[Insula] Lando Landulfssohn

  • Sextus knirschte bei Lokis letzten Worten mit den Zähnen, war aber ansonsten eigentlich fast zufrieden.
    "Das war so nicht geplant gewesen....", murmelt er und rieb sich dabei die linke Gesichtshälfte. "Denkst du ich riskiere freiwillig, als dein Boxbeutel missbraucht zu werden? Ich hatte eigentlich nur vor ihr beim Abschied einen kleinen Kuss zu stehlen, mehr nicht."
    Dann schien ihm was einzufallen, sein Blick wanderte zur geschlossenen Tür.
    "Und was soll ich jetzt machen? Sie denkt doch sicher ich wäre das größte Schwein auf Erden, nach der Sache vorhin..."

  • Einige Momente lang hatte Eila nur da gelegen und geweint, und versuchte einfach nicht weiter nachzudenken und wieder zur Ruhe zu kommen. Als ihr Puls langsam wieder ruhiger wurde, setzte sich halb auf. Die Knie angezogen und mit dem Rücken an die Wand gelehnt saß sie da und wischte die Nässe mit ihrem Ärmel von ihren Wangen.
    Sie atmete ein paar Mal tief durch und fuhr sich dann mit beiden Händen durch ihre Haare. Immer und immer wieder liefen die Bilder des heutigen Nachmittags an ihr vorbei, immer dicht gefolgt von den Bildern des Streits vor der Tür, der noch immer tobte...
    Sie hob ihren Bilck und schaute aus dem Fenster des Zimmers nach draußen, nichts weiter tun als verwirrt, traurig und enttäuscht nachdenkend.

  • "Könnte durchaus sein.", murmelte Loki als er die Tür betrachtete, und machte sich dabei mehr Sorgen um die Türangel als um seine Schwester, "Allerdings, wenn sie das wirklich denken würde wäre sie schon längst wieder hier und würde dir deine Familienplanung auf Jahre hinaus versauen. Also noch ist nicht alles Hopfen verloren..."


    Er musste grinsen...

  • "Sollte ich zur ihr reingehen?", fragte Sextus nicht wirklich beruhigt. Vielleicht würde Eila dies noch nachholen, wenn er ihr unter die Augen trat... Und wenn nicht würde sie es bestimmt spätestens am Abmarschtag machen. Also sich lieber gleich stellen, oder?


    Sein Blick wanderte zwischen der Tür und Loki hin und her, fast so, als erhoffte er sich aus dem Mund seines Freundes nun den ultimativen Rat, wie er mit dessen Schwester umgehen sollte.

  • Er zog eine Augenbraue hoch...


    "Hey, bist du ihr Bruder oder ich?", raunte er nur mit einer Stimme die zwischen Witz und Vorwurf schwenkte, "Ich denke es ist mein Job meine kleine Schwester zu trösten wenn ihr die Kerle, ihr Bruder eingeschlossen, mal wieder auf die Nerven gehen. Ich leg ein Wort für dich ein...", mit diesen Worten ging er wieder einen Schritt auf seinen Freund zu, und wirkte dabei deutlich weniger freundlich, "aber, dir sei gesagt: brichst du meiner Schwester sprichwörtlich das Herz, breche ich wortwörtlich deins. Alles klar?"


    Kurz vor der Tür sah er seinen Freund noch einmal an: "Wir sehen uns morgen früh, denk daran etwas Met aus Margas Zauberkiste zu schmuggeln."

  • Der Spruch hatte kommen müssen, das war irgendwie immer so, hatte Sextus das Gefühl. Wenn es einen großen Bruder gab, dann kam die 'wenn du ihr das Herz brichst'-Rede. Doch von Loki nahm er diese etwas ernster, als er es von so manchen Hänflingen getan hatte. Vorallem schien es ihm hier um etwas zu gehen. So nickte er nur stumm, anstatt darüber zu lachen.


    Dass er nicht zu Eila reinsollte, gefiel ihm irgendwie garnet... Aber da musste er sich wohl fügen. Darauf, dass er Met mitbringen sollte, nickte er noch einmal und verschwand dann langsam zurück zur Casa Duccia..

  • Noch immer etwas schlaftrunken und müde kam Sextus bei der Insula an und trottete zur entsprechenden Tür. Doch in die Müdigkeit mischte sich eine gewisse Aufregung, als er an die Türe klopfte. Zuerst fast zu leise, als dass man es überhaupt hören konnte. Dann noch einmal etwas lauter.

  • Zitat

    Original von Eila
    Einige Momente lang hatte Eila nur da gelegen und geweint, und versuchte einfach nicht weiter nachzudenken und wieder zur Ruhe zu kommen. Als ihr Puls langsam wieder ruhiger wurde, setzte sich halb auf. Die Knie angezogen und mit dem Rücken an die Wand gelehnt saß sie da und wischte die Nässe mit ihrem Ärmel von ihren Wangen.
    Sie atmete ein paar Mal tief durch und fuhr sich dann mit beiden Händen durch ihre Haare. Immer und immer wieder liefen die Bilder des heutigen Nachmittags an ihr vorbei, immer dicht gefolgt von den Bildern des Streits vor der Tür, der noch immer tobte...
    Sie hob ihren Bilck und schaute aus dem Fenster des Zimmers nach draußen, nichts weiter tun als verwirrt, traurig und enttäuscht nachdenkend.


    Als Marbod gegangen war betrat Loki leise wieder die Wohnung, direkt in mehrere Richtungen zuckend um etwaigen Wurfgeschossen auszuweichen. Als keine kamen, schlich er sich in Richtung des Zimmers seiner Schwester weiter, warf einen Blick um die Ecke um noch etwaigeren Angriffen zuvorzukommen und realisierte dann dass seine Schwester auf ihrem Bett saß. Sich wappnend atmete Loki noch einmal tief ein und betrat dann das Zimmer, um sich nach ein paar Schritten sanft neben ihr auf das Bett zu setzen, und sie mit dem typisch-fragenden Blick zu durchbohren den er immer aufsetzte wenn es seiner Schwester mal mies ging, und er unter anderem einer der Gründe dafür war.

  • Es war ein langes Gespräch mit ihrem Bruder und eine kurze Nacht geworden. Dennoch war Eila natürlich von Lokis Krach beim Aufstehen , er war einfach nicht in der Lage leise zu sein, selbst wenn er wollte, wach geworden. Sie hatte sich noch so viel Ruhe gegönnt, bis dieser aus der Tür war um dann in aller Ruhe selbst aufzustehen.
    Sie hatte sich bereits zurecht gemacht und sich bei der Auswahl ihrer Kleidung ausschließlich auf den Zweck der Reise konzentriert, sodass sie nun ein warmes, dunkelblaues Kleid trug, dass zum Reiten und auch zum Bogenschießen vom Pferd aus passend war.
    Sie stand gerade in der Küche und verspeiste den letzten Rest ihres Frühstücks, als es an der Tür klopfte und sie wieder einmal ihren Bruder für dessen Vergesslichkeit verfluchte, weil dieser ihr damit den entspannten Morgen ruinierte.
    Darüber leicht erbost schritt sie zur Tür und öffnete sie mit einem " Kannst du nicht ein EINZIGES Mal..:" und verstummte auf einmal, als sie sah, wer vor der Tür stand.
    Ihre Wangen in Sekundenschnelle von Röte überzogen, brachte sie nichts weiter als ein "Oh!" zustande. So vieles war seit gestern zwischen ihnen unausgesprochen geblieben und Eila blickte Marbod mit einem unsicheren Blick an. Zwar wäre sie ihm, nachdem was geschehen war, am liebsten einfach um den Hals gefallen. Doch wusste sie nicht, wie er nun zu dem ganzen stand und wartete daher seine Reaktion ab.

  • Eila hatte gehört, dass jemand die Wohnung betreten hatte. Und da es sich nur um eine Person handelte, konnte dies auch nur ihr Bruder sein.
    Als er ins Zimmer trat schaute sie ihn im ersten Moment nicht einmal an. Als sie an der Bewegung des Bettes, gepaart mit den Geräuschen die es machte, erkannte, dass er sich neben ihr niedergelassen hatte, wandte sie ihm ihr Gesicht zu. Mit noch leicht geröteten Augen und Wangen blickte sie ihn ausdruckslos an. "Lebt er noch?", fragte sie dann mit genauso wenig Emotion. Sie war sich über ihre eigenen Emotionen viel zu unklar, als dass sie einer davon die Präferenz hätte geben und sie zeigen können.

  • Eila kannte ihren Bruder nur zu gut und deshalb wusste sie, dass das was er momentan machte, die reinste Überlebenstaktik war. Doch da sie seine Einsilbigkeit langsam zu ärgern begann, entschied sie sich ihre Fragen nun so zu stellen, dass er mehr dazu sagen musste.


    "Sag mir wieso." meinte sie dann.

  • Genau 2 Minuten hatte seine Strategie sich bewährt. Nun hieß es umdenken...


    "Weil...", er suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, "... weil ich denke dass meine Schwester es verdient hat besser behandelt zu werden als jede andere Frau auf dieser Welt."


    Er wusste nicht wie sie anzuschauen, so blieb ihm nichts anderes als seiner Aussage Nachdruck zu verleihen in dem er sie ernst und entschlossen ansah.

  • Eila sah, wie ihr Bruder nach den richtigen Worten suchte. Es war ja nicht so, dass sie nicht das leiseste Verständnis dafür hatte. Sie kannte ihren Bruder und dessen Sorge um sie. Gerade nach der Vergangenheit die sie mittlerweile teilten verstand sie es noch mehr als früher. Dennoch war das, was er getan hatte falsch.


    "Er hat mich gut behandelt. Sehr gut." meinte sie leise und mit leicht traurigem Unterton in der Stimme.


    "Meinst du wirklich, er hat mich nur benutzen wollen? Meinst du wirklich, dass er gar keine Gefühle für mich hat?" fragte sie dann und sah ihn mit einem Blick an, der ihm einerseits nur allzu deutlich zeigte, wie sehr sie hoffte, dass es anders war und wie es um ihre eigenen Gefühle bestellt war und andererseits zu erkennen gab, wieviel ihr an der Meinung ihres Bruders lag.

  • "Was? Nein. Ich habe das keine Sekunde lang geglaubt.", meinte er schließlich. Diese Frage war abstrus, Marbod hätte sein eigenes Todesurteil unterschrieben wenn es so gewesen wäre, und dafür kannte er ihn zu gut."Ich denke schon dass er es ehrlich mit dir meint. Und jetzt wird er wissen woran er ist. Dieser dämliche Brunnen... wie konnte...", er schluckte die Wut, die wieder in ihm loderte, einfach herunter, ".. du bist meine Schwester. Die Tochter unserer Eltern, und sie hatten nichts anderes für dich vorgesehen als dass du glücklich wirst."


    Er sah aus dem Fenster, wo die untergehende Sonne die Wände der gegenüberliegenden Häuser schon in sattes Rot tauchte, das Erbe was er zu tragen hatte war nicht leicht, aber es war leichter als das was sie in Magna erwartet hätte: seine Schwester hätte letztendlich irgendwen heiraten müssen, und wie die Stimmung zuhause war, wäre es kein Römerfreund gewesen, was es ihr unheimlich schwer gemacht hätte, so sehr wie sie an Syrus Lippen hing wenn dieser erzählte.


    "Jetzt muss ich dafür sorgen... und glaube mir, ich lasse nicht zu dass man versucht dich glücklich zu machen in dem man dir gibt was andere schon hatten."

  • Bei Lokis Antwort hellten sich Eilas Züge zum ersten Mal, wenn auch nur leicht, auf. Also hatten ihre Instinkte doch nicht so sehr getäuscht, wie sie vorhin schon zu fürchten begann.
    Als ihr Bruder jedoch weitersprach, legte sich Eila erneut ein schwerer Stein aufs Herz, wenn auch nun aus einem anderen Grund. Sie dachte an ihre Eltern und das Loch, dass der Tod eben jener in ihrer beider Leben hinterlassen hatte. Ein Loch, was Loki mit aller Macht immerhin für sie zu schließen suchte.


    "Loki, " meinte sie dann mit einem liebevollen Unterton, während sie ihren Kopf auf seiner Schulter ablegte, "ich vermisse sie genauso sehr wie du. Aber die Last, die du zu tragen versuchst ist zu groß. Ich weiß, dass du das nur für mich tust, aber das solltest du nicht. Du musst auch dein eigenes Leben leben, und nicht nur einfach leben, sondern es um deinetwillen leben."


    Mit ihrer Linken fuhr Eila ihrem Bruder leicht über dessen Rechte, die er auf dem Bett abgestützt hatte.


    "Du kannst Sextus keinen Vorwurf machen, nicht den geringsten. Ich war es, der ihn geküsst hat. Ich glaube nicht, dass er das auch nur im entferntesten gewagt oder im Hinterkopf gehabt hat."


    Dann jedoch lachte sie leise. "Obwohl ich immer noch nicht weiß, was in diesem Moment in mich gefahren ist." Irgendwie hatte sie das Bedürfnis mit irgendwem über das Geschehene und ihre Gefühle sprechen zu müssen. Und da kein anderer da war, so blieb es nunmal an ihrem Bruder hängen.

  • "Ich frag mich auch was dich geritten hat. Ich meine, ich hätte ihn garnicht für deinen Typ gehalten.", er dachte daran dass sein Freund wohl bis ins hohe Alter mit seinem Milchgesicht zu kämpfen haben würde, und dann sowas mit seiner Schwester? Er schüttelte den Kopf...


    "Meine Güte. Aber egal.. ich hab ein gutes Leben, ich habe Freunde, wenn auch seltsame, ich bin relativ erfolgreich bei dem was ich tue, und es gibt hier Bier, Met und gutes Essen. Und es gibt dich. Eigentlich hab ich alles was ich will und brauche."

  • Bei den Worten ihres Bruders musste Eila nun wirklich lachen. "Ich weiß nicht... er ist halt... anders. Vielleicht ist es gerade das." meinte sie dann im Bezug auf all die anderen Männer die bereits um sie angehalten hatten. Die meisten von ihnen hatten sich für die größten gehalten und erwartet, dass Eila geehrt vor ihnen zu Boden viel. Doch dass es ihr egal war, wer der größte Krieger war oder die größten Besitztümer hatte keiner von ihnen verstehen können. Und noch dazu waren viele von ihnen Römerfeinde, etwas was Eila schon alleine aufgrund ihres Freundes Syrus stets abgelehnt hatte.


    Hätte Eila nicht mit dem Kopf auf seiner Schulter gelegen, so hätte er gesehen wie bei seinen nächsten Worten ihre rechte Augenbraue sich langsam anhob.


    "Du hast etwas wesentliches vergessen." meinte sie dann mit frechem Unterton. "Oder bist du auf der Flucht nach Rom unterwegs zum Eunuchen geworden." lachte sie dann kurz, bevor sie wieder ernst wurde.


    "Der Bruder, den ich kannte, der war entweder gerade hinter einem Frauenrock her oder schmachtete irgendeinem unerreichbaren Weibe nach." spielte sie auf das alles andere als unschuldige Leben ihres Bruders in der alten Heimat an.


    "Ich werde nicht immer da sein. Irgendwann wird eine andere Frau versuchen müssen, dich mit ihren Kochkünsten zu vergiften."

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