Das Lager der Cohortes Praetoriae

  • Als der Praefect das Angebot lachen zurückwies, zuckte Decius lediglich mit den Schultern und warf seinen Kameraden Blicke zud ie da sagen wollten: Da seht ihr's, immer nur das Schlechte denkt er von seinen Männern.


    Dann jedoch hörte er wieder aufmerksam zu: Sie sollten also auf eine Aufklärungsmission gesandt werden. Das freute Decius, und auch in den Gesichtern der Milites spiegelte sich Vorfreude. Es würde also losgehen, man würde das Lager verlassen und den Feind observieren!


    Als der Praefect dann jedoch die Sache mit der Vitis erwähnte, richteten sich alle Blicke auf Decius, dem nun etwas unbehaglich wurde. Was sollte denn das nun wieder? War sein Kommandeur gekommen um ihm zu sagen dass sein Centurio ihm bald aufgrund einer Verfehlung eine ordentliche Abreibung verpassen würde? Seinem Optio? Das war wenig glaubwürdig, dennoch druchfprstete Decius sein Gedächtnis nach irgendwelchen Erinnerungen an sämtliche ihm bekannten und von ihm verschuldeten Verfehlungen jüngeren Datums. Ihm fielen eigentlich keine ein die eine Prügelstrafe rechtfertigen würden.
    Blieb also lediglich noch eine andere Möglichkeit, aber diesen Gedanken wagte Decius noch nicht vollständig bis zum Ende zu denken...
    So sagte er lediglich:


    "Auf eine Vitis? Wie darf ich das verstehen? Willst du etwa sagen..."

  • Am nächsten morgen standen in aller früh 3 Centurien zum Exerzieren bereit. Die anderen zwei Centurien der betreffenden Cohorte würden am Nachmittag drankommen. Der Tribun Iulius hatte es für diesen Tag nicht für notwendig erachtet, Holzpfähle aufzustellen. Die Männer waren ja schließlich keine Rekruten mehr und wo hätte er auch das ganze Holz herkriegen sollen.
    Er stand nun also vor dem Männern und gab den Centurionen Befehle, welche diese an die Truppe weitergaben.


    Centurionen, heute fangen wir mit einer recht einfachen Übung an. Ich will, dass die Soldaten paarweise zusammengehen und sich mit dem Angriff und der Verteidigung abwechseln. Wir können hier in Hispania mit Gegnern rechnen, die die selbe Angriffswaffe besitzen, wie wir. Damit meine ich den gladius. Deshalb ist es nur gut, dass unsere Soldaten den Angriff auf Gegner trainieren, die die selbe Waffe tragen.


    Am Nachmittag werdet ihr mit euren Soldaten in voller Kampfausrüstung einen Ausdauerlauf von 6 km durchführen, damit sie in der Schlacht nicht durch unzureichende Ausdauer frühzeitig zusammenbrechen. Das ganze soll jeden zweiten Tag geschehen. Sollten wir mit Feindkontakt rechnen, ist der Lauf an dem betreffenden und dem vorhergehenden Tag nicht durchzuführen. Verstanden!? Gut, dann an die Arbeit, abite!


    Die Centurionen machten sich zügig auf den Weg zu ihren Centurien und erläuterten kurz und knapp die Befehle. Danach traten die Einheiten geordnet ab und begannen.

  • Der Lagerbau war zum großteil abgeschlossen und damit hatten wir endlich wieder etwas Zeit für uns. Zugegeben, diese Zeit war zum großteil schon verplant mit Ausrüstung flicken und putzen, trotzdem blieb auch etwas Zeit um seinen eigenen Gedanken nachzugehen.


    Es war sonderbar, ich musste zur Zeit durchaus an meinen Bruder denken. Es war schon eine ganze Weile her, dass ich etwas von ihm gehört hatte und solange ich in Rom Dienst tat war mir der Gedanke nie gekommen, aber nun dachte ich durchaus an ihn. Hängte es villeicht damit zusammen dass wir kurz vor einer Schlacht standen oder was war los mit mir. Ich hatte noch nie engen Kontakt zu meiner Familie gehalten, doch nun machte ich mir sorgen um meinen Bruder. Oder machte ich mir Sorgen um mich selber?


    Ich merkte, dass ich vor lauter Nachdenken ganz wirr im Kopf wurde, deshalb beschloss ich etwas zu schlafen und hoffte auf andere Gedanken zu kommen......


    Sim-Off:

    ist meine Centurie auch gemeint beim Exerzieren oder kommen "wir" erst später dran?

  • Ich denke meine Aussage bedarf keine weitere Erklärung.


    Mit einem strengen Blick auf Decius erhob sich wieder Crassus und ehe sich die anderen Milites um das Feuer herum erhoben konnten, um ihn zu verabschieden, deutete er ihnen an, dass sie ruhig sitzen bleiben konnten.


    Doch bis dahin kommst du er sah nun wieder zu den anderen Männern und ihr eurem neuen Auftrag nach, so wie es sich für einen Prätorianer gehört. Kann ich mich da auf euch verlassen?


    Sim-Off:

    kannst gleich mitmachen

  • Damit war zu rechnen gewesen. Es war logisch, dass wir die Zeit bis zu unserem Aufbruch nach Corduba nicht einfach totschlagen konnten, sondern uns fit zu halten hatten.


    Bereits am Morgen nach dem Lagerbau begannen die Übungen. Frühmorgens stürmten Centurionen und Optionen in die Contuberniumszelter und holten jeden einzelnen aus dem Bett. Dann hieß es in Kampfmontur anzutreten und weitere befehle abzuwarten.


    Wie wir bald erkannten waren lediglich 3 Centurien unserer Cohorte angetreten, was wohl zu bedeuten hatte das das Training gesondert abgehalten wurde.


    In kurzen aber präzisen Worten erläuterte unser Centurio uns die Trainingseinheit, wobei er sich aber keine große Mühe machen musste, schließlich waren wir allesamt keine Rekruten mehr sondern erfahrene Soldaten die diese Übung schon zigmal durchgeführt hatten.


    So traten jeweils Zweierpäarchen mit Gladius und Scutum bewaffnet zusammen und begannen mit dem Training Mann gegen Mann. Sicherlich keine schlechte Übung wenn man bedachte, dass es wohl bald in einen Häuserkampf gehen könnte, wo man seinem Feind auf engstem Raum gegenüberstand.......

  • Eurer bisherigen, sie wird mit einer anderen Centurie der Fünften Kohorte diesen Auftrag übernehmen und sogar euer Tribun wird das Kommando haben. Wünsche euch dann viel Erfolg und hoffe, dass ihr euch nicht zu viel Zeit lasst - hoffe ich für euch. Verbringt die letzten paar Stunden die ihr noch dienstfrei habt sinnvoll...


    er wandte sich zum Gehen, gng einige Schritte drehte sich dann noch einmal um und meinte:


    also mit Ausrüstung putzen und so...


    er drehte sich um, grinste in sich hinein und verschwand wieder genauso schnell wie er gekommen war.

  • Die Männer hörten dem Praefectus zu, schauten ihm nach bis er verschwunden war.


    Dann wandten sie sich wieder ihren Gesprächsthemen zu, die nun von dem bevorstehendem Aufklärungsauftrag dominiert wurden. Die Ausrüstung war ordentlich geputzt, die einhellige Meinung war dass man es auch damit übertreiben und in einen Putzwahn verfallen konnte.


    Stattdessen tauschten die männer lieber ihre Erfahrungen mit hispansichem Terrain aus, und es stellte sich alsbald heraus dass sich hier niemand so recht auskannte und die ersten Zweifel aufkamen ob sie wirklich die Richtigen für diese Aufgabe waren. Man setzte die Hoffnungen schließlich in die Milites der anderen Centurie und machte sich stattdessen daran, die Marschvorräte wieder aufzufüllen. Nicht dass ihnen während der Operation der Puls ausging...

  • Der Decurio hatte das Lager erreicht und betreten und marschierte nun, nachdem er sein Pferd zur Versorgung an einen Miles übergeben hatte, auf das Zelt des Praefecten zu. Der Wache des Zeltes sagte er: "Melde dem Praefecten, dass ein Bote aus Rom für ihn gekommen ist."

  • Der Bote nickte und trat ein. Vor dem Praefectus salutierte er.


    "Ave Praefect, ich bringe dir Nachricht aus Rom." sagte er und übergab ihm die Schriftstücke.


    Praefectus Praetorio Gaius Caecilius Crassus


    Ave Praefectus,


    ich grüsse dich. Den ersten Bericht sowie die zusätzlichen Berichte und Informationen habe ich erhalten. Den Bericht an den Kaiser habe ich bereits mit diesem besprochen und ihn über die zusätzlichen Informationen und Anfragen unterrichtet. Er zeigte sich durchaus zufrieden mit dem ersten Bericht und lässt dir duch mich zusätzliche Anweisungen übermitteln.


      [1] zur Mobilisierung der Cohors II Balearum: bezüglich der möglichen Kompetenzüberschreitung des Proconsuls wünscht der Kaiser eine Mitteilung über den tatsächliche Hergang der Mobilisierung. Sollte sich unter den Dokumenten der Provinzverwaltung ein konkreter Befehl befinden, so ist dieser sicherzustellen. Rom ist in jedem Fall zu informieren, von weiteren Massnahmen gegen den Proconsul ist jedoch bis auf weiteres abzusehen.
      [2] bezüglich des beigefügten Acta-Artikels: Der Kaiser wünscht nach Möglichkeit Informationen über die ‚Elefanten’ und einer möglichen Verbindung zum Aufstand in Baetica. Suchaktionen und Verhaftungen sind nur vorzunehmen, wenn dadurch das Hauptziel des Einsatzes nicht gefährdet wird. Falls die Provinzverwaltung in dieser Angelegenheit aktiv wird, informiere Rom.


    Darüber hinaus ist der Kaiser bereits auf deinen nächsten Bericht gespannt.


    Noch einige Worte zur Situation in Rom. Es gab bisher keine besonderen Vorkommnisse und sowohl in der Stadt als auch in der Castra läuft alles weitestgehend reibungslos. Die Equirria und der öffentliche Auftritt des Kaisers inklusive der Ernennung der neuen senatorischen Tribune verlief ebenfalls ohne Probleme.


    Ich verbleibe in Erwartung des nächsten Berichts.


    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx5/Signatures/sigbalb.png]

    ANTE DIEM VI ID MAR DCCCLVII A.U.C.
    Castra Praetoriae, Roma, Italia




    Aus Acta-Ausgabe 72, ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVII A.U.C. (21.2.2007/104 n.Chr.)
    Ein empörender Leserbrief


    Die Verschwörung breitet sich weiter in Hispania aus. Schon lange kann man den Eindruck gewinnen, dass in den Iberern das Potential zu Verrat und Missgunst liegt. Denn immer wieder bahnt sich die unheilvolle Abtrünnigkeit dieser Menschen an die Oberfläche ihres Denkens und Handelns. Und obwohl der gerechte Zorn unseres geliebten und weisen Kaisers den Verrätern von Hispania naht, die Praetorianer haben schon längstens die hispanisches Küste erreicht, wagen die Hispanier weiter sich gegen das große Imperium, den Princeps und den Senat zu erheben. Aus guten Quellen erreichte uns kürzlich ein Brief aus Hispania, der wohl seinen Weg in die Redaktion der Acta finden sollte und als ein weiteres Zeichen der Unverfrorenheit der Hispanier gelten kann. Natürlich möchten wir diese Unverschämtheit nicht dem werten Leser vorenthalten. Möge der Zorn der Römer sich dann gegen die Verfasser dieses Briefes richten. Wie aus dem Inhalt jenes Briefes hervor geht, ist ein unschuldiger römischer Bürger in den Händen dieser Räuberbande und Verräter gelangt. Mögen die Götter ihn beschützen und die Soldaten des Imperiums rechtzeitig diese Halunken stellen.


    An die
    Acta Diurna
    Roma
    Italia
    Ein Leserbrief...


    Sehr geehrte Redaktion der Acta Diurna, sehr geehrte Damen und Herren Senatoren, Bürger!


    Erst vor kurzer Zeit entschloßen sich einige verzweifelte Männer, dem römischen Volke zu zeigen, dass es in seiner Lebensweise falsch liegt und das verachtenswerteste Volk aller Völker ist. Zu diesem Zweck entschlossen sie sich eine Gruppe zu gründen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, dem römischen Staat mit Gewalt zu schaden. Es liegt allerdings nicht in ihrem Interesse, einzelnen Personen zu schaden. Um jedoch Druck auf die Regierung der Provinz auszuüben, entführte sie einen römischen Bürger, Marcus Manlius Vulso, dessen Kopf und Siegelrig diesem Schreiben beigelegt wurde, und verlangte vom Statthalter Agrippa ein Lösegeld. Den und seine Berater interessierte es aber nicht im Geringsten. Sie töteten den Parlamentär und kümmerten sich nicht weiter um den Bürger.


    Doch damit bewies der dekadente und beinahe greise Gesandte Roms nur die Richtigkeit der Ansichten der Entführer. Ihn interessiert nicht der Bürger an sich, sondern nur sein persönlicher Reichtum und seine Ruhe und sein Wein (aus verlässlicher Quelle erfuhr die Gruppe, dass Agrippa einen riesigen Vorrat in seinem Haus lagert -- als angeblich so tugendhafter römischer Beamter...).


    Darum fordern wir:


    - Die sofortige Absetzung der hispanischen Regierung und die sofortige Autonomierung der hispanischen Provinz. Gehen sie durch ein beliebiges Dorf und sie werden davon überzeugt sein, wie unerwünscht die römische Diktatur in Hispania immer noch ist.



    Dieser Bürger kann nicht mehr gerettet werden, doch es kann verhindert werden, dass noch mehr Menschen sterben müssen! Handelt jetzt, bevor es zu spät ist! (In dem Falle, dass dieser Leserbrief nicht veröffentlicht werden sollte, wird der Senat auf anderer Weise von der Existenz des Widerstands erfahren und es wird nicht mehr so sanft zugehen!)


    Warnende Grüße, "DIE ELEFANTEN"

  • Crassus grüßte den Boten knapp und ließ sich von ihm berichten, wie die Reise von Rom nach Tarraco verlief, während er die mitgebrachten Berichte überflog. Es war sehr nützlich, wenn man wie er Lesen und Zuhören gleichzeitig konnte.


    Gut. Richte dem Princeps Praetorii aus, dass ich wieder Berichte senden werde, sobald es etwas Neues gibt. Du kannst wegtreten, wenn das alles war.

  • Als der Decurio dann Crassus Zelt wieder verlassen hatte, nahm er sich noch einmal nach und nach die Schreiben, die er eben aus Rom bekommen hatte, vor und arbeitete sie Stück für Stück durch. Wie in letzter Zeit üblich schweiften dabei seine Gedanken wieder ab. Erst nach Rom und dann auch wieder zu Minervina... Minervina! erschrocken sah er auf. In den letzten Tagen hatte er kaum Zeit gehabt, an sie zu denken, doch nun fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, dass sie eigentlich schon bald eintreffen müsste, wenn sie nicht sogar schon eingetroffen ist. Er beschloß noch einige Tage zu Warten, ehe ersich ernsthaft Sorgen machen würde und widmete sich nun wieder seiner Arbeit. Dazu erhob er sich und ging in die Stadt, Richtung Regierungsgebäude.

  • Nachdem die Männer die Vorräte aufgefüllt und da Zelt gesäubert hatten, rief Decius sie zusammen. Er hatte sich überlegt, dass es sicherlich nützlich wäre ein paar Übungsstunden zu absolvieren, un dnun eröffnete er ihnen dass sie sich alle ein Gladius und ein Scutum schnappen und ihm auf einen etwas freieren Platz folgen sollten.
    Dort taten sie sich zu zweit zusammen und machten ein paar Übungskämpfe, mal mit Scutum, mal ohne, und so vertrieben sie sich die Zeit bis zu ihrem Einsatz mit Kampftraining.

  • Am nächsten Morgen, kurz vor dem Morgengrauen erhoben sich die Männer der I. und II. Centurie der V. Cohorte aus ihren Lagern, machten sich abmarschbereit und versammelten sich auf dem Platz im Lager. Der Tribun Marius hatte sich vor ihnen aufgebaut und besprach ein paar letzte Dinge mit den beiden Centurionen, dann gab er den Befehl zum Abmarsch. Dieser Abmarsch führte zunächst einmal zu den Ställen, wo einige bereits auf die kommende Mission vorbereitete Pferde warteten, un djeder Miles erhielt ein Pferd (Nicht jedoch ohne zuvor die Strengen Worte des Stallmeisters gehört zu haben dass sie die Pferde gefälligst heil wieder mitzubringen hätten!).


    Decius packte sein auf das nötigste reduzierte Gepäck auf das Pferd, schwang sich auf den Pferderücken und trabte zusammen mit den Männern seiner Centurie los.


    So verließen die I. und II. Centurie der V. Cohorte mit dem Tribun Marius an der Spitze im Morgengrauen das Marschlager der Praetorianer und machten sich auf in Richtung Corduba.

  • Ich hatte mich bereits am vorhergehenden Abend ausführlich auf diese Mission vorbereitet. Im Gegensatz zu manch einem Miles der früher bei der Legio IX gedient hatte, kannt ich Hispania nur vom Höhrensagen und den Eindrücken die ich in den lezten Tagen gewonnnen hatte.


    Doch ich musste feststellen, dass sich eigentlich recht Wenig wirklich gut auskannten hier. Deshalb hatte ich mich schon bald darauf verlegt meine Ausrüstung wieder und wieder zu reinigen, zu kontrollieren, zu reparieren und schließlich wieder zu reinigen.


    Ich war mittlerweile schon eine zeitlang bei den Cohortes Praetoriae, doch diese Nervosität vor einem Einsatz die ich schon bei der Legio verspürt hatte war immer noch da. Dagegen half wohl auch die beste Ausbildung nichts. Mein Vater hatte mir einmal gesagt, die Nervosität ist das was einen Soldaten am Leben hält, ich konnte nur hoffen dass er recht behalten würde.


    Als wir am nächsten Tag dann vor den Stallmeister traten folgte die übliche Ansprache eben jenes Mannes. Es war immer der gleiche Wortlaut: Bringt ja die Pferde heil zurück, sonst setzt es etwas.


    Nachdem wir etliche Male beteuert hatten gut auf die Pferde Acht zu geben konnten wir dann entlich losreiten......

  • Da anscheinend zwei Centurien mit der Aufklärung betraut wurden, ging es auf dem Exerzierplatz etwas ruhiger zu. Die Milites wiederholten immer noch die selben Übungen. Seneca hatte aber eine kleine Änderung vorgenommen. Es sollte nicht ausschließlich am Nachmittag in der Hitze gelaufen werden, sondern auch am frühen Morgen, wenn die Sonne noch nicht so heiß war.
    Die aufklärenden Centurien würden je nachdem in welcher körperlichen Verfassung sie sich nach ihrer Rückkehr befinden würden ein bisschen mehr auf Zeit auf dem Exerzierplatz verbringen dürfen. Aber nicht, weil der Tribun sie nicht mochte, ganz im Gegenteil. Er wollte nur das beste für sie und zwar, dass sie best möglich auf einen bewaffneten Konflikt vorbereitet waren. Und dafür waren körperliche Ertüchtigung und das Üben mit dem Waffen unersätzlich.


    Und so übten die Centurien weiter in der Mittagshitze auf der kleinen Wiese, die schon bald eher einer Schotterbahn ähnelte.
    In der Ferne konnte man Tarraco sehen und etwas weiter abseits das alte Castellum der Hispana mit dem großen Campus. Auf diesem Exerzierplatz hatte er schon vor Jahren den Rekruten den Kampf mit der Waffen beigebracht und den Legionären Finten für den Kampf gezeigt. Jahre später war er nun wieder hier...und er tat noch dasselbe wie früher.

  • Baza, der bis an die Zähne bewaffnete Unterhändler der Banditen, stellte sich vor der Torwache auf und meinte zu ihm: "Ich will...", er spuckte den Namen förmlich aus, "Crassus sprechen. Sofort. Sag' ihm, es geht um die Elefanten. ich hoffe, darüber ist er im Bilde."

  • Der angesprochene Wachsoldat schaute den vor ihm stehenden Mann mißtrauisch an und blickte etwas skeptisch hinüber zu seinem Kameraden, der ebenso mißtrauisch den Besucher musterte. Er sprach die Elefanten an; Davon hatten sie schon in der Acta gelesen. Also konnte dieser Mann nur den Praefecten sprechen wollen...


    "Wer bist du denn dass du hier so anspaziert kommst? Und welchen Crassus möchtest du sprechen? Den Miles aus der 3. Centurie der 5. Cohorte, oder vielleicht den Centurio der 2. Centurie der 5. Cohorte? Und was hat dieser Crassus mit Elefanten zu schaffen?"


    Einige Milites, die i der Nähe mit ihrem Centurio in voller Kampfmontur trainierten hatten den Besucher bemerkt und schauten grinsend herüber: Einheimische zu begaffen war immer einen Augenblick der Pause wert.

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