Als Quintus seine Hände um die ihre legte, als er ihr den Becher gab hätte Albina weinen können. Doch sie war mittlerweile wieder gefasst genug, das Ganze nicht zu zeigen. Doch innerlich spürte sie den Schmerz. Und egal was sie tun würde, sie würde mit beidem nicht mehr glücklich sein können, erkannte sie in diesem Moment. Würde sie das mit Verres weiterführen, dann würde sie jeden Geste ihres Cousins an diesen Betrug erinnern und sie schmerzen. Würde sie das Ganze beenden so würde sie jeder Gedanke an ihren Geliebten schmerzen. Egal, wie sie sich entschied, eines war klar, sie würde leiden. Doch das war nicht das Entscheidende. Was mit den anderen war, war wichtig. Würde sie sich gegen Verres entscheiden, würde nur sie leiden. Verres natürlich auch, aber das würde er sicher irgendwie verkraften. Es war nur ein seelischer Schmerz.
Würde sie sich dafür entscheiden, diese geheime Liebe weiterzuführen, hinterging sie Quintus, würde dessen Gefühle verletzen und sein Vertrauen mißbrauchen. Käme all das ans Licht würde man Verres bestrafen und sie mochte sich nicht vorstellen auf welche Weise. Das Thema kreuzigen hatte Quintus bereits im Zusammenhang mit Aesara gestern kurz angesprochen.
Cato hatte recht gehabt. Es gab nur eine logische Entscheidung. So sehr es sie schmerzte und sie das Gefühl hatte alles in ihr würde zerbrechen, traf sie nun eben diese Entscheidung. Beiden Männern, sowohl Quintus als auch Verres zu Liebe. Es musste ein Ende haben.
Sie wusste nich, ob die Trauer und der Schmerz den sie empfand bei dieser Erkenntnis gerade zu erkennen gewesen war.
Doch nun, fasste sie sich. Sie war trotz des Altersunterschiedes die Vernünftigere. Sie musste das durchstehen. Und eben dies würde sie Verres bei der nächsten Gelegenheit mitteilen.
Doch schon jetzt war ihr Bewusst, dass diese Wunde vermutlich nie heilen würde. Schon bei dem Entschluss war etwas zerbrochen. Was, war nicht zu sagen. Vielleicht nur die Hoffnung auf Liebe, vielleicht eine viel tiefere innere Erkenntnis. Sie war mit dieser Entscheidung ein wenig erwachsener geworden. Und auch ein wenig kälter.
"Oh, nun denn. Dann lass uns eben noch ein wenig verweilen." Sagte sie knapp.
"Mir fällt erst jetzt auf, was für ein schönes Wetter wir haben." war alles, was ihr zu sagen einfiel.