O tempora, o mores! - So interpretierte Dives den Gesichtsausdruck des Praetors, der mit seinen zusammengekniffenen Augen auf Anhieb nicht den allersympathischsten Eindruck auf den Tribun machte. Doch so waren diese älteren Generationen eben durchaus manchmal. Er hatte sich mittlerweile daran gewöhnt. Als Iulier, der er war, hätte er nebenbei erwähnt den ciceronischen Ausspruch selbstredend jederzeit mit dem Motto seiner Gens zu kontern gewusst: Traditio et Progressio! Denn bei aller Tradition, auf die die Alten meist pochten und eisern beharrten, durfte der Fortschritt nicht vergessen werden. Und speziell in diesem Fall bestand der 'Fortschritt' in den divitischen Augen schlicht darin, dass er alsbald seinen Pflichten als Tribun wieder angemessen würde nachgehen können - ohne sich erst stundenlang in ein angemessen sitzendes Staatskleid drapieren und sich später aus ebendiesem in einem umständlichen Akt wieder befreien zu lassen. Es gab Wichtigeres!
"Mein Vater war Caius Iulius Constantius aus der Tribus Esquilina, der gleichen Tribus, in der auch ich eingeschrieben bin.", beantwortete Dives letztlich die Frage des Praetors und wandte seinen Blick sodann Torquata zu, sie stumm aufzufordern, dass auch sie die ihr gestellten Fragen des Praetors beantwortete...
Sella Curulis des Praetor Urbanus
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Wie sagte Vater doch so schön: Vestis virum reddit. Dem Blick des Praetlor Urbanus nach handelte er genau nach diesem Prinzip.
Nun ja, zurück zu der Frage.
"Mein Vater war Caius Iulius Octavenus aus Misenum und ich würde meinen Namen gerne so behalten, wie er ist", antwortete sie artig. Denn eine Veränderung angesichts ihrer Pläne erschien ihr nicht sinnvoll.
Und natürlich hatte sie kein Interesse daran, sich schon wieder mit der Sergia zu verkrachen.
Erwartungsvoll wartete sie auf die Antwort des Beamten. -
"Nun gut." meinte der Praetor und richtete sich ein wenig in seiner Sella Curulis auf, denn nun begann die offizielle Amtshandlung: "Iulia Torquata, Tochter des Caius Iulius Octavenus aus Misenum, du bist also sui iuris und möchtest dich in die patria potestas des Marcus Iulius Dives, Sohn des Caius Iulius Constantius aus der Tribus Esquilina, begeben? Du bist dir daher vollkommen im Klaren, welche Rechte und Pflichten dir einerseits erwachsen und andererseits entgehen?" Er machte eine künstlerische Pause. "Besinne dich, du bist jetzt deine eigene Herrin, doch wenn du dich unter die väterliche Gewalt eines anderen stellst, bist du auch diesem deinem gewählten Vater verantwortlich und hast unserem glorreichen römischen Recht nach ihm zu gehorchen und ihm dein Leben anzuvertrauen."
Danach wandte er sich an Dives, der diesem Geschäft natürlich ebenfalls zustimmen musste: "Marcus Iulius Dives, Sohn des Caius: Diese junge Frau hat sich dir hier angeboten und möchte sich unter deine patria potestas begeben. Möchtest du Iulia Torquata, Tochter des Caius Iulius Octavenus aus Misenum, als deine Tochter an Kindes Statt annehmen und ihr ein Vater sein?" Die Ähnlichkeit zur Eheschließung war natürlich beabsichtigt, denn Vater und Tochter konnten sich nicht wieder so leicht trennen wie Patron und Klient oder Mann und Frau!
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Das Warten hatte sich gelohnt.
"Ja, ich stimme allen Bedingungen zu und gelobe, all meine Pflichten im Sinne der römischen Gesetze zu erfüllen", erwiderte Torquata fest und dachte in diesem Moment an ihre toten Eltern.
Kurz überkam sie ein schlechtes Gewissen, das jedoch zerstreut wurde, als ihr einfiel, dass ihr frühzeitig verstorbener Vater alles mit Bedacht so eingefädelt hatte. -
"Selbstredend ehre und respektiere ich den Wunsch sowohl meines verstorbenen Onkels als auch meiner hier anwesenden Cousine und verschließe mich im Sinne unseres gemeinsamen Ahnen Lucius Iulius Caepio auch _nicht_ gegen ihre Bitte. So möchte ich, Marcus Iulius Dives, Sohn des Caius Iulius Constantius, folglich in der Tat die hier anwesende Iulia Torquata, Tochter meines Onkels Caius Iulius Octavenus, als meine Tochter an Kindes statt annehmen und ihr im Sinne des römischen Gesetzes, der römischen Sitten und Traditionen ein guter Vater sein.", vermochte es der Iulier nciht zum ersten Male nicht, sich kurz zu fassen, während er sich einerseits auf seinen Stammvater Iulius Caepio berief und andererseits ein fragwürdiges 'ja, ich will' vermied. Mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen erwartete er sodann den endgültigen Vollzug dieses Rechtsaktes durch den Praetor...
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Der Praetor zog eine Augenbraue hoch, als Dives so wahnsinnig wortreich antwortete - immerhin hätte ein einfaches "Ja" genügt. Aber auch ohne dies konnte man den Sermon wohl als gültige Zustimmungserklärung auffasssen, sodass er fortfahren konnte: "So sei es hiermit. Iulia Torquata wird hiermit als Tochter des Marcus Iulius Dives anerkannt und trägt weiter den Namen, den ihr Vater ihr gab." Kurz blickte der Praetor noch auf, um die Anwesenden als Zeugen in die Pflicht zu nehmen. Damit war der Rechtsakt aber auch schon abgeschlossen.
"Dann verbleibt mir nur, euch den Segen der Götter für eure neue Verbindung zu wünschen." verabschiedete sich der Magistrat und gab dem Scriba ein Zeichen, dass dieser das ganze in die Bücher eintragen sollte.
Sim-Off: Wird im Tabularium eingetragen.
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"Wir danken dir, ehrenwerter Praetor Urbanus.", sprach Dives gleich für seine neue Tochter mit. "Die Götter seien stets mit dir. Vale bene!", wünschte und verabschiedete er sich hernach, bevor er Torquata bedeutete mit ihm wieder in Richtung Ausgang zu schreiten. Draußen, auf den Treppenstufen hinab zur Sänfte zurück, ergriff er sodann noch einmal das Wort - selbstredend nun an seine ehemalige Cousine gewandt:
"Nun, Torquata? Diesen ersten Schritt haben wir wohl ganz gut gemeinsam gemeistert, was? Wie fühlst du dich?", wollte er wissen. Denn es war bestimmt nicht ganz einfach für sie, vermochte er sich durchaus imaginieren zu können. Rein rechtlich gesehen war sie nun erst einmal losgelöst von ihrer alten Familie, obgleich von jener im Prinzip ja eh nurmehr Macro groß übrig geblieben war.
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Nachdem sich auch Torquata angemessen bedankt hatte, folgte sie ihrem Vater wieder nach draußen, wo dieser sich sogleich nach ihrem Befinden erkundigte.
Das ist sehr aufmerksam von ihm, dachte Torquata, bevor sie zu einer Antwort ansetzte.
"Gut, vielen Dank...Vater.", antwortete sie mit einem zaghaften Lächeln. Für alles, fügte sie in Gedanken hinzu. Aber sie ging davon aus, dass er sie auch so verstand.
Dennoch fiel es ihr natürlich schwer zu akzeptieren, dass sie sich gerade von Servius entfremdet hatte.Sim-Off: Sorry, dass ich erst jetzt reagiere - normalerweise bin ich schneller...
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Sim-Off: Kein Ding. Ich war ja auch schon mal schneller...
"Ich kann mir vorstellen", behauptete Dives, "dass es sicherlich nicht ganz einfach für dich ist, mich jetzt deinen Vater zu nennen. Wenn es dir leichter fallen sollte, dann sollst du mich darob auch deinen 'Vater Marcus' rufen dürfen, um auch deinem Vater Octavenus", der für Torquata selbstredend eher Caius heißen würde, "seinen ihm zustehenden Platz in deinem Herzen zuzugestehen und zu lassen. Er hat immerhin all diese Vorkehrungen getroffen für dich und deinen Bruder, auf dass ihr auch nach seinem Tod ein möglichst gutes Leben in seinem Sinne leben und führen könnt.", schlug der frisch gebackene Vater anbietend vor, um es seiner neuen, wennauch nur temporären Tochter hoffentlich ein wenig leichter zu machen."Ferner", schloss er nach diesem ersten Punkt an, "muss und möchte ich dir natürlich auch noch einmal ein bisschen ins Gewissen reden: Dein Vater Octavenus hatte die Vorstellung und den Wunsch für dich, dass du eine Vestalin wirst. Dies hat er sich SO sehr für dich erhofft, dass er selbst für den Fall seines Todes Pläne und Vorkehrungen getroffen hat, wie er dir dieses Ziel ermöglichen kann. Wenn du so willst, dann könnte man fast sagen, dass es sein großer Traum für dich war, dass du einmal der Vesta dienst!", spielte er die leiblicher-Vater-Karte. Eine kleine Zäsur wurde mit einem bekräftigenden Nicken gefüllt.
"Obgleich ich deinen Vater Octavenus nicht wirklich näher kannte, habe ich mich seiner Bitte nicht verschlossen, sondern bin seit wenigen Augenblicken nun sogar dein Vater Marcus, damit du weiterhin die Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft bei den ehrenwerten Vestalinnen erfüllst. Ich habe Briefe geschrieben an einen guten Freund, der den Pontifices angehört, sowie eine... nun... gute Bekannte, die selbst in vorbildlicher, wenn nicht gar vorbildlich-st-er (!) Weise in Vestas Diensten steht. Beiden habe ich deinen Namen mit den wärmsten Worten empfohlen." Das war die Vater-Karte Nummer zwei. Wieder folgte eine kleine Pause, um diese Informationen kurz sacken zu lassen."Die dritte im Bunde, die es nunmehr praktisch ganz allein in ihren Händen hält, ob sie dem hohen Dienst als Vestalin für würdig genug befunden wird oder nicht, das bist du, Torquata. Nachdem dein Vater Octavenus alles getan hat, was zu seinen Lebzeiten in seiner Macht stand, um dich zur Vestalin zu machen, und nachdem auch ich getan habe, was mir möglich ist - dich sogar als meine eigene Tochter angenommen habe -, nur um dir diesen ehrenwerten Weg zu ermöglichen, bist jetzt du selbst und nur du ganz allein diejenige, auf die es mehr als alles andere ankommt!", versuchte Dives eindringlich zu vermitteln.
"Ich erwarte also von dir - und ich bin mir sicher, dass auch dein Vater Octavenus dies an dieser Stelle von dir erwarten würde -, dass du dich gewissenhaft auf ein mögliches Leben als Vestalin vorbereitest und dich insbesondere bereits verhälst wie eine angehende Vestalin: Kein Rennen und kein lautes Rufen in der Öffentlichkeit; keine Unternehmungen außerhalb der Casa Iulia zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang; keine unbegleiteten Ausflüge aus dem Haus zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang - wenn du nicht weißt, welcher unserer Haussklaven eine angemessene Begleitung für dich wäre, dann frag mich und ich werde dir einen als deinen Custos Corporis unterstellen.", stellte der Iulier gleich mal ein paar Regeln auf, in dem Glauben und der Hoffnung, dass man das als guter Vater so machte. "Und darüber hinaus sind ab sofort natürlich jegliche Kontakte zu fremden Männern - und damit meine ich jeden, der nicht irgendwie näher mit uns verwandt ist - vorübergehend für dich gestrichen, solange ich nichts anderes sage." Das war wohl die strengste Regel von allen. Dives legte seine Hand auf die töchterliche Schulter und sah ihr verständnisvoll direkt in die Augen. "Damit möchte ich dich nicht ärgern. Ich hoffe, das weißt du. Aber ich möchte sichergehen, dass nichts und niemand - und auch kein noch so kleines, noch so übertriebenes Gerücht - am Ende dir den Weg verbaut, den dein Vater Octavenus dir zu gehen bestimmt hat." Er nickte noch einmal und versuchte in Torquatas Augen zu erkennen und zu lesen, ob sie seine Worte verstanden hatte. Nicht zuletzt hing nach dieser Adrogation schließlich auch sein eigener Ruf teils eben nun auch an seiner Tochter, der Anwärterin auf einen der hohen Plätze bei den Vestalinnen. -
Die Halle war längst geleert und sein Amtskollege hatte sich bereits auf den Heimweg gemacht, als Vala sich erneut im Stuhl des Prätor Urbanus niederließ und der Ankunft des Ogulnius entgegenblickte. Als der ex-Centurio erschien fragte Vala sich sogleich, wie man in einer Toga nur so falsch ausschauen konnte. Natürlich trugen die Offiziere der Legionen in ihrer Freizeit oft genug auch Toga, aber der hier versuchte offensichtlich etwas herzumachen zu dem er offensichtlich nicht gemacht war... was Vala dann wiederum die Frage aufdrängte, ob er selbst früher auch so ausgesehen hatte. Wie ein Fisch im Pelz, ein Vogel im Schuppengewand... und ob er es heute auch noch tat.
"Ogulnius, du siehst mich schon etwas irritiert." , begann Vala das Gespräch recht offensiv als der Ogulnius den kleinen Aufbau erreicht hatte, auf welchem der Prätor saß.
"Prätor Duccius, danke, dass du dir noch einmal Zeit für mich genommen hast.", sprach der Veteran mit einer Stimme, die derartige Höflichkeiten offensichtlich nicht gewohnt war und sich sehr schwer damit tat etwas anderes als Befehle zu äußern, "Ich komme zu dir um über die Adoption zu sprechen."
"Etwas anderes wäre auch ziemlich überraschend gewesen, Ogulnius." , meinte Vala betont schmallippig, allerdings zeigte sein Gegenüber sich erfahren genug um auf solche Spielchen nicht zu reagieren... oder er war einfach zu dumm. Allerdings wollte Vala das nach dem, was er gehört hatte, nicht wirklich glauben, "Womit kann ich dir behilflich sein."
"Nun, wenn ich unter vier Augen mit dir sprechen könnte?", meinte der Ogulnius, dieses mal tatsächlich etwas betreten, mit einem vorsichtigen Blick nach links und rechts. Die Halle war tatsächlich leer... wenn man die fleissigen Hände ausnahm die ohnehin quasi ständig zugegen waren.
"Das tun wir gerade, Ogulnius." , zeigte Vala sich unbeeindruckt, "Also, was ist dein Anliegen?"
"Nun... also...", versuchte der Ogulnius sich in der Bewältigung dieses kleinen Rückschlags, "..wie du dir denken kannst, Prätor, ist diese Adoption für mich nicht unwichtig."
"In der Tat..." , raunte Vala vieldeutig.
"Und wie du möglicherweise schon gehört hast, sind gewisse Gerüchte über die Hintergründe der Adoption in Umlauf, die mich und meine Motive zu beflecken suchen...", stolperte der Veteran durch etwas, was er selbst wohl für eine vorsichtige und schuldlose Gestik hielt.
"Soso..." , lud Vala wortkarg ein fortzufahren."Nun... ich weiß auch, dass mir und dem Crepereius auch innerhalb der Familie viel böser Wind entgegenschlägt. Vor allem meine... zukünftigen... Geschwister sind dem Vorhaben meiner baldigen Vaters und mir sehr abgeneigt. Ich könnte es gar verstehen, immerhin bin ich von niedriger Geburt, aber die Motive meines Vaters und mir sind von aufrichtiger Natur.", tat der Ogulnius wie geheißen und zeigte sich nach wie vor sehr unbeholfen dabei sich als Unschuldslamm zu präsentieren.
"Gerüchte könnten der Sache durchaus schaden, vor allem wenn man bedenkt, dass der Crepereius im Moment ohnehin nicht den besten stand hat." , ließ Vala eine andere Komponente einfließen um schließlich den Finger auf die Wunde zu legen: "Warum also diese Adoption?"
"Nun... also...", druckste der Veteran herum, bis er schließlich mit der Sprache herausrückte: "Das ist DIE Chance um mir und meiner Familie den Aufstieg zu sichern. Natürlich, die Crepereii sind im Moment am Boden, aber das wird sich sicherlich wieder ändern... und dann gehöre ich zu ihnen, ebenso mein Weib. Du wirst das doch verstehen, deine Familie..."
"Meine Familie?" , zog Vala eine Augenbraue hoch und ließ den Ogulnius damit augenblicklich verstummen.
"Nun, wie dem auch sei... das ist die Chance, und der Crepereius ist willens mich in seine Familia aufzunehmen.", fuhr der Mann sichtlich betreten fort.
"Warum?" , fragte Vala.
"Warum was?", der Ogulnius.
"Warum ist der Crepereius willens, dich zu adoptieren? Einen Niemand aus der Provinz... in seine Familie, die schon seit Generationen zur Nobilitas gehört?"
"Öööööh....", hielt der Veteran inne, war er offensichtlich auf diese Frage nicht vorbereitet, "...weil zwischen ihm und mir seit dem ersten Treffen ein quasi-familiäres Band besteht?"
"Och, bitte..." , zeigte Vala, dass er schon versucht war sich durch diesen plumpen Versuch beleidigt zu fühlen.
"Ich habe ihm Geld geboten... der Feldzug war recht... ertragreich, wenn du verstehst was ich meine.", knickte der Veteran ein.
"Ich kann es mir vorstellen." , murrte Vala, dem gerade wieder einmal vor Augen geführt wurde, wieviel Geld ihm während des Feldzugs durch die Lappen gegangen war.
"Und... und... und wenn die Gerüchte, diese böswilligen und falschen Gerüchte... sich als wirkungslos im Verfahren zeigen würden... nun... derjenige wäre sicherlich auch nicht ohne meinen Dank hinausgegangen.", wurde die Stimme des Ogulnius immer leise, bis Vala sie kaum mehr hören konnte. Das was er hörte, reichte allerdings vollkommen um den Finger in der Wunde doch nochmal zu zudrücken zu lassen.
"Wieviel?" , fragte Vala nonchalant.
"Öh... wie, wieviel?", zeigte sich der Ogulnius vollkommen überrumpelt.
"Stell dich nicht blöd, Mann... wieviel?" , pochte Vala mit düsterem Blick auf der Sache.
"Öh... also... nun...", wandte sich der Veteran vor Vala, bis er schließlich die Schultern hängen ließ: "Zwölftausend."
"Ffffzzzz...." , kam der Profischauspieler Vala nicht umhin, die Luft hörbar zwischen den Zähnen einzuziehen. Weniger ob der Höhe der Summe, immerhin jonglierte er als Politiker der Königsklasse quasi wöchentlich mit solchen Summen. Allerdings war die Tatsache, dass der Ogulnius die Summe aufbringen konnte um EINEN Beamten zu bestechen schon respekteinflößend. Der Kerl hatte es offensichtlich verstanden während des Feldzugs abzukassieren wie kein anderer.
"Nun?", blickte der Ogulnius, deutlich Hoffnung schöpend, zum Prätor empor.
"Ich... werde darüber nachdenken. Und auf keinen Fall jetzt die Entscheidung treffen. Du darfst dich entfernen." , winkte Vala mit der Hand und zeigte dem Veteran damit deutlich, dass das Gespräch abrupt beendet wurde.
"Sehr wohl... danke, Prätor Duccius.", nickte der Ogulnius, nicht annähernd so selbstbewusst wie zuvor, bevor er sich aus dem Staub machte.http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Was genau hast du vor in dieser Sache zu tun?" , fragte Sirius, der hinter Vala aus dem Schatten trat.
"Ich weiß es nicht..." , brummte Vala, sich nachdenklich durch den Bart streichend, "...die Sesterzen könnte ich verdammt gut im nächsten Wahlkampf brauchen. Und der politische Einfluss der Crepereii ist so gut wie tot."
"Wenn du den Ogulnius auffliegen lässt, könnte dich das öffentlich als Mann des Rechts und der Gerechtigkeit präsentieren." , gab Sirius zu bedenken.
"Als Mann der Gerechtigkeit, der sich keinen vernünftigen Wahlkampf leisten kann." , brummte Vala weiterhin kaum zu Hochstimmung geneigt.
"Wenn die Sache auffliegt, wärst du ohnehin erledigt." , wandte der Sklave ein.
"Japp. So kurz vor dem Ziel... gefährlich." , folgte Vala dem Gedankengang.
"Ein heißes Eisen." , fügte sein Einflüsterer hinzu.
"Offensichtlich, sehr heiß." , echote der Prätor und ließ einige Momente in Stille versinken, bevor er sich schließlich aufraffte und gen Ausgang strebte.
"Und was machst du jetzt, Dominus?" , fragte Sirius.
"Feierabend, Sirius. Ich mache Feierabend."
PROXENIOS - ALEXANDRIA -
Ich war großzügig gewesen. Warum? Weil er ein Fruend meines Mannes war. Aber mit seiner Antwort hatte er sich sein eigenes Grab geschaufelt. Das war seine Entscheidung allein. Dafür konnte ich nichts. Er hatte Krieg gewollt - jetzt bekam er Krieg!
Höchstpersönlich fuhr ich also in der Sänfte zur Basilica Ulpia vor, suchte den Amtssitz des Praetor Urbanus auf, ließ mich auf die Warteliste setzen, wartete, bis ich endlich an der Reihe war und brachte dann mein Anliegen vor: "Ich grüße dich, hoher Praetor Urbanus! Mein Name ist Sergia Fausta, Praefecta Vehiculorum pro Italia, Gattin des Stadtkohortentribuns Iulius Dives und Klientin des Consulars und amtierenden Stadtpräfekten Decimus Livianus.", stellte ich mich gewohnt ausscheifend vor. "Und mein Weg führt mich heute hierher zu dir, weil ich meiner Pflicht als vorbildliche Römerin nachkommen will und muss: Ich bin hier, um eine Anzeige zu erstatten - gegen den Senator im Range eines gewesenen Quaestors Quintus Germanicus Sedulus!", brachte ich möglich pflichtbewusst und einen Hauch schockiert vor und versuchte die Genugtuung, die ich hier verspürte, dabei zu unterdrücken. "Der Senator verstößt aktuell gleich dreimal.. ich wiederhole dreimal (!) gegen die Lex Mercatus, indem er Edelhölzer, Farben und Ton öffentlich auf den Märkten feilbietet - und zwar ohne, dass er Besitzer eines Sägewerkes, einer Farbmischerei oder einer Tongrube wäre!", erklärte ich den simplen Fall. "Das verstößt gegen das Gesetz und ist gerade von einem Senator nicht zu dulden und muss bestraft werden!", forderte ich. "Schließlich wirft es doch ein schlechtes Licht auf deinen gesamten Stand.. überaus fatal, wo dieser Germanicus doch klar eine Ausnahme darstellt von der Regel, dass die Senatoren ansonsten absolut rechtschaffen sind - so wie beispielsweise du, hoher Prätor!" Ein bisschen Honig um den Mund zu schmieren konnte ja nicht schaden, dachte ich mir und wartete dann erst einmal die Reaktion des Prätors ab.
Im Hintergrund warteten hinter mir auch Paula und Tusca, die ich als Zeuginnen einfach mal mitgebracht hatte und gegebenenfalls sogar mit vor Gericht zerren würde. Neben ihnen stand als dritte im Bunde Callisto mit einem kleinen Säckchen Geld - denn natürlich wusste ich, dass nichts im Leben kostenlos war, auch das Klagen nicht....
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http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/59.jpg Mit Faustus Metilius Cicurinus war ein als sehr gemäßigt bekannter Mann auf dem Stuhl des Praetor Urbanus, der das Amt zum nunmehr dritten Mal bekleidete. Mit seiner ruhigen Art, die vor allem daraus resultierte, dass er nach nunmehr vier miterlebten Bürgerkriegen und Umstürzen in Rom durch nichtsmehr zu schocken war, führte er die römische Justiz nach größtmöglicher Souveränität.
Als die junge Sergia dann zu ihm durchgelassen wurde, die ihm zumindest von Hörensagen wohlbekannt war (immerhin gab es immernoch recht wenige Frauen die an die Spitze der Gesellschaft strebten), war es vor allem seine jahrelange Erfahrung die verhinderte, dass der alte Praetor ob der sichtbaren Wut der Frau zu schmunzeln begann. So zeigte er sich möglichst unbeeindruckt und ließ den Fall wie jeder andere aufnehmen.
"So haben wir also eine Anzeige der Sergia Fausta gegen Quintus Germanicus Sedulus. Gegenstand sind drei Verstöße gegen die Lex Mercatus, in diesem Fall drei Verstöße gegen den ersten Absatz des vierten Paragraphen. Es handelt sich dabei um das Angebot von... Edelhölzern, Farben und Ton auf den öffentlichen Märkten der Stadt Rom.", diktierte er seinen Helfershelfern mit der ihm eigenen sonoren Stimme, um sich erst dann der Sergia zuzuwenden: "Nun, Sergia, du hast natürlich Recht mit der Postulierung eines Verstoßes gegen geltendes Recht. Allerdings obliegt die Ahndung von Verstößen gegen die Marktgesetze in erster Instanz den Aediles, denen dieser Verstoß hätte gemeldet werden müssen und die zudem in der Lage sind Verwarnungen und Bußgelder auszusprechen. Darüber hinaus wundert mich etwas deine Verve, mit der du dein Anliegen vorträgst. Den römischen Gepflogenheiten würde es ebenso entsprechen, ein solches Vergehen, das gerade auf dem Markt durch die Stellvertreter des Senators ex errato entstehen kann, VOR der Anrufung der Instanzen im direkten Gespräch hätten bereinigt werden können.", belehrte er die Sergia wie auch alle anderen Wartenden, die das Gespräch mithörten, eben weil er es bei derartigen Bagatelldelikten immer tat. Wer wusste schon, ob sich das nicht einer zu Herzen nahm und damit die Instanzen mit unnötigem Kleinkram verschonte.
Aber irgendwie schien die Sache ohnehin eine andere zu sein: "Irgendwas lässt mich allerdings denken, dass du dies schon weißt... und trotzdem auf einem Verfahren bestehen wirst. Liege ich da richtig, Sergia?" -
Zitat
Original von Decima Messalina
"Also entscheidest du über eine Verhandlung oder nicht. Klingt verantwortungsvoll, wenn eine Person ein vorab wertendes Urteil fällen darf." Lächelte sie zurück. "Dann hoffe du mal, dass nicht jeder Verurteilte einer Vestalin über den Weg läuft. Dann wärst du wohl ohne Arbeit.""Ich bin in jeder Sache wie jeder Bewohner des Reichs an das römische Recht gebunden, viel Interpretationsspielraum zur Feststellung eines Vergehens habe ich nicht." , wiegelte Vala ab, "Selbst wenn ich wollte, was ich nicht tue, kann ich aus einem Delikt keine Bagatelle machen, so dies ordnungsgemäß angezeigt wird. Als Prätor muss ich mit einer tieferen Kenntnis des Rechts aufwarten um eben erkennen zu können, wenn gegen die Gesetze verstoßen wurde... und vor allem: gegen welches. Das qualifiziert uns gleichwohl Verfahren einzuleiten und diesen auch vorzustehen. Aber auch so ist es eine große Verantwortung, ja, das kann ich net abstreiten. Und so wie es bisher ausschaut, werdet weder ihr noch wir überrannt. Zu tun haben wir dennoch mehr als genug..."
PROXENIOS - ALEXANDRIA -
Boah, wie konnte dieser Kerl da nur so ruhig bleiben?! Wie der seinem Schreiberling die Details alle nochmal diktierte, als hätte ich nicht eben schon genau das gleiche gesagt, das brachte mich fast schon wieder auf die Palme! (Aber ich wusste ja, dass ich in letzter Zeit etwas reizbarer war als normal.. was nichts mit irgendeiner Schwangerschaft zu tun hatte! - Das war noch so ein Thema, bei dem ich gerade nur rot sah.) Ich bemühte mich um Besonnenheit und atmete dreimal tief durch, bis dieser grauhaarige Kauz endlich mit seinem Diktat fertig war. "Nun, hoher Prätor", setzte ich also ein bisschen gelassener an, "liebend gerne hätte ich diese Angelegenheit ohne Richter und Gericht.. und ohne dich mit dem Germanicus selbst geklärt und bereinigt. Allerdings muss ich sagen, dass mich erst kürzlich ein Brief dieses Mannes erreichte, in dem er mir ganz klar erklärte, dass ich keinerlei Kontakt zu ihm aufnehmen und herstellen darf." Ich legte meine linke Hand beteuernd auf die Brust. "Ich hätte ihn also sicherlich auch ohne ein Verfahren auf seine Verfehlung aufmerksam gemacht.. wenn er mir nicht genau das selber untersagt hätte." Ich zuckte hilflos mit den Schultern. "So bleibt mir nun keine andere Wahl, als auf ein Verfahren zu bestehen - ganz genau.", bestätigte ich seine Vermutung dann.
Den Teil mit den Aediles allerdings hatte ich nicht ganz verstanden. Musste ich jetzt erst noch zu denen, oder was? Ich wollte diesen Germanicer öffentlich hinhängen und belangen für sein.. Verbrechen - am liebsten sogar auf der Stelle! "Wegen den Aediles: Es tut mir Leid, dass ich.. in meiner weiblichen Unwissenheit" Bei diesen Worten klimperte ich ein bisschen mit meinen braunen Rehaugen. "nicht ganz den richtigen Weg gefunden zu haben scheine. Allerdings.. also.. ich würde ein gerichtliches Verfahren einer kleinen Verwarnung oder einem kleinen Bußgeld wirklich vorziehen." Jetzt musste mir nur noch ein plausibler Grund dafür einfallen. "Denn.. also ohne den Germanicern hier Böses zu wollen oder schlechte Gerüte über sie in Umlauf zu bringen.. aber gab es nicht schon das eine oder andere sogar hochgerichtliche Verfahren wegen der Lex Mercatus gegen einen Germanicus?" Ich lächelte unschuldig und machte eine Geste a la "es liegt ja auf der Hand". Und was lag auf der Hand? Ich sprach es nicht aus, aber: Bei manchen half eben scheinbar kein drohender Zeigefinger sondern nur der unerbittlich harte Schlag mit dem tadelnden Rohstock! -
http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/59.jpg "Das klingt... kurios.", gab der alte Praetor zu und rieb sich das Kinn, "Zu den Aediles: Die Lex Mercatus ist eines der meißtangewandten Gesetze des Reichs, wenn nicht DAS meißtangewandte Gesetz da jeden Tag nach ihr hunderttausendfach Geschäfte getätigt werden. Würden bei jedem Verstoß die Praetoren berufen, hätten diese wohl kaum etwas anderes zu tun. Aus genau diesem Grund kontrollieren eben die Aediles und ihre Helfer die Einhaltung dieser Gesetze. Nur bei groben, mutwilligen und geschäftsmäßigen Verstößen, die dem das Gesetz Brechenden horrende Gewinne einbringen und eine klare Missachtung des Gesetzes zeigen, macht eine direkte Anrufung der Gerichte Sinn. Da du recht gut über das Geschäftsgebaren des Germanicus unterrichtet zu sein scheinst: in welchem Umfang hat dieser Verstoß denn stattgefunden? Denn um klarzustellen: es ist keineswegs sichergestellt, dass ein Prozess letztlich stattfinden wird. Bagatelldelikte versanden oft während der ersten Anhörung, da der Aufwand der Schadensbereinigung ohne eindeutige Schuldfrage oft geringer ist als der der Feststellung derselben."
Womit er letztlich klar machte: die Sache konnte durchaus nach hinten losgehen, immerhin war sie das schonmal. -
Hm. "Also ich denke, der Umfang des Verstoßes sagt schon einiges aus: Denn ich würde diesen Umfang daran festmachen, dass es sich hier eben um drei verschiedene Waren drei verschiedener Branchen handelt, die der Germanicus hier unerlaubt öffentlich feilbietet!" Das hielt ich für schon ganz schön umfangreich. "Der Wert der einzelnen Waren für sich mag dabei eher Begatellcharakter haben. Aber Edelhölzer ohne Sägewerk unerlaubt anzubieten und auf die gleiche Art auch zu versuchen mit Farben in die Farbmischer-Branche einzudringen und darüber hinaus auch noch mit Ton-Verkäufen diese Nummer zur persönlichen Bereicherung durchzuziehen, das ist kein Versehen mehr oder so, sondern das hat.. wie sagt man? Das ist eine handfeste Masche." Genau! "Und wer weiß, morgen kommt vielleicht noch ein öffentlicher Verkauf aus seinen privaten Weinvorräten hinzu?", spekulierte ich. Da konnte es ja sogar Wertsteigerungen bei bestimmten Jahrgängen geben! (Wie das bei Edelhölzern, Farben und Ton aussah, wusste ich jetzt gerade nicht so genau.) "Nein, dazu darf man es einfach nicht kommen lassen.. ich bitte dich, hoher Prätor.", redete ich dem Mann ins Gewissen.. oder versuchte es wenigstens.
Und ein Ende der ganzen Chose schon während einer ersten Anhörung? Naja, das sollte mir zur Not auch recht sein. Denn mir ging es hier ja nicht darum, dass ich irgendetwas gewann, sondern darum, dass der Germanicus etwas verlor! Man musste ja nicht zwangsläufig erst verurteilt werden. Manchmal reichte es ja auch schon, wenn man bei einer ersten Anhörung auf der falschen Seite vom Richter saß oder stand, um seinen Ruf für eine gewisse Zeit zu verlieren.... nicht wahr? *hüstel* - Und welcher Kaiser würde soeinen Senator zur Wahl zum Ädil zulassen? Oder welcher Kaiser würde soeinen Senator gar noch mit einem hochdotierten Posten für seine Vergehen belohnen? - Nein, DEN Kerl wollte ich wenigstens für eine Weile lang aus dem Verkehr ziehen, damit er lernte, dass man sich nicht mit mir anlegen sollte und sich nicht ungestraft gegen mich stellte! "Kann ich also davon ausgehen, dass meine Anzeige aufgenommen wird und zu gegebener Zeit zu einer.. "ersten Anhörung" geladen werden wird?" Wer nicht wagte, der nicht gewann!
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http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/59.jpg "Hmhmhm...", brummte der alte Praetor mehrdeutig und schenkte der Sergia einen langen Blick. Dass er nicht darüber erbaut war, dass die Sache nicht über die Aedile geregelt werden, sondern unbedingt vor Gericht gebracht werden sollte, ließ er deutlich durchscheinen. Die Sache roch nach einer Bagatelle, für welche der verbundene Aufwand deutlich zu hoch schien. Allerdings hatte die Sergia auch das Recht einen Prozess anzustrengen, wenn die unterstellte Intention über die normalen Marktdelikte hinausging. Sollte das Gegenteil festgestellt werden, konnte die Sache später immernoch an die Aediles verwiesen werden.
"Die Beratung hinsichtlich der Sache wurde vom Praetor durchgeführt.", merkte der alte Praetor in Richtung seiner Schreiber an und kam schließlich zum faktischen, nicht ohne durch einen Seufzer klarzustellen, für wie unnötig er den Vorgang hielt, "Wir haben also eine Klage vor dem Iuridicium Privatum. Eine Vorverhandlung wird angesetzt um die Prozesswürdigkeit des Delikts festzustellen, im Zuge welcher beide Parteien eine erste Möglichkeit bekommen sich zur Sache zu äußern. Du, Sergia..", wandte er sich wieder an die Klägerin, "...wirst einen Rechtsbeistand wählen müssen, da du meines Wissens nicht als Advocata in die Liste eingetragen bist. Du hast nach dem Eingang der Vorladung mehrere Tage Zeit, dir einen solchen Rechtsbeistand zu suchen. Darüber hinaus bleibt dir bis zum Tag der Vorverhandlung nurmehr das Warten. Kann ich sonst noch etwas für dich tun, Sergia?"
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Sim-Off: Welche Staatskasse bekommt die 500 Sesterzen Prozessgebühren, damit mir hier niemand noch irgendwelche Formfehler anhängen kann?
Listen? Was denn nun schon wieder für Listen? Lauteten nicht die Formalien zum Advocatus so im Großen und Ganzen, dass jeder römische Bürger (und aus der Vergangenheit durfte man sicherlich auch schließen, dass auch Bürgerinnen gemeint waren) einen auf Anwalt machen durfte? "Natürlich werde ich umgehend meinen Hausadvokaten Faustus Poppaeus Sabinus * aufsuchen, um mich angemessen von ihm vertreten zu lassen.", gab ich dennoch zur Antwort. Denn ich wäre ja auch schön blöd, wenn ich als Laiin nicht auf die Expertise eines praktizierenden Anwalts zurückgreifen würde! Und dieser Mann, der Vater meiner noch immer in Alexandria lebenden (seit zwei Jahren glücklich verheirateten) Freundin Sabinilla, hatte schon meinen eigenen Vater dann und wann juristisch beraten. Hieß: Ich konnte ihm also vertrauen - und er würde mich auch bestimmt nicht ablehnen als Mandantin.
Gab es sonst noch etwas, das der Prätor für mich tun konnte? "Nein, eigentlich nicht." Ich vertraute einfach mal darauf, dass mein Anwalt des Vertrauens schon auf dieser komischen Liste irgendwo zu finden sein würde. (Ansonsten würde man mir das auch sicher gleich unter die Nase reiben.) "Ich danke dir sehr für deine.. Beratung und Zeit." Und so weiter. "Vielen Dank!", deutete ich mit einem Kopfnicken eine Verneigung an. Blieb mir eigentlich nur noch freundlich "Vale." zu sagen, fix bei einem der Gehilfen die Prozessgebühren zu begleichen und danach mit Paula und Tusca im Schlepptau (und natürlich auch meiner Leibsklavin Callisto) direkt zu Poppaeus aufzubrechen. (Und ich sollte Sabinilla bald mal wieder schreiben!)Sim-Off: * Der Name darf gerne schon in die Verhandlungsakten übernommen werden. Das spart mir das Schreiben eines Briefs. (Und: Keine Sorge, mein NPC ist einverstanden mit meiner juristischen Vertretung. )
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http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/59.jpg "Dann Vale bene, Sergia.", verabschiedete der Praetor die Klägerin, nachdem er noch einige Notizen hat machen lassen und nunmehr den nächsten Fall aufzurufen gedachte.
Sim-Off: Staatskasse 2.
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Mit großen wachen Augen und gespitzten Ohren hörte Torquata ihrem Vater Marcus zu und nickte zu allem, was er sagte.
Obwohl...Heißt das etwa, dass ich Avianus nicht wieder besuchen darf?, dachte sie dann doch etwas geknickt - was man ihr aber - da war sich Torquata aufgrund früherer Erfahrungen relativ sicher - nicht direkt ansah.
Aber Vater Marcus wollte sie ja nur nach Kräften unterstützen! Und so wie er gerade väterlich belehrend vor ihr stand, vergaß Torquata tatsächlich einen Moment lang, dass er es nur pro tempore sein würde...
"Ich werde mich nach Kräften bemühen, mich dieses ehrenvollen Amtes würdig zu erweisen", versprach sie fest. "Und selbstverständlich werde ich mich an alle Regeln halten. Ich weiß die Mühen sehr zu schätzen, die ihr meinetwegen auf euch genommen habt", ergänzte sie aufrichtig.
"Und ich nehme das Angebot für einen Custos Corporis an, denn auch ich möchte Gerüchte jeglicher Art erst gar nicht entstehen lassen."
Kurz überlegte sie, ob die Regel auch für Selenus gelten würde, wenn er erstmal angekommen war, aber wie sagte der Selbe immer: Interim fit aliquid - Kommt Zeit kommt Rat!
Und als sie dies dachte, breitete sich ein glückliches Lächeln auf ihrem Gesicht aus, das ihre Augen zum Leuchten brachte. Der erste große Schritt war geschafft!
Und tief im hintersten Winkel ihres Geistes konnte sie sich beinahe selbst sagen hören: Du wirst es schaffen!
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