• Vesuvianus begrüßte seinen Onkel mit einem Kopfnicken. Er freute sich über dessen Erscheinen, hatte er doch mit Ausnahme eines Onkels alle Brüder seines Vaters sehr geschätzt.
    Zur Unterhaltung beim Speisen ließ der Hausherr Musikanten und Tänzerinnen kommen. Schließlich begann langsam der gemütliche Teil. Während er einige Speisen zu sich nahm, betrachtete er die anwesenden Gäste unter dem Blickwinkel des von ihm angedachten Zweckes dieses Banketts. Politische Verbindungen musste er nicht knüpfen, denn er plante keine Kandidatur in der nächsten Zeit. Die Gens in das Bewusstsein der Senatoren und Patrizier rücken, geschah zudem nebenbei. Also betrachtete er den einen oder anderen Gast mit den Augen eines Vaters und traf eine Vorauslese.


    Tiberius Durus, ein patenter und traditionell eingestellter Mann kam dennoch aufgrund seiner Genszugehörigkeit nicht in Frage. Interessant war der Falvier und der Aurelier, Letzteren sprach Vesuvianus als erstes an.


    "Ich hoffe, der Abend birgt einiges an Unterhaltung und Vergnügen auch für dich, Aurelius. Ein Mann kann nicht nur von seiner Arbeit leben." Ein Grinsen begleitete diese Feststellung, zu der der Offizier durchaus stand, wenngleich er damit keineswegs seine eigenen Auffassungen dargelegt hatte.

  • Der Patrizier nickte seinem Neffen ebenfalls zu, wollte ihn jedoch nicht beim Gespräch mit seinen Gästen stören und bahnte sich weiter seinen Weg durch die Gäste. Er sah einige bekannte aber auch etliche unbekannte Gesichter, die er alle beim vorbeigehen freundlich grüßte und sich hier da auch vorstellte bzw. den Gästen noch einmal für ihr Kommen dankte. Von einem der Serviersklaven, ließ er sich dann über jene Gäste informieren, die er nicht kannte, um zumindest ihre Namen zu wissen. Da die meisten Namen ziemlich bekannt waren, war es kein Problem sie dann auch ihrer Position oder ihres Ranges zuzuordnen. Als er erfuhr, dass auch der Legat der hiesigen Legion zu Gast war und er ihn ausfindig gemacht hatte, steuerte er auf diesen zu.


    "Salve Decimus Livianus. Mein Name ist Claudius Marcellus – amtierender Quaestor Classis."

  • „Salve Claudius Marcellus. Es freut mich deine Bekannschaft zu machen. Bisher kannte ich deinen Namen lediglich von den Abschriften der Senatsberichte bzw. von der Senatsdiskussion um dein Amt. Ich muss gestehen, dass die Claudier verstehen, ein Fest auszurichten.“


    Bei diesen Worten sah er sich kurz im Saal um.

  • Zitat

    "Ich bin ein wenig unsicher. Zum einen erhoffe ich eine Erhebung in den Senatorenstand, zum anderen kann ich aber nicht genau sagen, was ich dann tun will. Meine bisherige Tätigkeit wäre unstandesgemäß, so viel steht fest.
    Ich wollte auch mein Militärtribunat nachholen, was aber dank des großen Andrangs eher unwahrscheinlich erscheint. Ich denke, vorerst werde ich möglicherweise auch von meinen Landgütern leben und sehen, welche Stellen frei sind. Im Cursus Honorum habe ich ja ohnehin eine Pause einzuhalten."


    "Aber wie ist es mit dir? Wird man dich in Zukunft auch ein wenig mehr in Roma auf den Rednertribünen, die die Welt bedeuten, antreffen?"


    Ich kaute bedächtig an einem Stück Fleisch, während ich Durus' Worten folgte und durchaus nachvollziehen konnte, was ihn bewegen mochte. Es war so eine Sache, einer standesgemäßen Tätigkeit nachzugehen. Als duumvir tat ich das auch nicht, und doch hatte ich über die Monate eine besondere Bindung zur Stadt und deren Geschicke in der Zukunft entwickelt, sodass es mir schwerfallen musste, Mantua den Rücken zu kehren.


    "Du könntest einen Platz im cultus deorum anstreben, so dir an den Göttern liegt und du dich für das einsetzen möchtest, was sie verkörpern", schlug ich vor, schüttelte dann jedoch den Kopf.
    "Aber du wirst dir sicherlich schon selbst Gedanken zur Genüge gemacht haben."


    Interessant war, das auch er ein Militärtribunat anstrebte, obwohl man jenes doch vor dem Quästorenamt bekleidete. Schmunzelnd trank ich einen Schluck Wein und musterte den Tiberier.


    "Nun ja, ich bin einer jener, die an dem Andrang auf einen Posten als tribunus mitschuldig sind", erklärte ich.
    "In meiner Funktion als vicarius principis curiae hatte ich eine Audienz beim imperator, in deren Rahmen ich ihn um eine Zuteilung auf jenen Posten bat. Noch war ich nicht einmal vigintivir, dessen bin ich mir bewusst, doch befinde ich mich im ordo senatorius durch die Verdienste meines Vaters. Als Patrizier muss man dieses Trubunat nicht ableisten, doch ich sehe es als meine familiäre Pflicht an, dies zu tun. Am liebsten wäre mir die Erfüllung des Mandats in der legio prima, doch steht es mir nicht zu, Wünsche zu äußern, und so werde ich dort dienen, wo man mich sehen will."


    Vesuvianus musste die letzten Worte vernommen haben, doch das bemerkte ich erst, als er mich ansprach.


    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Ich hoffe, der Abend birgt einiges an Unterhaltung und Vergnügen auch für dich, Aurelius. Ein Mann kann nicht nur von seiner Arbeit leben." Ein Grinsen begleitete diese Feststellung, zu der der Offizier durchaus stand, wenngleich er damit keineswegs seine eigenen Auffassungen dargelegt hatte.


    So wandte ich den Kopf und ging auf die freundlich gemeinten Worte ein.
    "Ganz recht, es ist ein angenehmer Abend und das Essen ist so gut wie die Gesellschaft. Einzig etwas Musik würde das ganze Ambiente noch auflockern, doch auch ohne instrumentalische, da bin ich mir sicher, haben deine Gäste Freude an diesem Treffen."


    Dass ein Mann nicht nur von der Arbeit leben konnte, dieser Ausspruch war seltsam anzuhören aus dem Munde eines Mannes, der doch eigentlich genau das tat, auch wenn ich es bei seinen zwei, nein drei hübschen Töchtern kaum mehr nachvollziehen konnte, warum es den Claudier so häufig im castellum hielt.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    „Salve Claudius Marcellus. Es freut mich deine Bekannschaft zu machen. Bisher kannte ich deinen Namen lediglich von den Abschriften der Senatsberichte bzw. von der Senatsdiskussion um dein Amt. Ich muss gestehen, dass die Claudier verstehen, ein Fest auszurichten.“


    Bei diesen Worten sah er sich kurz im Saal um.


    "Ich danke dir Senator! Ich muss jedoch gestehen, dass dieses Kompliment nicht mir gilt, sondern meinem Neffen Vesuvianus und seiner Tochter. Die beiden richten dieses Fest aus und ich muss gestehen, dass auch ich ganz begeistert bin, von dem was sich mir hier bietet.


    Aber erlaube mir, dass ich ganz kurz abschweife und über etwas geschäftliches Rede. Bevor ich Quaestor wurde, habe ich als unserem Kaiser als Procurator Aquarum gedient und bin dabei sehr viel durch Italia gekommen. Unter anderem war ich auch in Tivoli, wo du ein ansehnliches Stück Land besitzt. Ich wäre daran interessiert es zu kaufen"


    Dem Patrizier war zwar bewusst, dass es nicht gerade die passendste Gelegenheit war, um über Geschäfte dieser Art zu reden, aber vielleicht hatte er doch ein wenig Erfolg.

  • Livianus schmunzelte, als er die Worte des Patriziers hörte. Er hatte mit vielen gerechnet, allerdings nicht, dass man ihm hier auf dieser Veranstaltung auf ein solches Geschäft ansprechen würde. Andererseits wurden die meisten Geschäfte bei solchen Ereignissen geschlossen.


    „Nun, ich bin nun etwas überrumpelt um ehrlich zu sein. Grundsätzlich war ich schon sehr lange nicht mehr auf meinem Besitz in Tivoli und hatte bisher auch nie daran gedacht mehr aus diesem Stück Land zu machen, obwohl es wohl ein wunderbarer Platz für eine Villa wäre. Aber lass uns einen kurzen Moment etwas abseits stellen und darüber reden.“


    Die beiden Männer setzten sich auf einen freien Tisch in einer Ecke des Saales, wo sie ungestört darüber reden konnte und niemand es mitbekam.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    ....


    Lächelnd sah Epicharis zu dem Flavier hinüber und nickte dankend. Sie dachte nicht mehr an die lange Krankheit, die schließlich obsiegt und die Tante des weltlichen Lebens entrissen hatte, sondern nur noch daran, dass es ihr nach diesem leidvollen Weg sicher besser gehen mochte im Elysium.


    "Es muss dir nicht leid tun, du kannst schließlich nichts dafür", entgegnete sie daher eher keck denn trauernd.
    "Gewiss ist sie nun an einem friedvolleren Ort, zusammen mit dem Mann, den sie Zeit ihres Lebens liebte. Mein Onkel, musst du wissen, fiel in Ausübung seines Dienstes in Germanien. Vielleicht erzählt Vater deshalb nich viel über das Leben beim Militär - und vielleicht musst du deswegen nun dafür herhalten."


    Epicharis schmunzelte verschmitzt und saugte sogleich alles an Wissen auf, was nachfolgend aus dem Mund des Flaviers purzelte. Viel war es leider nicht, denn er schien das Gefühl zu haben, sie damit zu langweilen. Epicharis seufzte kaum vernehmlich und beschloss, das Thema ruhen zu lassen. Eines schien allen Soldaten gleich zu sein: Sie lebten und arbeiteten hart im Dienste des Kaisers, lebten, um in der Legion zu dienen - aber darüber reden wollte keiner. Vielleicht lag es daran, dass sie eine Frau war und ein Mann annahm, als solche verstünde man ohnehin nichts vom Krieg und der Leidenschaft des Dienens in der Legion. Epicharis allerdings wusste, das eine jede Frau spätestens dann Bescheid wusste, wenn sie die Nachricht vom Tod ihres Mannes erreichte, der nicht nur sie, sondern auch eine ganze Schar von Kindern zurück ließ. Diese Gedanken stimmten sie melancholisch, und einmal mehr dankte sie den Göttern dafür, dass Vesuvianus im Kernland des Reiches für den Ernstfall übte und nicht in einem Randgebiet an der Front stationiert war.


    "Du langweilst mich nicht. Es ist durchaus interessant, etwas über den wohl wichtigsten Dienst zu erfahren, den man im Imperium Romanum ausüben kann, noch dazu privilegiert in der Legio Prima unseres Kaisers. Doch ich verstehe, wenn du nicht weiter darüber reden möchtest, immerhin sollte es ein rauschendes Fest sein, und du hast dir sicherlich anderes vorgestellt, als in der Kühle der Nacht mit einer Frau im Peristyl zu stehen und über die Legion zu reden."


    Ein gewagter Angriff, doch wurde er vom neckenden Blick und zu einem Anflug eines Schmunzels gebogenen Mundwinkeln begleitet und nahm ihm so jene Schärfe und den Vorwurf, den er vielleicht heraushorchen mochte. Sie bemerkte den Blick, mit dem er systematisch die Fluchtmöglichkeit gen Triclinium abschätzte, schüttelte innerlich den Kopf über ihre Gedanken und bemerkte zugleich, dass die Anwesenheit des Flaviers durchaus ihre Stimmung gehoben hatte. Seine nächste Frage verwunderte sie nicht, wohl aber die Tatsache, dass er eine Tochter hatte. So gehörte er vermutlich nicht einmal zu den Gästen, die für eine Heirat in Frage kamen, und die Annahme dessen ließ Epicharis vielleicht zu offen auf seine Frage antworten.


    "Natürlich darfst du. Es ist gewiss nicht leicht, weil er sehr selten zu Hause ist, weißt du? Und er erzählt nie viel aus dem Castellum, vermutlich denkt er, das ist nichts für eine Frau. Ich weiß es nicht. Als ich kleiner war, habe ich weniger Verständnis für seine fortwährende Abwesenheit gehabt. Meine Mutter verstarb sehr früh, und ich hatte neben meiner Schwester nur die Amme. Er hat mir sehr gefehlt Und heute freue ich mich über jede Stunde, die er für mich entbehren kann."


    Epicharis verstummte und merkte gar nicht, dass sie sich gänzlich zu Aristides herumgedreht hatte und mit leicht geneigten Kopf erzählte. Sie bemerkte eine unordentliche Falte an seiner Toga, hob die Hand und ließ sie jäh in der Luft verharren, als ihr auffiel, was sie da reflexartig beinahe getan hätte.


    "Darf ich?" fragte sie daher erst höflich und deutete lächelnd auf die Falte an seiner linken Schulter.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Die beiden Männer setzten sich auf einen freien Tisch in einer Ecke des Saales, wo sie ungestört darüber reden konnte und niemand es mitbekam.


    Der Patrizier und der Legat unterhielten sich eine ganze Weile ungestört über dieses Geschäft und brachten es schließlich zum Abschluss. Marcellus nickte dem Legaten zufrieden zu und reichte ihm zur Besiegelung der ganzen Angelegenheit die Hand. Alles Weitere würde wohl in den nächsten Tagen zwischen den Angestellten der beiden Herren über die Bühne gehen. Der Patrizier war nun jedoch um ein ziemlich großes Stück Land reicher, auch wenn er dafür einige Zusagen machen musste, die ihm wohl weniger gefallen hatten.


    "Ich wusste, dass wir uns einigen können Decimus Livianus. Es freut mich, dass ich in dir einen solch hervorragenden und ebenbürtigen Geschäftspartner gefunden habe und möchte mich noch einmal entschuldigen, dass ich diesen Anlass für eine solche Unterredung missbraucht habe."

  • Sachte spielte der kühle Wind in den Blättern eines immergrünen Lorbeergewächses, die Blätter raschelten leise und bewegten sich schwarze Zungen der Penaten gleichend. Ein Flüstern schien durch den Garten zu huschen, Zweige knacksten leise und ein alter Baum stöhnte leise, als ob er sich über die strenge Kälte jener Nacht beklagen wollte. Immer wenn es um Tod und Sterben ging, musste Marcus unweigerlich schaudern, glaubte gar die Geister der Toten um sich herum greifbar spüren zu können, die neidvoll mit ihren kalten und substanzlosen Fingern nach der vita der Lebenden zu greifen schienen. Marcus war nun mal sehr abergläubisch, doch das Lächeln von Epicharis hielt ihn von weiteren düsteren Gedanken ab. Marcus nickte zustimmend und hoffte doch darum, daß die Toten ein friedvolles Leben genießen konnte, selbst seiner unleidigen verstorbenen Frau wünschte Marcus das von Herzen- auch wenn er ihr sonst viel nachtrug, den Haß und den Hader kaum ertragen hatte während ihrer Lebzeiten. Doch bei Epicharis Worte über den wichtigsten Dienst neigte Marcus etwas zweifelnd den Kopf.


    “Ist er das? Ich glaube, den Dienst eines sacerdos oder eines magistratus sollte man nicht unterschätzen. Sicherlich bergen sie nicht die Gefahr um Leib und Leben, aber doch andere Tücken und Gemeinheiten, die diesen ehrenvollen Dienst so schwer machen.“


    Natürlich dachte Marcus an seinen Vetter Gracchus und wußte um dessen Aufopferung für das römische Imperium. Einerseits arbeitete er fleißig, gewissenhaft und mit klarem Geiste als Priester, leitete einen wichtigen Götterdienst nach dem Anderen und vollführte die essentiellsten Opfer, die das Wohl der ganzen Hauptstadt, sogar dem Imperiums beeinflussen konnte und dann stellte er sich auch noch den Intrigen der Politik. Im Vergleich zu seinem Vetter kam sich Marcus als Soldat doch eher bedeutungslos vor. Doch er kam nicht umhin ebenfalls zu lächeln, Marcus war stets in solchen Dingen leicht anzustecken und ihr andeutungsweise Schmunzeln offenbarte ihm noch die Ironie, die er sonst mit Sicherheit nicht verstanden hätte. Daß er tatsächlich ein wenig Hunger verspürte und die Worte einen Kern von Wahrheit in sich bargen, versuchte er mit seinem Lächeln zu überspielen.


    „Welcher Mann wäre nicht erfreut, sich auf einem derartigen Fest mit einer so bezaubernden jungen Frau wie Dir unterhalten zu dürfen?“


    Abgesehen von seinem Vetter fiel Marcus spontan niemand ein. Interessiert verfolgte er Epicharis Antwort und nickte unerheblich. Ob es seiner Tochter auch derart erging? Vielleicht hätte er sie damals nicht in Rom lassen, sondern mit nach Mantua nehmen sollen? Vermutlich war es an der Zeit, dass er dies nachholte. Verblüffung zeichnete sich auf seinem Gesicht bei Epicharis Frage ab. Innerlich stöhnte er auf, das schien wohl eine Angewohntheit von Frauen im Allgemeinen zu sein, ständig die Männer in ihrer Umgebung noch verbessern zu müssen, ein Haar oder einen Krümel zu entfernen. Doch da ihm keine passende Ablehnung einfiel, er nicht auf seinen Sklaven verweisen konnte- wo der wieder war hatte Marcus keine Ahnung- nickte er nur schwach.


    „Ähm…natürlich. Die Tücken einer toga…“


    Marcus lächelte leicht, versuchte nicht gequält dabei zu wirken und dachte sich insgeheim, daß diese junge Frau für ihren zukünftigen Mann wohl nicht immer einfach sein würde. Aber welche Patrizierin war schon harmlos? Er kannte keine Einzige, selbst und insbesondere seine Mutter- die er doch so abgöttisch und vielleicht ein wenig zu sehr liebte- war es nicht.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    ...
    "Du könntest einen Platz im cultus deorum anstreben, so dir an den Göttern liegt und du dich für das einsetzen möchtest, was sie verkörpern", schlug ich vor, schüttelte dann jedoch den Kopf.
    "Aber du wirst dir sicherlich schon selbst Gedanken zur Genüge gemacht haben."


    "Nun ja, ich bin einer jener, die an dem Andrang auf einen Posten als tribunus mitschuldig sind", erklärte ich.
    "In meiner Funktion als vicarius principis curiae hatte ich eine Audienz beim imperator, in deren Rahmen ich ihn um eine Zuteilung auf jenen Posten bat. Noch war ich nicht einmal vigintivir, dessen bin ich mir bewusst, doch befinde ich mich im ordo senatorius durch die Verdienste meines Vaters. Als Patrizier muss man dieses Tribunat nicht ableisten, doch ich sehe es als meine familiäre Pflicht an, dies zu tun. Am liebsten wäre mir die Erfüllung des Mandats in der legio prima, doch steht es mir nicht zu, Wünsche zu äußern, und so werde ich dort dienen, wo man mich sehen will."


    "Tatsächlich wäre das eine Alternative zu meiner Idee. Aber ich werde schon etwas finden..."


    Damit war für ihn das Thema seiner Pläne beendet, denn er hatte im Prinzip alles gesagt, was es dazu zu sagen gab. Blieb die Zukunft des Corvinus. Dieser wollte also auch Tribun werden. Er selbst hätte in seiner Jugend ebenfalls gern einen solchen Posten angenommen. Nun hatte er wenig Zeit und es war wohl außerdem zu spät. Zumindest hatten die meisten sich schon beworben, wie man hörte. Corvinus war im richtigen Alter, hatte die richtigen Verbindungen. Er würde sicher einen hervorragenden Tribun abgeben und vielleicht sogar zu militärischen Ehren kommen - zumindest, wenn es zu einem Krieg kommen sollte.


    "Hast du vor, eine Amtszeiten das Tribunat zu bekleiden oder möchtest du dich länger dem Militär widmen?
    Oder wirst du danach nach Roma gehen, oder gar in den Schoße deiner Familie zurückkehren?"

  • Ich blinzelte irritiert, denn eigentlich konnte man meinen vorangegangenen Worten doch schon entnehmen, dass ich beabsichtigte, das Tribunat im Zuge des cursus honorum zu bekleiden, doch der Wein hatte vermutlich bereits sein Übliches getan.


    "Geplant ist eine Amtszeit, doch liegt mein Einsatz jederzeit im Ermessen des Kaisers. Will er mich länger im Amt sehen, werde ich seinem Wunsch gern folge leisten. Da dieses Tribunat ein Amt im Zuge des cursus honorum ist, beabsichtige ich, nachfolgend auch jenen ehrbaren Weg zu beschreiten und meines Standes gerecht zu werden. Doch werde ich jene Brücken erst überqueren, wenn sie in Sichtweite kommen. Vorerst warte ich ab, ob der princeps mich bei der Verteilung der Marschbefehle berücksichtigen wird oder nicht, danach entscheidet sich alles."


    In jenem Moment wurde ich des Senators Decimus gewahr.


    "salve, Senator Decimus Livianus. Eine Freude, dich hier zu sehen."

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Zur Unterhaltung beim Speisen ließ der Hausherr Musikanten und Tänzerinnen kommen.


    Sim-Off:

    :D



    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Ganz recht, es ist ein angenehmer Abend und das Essen ist so gut wie die Gesellschaft. Einzig etwas Musik würde das ganze Ambiente noch auflockern, doch auch ohne instrumentalische, da bin ich mir sicher, haben deine Gäste Freude an diesem Treffen."


    Dass ein Mann nicht nur von der Arbeit leben konnte, dieser Ausspruch war seltsam anzuhören aus dem Munde eines Mannes, der doch eigentlich genau das tat, auch wenn ich es bei seinen zwei, nein drei hübschen Töchtern kaum mehr nachvollziehen konnte, warum es den Claudier so häufig im castellum hielt.


    Claudius hatte ganz sicher nicht vor, in ungeschickter Weise vorzugehen, es gab immerhin einen Ruf zu verlieren. Aber es interessierte ihn durchaus, wie der Aurelier zu gewissen Dingen stand.


    "Es macht den Anschein, dass den aurelischen Männern wenig am Erhalt ihres Zweiges gelegen ist", sagte er einleitend, grinste kurz und schob sich einige Oliven in den Mund, die er zunächst bedächtig kaute. "Der alte Präfekt, wobei er keineswegs von den Jahren her alt zu nennen ist, hatte sich bereits wenig für Frauen interessiert und über dich hört man auch nichts Entsprechendes. Gut, ich weise auch nicht eine großartig andere Lebensweise vor, dennoch: Ich stehe einer Verbindung unserer Häuser nicht abgeneigt gegenüber."


    Das Lächeln war offen, der Inhalt der Sätze nicht ungewöhnlich, das Angebot durchaus ernst gemeint, ohne sich in irgendeiner Form anzubiedern oder bereits festzulegen.


  • "Löblich, löblich. Ich wollte ja auch einst ein Militärtribunat bekleiden, aber damals war das nur als Senator möglich, sonst hätte ich ganz unten anfangen müssen. Aber für 20 Jahre Militärdienst habe ich wirklich keine Zeit, auch wenn ich das Militär sehr schätze."


    bemerkte Durus und nahm einen Schluck Wein. Dieser war wirklich hervorragend.


    Auf den Gruß hin bemerkte er nun auch Livianus, doch ignorierte ihn vorerst - immerhin war er offensichtlich in ein Gespräch mit Claudius Marcellus, dem Quaestor, verwickelt.


    "Ihr Aurelier pflegt gute Beziehungen zu den Claudiern, nicht wahr?"


    fragte er schließlich, als ihm der herzliche Umgang zwischen Vesuvianus und Corvinus auffiel.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Claudius hatte ganz sicher nicht vor, in ungeschickter Weise vorzugehen, es gab immerhin einen Ruf zu verlieren. Aber es interessierte ihn durchaus, wie der Aurelier zu gewissen Dingen stand.


    "Es macht den Anschein, dass den aurelischen Männern wenig am Erhalt ihres Zweiges gelegen ist", sagte er einleitend, grinste kurz und schob sich einige Oliven in den Mund, die er zunächst bedächtig kaute. "Der alte Präfekt, wobei er keineswegs von den Jahren her alt zu nennen ist, hatte sich bereits wenig für Frauen interessiert und über dich hört man auch nichts Entsprechendes. Gut, ich weise auch nicht eine großartig andere Lebensweise vor, dennoch: Ich stehe einer Verbindung unserer Häuser nicht abgeneigt gegenüber."


    Das Lächeln war offen, der Inhalt der Sätze nicht ungewöhnlich, das Angebot durchaus ernst gemeint, ohne sich in irgendeiner Form anzubiedern oder bereits festzulegen.


    Just in diesem Moment wurde ich der Musik gewahr, die sich vorher zusammen mit tanzenden Damen in einem mir akustisch unzugänglichen Eckchen des Raumes aufgehalten hatte. :D


    Vesuvianus' gute Laune steckte an, und während mein Fuß im Takt der Musik wippte, fiel mir das Lächeln kurzzeitig aus dem Gesicht, ehe er seine Worte als Scherz deklarierte. Potzblitz, und ich hatte gedacht, er konnte Gedanken lesen! Unsicher lächelnd verbarg ich eben jenes in einem Weinbecher, trank einen ansehnlichen Schluck und musste schlussendlich nur noch auf die letzten Worte eingehen. Eine bessere Vorlage hätte der alte Claudier auch nicht liefern können.


    "Welcher Mann kann schon ohne Frauen leben, Vesuvianus? Ich bin durchaus glücklich darüber, dass man bisher keine Gerüchte über meine Hingezogenheit zu Frauen hört. Bei deinen Töchtern möchte ein Mann glatt schwach werden."
    Nun war ich es, der zwinkerte.
    "Ich bin mir sicher, dass eine Verbindung beider Häuser durchaus vorteilhaft für beide Parteien wäre."



    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    ...l.


    "Zwanzig Jahre sind wirklich eine lange Zeit. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt", entgegnete ich. Die nächsten Worte ließen mich schmunzeln und ich deutete zu Vesuvianus.


    "Nun ja, du hast es ja eben gehört: anscheinend sind die Verbindungen noch nicht gut genug", sagte ich und lachte gutgelaunt.
    "Nein, im Ernst, unsere Familien haben viele gleiche Ansichten und sind verbunden, solange ich zurückdenken kann."

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Welcher Mann kann schon ohne Frauen leben, Vesuvianus? Ich bin durchaus glücklich darüber, dass man bisher keine Gerüchte über meine Hingezogenheit zu Frauen hört. Bei deinen Töchtern möchte ein Mann glatt schwach werden."
    Nun war ich es, der zwinkerte.
    "Ich bin mir sicher, dass eine Verbindung beider Häuser durchaus vorteilhaft für beide Parteien wäre."


    Vesuvianus nickte bedächtig, da die Bestätigung der von ihm favorisierten Verbindungen zu ausgewählten Patriziergentes des Reiches ihn wenig überraschte. Seit langem gab es gute Kontakte zu den Aureliern. Er nahm sich die Zeit, den Durst auf qualitativ hochwertigen Wein zu stillen, bevor er weitersprach.


    "Dieses Bankett habe ich anlässlich der Rückkehr meiner ältesten Tochter Epicharis gegeben. Ich plane, sie demnächst einem ehrbaren Mann zu versprechen. Zwar habe ich noch keine Entscheidung getroffen, aber der heutige Abend sollte mir diesbezüglich behilflich sein."


    Während dieser Worte streifte der Blick des Claudiers sein ältestes Kind, an dessen veränderte Optik er sich selbst erst gewöhnen musste. Er hatte sie lange nicht um sich gehabt und war von der fraulichen Erscheinung überrascht, aber gleichzeitig höchst angetan. Mit einem stolzen Schmunzeln stellte er den Weinbecher ab und blickte seinen Gesprächspartner wieder an.


    "Hast du bereits gehört, wie äußerst effektiv die Provinzkurie arbeitet?" Wie ironisch diese Aussage zu nehmen war, zeigte der genervte Gesichtsausdruck des Tribunen.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Zwanzig Jahre sind wirklich eine lange Zeit. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt", entgegnete ich. Die nächsten Worte ließen mich schmunzeln und ich deutete zu Vesuvianus.


    "Nun ja, du hast es ja eben gehört: anscheinend sind die Verbindungen noch nicht gut genug", sagte ich und lachte gutgelaunt.
    "Nein, im Ernst, unsere Familien haben viele gleiche Ansichten und sind verbunden, solange ich zurückdenken kann."


    Durus erwiderte das Lachen. Ganz offensichtlich ging es bei diesem Convivium darum, Ehemänner für die claudischen "Prinzessinnen" zu finden.


    "Trotzdem sind eure Verbindungen in Rom kaum zutage getreten - zumindest im Stadtgespräch. Scheinbar bevorzugt sowohl ihr, als auch die Claudier die Ruhe des Landlebens - kein Aurelier hat seit der Quaestur deines Vaters die Rostra betreten und von den Claudiern konnte man vor der Kandidatur des Marcellus auch wenig vernehmen."


    stellte er fest und nahm einen weiteren Schluck, während sein Blick kurz zu den Tänzerinnen schweifte.

  • Diese seltsame Aura, die der Garten in jenem Moment ausstrahlte, bemerkte auch die junge Claudierin, und eine feine Gänsehaut überzog neuerlich ihre makellos blasse Haut, diesmal aus Ehrfurcht und nicht der Kälte wegen. Dennoch konnte sie nicht leugnen, dass sie langsam fror. Bei Epicharis merkte man das stets an der Nase zuerst, so auch jetzt, denn sie war eindeutlig kalt. Die Patrizierin legte Hand an die schräg liegende Falte der Toga des Flaviers, zupfte hier und zog dort energisch, bis sie schließlich gerade lag und sich akurat ins Gesamtbild des Flaviers eingliederte. Epicharis nickte zufrieden, trat mit gleichsam zufriedenem Lächeln zurück und faltete die Hände sittsam vor dem Körper. Was Aristides über den Einsatz eines Soldaten sagte, konnte sie nachvollziehen, und doch war sie der Meinung, dass der Dienst als Soldat, selbst wenn er Gefahr für Leib und Leben barg, der wichtigste im ganzen Reich war. Wo lägen die Grenzen ohne die Soldaten, die ihr Leben im Kampf gegen schreckliche Barbaren gaben, die Kinder und ihre Mütter bedrohten? Nein, daran wollte sie gar nicht erst denken. Sicherlich waren auch Priester und Verwaltungsmänner wichtig, damit alles reibungslos ablief, doch hatte die Legion nicht ihre eigenen Mannen hierfür?


    Aristides gewandte Antwort, mit der er sich geschickt aus der Affäre zog, ließ sie schmunzeln und leicht erröten, wofür sie sich im gleichen Moment selbst ermahnte. Ihr gefiel seine Art durchaus, auch wenn er einen unübersehbar arroganten Ausdruck auf seinen Zügen herumtrug.


    Eine kurze Pause entstand, in der das Rauschen und Rütteln des stärker werdenden Windes noch lauter klang als gerade eben noch. Epicharis fröstelte nun doch und schlag die Arme um den Oberkörper.


    "Ich möchte jetzt besser wieder hineingehen. Es wird doch allmählich frisch", gab sie zu und lächelte entschuldigend. Sicherlich fragte sich ihr Vater auch bereits, wo sie eigentlich steckte, und Epicharis war schließlich auch lange genug hier draußen gewesen. Dem Flavier voran verließ sie bedächtigen Schrittes das Peristyl und bewegte sich an den Ahnenbüsten der claudischen Vorfahren allmählich auf den Saal zu.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Dieses Bankett habe ich anlässlich der Rückkehr meiner ältesten Tochter Epicharis gegeben. Ich plane, sie demnächst einem ehrbaren Mann zu versprechen. Zwar habe ich noch keine Entscheidung getroffen, aber der heutige Abend sollte mir diesbezüglich behilflich sein."


    "Hast du bereits gehört, wie äußerst effektiv die Provinzkurie arbeitet?" Wie ironisch diese Aussage zu nehmen war, zeigte der genervte Gesichtsausdruck des Tribunen.


    Das Bankett diente demnach also der Sichtung potentieller Heiratswilliger. Das war eigentlich logisch gewesen, bedachte man Epicharis' Alter und den Umstand, dass neben der Tiberierin einzig claudische Frauen anwesend waren. Nun gab alles einen Sinn. Ich nickte und beschloss, nichts weiter zur Heirat der Claudia Epicharis zu sagen, da ich ohnehin ein gänzlich anderes Ziel verfolgte, auch wenn sich jenes gegenwärtig nicht im Raum zu befinden schien. Glücklicherweise brachte Vesuvianus selbst ein neues Thema ins Spiel. Von der Kurie hörte man, nun ja, nichts. Sie lag brach, das munkelte man zumindest. Doch wer den Gerüchten Roms Beachtung schenkte, der wusste, dass sie nur allzu oft der Wahrheit entsprachen.


    "Meinem letzten Kenntnisstand nach ist nicht einmal ein neuer comes ernannt worden. Es ist schade, wie sich diese wichtige Istitution entwickelt. Bestünde nicht die Möglichkeit, bald ein tribunisches Mandat zu erhalten, würde ich mich der Müßigkeit der Kurie stellen und das Amt des comes anstreben. Doch warten wir besser, was sich ergibt. Man sollte die Brücken erst überqueren, wenn man sie erreicht hat. Leider tritt die Kurie derzeit auf der Stelle und wird so niemals eine Brücke erreichen."


    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Trotzdem sind eure Verbindungen in Rom kaum zutage getreten - zumindest im Stadtgespräch. Scheinbar bevorzugt sowohl ihr, als auch die Claudier die Ruhe des Landlebens - kein Aurelier hat seit der Quaestur deines Vaters die Rostra betreten und von den Claudiern konnte man vor der Kandidatur des Marcellus auch wenig vernehmen."


    "Nun ja, soweit ich mich erinnere, scheinen die Tiberier vor der Zeit des Vitamalacus ihr Wohl ebenfalls nicht in der Politik gesucht zu haben. Mein Onkel, Aurelius Cicero, dürfte dir und der Stadt allerdings bekannt sein, denn er war kürzlich quaestor. Wie ich die Dinge sehe, muss man nicht zwanghaft von sich reden machen, sondern vielmehr durch Taten überzeugen. Was bringt es einem Mann, wenn er zwar bekannt ist, aber man das Sein anzweifelt oder gar geringschätzt?"


    Die Frage stand im Raum, doch Durus sollte vorerst nicht die Möglichkeit haben, sie zu beantworten. Wen ich gemeint hatte, durfte ohnehin klar gewesen sein. Ich leerte meinen Becher und erhob mich.


    "Ihr entschuldigt mich? Ah, und schickt einen Suchtrupp los, sollte ich derselben Sache zum Opfer fallen wie Flavius Aristides", scherzte ich und verließ den Saal, um ein anderes Örtchen aufzusuchen. Der Wein, der Wein, so gut er auch war...

  • Die kühle Nachtluft genießend sog Marcus die Frische ein, denn im triclinum würde er mit Sicherheit wieder schnell unter der toga leiden müssen. Mit einem unbestimmbaren Lächeln auf den Lippen ließ sich Marcus das Zurechtrücken der Falten gefallen, sah hinab und mußte zugeben, daß der balteus nun abermals so saß, wie es sein Sklave am späten Abend mühevoll, der Zeitnot wegen, hingezupft hatte. Seine Mutter hatte auch immer diese Angewohnheit gehabt, seine Kleidung schnell zurecht zu rücken. Marcus betrachtete Epicharis, verglich sie in Gedanken mit seiner Mutter. Aber er befand das schnell als müßig. Denn keine Frau der Welt konnte es mit seiner Mutter aufnehmen- weder von der Schönheit, noch von ihrer Brillanz her. Diese unerschütterliche Meinung hegte er schon naturgemäß seit seiner Kindheit. Marcus lächelte und nickte zustimmend.


    “Aber natürlich!“


    Seine toga rauschte leise als er mit ihr den Säulengang entlang ging, er musterte dabei aufmerksam die Statuen, die ihm zum größten Teil nicht bekannt vor kamen. Bis auf eine Büste. Marcus Blick blieb einen Herzschlag daran haften und er konnte nur schwer ein Grinsen unterdrücken. Er meinte darin einen der claudischen Kaiser erkennen zu können.


    „Sag, ist das nicht der…“


    Gerade rechtzeitig biss er sich auf die Zunge, um nicht nach dem verrückten Nero zu fragen. Aber das kam mit Sicherheit im Hause der Claudier nicht allzu gut an, wäre gar vergleichbar mit einer Frage nach Domitianus in der villa Flavia. So lächelte er ein Wenig.


    „…ich hab mich doch geirrt.“


    Und schon umfing sie das triclinum, die Musik tönte lieblich und bezaubernd in Marcus Ohren und ein Lächeln huschte über sein Gesicht als er die ersehnten Musikanten nun doch erblickte. Und das Essen schien auch noch auf den Tischen zu sein, dann konnte einem angenehmen Verlauf des weiteren Abend nichts mehr im Wege stehen. Marcus neigte den Kopf in Richtung von Epicharis.


    „Nun, es war mir eine große Freude, mich mit Dir unterhalten zu dürfen. Aber ich möchte Dich nicht weiter den zahlreichen anderen Gästen, die mit Sicherheit dieses Vergnügen teilen möchten, vorenthalten.“


    Höflich- wie es ihm nicht nur Frauen gegenüber anerzogen war, sondern er es auch gerne war- lächelte er Epicharis noch mal zu und wandte sich dann ab, um seinen Platz auf dem Liegesofa einzunehmen. Der Aurelier schien auch entschwunden zu sein, aber der Aedil war immerhin noch am Platz. So würde Marcus vielleicht doch zum Genuss kommen, mehr über die Mysterien der Spiele zu erfahren. Als sich Marcus einen neuen vollen Teller reichte, wandte er sich erneut Durus zu.


    „Verzeih, wenn ich so eilends davon gerauscht bin und leider nicht mehr die Antwort von Dir abwarten konnte. Und, weißt Du schon, was Du in Deiner nächstens Amtspause machen wirst?“

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Höflich- wie es ihm nicht nur Frauen gegenüber anerzogen war, sondern er es auch gerne war- lächelte er Epicharis noch mal zu und wandte sich dann ab, um seinen Platz auf dem Liegesofa einzunehmen. Der Aurelier schien auch entschwunden zu sein, aber der Aedil war immerhin noch am Platz. So würde Marcus vielleicht doch zum Genuss kommen, mehr über die Mysterien der Spiele zu erfahren. Als sich Marcus einen neuen vollen Teller reichte, wandte er sich erneut Durus zu.


    „Verzeih, wenn ich so eilends davon gerauscht bin und leider nicht mehr die Antwort von Dir abwarten konnte. Und, weißt Du schon, was Du in Deiner nächstens Amtspause machen wirst?“


    Durus beschäftigte sich gerade mit seinem Weinpokal, dessen Verzierungen er betrachtete, als Aristides zurückkehrte. Wo er wohl so lange gesteckt hatte?


    "Oh, das ist nicht sicher. Vielleicht strebe ich das Militärtribunat an, vielleicht konzentriere ich mich auf mein Engagement im Senat - soweit der Imperator so gnädig ist, mich in diesen zu berufen...


    Du dienst in der Traiana Pia Fidelis, nicht wahr?"


    fragte er anschließend. Eigentlich hatte er keine Ahnung, aber da dieser Mann ein Aurelier war und er ihn noch nie in Roma gesehen hatte, lag es nahe - zumal er sicher nicht aus den Provinzen angereist wäre wegen solch einer Feierlichkeit...

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