patron zu besprechen hatte - Dinge finanzieller Natur!

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    Original von Marcus Flavius Aristides
    ....


    "Ah, richtig", sagte ich und nickte einige Male. Flavius Aristides, der optio. Dass er zwischenzeitlich befördert worden war, wusste ich nicht. Die legio prima war zwar in Mantua stationiert, doch liefen Ernennungen und Beförderungen im castellum selbstverständlich ganz eigenständig. Wie auch Aristides fröhnte ich der dargebotenen Speisen. Der Tintenfisch war sehr köstlich, ebenso wie das augenscheinlich frisch gebackene Brot mit moretum sesamum. Das leise Lob des Flaviers konnte ich demnach nur teilen, wenngleich ich es auch stumm tat.


    "Ja, ich hatte bisher auch den Eindruck, dass er weiß, was er tut", bestätigte ich die Aussage bezüglich des primus pilus der legio. Allerdings wünschte ich mir so manches Mal, er möge die Stadt vertreten, in der er stationiert war, und nicht die Familienbeziehungen pflegen. Albinus hatte mir einiges erzählt. Wie es der Zufall wollte, erblickte ich meinen Kollegen in diesem Moment auch und wunderte mich kurz über seine Anwesenheit zwischen Senatoren und Patriziern, doch dann fiel mir ein, dass er mit seinen Ansichten ein enger Freund der Familie war. Ich nickte ihm zu und deutete auf einige der noch nicht belegten Liegen in der Nähe, dann wandte ich mich wieder um, denn der Flavier erwähnte die älteste - leibliche - Tochter des Hausherren und rang mir damit einen erstaunten Blick ab.


    "In der Tat, sie ist ein anmutiges Wesen. Und wie ich bereits feststellen konnte, ist sie zudem recht gebildet. Man kann sich gut unterhalten", gab ich zur Antwort und hielt wie beiläufig einem Sklaven meinen geleerten Becher hin. "Unverdünnt", gab ich zur Auskunft. Wieder glitt mein Blick durch den Raum, doch Deandra entdeckte ich nicht. So wandte ich mich um und prostete Flavius Aristides zu.


    "Auf die Frauen", intonierte ich und grinste kurz. Nach enem Schluck fuhr ich fort.
    "Die Claudier sind schon sehr lange mit den Aureliern eng befreundet. Wir sind politisch verbündet und unterstützen uns gegenseitig. Als die beiden größten gentes patricii Mantuas haben wir bisher auch viel gemeinsam für die Stadt getan. Man könnte also durchaus behaupten, dass ich die Claudier lange kenne."


    Ein Schmunzeln folgte den Worten. Ich war guter Stimmung, auch wenn ich jemanden vergeblich im Raum suchte. Dafür blieb mein Blick an der jungen Epicharis hängen, die ich eine Weile betrachtete. Sie schien perfekt gekleidet, die Perlen schimmerten verführerisch in ihrem Haar, und doch war sie nicht interessant für mich. Nicht mehr. Verstohlen wandte ich den Kopf um zu sehen, wo Aristides wohl in dieser kleinen, entstandenen Pause wohl hinsehen mochte.


    "Nun, Mantua kann ein gymnasion vorweisen. Die dortigen thermae mantuae sind sehr zu empfehlen. Man kann dort ringen, sich massieren lassen oder einfach nur ausspannen. Ich wage zu behaupten, dass die Thermen im gymnasion komfortabler sind als jene, welche die legio vorweisen kann. Zwar habe ich letztere noch nicht gesehen, aber sie werden wohl eher praktisch denn exklusiv gebaut worden sein. Vom amphitheatrum hast du bereits gehört, dort werden in Kürze auch regelmäßig Spiele und Vorführungen stattfinden. Mein Kollege kümmert sich um die Organisation. Derzeit wird zudem an einem Park mit Spielgelegenheiten gebaut. Und die Wälder um Mantua herum birgen Wild in sich, zwar keine Bären, aber es ist durchaus möglich, einen stattlichen Hirsch zu erlegen. Planst du denn ene Jagd? Ich muss gestehen, dass ich auf meiner letzten Jagd gerade einmal neun Jahre alt war. Mein Onkel hatte mich mitgenommen."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Brüderpaare sind in der Geschichte in der Tat selten", meinte er dann zu den Bedenken, die der Kaiser haben könnte. "Aber warum solltet nicht gerade ihr in die Geschichte eingehen?"


    Hungi behielt sein Lächeln bei. Wir werden sehen. schloß er diese Spekulationen von Macer mit einem leicht verschwörerischen Unterton.


    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Salve, Patron! Wir haben uns bereits bekannt gemacht!"
    "Wie geht es Dir? Und wie geht es Dir, Livia?"


    Danke, es geht uns sehr gut. beantwortete Hungi die Frage seines Klienten.


    Da hörte er die Einladung des Gastgebers, die Gäste mögen es sich auf den Klinen bequem machen. Hungi nickte und folgte mit seiner Frau angemessenen Schrittes. Ein prüfender Blick sagte ihm, daß auch Korbsessel angeboten wurden als Sitzgelegenheit. Gut, denn seine Frau würde niemals vor anderen Leuten auf einer Kline Platz nehmen, nur im eigenen Hause tat sie dies und das auch nicht besonders oft.


    Und selber, Tiberius? Ich glaube, du wirst auch schon froh sein, wenn deine Amtszeit zu Ende ist?

  • Ein Abend, der für mich nur aus Pflicht und kein bisschen aus Vergnügen bestand. Soph war, wie zu erwarten war, nicht erschienen, Corvi übersah ich geflissentlich. Hunger hatte ich auch nicht sonderlich, zum Sitzen fehlte mir die Ruhe, für Gespräche die Lust.


    So kam es, dass ich in lockerer Folge Knabbersachen zu mir nahm - nicht zu große Happen und natürlich ausgewählt schmackhafte. Letztlich ersehnte ich mir jedoch das Ende der Festivität herbei, denn die Anstrengung, niemanden meine Einstellung erahnen zu lassen, war erheblich. Ein Schwimmmarathon konnte nicht erschöpfender sein.

  • Einer so bezaubernden Frau verzeiht man doch alles, hatte er gesagt. Epicharis schmunzelte noch immer darüber, doch oblag es ihr schließlich auch, sich um die Gäste zu kümmern. Deandra erschien ihr heute eher nachdenklich und bedrückt. Vielleicht ergab sich später die Gelegenheit, mit ihr zu reden.


    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Etwas überrascht blickte er die Frau vor sich an. Ihrem Habitus gemäß musste sie zum Haus gehören. Da sie jedoch um etliches jünger war als der Hausherr, tippte er, daß dies wohl seine Tochter war. Wir haben zu danken, Claudia. Es ist uns eine Ehre und ein Vergnügen. Darf ich jedoch fragen, ob es einen bestimmten Anlass gibt für diese Festlichkeit? fragte er freundlich.


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Eine Frage, die mich ebenfalls interessieren würde", warf Macer ein.


    "Das freut mich sehr", sagte die junge Claudierin und warf ihrem Vater einen Blick zu. Sie hatte angenommen, dass er die Gäste schon begrüßt hatte, während sie selbst mit Flavius Aristides gesprochen hatte, doch offensichtlich war dem nicht so. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, würde er sie nun auch weitermachen lassen und ihr nicht zur Hilfe eilen.


    "Nun ja, zum einen soll es Gelegenheit bieten, sich anregend zu unterhalten, zum anderen bin ich selbst erst vor Kurzem aus Tarraco nach Mantua zurükgekehrt. Die Feierlichkeiten haben also etwas von einer Willkommensfeier, die ich meinem Vater zu verdanken habe", erklärte sie und lächelte in die Runde.


    In der Zwischenzeit schien ihr Vater schon einen neuen Gast begrüßt zu haben, mit dem er nun an sie heran trat.


    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    Er wandte sich der Tochter des Gastgebers zu und begrüßte sie freundlich lächelnd.


    “Salve Claudia Epicharis, es freut mich dich kennen zu lernen. Wie ich sehe haben es die Götter sehr wohl gut mit deinem Vater gemeint.“


    Solcherlei Schmeicheleien war man von dem sonst so spröden Quarto ja gar nicht gewohnt.


    Ob dieses Kompliments lächelte Epicharis leicht verlegen. Einer der Sklaven hatte den Senator rasch als Aelius Quarto vorgestellt, und vor Epicharis' innerem Auge erschienen Fakten, die sie über diesen Mann in der Acta gelesen hatte.
    "Senator Aelius Quarto, ich danke dir für deine freundlichen Worte und kann nur erwidern, dass es auch mir eine Freude ist, dich einmal persönlich kennenzulernen. Ich habe schon viel von dir gehört. Deine Frau hat vor kurzem einen Erben geboren, nicht wahr? Meine herzlichsten Glückwünsche hierfür. Richte doch auch bitte deiner Frau meine Glückwünsche aus."


    Ihr war, als blicke sie jemand an, daher wandte Epicharis bald den Kopf und suchte kurz den Raum ab. Ihr Blick streifte Corvinus, neben dem Aristides lag. Beide aßen. Epicharis' Blick ruhte einen Moment auf dem Flavier, dann wandte sie sich wieder den Gästen direkt vor ihr zu.


    "Livia, lass und doch dort rüber setzen", schlug sie vor und deutete auf eine Ansammlung bequem aussehender Korbsessel. Vielleicht würde sich auch Deandra zu ihnen setzen. Die Klinen und Sessel waren so angeordnet, dass sie ein lockeres Oval bildeten, in deren Mitte das Essen auf Platten angerichtet war. Auf diese Weise konnten sich alle Gäste miteinander unterhalten. Epicharis winkte Assindius und Aintzane heran.
    "Ihr könnt den zweiten Gang auftragen", sagte sie. Es würde verschiedene Fleischarten geben, die unterschiedlich angerichtet und zubereitet waren. Ganz besonders freute sich Epicharis auf das Huhn in Honigkruste und Ingwer, das ihre einzige Bedingung für den Hauptgang gewesen war.

  • Wieso wir, zählt die Tür aufhalten auch zum servieren. Ich grinste innerlich. Ich blickte Aintzane an und knickte hastig meinen Kopf Richtung Tür. In der Küche angekommen belud ich mich erst einmal mit dem Wild und sagte zu Aintzane:


    „Nimmst du das Geflügel! Ich halt dir gleich die Tür auf“

  • Es war Marcus als ob er den feinen Geruch nach gebratenem Fleisch in seiner Nase erhaschen konnte, doch noch sah er nichts von dem vorzüglichen Wohlgeruch. Auch Marcus ließ beiläufig seinen Blick durch den Raum schweifen, es verwunderte ihn nicht sonderlich, daß er kaum einen Mann im Raum zuordnen konnte, geschweige denn irgendwelche begleitenden Ehefrauen davon. Das schienen keine Römer zu sein, die die Dekadenz und den Luxus des gehobenen Badeortes Baiae zu schätzen wusste, denn dann würde Marcus- sofern jene Männer bedeutend war- sie auch kennen. Seine Mutter pflegte stets wichtige Persönlichkeiten zu einem Gastmahl zu laden. Manche der Gäste waren in Baiae Marcus angenehm, gar unterhaltsam, gewesen, andere- leider die Meisten- ödeten ihn oftmals nur an. Gebildet? Marcus warf Epicharis einen flüchtigen Blick zu. Schade, dachte er sich insgeheim. Nicht, daß Marcus gewitzte und kluge Frauen nicht zu schätzen wusste, doch wahrhaft gebildete Frauen, die nicht zu seiner Familie gehörten, vermochten es durchaus ihn einzuschüchtern. Er hatte stets bei ihnen das Gefühl gleich ziehen zu müssen- natürlich ohne Erfolg. Vielleicht hätte er sich in seiner Jugend doch mehr Mühe geben sollen, doch es gab so vieles im Leben, was sich sehr viel mehr lohnte.


    „Unverdünnt…oho, Du fängst, wie ich sehe, schon mit dem ungezügelten Teil des Festes an. Ob das in diesem Kreise die anderen Anwesenden nicht schockieren wird? Aber mir dünkt, Du scheinst mir ein wahrer Hedemo…Hego…ach, egal, ein wahrer Lebemann zu sein.“


    Zwar ärgerte sich Marcus einen Bruchteil, daß ihm das Wort Hedonist- er hatte es doch gerade bei den Saturnalia von seinem Sklaven gelernt-nicht einfiel, um es passend in ein Gespräch einzustreuen. Aber trotzdem lachte er ungezwungen, inzwischen besserer Laune, und wohlklingend. Immer noch lächelnd hob er den Becher.


    „Auf die Frauen, ein Segen der Götter. Wir brauchen Sie, wie der Verdurstende das Wasser. Und trotzdem vermögen sie uns in die schlimmsten Qualen zu versetzen und sind gar manches Mal mehr ein Fluch. Doch wer wollte ohne sie leben?“


    Um einem knurrenden Magen vorzubeugen, widmete sich Marcus erneut dem Essen, ließ sich einen vollen Teller mit der Vorspeise reichen und beäugte die Sesamgewürzten Köstlichkeiten. Der Seitenblick von Corvinus entging ihm damit völlig, wenngleich er ihm noch zuhörte. Als die Sprache auf das gymnasion kam, hob er den Blick von den Speisen und zuckte lächelnd mit der Schulter.


    „Nun, ein gymnasion mag schön und nett sein, aber in der legio habe ich, bei den Göttern, jeden Tag mehr als genug Kämpfen und Leibesübungen. Aber das mit dem Amphitheater klingt mir doch sehr viel versprechend. Was ist denn schon eine Stadt ohne ordentliche Gladiatorenwettkämpfe. Sehr schön!“


    Marcus lächelte, erinnerte er sich doch in jenem Augenblick an die Verwunderung der schönen Lucilla als er ihr von der Ödniss in Mantua berichtete. Das Lächeln wich einem ernsteren Gesichtsausdruck. Marcus presste die Lippen aufeinander und ließ den Teller sinken. Herrje, warum dachte er bloß immer noch an sie? Ein Abend, ein einziger Abend und sie war davon entschwunden wie ein schöner Traum. Es war langsam mal an der Zeit, sie zu vergessen. Schnell aß Marcus weiter, etwas Gutes zu verspeisen half ihm oft über die Widrigkeiten des Lebens hinweg.


    „In der Tat, früher habe ich mit Leidenschaft gejagt. Gleichwohl bin ich in letzter Zeit nicht oft dazu gekommen, aber wenn sich die Gelegenheit bietet, würde ich das gerne wieder tun. Aber Eber wird es doch sicherlich hier geben. Die Eberjagd ist sehr aufregend.“


    Marcus Augen fingen begeistert an zu glänzen, neben Gladiatorenkämpfe, Musik und Frauen war die Jagd ein Lieblingsthema von ihm. Darüber konnte man sich schließlich auch Stunde um Stunde austauschen. Marcus stellte den Teller zur Seite, um bei seinen nächsten Worten bedeutend gestikulieren zu können.


    „Der Wald, die Stille, nur der Speer in der Hand. Der Eber nähert sich mit der schweren Wucht seines Körper, doch man sieht ihn nicht. Plötzlich bricht er durch das Untergeholz, einem Ungeheuer gleichend. Und das ist der Moment, wo alles um einen Mann bedeutungslos wird. So klare Momente im Geist, so ein intensives Lebensgefühl verspürt man nur in den wenigen Minuten des Kampfes mit dem Tier. Oh, und ein Eber ist wahrlich ein harter Brocken, kann einem Mann mit seinen Hauern leicht den Bauch aufspießen. Hah, aber wenn man den dann erlegt hat. Was für ein Hochgefühl, durchaus vergleichbar, wenn man eine Frau geritt…Du weißt sicherlich schon, was ich meine. Also, hast Du nicht Lust auf eine Solchige? Ähm, eine Jagd natürlich...“

  • Zitat

    Original von Claudia Epicharis
    "Das freut mich sehr", sagte die junge Claudierin und warf ihrem Vater einen Blick zu. Sie hatte angenommen, dass er die Gäste schon begrüßt hatte, während sie selbst mit Flavius Aristides gesprochen hatte, doch offensichtlich war dem nicht so. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, würde er sie nun auch weitermachen lassen und ihr nicht zur Hilfe eilen.


    "Nun ja, zum einen soll es Gelegenheit bieten, sich anregend zu unterhalten, zum anderen bin ich selbst erst vor Kurzem aus Tarraco nach Mantua zurükgekehrt. Die Feierlichkeiten haben also etwas von einer Willkommensfeier, die ich meinem Vater zu verdanken habe", erklärte sie und lächelte in die Runde.


    "Da muss man immer wieder aufpassen, was die jungen Frauen einem an Bildung alles voraus haben. Ich war noch nie in Tarraco", stellte Macer lächelnd fest. "Lohnt sich eine Reise?"


    Zitat

    Original von Claudia Epicharis
    In der Zwischenzeit schien ihr Vater schon einen neuen Gast begrüßt zu haben, mit dem er nun an sie heran trat.


    Ihren Blickend folgend entdeckte Macer ebenfalls den Senator. "Salve, Senator Aelius Quarto", begrüßte er ihn, nachdem er dessen Wortwechsel mit der Tochter des Gastgebers höflich abgewartet hatte.


    "Der Kaiser hat dir einige freie Tage für eine Reise hierher gestattet?"


    Langsam füllten sich die Klienen und Macer schaute aus dem Augenwinkel, wo noch freie Plätze wären.

  • Zitat

    Original von Claudia Epicharis
    "Nun ja, zum einen soll es Gelegenheit bieten, sich anregend zu unterhalten, zum anderen bin ich selbst erst vor Kurzem aus Tarraco nach Mantua zurükgekehrt. Die Feierlichkeiten haben also etwas von einer Willkommensfeier, die ich meinem Vater zu verdanken habe", erklärte sie und lächelte in die Runde.


    Unterhaltung und eine Willkommensfeier für die Tochter des Hauses. Etwas enttäuscht war Hungi schon, was er aber weiterhin mit einem Lächeln überspielte. Gewohnt war er etwas anderes die letzten Jahre, kaum eine Einladung, wo nicht etwas bestimmtes diskutiert, erörtert oder bekanntgegeben werden sollte. Aber gut, öfter mal was Neues, er ließ sich überraschen. Hungi konnte gerade noch ein Happerl vom ersten Gang erwischen, bevor der zweite aufgetragen wurde. Der obligatorische verwässerte Wein durfte auch nicht fehlen, und im Augenwinkel beobachtete er, wie Claudia sich seiner Frau annahm und sich mit ihr setzte.


    Die anderen Gäste kannte er entweder nicht oder waren ihrerseits im Gespräch vertieft, so nutzte Hungi die Gelegenheit und sah sich ein wenig um. Ein paar Anregungen für sein Stadthaus in Rom oder auch die Villa in Misenum konnten ja nie schaden. Da fiel ihm ein, daß die Villen wohl bald fertig werden sollten. Innerlich nahm er sich vor, dort wieder nachzuhaken und zu fragen, wann wohl der Bezugstermin sei.

  • Zitat

    Original von Assindius
    Wieso wir, zählt die Tür aufhalten auch zum servieren. Ich grinste innerlich. Ich blickte Aintzane an und knickte hastig meinen Kopf Richtung Tür. In der Küche angekommen belud ich mich erst einmal mit dem Wild und sagte zu Aintzane:


    „Nimmst du das Geflügel! Ich halt dir gleich die Tür auf“


    "Danke für das Vertrauen.", meinte Aintzane und gab ihm dabei einen Blick, bei dem Assindius froh sein konnte, das Blicke nicht töten können. Starker Mann, von wegen! Wie dem auch sei, sie nahm das Geflügel und schleppte es zum Raum hin.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Da hörte er die Einladung des Gastgebers, die Gäste mögen es sich auf den Klinen bequem machen. Hungi nickte und folgte mit seiner Frau angemessenen Schrittes. Ein prüfender Blick sagte ihm, daß auch Korbsessel angeboten wurden als Sitzgelegenheit. Gut, denn seine Frau würde niemals vor anderen Leuten auf einer Kline Platz nehmen, nur im eigenen Hause tat sie dies und das auch nicht besonders oft.


    Und selber, Tiberius? Ich glaube, du wirst auch schon froh sein, wenn deine Amtszeit zu Ende ist?


    Durus folgte dem Paar zu den Klinen und suchte einen Sklaven, der ihm den Platz anwies. Gleichzeitig beantwortete er die Frage des Patrons.


    "Ich habe es schon zu Purgitius gesagt: Ich sehe ihr mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach. Das Amt ist zweifelsohne sehr interessant, aber auch sehr anstrengend.
    Besonders die Erweiterung des Lex Mercatus hat eine Menge Probleme aufgeworfen."

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Ich habe es schon zu Purgitius gesagt: Ich sehe ihr mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach. Das Amt ist zweifelsohne sehr interessant, aber auch sehr anstrengend.
    Besonders die Erweiterung des Lex Mercatus hat eine Menge Probleme aufgeworfen."


    Ahja, die Lex Mercatus, in der Tat... sinnierte Hungi. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Juristen dieses Gesetz aufgreifen und kommentieren und vor allem wie es sich dann in der Praxis auswirkt. Kurz dachte er über die Senatssitzung nach, in der über die Erweiterung debattiert wurde. Der Volkstribun war wohl etwas zu... hm, wie soll ich sagen... idealistisch an die Sache herangegangen.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    ...


    "Ich denke nicht, dass das Verlangen nach unverdünntem Wein die anderen schockieren wird. Vermutlich wird es für falsche Annahmen oder gar Gerüchte sorgen. Damit kann ich leben", entgegnete ich leichthin und trank einen Schluck. Der Falerner war gut und ich vertrug schon einiges. Ich legte es allerdings auch darauf an. Den Grund dafür kannten nur zwei Personen in diesem Raum, und ich würde mich hüten, einen dritten einzuweihen. Der Wein hatte es mir angetan, wenn ich mit Gedanken oder Vorstellungen nicht zurecht kam, wenn Entscheidungen mich selbst betreffend zu verzwickt waren, um zu einer klaren Meinung zu kommen. Oft passierte es nicht, doch wenn es passierte, half mir der Wein, wenn ich nur genug davon trank. So hoffte ich auch heute auf das baldige Einsetzen der Wirkung des Rebensaftes. Beinahe glaubte ich, dass der Flavier meinen Gesichtsausdruck oder - noch schlimmer - meine Gedanken gelesen hatte und mich nun mit den Worten über Frauen aufzubauen versuchte. Dementsprechend verblüfft sah ich ihn auch an, bis mir schließlich aufging, dass dem nicht so war. Nachdenklich nickte ich einige Male, ehe ich langsam und gedehnt sprach.


    "Wie wahr, mein Freund, wie wahr..."
    Vielleicht war es die Art, wie er sprach und was er sagte, ich konnte es nicht genau benennen, aber ich mochte den Flavier. Das Gespräch verlief angenehm und ausnahmsweise beinhaltete es weder politische noch militärische Dinge, was man sonst doch eigentlich von den Gästen erwartete, die auf solch einem Bankett anwesend waren. Die Jagd war ein Thema, das um so vieles angenehmer war, auch wenn ich selbst kaum Erfahrung darin hatte. Vielleicht war die Aussicht, jagen zu gehen, aber gerade deshalb so verlockend. Ich lehnte mich interessiert etwas weiter hinüber, während mein Gegenüber seine Worte mit ausschweifenden Gesten untermalte und mir ein Schmunzeln entlockte.


    "Wildschweine gibt es durchaus, ja. Du scheinst ein begnadeter Jäger zu sein, wenn ich mir deine Erzählungen so anhöre. Ich bin mir nur nicht sicher, ob du mit einem absolut Unerfahrenen, wie ich einer bin, auf die Jagd gehen möchtest. Solltest du es dennoch wagen, wäre ich auf jeden Fall mit von der Partie. Es wäre ein Jammer, wenn ich mir eine solche Gelegenheit entgehen ließe."


    Mit leuchtenden Augen malte ich mir aus, wie wir uns Seite an Seite an einen Eber heranpirschten. Ich trat auf einen Zweig und das Geräusch verjagte das imposante Tier. Über mich selbst lachend schüttelte ich den Kopf und deutete auf Aintzane und Assindius, die eben mit den Platten herein kamen.


    "Bestimmt ist auch Wildschwein dabei", sagte ich grinsend.

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