Maecius haderte mit der Formulierung des Praetors. Wenn er die Nachfrage mit ja beantwortete, log er. Wenn er sie verneinte, büßte er mit hoher Wahrscheinlichkeit den Schadenersatz ein. Seine eigene Aussage von eben beinhaltete die volle Wahrheit, war nur etwas lückenhaft.
"Ich habe es nicht genau gesehen", quetschte er deswegen heraus.
"Kann es sein, dass er gestoßen wurde?", hakte Menecrates nach, der die Unsicherheit erkannte.
Maecius wiegte den Kopf hin und her, entschloss sich dann aber doch zur Wahrheit. "Ich glaube schon, dass er eher gestoßen wurde."
"Gut", erwiderte Menecrates. "War das ein Mann oder eine Frau, ein Kind?"
"Ein Mann", antwortete Maecius prompt. Anschließend lief er rot an, weil er merkte, dass er sich endgültig verzettelt hatte.
Menecrates nickte, weil er Meacius' Gedanken unbewusst teilte. "Würdest du den Mann wiedererkennen oder kennst du ihn möglicherweise sogar namentlich?"
Die Schultern des Kaufmanns fielen ab und er schüttelte den Kopf. "Bekannt ist er mir nicht. Ich könnte die Augen offenhalten, vielleicht kommt er noch einmal an meinem Stand vorbei."
"Das ist ohne Zeugen im Nachhinein nicht einfach. Wenn er kein Geständnis ablegt, würde deine Aussage gegen seine stehen. Bemühe dich schon jetzt um mögliche Zeugen." Ohne Zeugenaussage könnte der Kaufmann auch jeden beliebigen Fremden des Stoßes bezichtigen. Zunächst gab es aber weder Zeugen noch einen Verdächtigen.
"Ich werde den Fall begutachten und dich zu einem Klärungstermin laden. Wenn dir sonst kein relevanter Hinweis mehr einfällt, wären wir für heute fertig."