[Thermen] Eine unbeugsame Germanin und ihr Herr

  • Immer noch erschöpft von der Reise, ständig auf seinen Rücken achten zu müssen und darauf, dass Nortruna ihm nicht ausbüxte, was nicht immer allzu einfach gewesen war, lief Hannibal auf einer der vielen Thermen der Stadt Mantua zu. Auf seinem Gesicht spürte er die warmen und sanften Wintersonnenstrahlen. Heute war mal wieder ein milder Tag, die Vögel zwitscherten fröhlich in den Wipfeln der Bäume, schienen das Leben aus vollen Zügen zu genießen. Mit großen Schritten überwand Hannibal auch noch die letzten Schritte zu den marmornen Treppen, stieg hinauf und zahlte am Eingang den Eintritt. Schnell warf er Nortruna einen kontrollierenden Blick zu. „Heute nicht für Frauen!“ grummelte der ältliche Mann am Eingang. Hannibal deutete auf Nortruna. „Sie ist eine Sklavin!“ Der Mann sah mit seinen trüben Augen zu ihr rüber und wischte sich über die Stirn. „Na gut, aber nicht im Badebereich!“ Hannibal nickte und deutete Nortruna ihm weiter zu folgen.


    In den Apodyteriae (Umkleideraum) ließ sich Hannibal Sandalen für sie Beide reichen, gab ein Paar an Nortruna weiter und setzt sich auf eine Holzbank um sie anzuziehen. Als er seine Schuhe abstreifte, sah er hoch und fixierte Nortruna mit seinen dunklen Augen. „Also, Du wirst jetzt Deinen Herren kennen lernen, Marcus Flavius Aristides. Er ist Centurio in der Legio I hier in Mantua. Vergiss nicht, er ist ein Patrizier. Manches unverschämte Wort wird er wohl hinnehmen, aber nicht alles.“ Dass Nortruna sich kooperativer zeigen würde, das glaubte Hannibal weniger. Hannibal schnürte die Sandalen für die Thermen an seine Füße und stand auf. Einen Moment musterte er Nortruna und zuckte mit der Schulter, ging suchend durch die Gänge der Thermen, immer mal wieder warf er einen Blick in den einen oder anderen Baderaum, vom Caldaria (Warmwsserbäder) bis zu den Sudationes (Warmluftbäder).


    Erst im Bereich der Palaestrae (Sportanlagen) wurde er fündig. Er wandte sich zu Nortruna um, musterte ihre Erscheinung und nickte nicht unzufrieden. „Da ist er schon, komm mit!“ Hannibal betrat die Sportanlagen, ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Auf einen der Stufen, die den Ringplatz umsäumten, sah er seinen Herren sitzen. Den anderen Männern im Raum schenkte Hannibal wenig Beachtung, trat auf Aristides zu. „Dominus?“

  • Es war eigentlich der duumvir, der Marcus auf die Idee gebracht hatte, mal wieder den Thermen einen Besuch abzustatten. Nach dem üblichen Übungen und dem Drill seiner Zenturie hatte sich Marcus für ein paar kostbare und wenige Stunden loseisen können, wie seine Männer- Marcus seufzte schwer als er an sie dachte- nahm er sich ein paar Stunden Ruhe, sie hatten wieder mal Nachtwache heute. So war er schnurstracks in die Thermen gegangen, ohne seinen Sklaven, der in letzter Zeit immer unzuverlässiger wurde, und hatte eine Annehmlichkeit nach der Anderen genossen. Die heißen Dampfräume, das warme Wasser, kurz das kalte Becken und schließlich eine ausgiebige Massage. Nun saß er wohlig, entspannt und recht guter Stimmung auf den Treppen vor dem sandigen Gymnasionplatz, beobachtete zwei Männer, Sklaven, die zum Vergnügen der Zuschauer miteinander rangen. Vielleicht hätte Marcus eine Wette abgeschlossen, ein Wettanbieter lief schon durch die Reihen, aber er war sich noch unschlüssig, wer gewinnen würde. Der Dicke oder der Drahtige?


    Ein Wein wäre fein, dachte Marcus, lehnte sich auf die Treppen zurück und schloß träge die Augen. Um seine Hüften hatte er nur ein weißes, linnenes Tuch geschlungen, an seinem Rücken tropften noch die warmen Wasserperlen des letzten Bades herunter und bildeten kleine Pfützen um ihn herum. Seine nassen Haare, sie waren recht kurz geschnitten, klebten ihm am Kopf und immer mal wieder bewegte er spielerisch seine Zehen, streckte seine Beine lang aus. dominus?, drang an sein Ohr. Marcus öffnete ein Auge, dann das Andere und blinzelte verblüfft zu Hannibal hinüber. Seit wann redete der ihn denn mit dominus an? Was war denn nun wieder los. Marcus rechnete mit dem Schlimmsten und sah sich suchend nach Soldaten oder Vigilen um, die Hannibal bei etwas sehr schlimmen erwischt hatten. Doch er erblickte nur eine blonde Frau, sah nur beiläufig an ihr hoch und runter.


    „Da bist Du ja endlich, Hannibal. Wo hast Du nun schon wieder gesteckt? Also, hast Du heute Abend wieder gesellschaftliche Verpflichtungen für mich oder können wir nun das besondere Haus besuchen? Wer ist die Frau?“

  • Meine Fluchtgedanken waren ungebrochen und eigentlich beherrschten sie schon mein Denken. Es war für mich schwer noch an etwas anderes zu denken, als daran, dass ich so bald es mir möglich war fliehen wollte. Ich würde diesen hochnäsigen Menschen beweisen, dass ich das konnte, dass ich schlau genug war sie zu überlisten und zu fliehen. Ich war nicht dumm und würde mich nicht weiter von ihnen umherschupsen lassen. Die Reise hier her zu meinem Herrn, wie sie ihn so schön nannten, hatte ich einfach so über mich ergehen lassen. Ich hatte auch keine andere Wahl, denn man fragte mich ja nicht sondern sagte mir einfach, dass ich mitzukommen hatte. Ich war gespannt dem Römer gegenüber zu treten, der von nun an verlangen würde, dass ich ihn Herr nannte. Eigentlich musste ich bei dem Gedanken schon lachen, denn ich würde ihn nicht Herr nennen, niemals würde ich das.
    Stolz lief ich hinter Hannibal her und fixierte den Mann der das Geld entgegennahm wegen dem Eintritt für uns beide. Was er wohl dachte? Ich machte mir sicher zu viele Gedanken darüber, aber es intressierte mich was die Menschen dachten.


    Ich folgte Hannibal in das Innere der Thermen, auch in einem solchen Bau war ich noch nie zuvor gewesen, aber ich hatte auch nie den Wunsch gehabt, warum auch? Wie ein Hund kam ich mir vor, der seinem Herrchen hinterherlief, fehlte nur noch, dass ich begann zu hecheln. Misstrauisch sah ich den Sklaven an, als er mir die Schuhe gab, zog sie aber ohne Widerworte einfach an und lauschte seinen Worten. >>Tzzzzzzz<< war eigentlich alles was ich bei Hannibal zu erwiedern hatte, nicht mehr und nicht weniger. Mit gehobenen Kopf folgte ich ihm und kam dann hinter oder eher neben ihm zum Stehen, als wir bei einem Mann waren. Ahja das war er also, ein Römer, in meinen Augen ein Barbar, ein Nichts. Mit ungebrochenen Blick sah ich ihn an, egal ob er mir einen Blick schenkte oder nicht.

  • Dieses Haus, das Lupanar. Warum Aristides bloß so sehr von dem schwärmte? Jenes musste wahrlich phänomenal sein. Oder es lag an der sonst ruhigen Stadt Mantua, so dass das Lupanar wie ein Stern am sternenlosen Himmel leuchtete? „Nein, heute ist nichts geplant, Dominus!“ Hannibal unterdrückte ein Lächeln. Die Pläne von Aristides Mutter würde er ihm erst später am Tag eröffnen, wenn der Kater vom Vorabend verklungen war. Vorbild sein, damit sich Nortruna vielleicht doch nicht allzu sehr daneben benahm, so nahm es sich Hannibal vor und neigte den Kopf vor seinem Herren. „Dominus!“ wiederholte er erneut und versuchte einen demütigen Klang in seine Stimme zu bringen. „Das ist Alekto. Ich habe sie in Deinem Namen vor nicht weniger als zwei Wochen auf dem Sklavenmarkt gekauft! Sie ist Germanin.“ Hannibal sah zu Nortruna. „Das ist Dein Herr, Alekto. Dominus Flavius Aristides.“ Sein Blick schweifte zwischen ‚Sklavin’ und ihrem Herren hin und her. Der Stein war ins Rollen gebracht, jetzt musste er wohl durch. Oder vielleicht zog er sich fürs Erste doch lieber zurück. „Aber ich sehe, Dominus, Du bist gar ohne Wein und Speise. Wenn Du gestattest, werde ich ein wenig von Beidem holen!“ Hannibal verneigte sich leicht, wandte sich um und verschwand aus dem Palaestra, ließ somit den Herren und seine neue Sklavin alleine.

  • „In meinem Namen…?“


    Verblüfft sah Marcus zu seinem Sklaven hoch. Bei allen Göttern, wie kam Hannibal dazu einfach so eine Sklavin in seinem Namen zu kaufen? Obwohl…! Hannibal benahm sich schon seit gestern so mysteriös, Marcus war sich mittlerweile sicher, seine Mutter steckte dahinter! Ehe Marcus eine Rüge an seinen Sklaven aussprechen konnte, war dieser schon verschwunden. Immerhin mit einem Grund, der auch Marcus genehm war. Trotzdem konnte sich Marcus nicht des Eindrucks erwehren, daß Hannibal in dem Moment floh. Marcus sah ihm nach und wandte sich dann zu Alekto- wie sie ihm vorgestellt worden war- um. Aufmerksamer wanderten seine Augen an ihr hoch und runter, dabei stützte er sich auf der Stufe hinter ihm ab und strich sich durch sein feuchtes Haar. Für eine Germanin war sie ausgesprochen hübsch und zierlich, nicht so ein grobes Weib- so wie Marcus die Meisten dort kennen gelernt hatte- aber trotzdem nicht gerade die Art von Frau, die Marcus präferieren würde.


    „So so, Alekto. Ist das nicht eine Harpyie oder…? Ach nein, eine Furie. Was für ein extravaganter Name.“


    In dem Moment warf der dicke Ringer mit einem lauten Klatschen seinen Kontrahenten auf den Boden, begrub ihn geschickt unter sich. Marcus wurde abgelenkt, betrachtete einen Herzschlag das Szenario und sah abermals zu Nortruna hoch. Nach Wein dürstend fuhr sich Marcus mit der Zunge über die Lippe- man könnte es durchaus auch missverstehen. Mit einer Hand klopfte er auf den Platz neben ihn und winkte Nortruna näher zu treten.


    „Komm setz Dich, Alekto! Aus Germania kommst Du also. Schönes Land…im Sommer zumindest. Dann erzähl mal, meine Hübsche, was kannst Du so? Bist Du vielleicht sogar des Lesens mächtig? Oder kannst Du musizieren? Singen?“

  • Der Wunsch diesen Sklaven einfach anzuspringen und ihm die Augen auszukratzen wurde immer stärker je mehr er redete und log. Ich hieß so nicht und ich würde nicht auf einen solchen Namen hören. Er passte nicht zu mir, mein Name war viel schöner, aber ich wollte nicht, dass ihn einer dieser elenden Barbaren jemals in den Mund nahm. Er war viel zu schade, als mit solch schmutzigen Zungen ausgesprochen zu werden. Einen warnenden und gleichzeitig hasserfüllten Blick warf ich Hannibal zu und als dieser verschwand sah ich den Römer an, den Patrizier, den man schon jetzt ansah wie eingenommen er doch von sich war. Seine ganze Körperhaltung verriet, dass er sehr viel von sich hielt, aber ich tat es nicht und würde es auch niemals tun. Meine blauen Augen musterten ihn und ich ließ auch seine Musterung über mich ergehen, schweigend, denn wie sollte es auch anders sein.


    Auch versuchte ich meine etwas erhabende Haltung ihm gegenüber nicht aufzugeben, egal was er verlangte oder sagen würde, er sollte merken, dass ich nicht bereit war ihm die Füße zu küssen. Er hatte davon zwei gesunde und konnte sich seine Sachen die er brauchte selber besorgen, aber sicher würde ich ihm nichts bringen. Zumindest dachte ich noch im Moment so, denn ich wusste ja nicht in welche Familie ich nun wirklich gekommen war. Ich kannte Strafen und hatte schon einige hinter mir, aber ich kannte nicht die abartigen Gedanken der Flavier.


    Alles was mich aus der Ruhe brachte war das Klatschen was ich hörte als die Ringer sich auf den Boden schmissen oder was sie da auch immer machten.Mein Blick war nur für wenige Sekunden von diesem Mann abgelenkt und kam ganz schnell wieder in die Ausgangsposition zurück. Setzen? Neben ihn? Sicher nicht sollte er mal sitzen bleiben, ersten war ich im Stehen größer und zweitens fand ich diese Haltung etwas mächtiger als wenn ich mich setzen würde. Also blieb ich stehen ohne mich zu regen und mein Blick vergrub sich in dem seinigen. >>Seien nicht mein Name! Es egal sein was ich können, denn ich werden nicht dienen einen Römer<< sprach ich in gebrochenen Latein und mit einer starken Festigkeit in meiner Stimme.

  • In Marcus Kopf hämmerte es wie in einer Schmiede. Seufzend fuhr sich Marcus mit einer Hand über seinen Nacken und blinzelte müde. Irgendwie hatte er gestern abend doch mehr getrunken als ihm gut tat und heute morgen war er zu früh aus dem Bett geworfen worden- durch das Lärmen seiner Soldaten. Verblüfft sah Marcus zu Nortruna. Nicht ihr Name? Warum hatte Hannibal ihm dann diesen genannt? Schweigend lehnte sich Marcus wieder zurück und ließ Nortruna neben ihm stehen. Der Sandplatz war nun leer, der Wettanbieter zahlte die glücklichen Gewinner aus und sammelte noch die letzten Wettschulden ein. Doch Marcus beachtete das nicht, seine Lippen waren zusammen gepresst. Waren denn alle Germanen so widerspenstig und rebellisch? Marcus Wangenknochen mahlten langsam, die Kopfschmerzen ließen ihn auch nicht gnädiger werden.


    Gerade wollte er sich umwenden und mit scharfen Worten die Germanin noch mal auffordern, seinem Befehl nachzukommen. Doch sein Blick fiel auf ihren schlanken Knöchel. Marcus blinzelte- war er doch durchaus ein Ästhet, das lag nun auch mal in seiner Familie- und betrachtete sich genauer ihren Knöchel. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Seufzend stand Marcus auf, zog das Linnentuch um seine Hüfte herum fester und trat auf die oberste Stufe. Etwas überrascht sah er zu Nortruna herunter, die Frauen in Germania waren ihm stets wie Riesinnen vorgekommen. Viele von ihnen waren genauso groß wie er gewesen oder überragten ihn manchesmal sogar. Aber die Größe von Nortruna mißfiel Marcus nicht allzu sehr, große Frauen waren ihm schließlich etwas suspekt.


    „Komm wenigstens mit. Wie ist denn Dein Name? Hat Dir Dein Vorbesitzer den Namen Alekto gegeben? Und wer war das überhaupt? Oder kommst Du frisch aus Germania?“


    Das würde natürlich alles erklären, wenn sie erst vor kurzem gefangen genommen worden war. Schließlich hatte er dasselbe Problem mit Rutger, der auch immer noch glaubte, ein freier Mann zu sein. Marcus ging langsam auf den Ausgang zu, es fröstelte ihn langsam und er wollte sich wieder in wärmere Gefilde begeben.

  • Er sollte ruhig wütend werden und er sollte merken, dass er mich niemals besitzen würde. Andere Gedanken als diese konnte ich gar nicht haben. Immer wieder sah ich ihm direkt in seine Augen und zeigte keinerlei Furcht vor ihm. Er sollte sehen, dass ich mich einfach nicht unterkriegen lassen würde, nein ich würde ihm meine Stirn darbieten und er würde mich vielleicht irgendwann freiwillig gehen lassen weil er es nicht aushält. Mir lag noch etwas auf der Zunge was ich ihm gerne gesagt hätte, aber ich wusste auch wann ich aufpassen musste um es nicht auf die Spitze zu treiben. Mir entgingen nicht seine seltsamen Blick, wie er mich musterte und es missfiel mir, denn ich konnte seine Gedanken nicht lesen und wusste nicht was er eigentlich von mir wollte.


    Als er da so stand und auf mich niederblickte kam ich mir noch kleiner vor als sonst. Ich konnte ja wegen meiner Größe nichts dazu und nicht alle Germanen waren großgewachsen und mir hatte meine Größe noch nie etwas ausgemacht, aber nun war es doch so, denn ich musste meinen kopf anheben wenn ich ihn ansehen wollte und das war in meinen Augen eine ziemlich demütige Haltung die ich hasste.


    Es war merkwürdig, dass er so schnell aufgab und mich nicht versuchte zu zwingen genau das zu machen was er wollte, aber auch das konnte mir nur recht sein. >>Mein Namen sein egal. Ich heißen auf jeden Fall nicht so wie nennen mich Hannibal. Und mein Namen werden nicht genommen in Mund von euch<< zischte sie ihm entgegen. Trotzig folgte sie ihm, aber extra langsam. >>Ich seien schon länger in Hand von solch Leuten, aber ich haben entkommen können und werden schaffen immer wieder.<< Die Flucht von dem Sklavenhändler der mich nach Rom gebracht hatte würde ich ihm sicher nicht erzählen und überhaupt was wollte er denn so viel von mir wissen?

  • Sollte er lachen oder wütend werden? Das war eine schwierige Frage, aber scheinbar wollten die Götter ihn in letzter Zeit mit seinen Sklaven besonders prüfen. Marcus blieb stehen, atmete tief ein und gedachte der Disziplinmaßnahmen, die seine Mutter stets zu ergreifen pflegte- die Peitsche. Marcus Augenbraue wanderte nach oben, er besah sich Notruna noch mal. Nein, gleich am Anfang mit der Peitsche zu kommen würde nur ihre schöne glatte Haut ruinieren. Außerdem hatte er im Moment wenig Lust darauf, vielleicht später, wenn sie weiter bockig blieb. Mit einem leisen Grummeln verließ Marcus das palaestra und trat in den mit grünblauen Mosaiken geschmückten Gang. Im nächsten Raum- er spähte prüfend hinein, es war ein warmer Dampfraum- saß keine Menschenseele, er war leer. Seine Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Lächeln, er nahm ein Linnentuch, was neben dem Eingang bereit lag und reichte es an Nortruna weiter.


    „Hier, zieh das anstatt Deiner tunica an. Du kannst sie natürlich auch anbehalten, aber in einer nassklammen tunica an einem Wintertag draußen laufen zu müssen ist nicht gerade angenehm.“


    Seine Füße hallten in dem mit Dampf gefüllten Raum, die Hitze umschloss ihn wohlig. Marcus schloß die Augen und seufzte leise genüßlich. Ob er sich später nochmalig massieren lassen sollte? Aber sehr wahrscheinlich würde er nicht genug Zeit dafür haben, der Dienst rief wieder und seine Männer- so hatte er das Gefühl- taten wenig aus eigenem Antrieb. Marcus setzte sich auf einer der marmorne Stufen und lehnte sich zurück, sah in Richtung von Nortruna, wenn auch der feine Wasserdunst ihm viel von der Sicht nahm. Zu schade, dass sie nicht dunkelhaarig und dunkelhäutig war. Dann hätte er sie im Lager behalten und nicht mehr weggelassen. Er lächelte schief und wischte sich die ersten Wassertropfen von der Stirn.


    „Also gut, Du heißt nicht Alekto. Du willst mir Deinen germanischen Namen nicht nennen. So kommen wir aber nicht weiter, meine Hübsche. Wie soll ich Dich denn dann nennen? Nicht, daß mir nicht genug Kosenamen für Dich einfallen würden, aber immer geht das nun auch wieder nicht, Venustas!“

  • Trotzig, vielleicht wie ein kleines Kind, sah ich ihn an. Ich versuchte ihm zu zeigen, dass er mich nicht einfach so rumkommandieren konnte und es schien mir, dass ich es ihm wirklich zeigen konnte. Ich wusste ja nicht welche Gedanken er hegte und auch nicht, dass er schon über Strafen nachdachte oder dergleichen, doch er würde sich an mir die Zähne ausbeißen, denn ich war keine der Sklaven die alles mit sich machen ließen. Seit dem ich in der Sklaverei war konnte ich nicht verstehen, dass sich die meisten einfach in ihr Schicksal ergaben. Sie gaben sich auf und taten das was man von ihnen verlangte. Sie hofften eines Tages frei zu kommen, wenn sie ihrem Herrn die Füße küssten, aber ich fand schon immer, dass sie sich damit vollkommen aufgaben.Man durfte den Menschen, diesen Römern, doch nicht zeigen, dass sie mit einem machen konnten was sie wollten. Sie nahmen einem das Leben und machten sich das fremde Leben zu eigen, aber nicht mit mir. NICHT MIT MIR! Ich atmete tief ein und aus um ihm dann zu folgen, langsamen Schrittes verstand sich natürlich. Es war seltsam in diesen Thermen zu sein und die Hitze schlug mir entgegen und die Feuchtigkeit ebenso die sich auf meine Haut legte. Vielleicht konnte man so etwas genießen wenn man frei war, aber nicht wenn man nicht wusste was auf einen zu kam.


    Mit gerunzelter Stirn nahm ich das Tuch entgegen und hätte ihn beinahe gefragt ob es ihm noch gut ging, aber er hatte ja recht, wenn ich mir draussen in der Kälte nicht den Tod holen wollte wäre es wohl besser wenn ich mir das anzog, auch wenn es mir absolut nicht passte, schließlich hatte ich hier keine Möglichkeiten mich vor seinen Blicken wirklich zu schützen, doch musste ich es versuchen. Als er sich auf den Weg nach drinnen machte beeilte ich mich aus meiner Tunica zu kommen und legte sie einigermaßen ordentlich hin damit sie nicht ganz knitterte, aber ganz würde ich es nicht verhindern können, dann legte ich sie auf die Seite und band mir das Tuch um meinen Körper und steckte es an der Seite fest.


    Eine Hand war immer an meiner Seite um im schlimmsten Fall nach dem Tuch zu greifen denn ich wusste nicht wie es halten würde. Mit klappernden Schritten kam ich ihm dann hinterher, bewegte mich ganz langsam und doch anmutig. Meine Schultern waren schmal und meine Haare fielen über diese drüber bis fast mittig in meinen Rücken. Durch den Dampf der hier drinnen herrschte kräuselten sich einige Strähnen ein wenig. Ich versuchte mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen als ich einige Meter von ihm stehen blieb und ihn durch den Dampf ansah. Hier würde ich nicht abhauen können das wusste ich, leider.


    Was er nur mit Venustas meinte? Ich verstand das nicht fragte aber auch nicht nach, denn ich befürchtete mir würde die Erklärung dazu nicht gefallen. >>Seien ihr Römer nicht immer so einfallsreich? Dir fallen sicher etwas passendes ein nur seien die Frage im Raum ob hören ich auf diese Worte oder Namen. Was du wollen mit mir wenn ich tun nichts?<< fragte ich ihn direkt und blickte auf ihn herab. >>Ich möchten zurück in Heimat, möchten nach Hause und nicht bleiben bei euch hier.<< Sicher war es interessanter mit einer Wand zu sprechen als mit ihm, denn nun würde er mir erklären, dass ich mit harter Arbeit mich freikaufen könnte, solche Worte hatte ich einmal bis jetzt gehört, aber es gab auch andere Wege an seine Freiheit zu kommen, nur waren die nicht immer einfach.

  • Ein wohliger Schauer ließ Marcus leise aufseufzen, an einem kalten Wintertag, derart von der angenehmer Wärme umschlossen zu werden, war wahrlich mehr als eine Wohltat, es war ein Hochgenuss. Marcus Wangen glänzten feucht, kleine Wasserperlen legten sich auf seine Haut und rannen langsam an ihm herunter, verfingen sich auf seinen dunklen Härchen an den Armen, seiner Brust und seiner nackten Waden. Verblüfft blinzelnd betrachtete Marcus seine Sklavin, als sie sich aus dem dichten Wasserdampf einer Venus gleichend herausschälte. Der Liebreiz und Zauber ihrer Bewegung entging Marcus nicht, seine braunen Augen hafteten sich auf ihre schmale, fast zerbrechliche und holdselige Gestalt. Nicht grob und knöchern zeigte sie sich, wie er so manch eine Germanin kennen gelernt hatte. Fast wäre er versucht gewesen, seine Hand nach ihren sich kess kräuselnden Haarlocken auszustrecken, um sich zu vergewissern, daß nicht Venus in einer ihrer vielen Gestalten vor ihm wie ein trügerischer Schein sich manifestieren wollte, herausgeschält aus dem feinen Wasserschwaden. Doch Nortrunas Worte zerstörten jäh den flüchtigen Zauber, Marcus schloss die Augen und der Anflug des Begehrens in ihm verflog wieder. Träge bewegte er sich im Wasserdampf und es dürstete ihm erneut nach dem erfrischenden Nass eines Falerner.


    „So? In Deine Heimat willst Du zurückkehren?“


    Was sie wollte, interessierte Marcus herzlich wenig. Ein sonderlich freundschaftliches Verhältnis oder menschliche Nähe suchte er zu Sklaven selten, wenn nicht sogar so gut wir gar nicht. Sie waren Sklaven für ihn, hatten vielleicht eine tragische Vorgeschichte, aber so war der Lauf der Welt für ihn. Heute fühlte sich Marcus recht phlegmatisch, bedingt durch den vielen Wein gestern Nacht. Wirklich aufregen über die Widerworte und die Unverschämtheit konnte sich Marcus in dieser Umgebung nicht. Zu anderer Zeit wäre er wohl sehr wütend geworden und hätte gleich versucht klar zu machen, daß er der Herr und sie die Sklavin war, sie demütig ihm zu gehorchen hatte. So öffnete er nur die Augen und sah sie an. Hätte er das Geschick und das Können eines Bildhauers, er würde vielleicht Nortruna als ein Modell wählen, vielleicht für eine Hyadin oder eine der Najaden.


    „Venustas, Schöne, stell Dich der Tatsache. Du gehörst mir, so ist Recht und Gesetz hier in Rom und im ganzen Imperium. Auch in Germania. Aber das heißt nicht, daß es schlimm oder unangenehm für Dich sein muß. Oh nein!“


    Als Gladiatorin würde sie sich gut machen. Vielleicht regte das Gespräch am gestrigen Abend über die Spiele auch Marcus Phantasie an, aber er wollte schon seit frühester Kindheit mal eine Amazone besitzen. Aber lieber eine Amazone, deren Treue und Loyalität er sich sicher sein konnte. Also würde er Nortruna bestimmt nicht zur Gladiatorenschule schicken, damit sie dort das Töten lernte und es vielleicht an ihm erproben wollte. Marcus lehnte sich mehr auf seinen rechten Arm und sah Nortruna direkt an.


    „Und als meine Sklavin wirst Du nicht schwer arbeiten müssen, schließlich wirst Du keine Feldsklavin sein oder musst die unerträglichen Arbeiten eines Pöbelsklaven erledigen. Nein, Du bist Sklavin bei einer der nobelsten Familien im Imperium. Somit hebst Du Dich von dem Rest der Sklavenschaft ab. Und als eine Leibsklavin von mir, wirst Du wirklich keine allzu großen Unannehmlichkeiten erdulden müssen. Und wenn Du Dich als wertvoll erweist- ich bin mir sicher, Venustas, Du kannst das- wirst Du vielleicht baldig die Stellung von Hannibal einnehmen. Er hat mich in letzter Zeit doch mehr als einmal enttäuscht.“


    Mit einem Lächeln und erwartungsvollen Blick sah Marcus Nortruna an. Seine Worte waren durchaus ernst gemeint. Seine Leibsklaven mussten nicht schwer arbeiten, was sie zu tun hatten, war nicht allzu schwierig und daß Hannibal mal wieder auf den Boden der Tatsachen heruntergezogen werden mußte- in letzter Zeit schien er immer mehr zu glauben, sein eigener Herr zu sein- meinte Marcus genauso.

  • Wie es die Römer hier drinnen bei den Temperaturen aushielten war mir ein Rätsel, aber ich fand es ziemlich anstrengend. Mir war fürchterlich warm und ich fühlte wie mein Kreislauf nicht ganz so wollte. Feine Wassertropfen die sich auf meiner Stirn gebildet hatten fanden ihren Weg langsam laufend über meine Wangen, hinab zu meinem Hals, wo sie die Kuhle entlangliefen und dann über mein Schlüsselbein am Tuch erstarben. Ich konnte jeden einzelnen Tropfen spüren der über meinen Körper floß und musste ein paar mal tiefer einatmen um das leichte Schwindelgefühl zu unterdrücken, denn ich hatte nicht vor, vor diesem Mann umzukippen.
    Meine Blicke bohrten sich, soweit es der Wasserdampf zuließ, in seine Augen und ich wollte ihm einfach beweisen, dass ich nicht das schwache Geschöpf war, für das er mich sicher sah. Ich wollte ihm zeigen, dass mehr in mir steckte ausser einem Mädchen, dass ich sehr viel mehr drauf hatte und auch nicht davor zurückschrecken würde ihm eines Tages einen Dolch zwischen seine Rippenbögen zu rammen. Er sollte mit einer gewissen Angst, mit einem gewissen Respekt mir gegenüber leben.


    Es waren wieder nur wenige Schritte die ich an meinen Herrn näher trat, langsam einen Fuß vor den anderen setzend, schon fast vorsichtig tat ich das. >>Du irren dich gewaltig<< flüsterte ich und mein Atem verscheuchte den leichten Nebel etwas, als ich meinen Kopf näher zu ihm beugte >>Gehören werden ich dir sicher niemals, besitzen du werden mich niemals. Du halten mich gefangen, nichts mehr oder weniger, aber du werden nicht schaffen meinen Geist, meine Seele, meinen Willen zu brechen<<


    Ganz leicht zeichnete sich die Spur eines Lächelns auf meinen Lippen ab, die feucht von dem Wasserdampf glänzten. >>Wer sagen, dass es sein könnten unangenehm für mich? Sicher werden unangenehm werden für dich, denn ich werden jede Gelegenheit nutzen zu zeigen was ich können egal wann, egal wo und wie.<<


    So er wollte mich haben, dann sollte er mich auch bekommen aber auch mit den Konsequenzen leben. Ich stellte mir die besten Situationen vor, wie ich ihn blamierte vor irgendwelchen Leuten, wie ich ihn fertig machte oh jaaa das würde ich machen und er könnte nie etwas dagegen tun. Zumindest dachte ich so, ob es stimmte war dann eine andere Frage. Seine nächsten Worte erweckten ein Intresse in mir, denn es klang fast so als könnte ich mich sogar an dem Sklaven rächen, wenn ich es geschickt anstellte. Vielleicht konnte ich sogar den Sklaven und den Herrn gegeneinander ausspielen. Mir kamen auf einmal so viele Ideen, dass mein Kopf bald zu platzen schien. Ein Spiel! Wenn er ein Spiel spielen wollte, sollte ich vielleicht mitmachen und es allerdings nach meinen Regeln spielen.


    >>Deine Leibsklavin?<< Ich kannte die Bedeutung dieses Wortes nicht, aber es hörte sich wichtig an, kam mir vielleicht zugute.

  • Auf eine gewisse Weise amüsierte Marcus der Starrsinn dieser Germanin. Bei Rutger empfand er das rebellische Verhalten als sehr ärgerlich, wenn nicht sogar in so einem Maß, dass es ihn in Weißglut versetzen konnte. Aber die Frau vor ihn hatte in seinen Augen etwas Drolliges an sich, wenn sie ihm mit ihren Widerworten kam. Ihr Mund verzog sich zu einem scheinbar schmollenden Ausdruck, ihre Lippen wölbten sich niedlich hervor. Nochmalig ließ Marcus den Blick an Nortruna hoch und hinab wandern, bemerkte die feinen Wasserperlen auf ihrer so hell schimmernden Haut, die weichen Wölbungen, die sich unter dem Linnen abzeichneten, ihre kräuselnden Haare. Und doch weckte es wenig Begehren in Marcus, sie war einfach nicht die Art von Frau, auf die er sofort geflogen wäre, wenngleich sie auch schön war. Aber immerhin, eine solche Frau in seiner Gefolgschaft war mit Sicherheit von Vorteil, schmeichelte den Augen all jener, mit denen er in Zukunft politisch oder gesellschaftlich zu tun haben würde. Wenn sie auch ihre garstige Wortwahl verlieren würde, dann wäre sie eine ideale Leibsklavin. Träge wischte sich Marcus die feinen Wasserperlen von der Stirn.


    „Leibsklavin, nun, das ist eine Sklavin, die nur ihrem Herren dienen muss, keine Arbeit im Haushalt zu bewältigen hat und nur die Befehle ihres Herren befolgen muss. Nur das Wohl ihres Herren ist ihre Obliegenheit. Es ist vergleichbar mit der Arbeit einer cubicularia…das wirst Du wohl auch nicht kennen, oder? Eine solche Sklavin sollte schon erahnen können, was ihr Herr wünscht oder bedarf. Ist er durstig, bringt sie ihm den Wein, ist er hungrig, veranlasst sie, daß Speisen heran gebracht werden. Und solche Dinge eben. Manche Herren nutzen ihre Sklavinnen auch für das leibliche Vergnügen im Bett. Aber in dieser Hinsicht musst Du Dir bei mir keine Sorgen machen, das wird eher nicht passieren.“


    Marcus schloss die Augen, sich nicht bewußt, wie man seine Worte noch deuten könnte. Im Grunde meinte er damit, wenn er schon mit einer Sklavin ins Bett stieg, dann war es eine schöne dunkelhäutige Unfreie aus Africa und keine Germanin, deren Volk ihm in der Tat auch äußerst suspekt erschien. Aber es war in der Tat Zeit sich eine neue Leibsklavin zu erwählen, Hannibal bewies schon im selbigen Moment, dass er seine Bedürfnisse- es dürstete ihn immer dringender nach Wein- nicht erfüllen konnte.


    „Bis jetzt war Hannibal mein Leibsklave. Er hat seine Aufgabe früher stets gut zu erfüllen gewusst, in den letzten Monaten jedoch nicht. Er hat mich enttäuscht und deswegen werde ich meine Konsequenzen daraus ziehen. Aber dann brauche ich natürlich eine neue Leibsklavin. Meine Leibsklavin sollte jedoch gewisse Anforderungen mit sich bringen. Mir gelüstet es nicht danach, ständig Diskussionen auszufechten, wenn ich eine Anweisung gebe. Auch nicht, ständig Deinen Widerwillen vorgeführt zu bekommen. Gehorchst Du mir und dienst mir gut, dann werde ich Dich mit den Annehmlichkeiten einer Leibsklavin belohnen. Und die können mannigfaltig sein und äußerst gefällig.“

  • Die Worte die er da sprach hörte ich mir genau an. Es hatte etwas, denn so konnte ich mir sein Vertrauen erschleichen und es Hannibal irgendwann heimzahlen dafür was er getan hatte. Ich konnte ihn nicht leiden, auch wenn er etwas Anziehendes hatte und gleichzeitig etwas was einen erzittern ließ. Irgendwann würde meine Rache ihm gegenüber kommen und vielleicht war diese schon näher als ich es glaubte. Ich musste mich zusammennehmen, damit ich nicht anfing zu grinsen, aber an meinen Augen konnte man bestimmt sehen, dass ich es nicht schlecht fand was mein Herr da so nettes von sich gab. Meine Augen beobachteten alles was er tat, jede kleine Bewegung nahm ich auf und versuchte sie zu analisieren. Meine rechte Hand wanderte an meine Schläfe und wischte dort eine Strähne meiner klammen Haare weg die sich dort hin geschoben hatte, als ich meinen Kopf etwas nach vorne gebeugt hatte.


    >>Ich sollen dir also dennoch dienen. Ich sollen mich dir unterwerfen und deinen Befehle entgegen nehmen. Da wären wir bei dem Punkt, dass ich das nicht machen mag. Was sein mit deinem Sklaven Hannibal ich nicht wollen, dass er haben mir etwas zu sagen, er sollen mich lassen in Ruhe!<<


    Die Anspielung, dass er mich nicht für etwas bestimmtes wollte ließ mich meine Nase rümpfen. Ich war natürlich froh, dass er das mit mir nicht machen würde, denn ich hätte es ja auch nicht zugelassen, aber alleine, dass er diese Gedanken hegte ließ mir die kleinen Härchen im Nacken nach oben steigen und eine Gänsehaut den Rücken hinunter wandern.
    >>Was du haben mir wirklich zu bieten wenn ich einwillige mich dir zu beugen?<< Ich sagte ihm natürlich nicht, dass ich es ihm nicht einfach machen würde, denn ich hatte schon jetzt meine Pläne, aber diese mussten reifen, aber ich hatte nun gelernt, dass ich nur durch kooperation mit diesem Mann weiter kommen würde. Keine Gedanken durfte ich nach draussen durchdringen lassen, denn das würde mich verraten, aber ich war mir sicher, dass er das Feuer in meinen Augen sehen konnte und er würde wissen, dass das noch lange nicht alles war.

  • Lautlos tropften die Wasserperlen an Marcus herunter, die wohlige Wärme machte ihn immer träger und sorgloser. So konnte man das Leben genießen. Und außerdem war Marcus sehr zufrieden bei der Reaktion von Nortruna. Eindeutig hatte er hier die richtigen Worte gefunden, was ihm bei Rutger niemals gelungen waren. Aber Marcus bildete sich schon lange ein, daß er einfach ein Händchen für Frauen hatte, und durchaus mit ihnen gut umgehen konnte. Daß es ihm weder bei seiner Frau, noch bei zahlreichen anderen Frauen gelungen war, verdrängte er immer gekonnt. So hoben sich seine Mundwinkel zu einem zufriedenen Lächeln, das nur marginal erschüttert wurde bei ihrer Nachfrage. Verwirrt legte sich Marcus Stirn in Falten und er wischte sich mit seiner Hand darüber hinweg, seufzte kaum hörbar und sah düster in die Richtung, wo sein Wein nicht kommen wollte. Durchaus war Marcus verirrt. Natürlich hatte er mitbekommen, daß es auch Hierarchien unter den Sklaven gab, aber warum sollte Hannibal der Germanin Anweisungen geben können. Vielleicht tat er das schon in seinem Namen. Das erste Mal keimte ehrlicher Ärger über seinen Sklaven in Marcus auf, der sich von Woche zu Woche, wie es schien, mehr heraus nahm.


    „Hannibal ist auch nur ein Sklave. Als Leibsklave hätte er den normalen Sklaven aus meinem Haushalt vielleicht eine gewisse Weisungsbefugnis, aber nicht Dir gegenüber. Was sich aber drastisch ändern kann, solltest Du gedenken zu fliehen. Denn dann darf und wird er Dich mit Sicherheit verfolgen und wieder in die villa Flavia bringen. Aber ich bin mir sicher, so weit muss es nicht kommen, Venustas!“


    Für einige Herzschläge überlegte er, ob er ihre letzte- wie er fand, sehr unverschämte- Frage beantworten sollte. Das war fast so als ob er ihr eine Arbeit anbieten würde. Marcus Augenbraue wölbte sich in signifikant flavischer Art nach oben. Dann rang er sich doch zu einer Antwort durch, die Wärme, die freie Zeit stimmten ihn heute außergewöhnlich milde.


    „Was Du davon hast? Ich denke, das sollte offensichtlich sein. Sieh Dir Hannibal an. Gut, er treibt es mit seinen Privilegien eindeutig zu weit. Aber zum einen, wenn Du mein Vertrauen erlangst, wirst Du ein und ausgehen dürfen in der villa Flavia, um die aufgetragenen Aufgaben vollführen zu können, und Du bekommst besseres Essen, wirst vor den üblichen Strafen des Verwalters geschützt sein, musst keine Hausarbeiten vollführen müssen, was auch immer da anfällt, sondern Deine Aufgaben beschränken sich lediglich darauf, meine Angelegenheiten zu regeln. Nur was ich Dir auftrage, wirst Du tun müssen. Die anderen Sklaven müssen noch auf zahlreiche andere Männer hören müssen.“


    Daß die Realität unter den Sklaven, selbst für Leibsklaven, in der villa Flavia gänzlich anders aussah, das wußte Marcus naturgemäß nicht. In dieser Hinsicht war Marcus blauäugig. Außerdem hatte er sich für diese subtilen Strukturen und Verhältnisse nie interessiert, noch waren sie ihm überhaupt aufgefallen. Und Hannibal hatte sich bis jetzt ihm gegenüber darüber auch ausgeschwiegen.


    „Wenngleich ich es wünsche, daß Du auch die anderen Flavier mit dem notwendigen Respekt behandelst. Aber Venustas, wenn ich mich recht entsinne, hast Du mir eine Frage nicht beantwortet. Also, kannst Du vielleicht Singen oder ein Musikinstrument spielen?“


    Marcus stützte sich auf seinem rechten Ellbogen ab und betrachtete Nortruna aufmerksam. Es wäre wahrlich wunderbar, wenn sie das konnte.

  • Ich wollte den Mann in einer gewissen Sicherheit wiegen, aber in meinem Kopf verfolgte ich natürlich andere Pläne. Eigentlich hatte ich schnell begriffen, dass ich nur mit Spielen weiter kommen würde und deswegen entschied ich mich ein Spiel mit ihm und allen anderen zu spielen. Ich wollte eine Sklavin werden und nahm dazu die Worte von Hannibal entgegen die er mir gesagt hatte, dass ich nicht unüberlegt fliehen sollte. Das würde ich auich nicht, ich würde mir Zeit nehmen und alles gut durchdenken, alles sehr gut planen und dann irgendwann wenn einfach niemand mehr damit rechnete zuschlagen um an mein Ziel zu kommen. Ich würde mich niemals aufgeben, aber ich würde es ihnen glauben machen, dass ich das tat, aber in Wirklichkeit wäre das alles einfach nur ein Trick um sie alle zu täuschen. Mein Lächeln was mich innerlich grade ausfüllte musste ich mit viel Mühe unterdrücken schließlich wollte ich nichts von meinen Gedanken preis geben, es sollte ja irgendwann eine Überraschung werden auch wenn sie keinem gefallen würde, aber wenn es so weit war konnte mir das ja egal sein.


    Immer noch genau beobachtete ich seine Regungen, jedes Zucken und Stirnrunzeln versuchte ich zu deuten. Wenn man ihn einmal genauer betrachtet war er eigentlich gar nicht so übel, aber er war einer dieser Römer und das war Grund genug ihn zu hassen und auch niemals etwas anderes zuzulassen.
    >>Er mögen nur ein Sklave sein, aber er nehmen sich ziemlich viel raus und spielen sich auf wie hoher Mann deines Standes. Befehlen viele Sachen und meinen einen rumscheuchen zu können wie er wollen.<< Ich dachte nach was ich ihm noch für Lügen erzählen konnte damit ich Hannibal ausspielen konnte. Es begann mir wirklich Spaß zu machen, denn so konnte ich mich für die Geschichte in der Sklavenunterkunft endlich an ihm rächen. Ja ich würde ihn fertig machen, aber ich wusste auch, dass ich ihn mir dadurch nicht zum Freund machen würde. Aber interessierte mich das? NEIN!


    >>Ich werde es mir überlegen ob ich wollen versuchen zu fliehen aber wenn du halten dein Wort und ich bekommen diese "Stelle" dann ich könnten mir vorstellen ich werden bleiben und auf deine Worte hören.<< Vielleicht machte ich ihn damit ein wenig sauer, denn mir war schon bewusst, dass ich sprach als würde er mir einen Job anbieten, aber das machte ich mit purer Absicht um ihn ein klein wenig zu reizen, denn bis jetzt hatte er noch nicht wirklich viel von sich preis gegeben und ich wollte doch mehr wissen vor allem wie er auf Provokationen reagieren würde und wie er damit umging.
    >>Wenn ich nicht mehr hören muss auf diesen Sklaven dann sollen mir alles Recht sein, denn er ist, naja wie ich schon sagen, er tanzen auf deiner Nase rum,<< säuselte ich ihm entgegen. >>Ich denken ich kann versuchen, dass ich auch die anderen mit dem Respekt behandel den sie verdienen.<< Wie gut, dass diese Aussage eigentlich so rein gar nichts aussagte und ich die Flavier wirklich mit dem Respekt behandeln würde den sie verdienten und das konnte viel heißen, ob er das auch wusste.


    Ich schlug meine Beine übereinander, dass sie unter dem Tuch vorblitzten und meine schlanke Silouette zeigten, dazu legte ich eine meiner Hände auch noch auf die nun freie Haut auf meinem Oberschenkel und sah ihn an. >>Ob ich spielen ein Instrument? Singen? Ich haben als Kind gelernt zu spielen auf kleiner Flöte und singen kann ich auch, aber dies tun ich nur wenn ich sein alleine,warum du fragen mich das?<<

  • Mit einem genüßlichen Seufzer auf den Lippen streckte sich Marcus und merkte langsam: es wurde mal Zeit für einen Raumwechsel. Denn auch Marcus hielt es nicht länger als eine Viertel hora in einem solchen Dampfraum aus. Doch Nortrunas Worte, die ihn wohl bis zur Grenze reizen sollte, ließen seine Augenbraue abermals in die Höhe wandern. Verblüfft sah Marcus die junge Frau an. Ob sie es darauf anlegte, grob behandelt zu werden? Bestraft zu werden oder warum schien sie auszutesten, bis wohin sie gehen konnte und übertrat dies offensichtlich? Wäre er nicht in den Thermen, hätte Marcus mit Sicherheit ganz andere Seiten bei solchen Widerworten aufgezogen. Gehörte er doch auch nicht zu den Herren, die sich von ihren Sklaven auf der Nase rumtanzen ließ. Nur die Trägheit des Bades ließ ihn in dem Moment noch nicht wie ein zorniger Vulkan ausbrechen.


    „Du mußt viel Mut haben, Venustas, solche Worte einem Flavier gegenüber auszusprechen. Hast Du noch nicht davon gehört, daß bei uns ungehorsame Sklaven den Löwen vorgeworfen werden? Bedenke das in Zukunft, wenn Du mit mir sprichst. Ansonsten überlege ich mir, ob ich Dich nicht an meinen Bruder Felix verschenke. Du hast vielleicht schon von ihm in der villa gehört.“


    Es verwunderte Marcus jedoch nicht sonderlich, daß sich Hannibal in seiner Abwesenheit noch sehr viel mehr heraus nahm als in seiner Gegenwart. Obwohl Hannibal, wenn sie alleine waren, durchaus auch das ein oder andere Wort gesprochen hatte, was Marcus niemals bei einem anderen Sklaven geduldet hätte. Trotzdem war Marcus durchaus unzufrieden damit, was für ein Bild sein Sklave bei anderen abgab, denn das fiel zwangsläufig auf ihn- Marcus Flavius Aristides- zurück. Außerdem war es kein gutes Vorbild für die anderen Sklaven. Träge richtete sich Marcus auf.


    „Aber gut, daß Du mir das mit Hannibal berichtest, Venustas. Das wird in Zukunft ganz gewiss nicht mehr vorkommen. Meine Sklaven haben sich nicht wie die hohe Herrschaft aufzuführen.“


    Marcus griff nach dem Tuch um seine Hüfte und schlang es noch mal fester um sich herum ehe er sich erhob und vor Nortruna stellte. Mit seinen Händen stützte er sich links und rechts von ihr ab und kam ihr doch recht nahe. Sein Oberarm streifte ihre Schulter und sein Gesicht näherte sich ihrem Antlitz doch um ein bedeutendes Stück. Mein einem feinen Lächeln um die Lippen sah er ihr ins Gesicht.


    „Meine Liebe, du bist so eine schöne, junge Frau. Und ich sehe es in Deinen aufgeweckten Augen, Du bist klug. Daß Du einen gewissen Eigensinn zeigst, schreckt mich auch nicht ab. Im Gegenteil, Frauen, die Leidenschaft und Wildheit in sich bergen, haben mich schon immer mehr gereizt als die braven Lämmchen. Und aus diesem Grund, weil ich denke, wir könnten uns doch im Grunde gut verstehen, Du und ich, möchte ich Dir gleich sagen, daß es aussichtslos ist von meiner Familie zu fliehen. Ich wäre traurig, wenn Du es tun würdest, denn es würde mich zu Dingen zwingen, die ich mit Dir eigentlich nicht tun will, gerade weil Du mir gefällst!“


    Sie spielte mit ihm, schien ihn zu reizen und Marcus hatte nun vor, den Spieß umzudrehen. Seine rechte Hand löste sich von der marmornen Treppe, die mit einem feinen Wasserfilm überzogen war und seine Hand legte sich auf ihren, so keck entblößten, Oberschenkel. Langsam strich er über ihre Haut entlang und unter das Tuch, was sie um sich geschlungen trug. Immer höher wanderte seine Hand, einzig aus dem Grund sie selber zu reizen, denn aus wirklichem Verlangen heraus. Marcus beugte sich ganz dicht nach vorne und war nur wenige Finger breit von ihren Lippen entfernt, dabei sah er sie intensiv und mit einem entspannten Lächeln an.


    „Ich liebe die Musik, Venustas, und ich bin schon begierig darauf, Deiner Stimme lauschen zu dürfen. Ich bin mir sicher, sie wird mich in höchste Verzückung schwelgen lassen…“


    Schon wollten Marcus Lippen die von Nortruna berühren, sein Atem glitt hauchzart über ihren Mund hinweg als sich Schritte näherten. Ein vernehmliches Hüsteln unterbrach Marcus Intention. Auch das zweite undezente Räuspern von dem älteren Herren, der das Dampfbad betreten hatte, ließ Marcus noch nicht zurückweichen. Marcus verharrte nur ein Deut vom Ziel entfernt.

  • Ich hatte sicher ein kleines Lächeln in meinen Augen als er mich so ansah. Ich wollte ihn ja immer wieder überraschen, denn er sollte von mir alles denken, nur nicht das was ich halt dachte. Verwirren wollte ich ihn, durcheinander machen. Das waren meine Ziele und dazu war ich mittlerweile zu allem bereit. Wenn ich eines in den letzten Tagen gelernt hatte dann, dass man spielen musste um hier zu überleben und was konnte man schon gegen ein kleines Spielchen sagen? Er würde mir noch erliegen, irgendwie und irgendwann, dann hatte ich ihn in meiner Hand und konnte sicher Hannibal ausschalten und am besten auch die ganze Brut in dieser Villa, vor allem das kleine Miststück mit der ich noch eine Rechnung offen hatte. >>Ich bin eine Germanin. Wir haben alle Mut und ich werde mich niemals unterdrücken lassen. Ich kann dir dienen, aber ich werden immer meinen Willen behalten das sollten du wissen. Und für mich ist ein Flavier nichts weiter als ein weiterer Römer!<< War ich zu weit gegangen? Sicher würde ich das gleich merken, aber er sollte wissen, dass er mich niemals ganz zähmen würde. Ich neigte meinen Kopf auf die Seite und zuckte mit den Schultern. >>Deinen Bruder ich nicht kennen, er noch nicht gelaufen mir über den Weg, aber du werden mich nicht geben an ihn, denn dann du müssen behalten weiter Hannibal und er tanzen dir ja sehr auf Nase rum und ich kann dir sagen, dass ich sicher besser sein kann als er,<< schmunzelte ich mit einer leicht rauhen Stimme und Flüsterton.


    >>Ich könnten dir sicher noch mehr Informationen über Hannibal besorgen, was er so alles macht, wo er hingehen und treiben.>> Diese Idee gefiel mir, so hätte ich auch einen ziemlichen Handlungsrahmen, aber da musste ich ihn sicher erst noch überzeugen, dass er das zulassen würde. Vielleicht würde ich es ja wirklich schaffen und so konnte ich Hannibal aus dem Weg räumen. Hin und wieder erschreckte ich mich ja schon bei meinen Gedanken, aber das spielte nun auch keine Rolle mehr.


    Seine flüchtige Bewegung mit seinem Arm nahm ich mit einem Lächeln und einer leichten Kopfbewegung in seiner Richtung wahr. War es Absicht oder Zufal? Sicher war ich mir da nicht. Das Tuch rutschte noch ein klein wenig höher auf meinem Oberschenkel. War auch das nur ein Zufall?


    >>Dann werden ich dir versprechen, dass ich nicht werden versuchen zu fliehen in naher Zukunft, wenn ich bekommen etwas Spielraum,>> forderte ich. Mein Blick haftete genau auf seinen Augen und ich konnte nicht nur sehen wie er näher kam sondern es auch spüren, denn je näher er mir war desto wärmer wurde mir auf einmal. Ein leichter Biss in meine Unterlippe war die Folge von seiner Tat, als er meinen Oberschenkel entlangstrich und immer weiter wanderte. In meinen Augen begann es zu glitzern und der alte Mann der auf einmal auftauchte war mir recht egal und so beachtete ich ihn einfach nicht als wäre er niemals gekommen.


    >>Ich können mir vorstellen, dass ich haben noch andere Dinge um bringen dich zur Verzückung,>> hauchte ich ihm entgegen und hatte das Gefühl schon den salzigen Geschmack von ihm auf meinen Lippen zu spüren. Sein Atem glitt sanft an meinen Lippen entlang und erst jetzt bemerkte ich, dass sich meine Hände in die Steinbank krallten. Das war alles nicht wirklich gut, doch ließ ich mich weiter drauf ein und überwand einfach den letzten Millimeter und berührte mit meinen Lippen die seinen, allerdings nur einen Hauch, dass ich ihn schmecken konnte. Meine Lippen berührten immer noch seine und doch war es fern von einem richtigen Kuss und auch als ich sprach strichen sie nur hauchzart über seine hinweg, eine Geste die sicher so manch einen Mann wahnsinnig machen konnte und dazu bewegten sich leicht meine Beine.


    >>Du verraten mir nur wann sollen ich dir zeigen und wir werden dann sehen ob gefallen dir,<< flüsterte ich.

  • Die Wassertropfen perlten durch Marcus kurz geschnittenes und dunkles Haar, rannen ihm an der Stirn entlang, doch in dem Augenblick bemerkte Marcus nicht, wie das Wasser seine Augenbrauen entlang sich sammelten. Unverwandt- auch den alten Mann ignorierend- sah Marcus Nortruna in die blauen Augen. Ihre Augenfarbe erinnerte Marcus an das wunderschöne Meer in den Buchten um Baiae. Seine Lippen verzogen sich zu einem sehnsuchtsvollen Lächeln, vermisste er seine Heimat doch immer noch. So nahe an Nortruna erkannte Marcus abermals, mit seinem Sinn für Ästhetik, wie schön die junge Frau war. Nur immer noch nicht entzündete sich der Funken der Begehrlichkeit wie es eine dunkelhäutige Frau bei ihm ausgelöst hätte, wo er dann kaum noch zu einem sinnigen Gedanken in der Lage war. Eine Hand schlang Marcus um Nortrunas Nacken, fuhr ihr sachte bis zum Haaransatz und berührte ihre Lippen hauchzart wie eine verbotene Verheißung, verharrte einen Moment, in dem nur sein Atem ihre Lippen streiften, dann küsste er sie, zog sie dabei fester an sich und strich mit seiner- von den Waffen schwieligen- Hand noch weiter an der zarten Haut ihres Oberschenkels entlang. Bestimmend ließ Marcus seine Zungenspitze zwischen Nortrunas Lippen gleiten und erforschte genüsslich ihren Mund, drängte sich dabei enger an ihren warmen Körper heran. Seine Hand wanderte an ihrem Rücken entlang und er umschlang sie mit seinem Waffenarm in einem immer leidenschaftlicheren Kuß und bemerkte das erste Mal bewusst, wie zart sie doch gebaut war. Mit sich schwer hebender Brust löste sich Marcus einen winzigen Deut von ihr, lies seine Finger spielerisch noch mal zwischen ihre Schenkel gleiten und machte sich dann doch zur Gänze von ihr los.


    „Vielleicht später…kannst Du mir Deine anderen Fertigkeiten beweisen. Aber nun komm, Du verlockende Aemonitas.“


    Sein Lendentuch war durch den vorigen Moment ein wenig verrutscht und drohte ihm von seinem Körper zu entgleiten, offenbarte schon die Sicht auf seine Lendengruben. Nur nachlässig griff Marcus nach dem Tuch und zog es um seine Hüften fester. Deutlich zufriedener mit sich und der Welt ging er voraus, an einem- bitterböse guckenden- alten Mann vorbei, und in den deutlich kühleren Gang hinein. Marcus Nasenflügel erbebten als er die frische Luft einsog und er sah lächelnd zu Nortruna zurück, wartete bis sie sich ihm angeschlossen hatte und ging den Flur an einem großen Raum mit einem Wasserbecken vorbei.


    „Meine Leibsklaven haben durchaus ihren Freiraum. Sie dürfen die villa betreten und verlassen, wie es nun mal auch ihre Arbeit erfordern könnte. Ich bin nicht allzu fordernd, aber ich erwarte durchaus, daß meine Sklaven da sind, wenn ich sie brauche. Und eines, Venustas, hoffe ich sehr. Enttäusche mein Vertrauen nicht. Denn ich zögere gewiss nicht, Dich in den circus zu schicken, solltest Du fliehen. Wenn Du honorig und treu Dich erweist, werde ich Dich mit Sicherheit jedoch auch zu belohnen wissen.“


    Bei einem weiteren Durchgang blieb Marcus stehen und sah durch ein offenes Fenster hinaus in den weitläufigen Thermenpark, wo einige Männer mit einem Ballspiel beschäftigt waren, während ihre Sklaven geduldig mit Weinbechern und Amphoren im Hintergrund warteten. Das brachte Marcus auf das ihm mittlerweile immer leidigere Thema: Hannibal zurück, der immer noch nicht den Wein gebracht hatte. Denn das jemand ein Auge auf seinen Sklaven warf, schien Marcus immer notwendiger geworden zu sein. Vielleicht hatte er Hannibal einfach zu viel Freiheiten gewährt und der Sklave war seiner Kontrolle währenddes entglitten.


    “Mich interessiert, was Hannibal in Wahrheit in der Subura treibt. Mir düngt, er lügt mich da schamlos an. Ansonsten, ich nehme Dich für einige Tage mit ins castellum. Du kannst dort mit in meiner Unterkunft wohnen, sie ist groß genug. Warst Du schon mal in einem Soldatenlager, Venustas?“


    Gutmütig lächelnd strich Marcus beiläufig Nortruna über die bloße Schulter und fuhr sachte mit einer Handkante an ihrem Schlüsselbein entlang.

  • Ich konnte spüren wie das Feuer auf einmal in mir brannte und mit einem mal wusste ich, dass ich diesen barbarischen Römer wollte. Ja ich wollte ihn einfach und sicher hätte mich jeder andere für verrückt gehalten, aber dieser Römer hatte etwas an sich was ich einfach nicht in Worte fassen konnte. Diese Augen die er hatte, dieser Blick, dann seine Nase, seine vollen Lippen, sein Kinn einfach alles faszinierte mich an diesem Mann. Sicher war mir klar, dass ich das auf keinen Fall durfte, ich würde sonst meine Leute verraten, aber in mir sprach eine andere Stimme. Auch wenn er nicht so fühlen würde, mich würde er nicht mehr los bekommen und nun waren meine Ziele neben meiner Flucht nur noch klarer. Als erstes musste ich Hannibal aus dem Weg schaffen und dann musste ich versuchen diesen Mann hier für mich zu gewinnen. Ganz sicher hatte er Einfluß und Einfluß konnte man immer nutzen. Dass ich nur eine Sklavin war, zumindest in den Augen dieser ganzen Römer, verschob ich mal ganz schnell in eine andere Schublade meines Kopfes. Im Moment zählten ganz andere Dinge und ich konnte mich damit beschäftigen wenn ich diese erreicht hatte. Meine Rache an Hannibal würde süßer als Honig werden.


    Jäh wurden meine kurzen Gedankengänge, denn sie hatten nicht mehr als nur wenige Sekunden gedauert unterbrochen, als seine Lippen sich an meine schmiegten und ich seine Hände fühlen konnte. Auf einmal war mir noch heißer als eben, falls das denn ging so war es bei mir. Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit und die kleinsten Haare, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie hatte, stellten sich auf. Ein Gefühl welches ich noch nie in meinem Leben gespürt hatte machte sich in mir breit und ich ließ ihn einfach gewähren und machte das was auch er machte, küsste ihn in dre gleichen Intensitöt zurück und erforschte nun von meiner Seite aus sein Innerstes, spielte mit seiner Zunge und lockte diese wieder in meine kleine Höhle hinein. Ein genüßliches Seufzen stahl sich aus meiner Kehle und dann war es schon wieder vorbei, was eine Leere und Enttäuschung in mir wach rief. Ein klein wenig ausser Atem sah ich meinen Herrn an und ich wusste, ich würde ihn gerne Herr nennen, aber nur weil ich einen Plan hatte.


    Lächelnd sah ich ihn an und in meinen Augen stand ein Feuer wie es wohl nur selten ein Mann von einer Frau zu sehen bekam. Ich war mir sogar ganz sicher, dass ich nicht der Typ Frau war auf den er sonst stand, denn das hatte ich am Anfang an seiner Haltung und seinen Blicken sehen können, aber noch war nicht aller Tage Abend. Verführerisch glitt meine Zunge über meine Lippen und nahm den letzten Geschmack von Salz auf den er hinterlassen hatte.


    >>Ich werden dir alles zeigen was immer du wollen mein Herr.<<


    Sehr wohl sah ich wie sein Tuch rutschte und die Verlockung mit meinen Händen danach zu greifen war einen Moment enorm groß, aber ich tat es nicht. Vielleicht lag es nun doch an der Anwesenheit des alten Mannes, aber vielleicht lag es auch an etwas ganz anderem, ich wusste es nicht und es spielte im Moment auch noch keine wirkliche Rolle. Mit ein paar geschickten Bewegungen rückte ich mein Tuch an meinem Körper zurecht und ging mit einem Lächeln an dem alten Mann vorbei dem das alles wohl nicht grade so gefallen hatte, aber auch das intressierte mich recht wenig.


    Mit absichtlich langsamen Bewegungen ging ich ihm nach und beobachtete ihn dabei von hinten. Er hatte einen wirklich attraktiven Körperbau und in Germanien wäre er sicher ein guter Krieger gewesen, aber leider war er ja ein Römer. Ganz langsam trat ich von hinten an ihn heran und strich mit meinen Fingern seinen Rücken entlang. >>Ich nicht werden missbrauchen dein Vertrauen, ich geben dir mein Wort, und Wort bedeuten mir viel wenn ich das geben, denn wenn ich nicht halten dann Götter damit erzürnen und das ich nicht wollen.<<
    Ein kleines fieses Lächeln stahl sich auf meine Lippen wsa er ja nicht sehen konnte. >>Soldatenlager? Ich? Nein ich waren noch nie bei sowas. Bei uns die Krieger leben einfach in Dorf zwischen uns und mit uns aber wir nicht haben solche Lager wo man stecken sie hinein, nein sie bleiben bei uns und beschützen Frau und Kind. Wegen hannibal können ich dir da vielleicht helfen? Ich können rausfinden was er so treiben und dir dann bescheid sagen was er tun und was er nicht tun.<<

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