Conventus - Februarius DCCCLVII A.U.C.

  • Außer Atem erreichte ich den Versammlungsraum, bremste kurz ab, um nicht in vollem Schwunge durch die Tür zu brechen, und eilte dann hinein.


    Zu meiner maßlosen Überraschung war ich der Erste.

    QUAESTOR CONSULUM
    DIRECTIVUS SCHOLAE ATHENIENSIS PHOEBI APOLLONIS DIVINIS

  • Weniger schwungvoll trat wenig später Macer in den Raum und stellte fest, dass er Zweiter war.


    "Salve Flavius Felix. Kaum musst du mal nicht über See anreisen, schon bist du der Erste?" scherzte er zur Begrüßung des einzigen Anwesenden.

  • Hoffnungsvoll hob ich eine Augenbraue, als nach endlos langem Warten endlich der Nächste erschien.


    "Ich tue stets mein Bestes, pünktlich zu erscheinen, Purgitius."


    Zumindest wenn es um den Kaiser ging.

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  • "Das wollte ich auch gar nicht bezweifelt haben", antwortete Macer immernoch ein wenig lächelnd und nahm Platz. Oliven hatte er diesmal keine dabei und deshalb hatte er seinen Sklaven gleich vor der Tür stehen lassen.


    "Wenn alle so viele Ernennungsvorschläge für die Ordines auf ihrer Liste haben wie ich, wird es eine kurze Sitzung. Ich hab' nämlich keine. Wie viele hast du?"

  • Wenig später betritt der Kaiser den Raum und lässt seinen Blick über die wenigen bisher anwesenden Mitglieder des Consiliums gleiten.


    "Seid gegrüßt, Senatores. Die anderen scheinen sich ja wieder etwas Zeit zu lassen."


    Er nimmt Platz und lässt sich von einem Diener die Akten zurechtlegen.


    "Haben wir schon etwas, was wir vorab besprechen können?"

  • Mit ein wenig geröteten Wangen, ob nun wegen der Verspätung oder der Beeilung bei der Wegfindung durch die Gänge des Palastes kam Victor vor den Raum, richtete noch einmal kurz die Falten der Toga und trat dann ein. Mit einem unguten Gefühl nahm er war, dass der Imperator schon da war.


    "Salvete! Entschuldige bitte die Verspätung, mein Kaiser."

  • Ich holte eine Schüssel mit Oliven hervor und stellte sie - gerade noch in Reichweite Macers - auf den Tisch.


    Zitat

    Macer
    "Wenn alle so viele Ernennungsvorschläge für die Ordines auf ihrer Liste haben wie ich, wird es eine kurze Sitzung. Ich hab' nämlich keine. Wie viele hast du?"


    "Öhm. Genausoviele!"


    Dann, endlich, trat unser waiser Kaiser ein und wir grüßten ihn in angemessener Form.

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  • Der Patrizier betrat den Besprechungsraum, in dem der Conventus stattfand. Einige Mitglieder und der Kaiser waren bereits anwesend. Marcellus nahm aber erleichtert zur Kenntnis, dass er nicht der letzte war, der eintraf. Er grüßte in die Runde, verbeugte sich vor dem Kaiser und nahm dann auf einen der freien Stühle platz.

  • Ach herrje, der Kaiser war mal vor Hungi da, das war ... noch nie passiert.


    Entschuldige bitte die Verspätung, mein Kaiser. sprach er zum Imperator, die anderen grüßte er leise und mit einem leise gemurmelten saloppen Salvete zusammen. bevor er sich hinsetzte.

  • Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    "Haben wir schon etwas, was wir vorab besprechen können?"


    Macer wartete kurz ab, ob Senator Felix etwas antworten wollte und wandte sich dann an den Kaiser.


    "Eine Kleinigkeit habe ich. Ich würde gerne die lex Academia Militaris so erweitern, dass nicht nur fest Vorlesungen, sondern auch ständige Prüfungen zu schriftlichen Unterrichtmaterialien möglich sind. Beim Examen Primum wird das bisher schon so praktiziert."


    Während er sprach, traten weitere Mitglieder der Runde ein und Macer hoffte, dass der Kaiser zumindest informell zustimmen würde, bevor er die Sitzung eröffnete.

  • Der Kaiser begrüßt die eintretenden Männer jeweils mit kurzen Gesten und antwortet dann dem Leiter der Academia Militaris.


    "Wenn es ohnehin schon so praktiziert wird und sich bewährt hat, sollte man die Regelung entsprechend anpassen. Die Schola Atheniensis bietet ein ähnliches Verfahren an, nicht wahr?"

  • "Ja, das ist richtig, die Schola bietet mehrere Kurse an, zu denen man ständig Prüfungen ablegen kann. Das Unterrichtmaterial dazu wird in der Bibliothek bereit gestellt."


    Im Prinzip hatte sich Macer genau an diesem Vorbild orientiert, als er beim Examen Primum auf die Vorlesung verzichtete.


    "Soll ich einen entsprechenden Neufassungsvorschlag in der Kanzlei einreichen?"

  • Der Kaiser nickt zur Antwort.


    "Ja, reiche einen Vorschlag dazu ein. Es dürfte sich ja nur um eine marginale Änderung handeln."


    Dann blickt er in die Runde der inzwischen versammelten Männer und spricht mit lauterer Stimme zu allen.


    "Meine Herren, soweit ich das sehe sind wir vollzählig. Der Praefectus Praetorio Caecilius Crassus weilt aus bekannten Gründen nicht in Rom. Decimus Livianus lässt sich ebenfalls entschuldigen. Als Gast begrüße ich diesmal in der Runde Claudius Marcellus, der euch als Quaestor wohl bekannt sein sollte.


    Kommen wir gleich zum ersten Thema, den Erhebungen zum Senator. Durch die letzten Gesetzesänderungen hat sich die Ämterfolge bekanntlich ein wenig geändert, trotzdem stehen Kandidaten auf meiner Liste."


    Er zieht selbige zu sich und wirft einen Blick darauf.


    "Zuallererst haben wir dort Tiberius Durus, der ehemalige Aedilis Curulis, der auch schon einmal hier im Conventus zu Gast war. Ich denke, zu ihm brauchen wir nicht viele Worte zu verlieren. Oder besteht einer der Anwesenden auf ein ausführliches Dossier, um sich noch eine Meinung zu bilden?"


    Die Sprechweise des Kaisers macht deutlich, dass er eine Ernennung zum Senator klar präferiert, auch wenn er es nicht explizit ausspricht.

  • Huh, er saß noch nicht einmal richtig, schon war er, wenn auch implizit, gefragt.


    Ich denke, Tiberius Durus hat genug Engagement gezeigt, die eine Erhebung in den Senatorenstand durchaus rechtfertigen würden. Meine Zustimmung steht daher außer Frage. Und das nicht nur, weil er Patron des Tiberiers war.

  • "In meinem Augen spricht nichts gegen eine solche Erhebung, mein Kaiser"


    Und prompt fiel mir nun doch ein Kandidat für eine Erhebung in den Ordo Senatorius ein - und der Haussegen würde schief hängen, hätte ich ihn vergessen.

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  • "Gut, ich hatte auch kaum andere Stimmen erwartet. Er wird also bald in den Senat berufen werden."


    Der Kaiser macht einen entsprechenden Vermerk.


    "Anders wird es Terentius Cyprianus ergehen. Ich werde hier zunächst von einer Ernennung absehen. Er suchte mich zwar in einer Audienz auf und versicherte mir, dass er weiterhin ernsthaft eine senatorische Karriere verfolgen möchte und sein politisches Agieren beurteile ich nicht grundsätzlich negativ, aber er lässt noch ein gewisses Format vermissen, das ich von einem Senator erwarte. Abgesehen davon scheint er sich in einigen Intrigen recht ungeschickt zu verhalten."


    Sein Blick fällt auf Senator Purgitius Macer.


    "Er ist dein Klient, nicht wahr? Kannst du hier noch Positives für ihn zur Diskussion stellen? In wie weit bist du über mögliche unschöne Verstrickungen deines Klienten informiert?"

  • Macer hatte befürchtet, dass ihm früher oder später jemand diese direkte Frage stellen würde. Dass es nun der Kaiser war, machte die Sache keineswegs leichter. Andererseits sprach er hier in vertrauter Runde und nicht in der Öffentlichkeit, was es wiederum etwas leichter machte.


    "Nein, über unschöne Verstrickungen ist mir nichts bekannt. Ich hoffe, es ist nichts so böshaftes dabei, dass ich mich mit einer Verantwortung stellen müsste." Diese Information brannte sich aber doch sofort in seinem Kopf fest. er würde unbedingt jemanden darauf ansetzen müssen, mehr darüber zu erfahren. oder ihn direkt vorladen und befragen.


    "Terentius Cyprianus hat sich mir gegenüber prinzpiell stets so verhalten, wie es von einem Klienten zu erwarten ist. Er fragte mich gelegentlich vor seinen Reden um Rat, den ich ihm auch gerne erteilte. Da er ihn aber nicht immer angenommen hat und sich gelegentlich als etwas gedankenlos erwies, kann ich allerdings nur zustimmen, dass ihm für eine Berufung zum Senator eine gewisse Reife fehlt. Ich legte ihm deshalb auch nahe, eine ritterliche Karriere zu verfolgen. Offenbar hat er auch diesen Rat nicht angenommen. Auch wenn ich derzeit noch sein Patron bin, so kann ich hier in dieser Runde deshalb nicht sein Fürsprecher sein."

  • Der Kaiser nimmt die Äußerungen bedächtig und nachdenklich auf und blickt dann die anderen Teilnehmer der Runde an.


    "Das waren recht deutliche Worte. Gibt es andere Meinungen oder können wir diesen Punkt damit ebenfalls schnell abschließen?"

  • In Bezug auf den Terentier war Hungi gewiss nicht anderer Meinung, die Götter mögen bewahren. Ein gewisses Wort jedoch, von Macer ausgesprochen, fand Hungi besonders interessant und zu gern wollte er diesbezüglich seinen Mitsenator ansprechen, doch es ging nicht. Vielleicht später.


    So schüttelte Hungi bei der Frage des Imperators nur den Kopf, von ihm aus konnte man sich anderen Themen oder Personen widmen.

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