"Naja..", Loki dachte nach. Er hatte mit Frauen wirklich nicht viel anfangen können in den letzten Monaten, erst recht nicht in der Zeit wo er alleine gewesen war. Da hatte er sich lieber in die Umgebung seiner Freunde begeben als nach irgendeiner Frau die Augen aufzuhalten. Er hatte sich verändert, das war klar, und er wusste noch nicht ganz einzuordnen in welche Richtung.
"Naja, wieso? Ich meine, mit Marbod.. ", er sprach den Gedanken nicht aus, aber er wusste wenn das so weiter ging waren seine Chancen garnicht mal so schlecht dass er seine Schwester näher bei sich hatte als wenn sie irgendwem anders in die Arme fallen würde.
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[Insula] Lando Landulfssohn
- Tiberius Duccius Lando
- Geschlossen
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Natürlich hatte Eila Verständnis dafür, dass ihr Bruder in der Anfangszeit hier keinen Gedanken an Frauen verschwendet haben mochte. Doch , wo sie nun mittlerweile hier langsam zur Ruhe kamen, wurde es auch dafür wieder Zeit.
Als Loki indirekt auf die Tatsache anspielte, dass Eila , sollte das mit Marbod etwas werden, ja immer noch in seiner Nähe war, musste sie schmunzeln.
"Ja, da hast du ja recht. So weit werde ich nicht weg sein. Aber dennoch bin ich deine Schwester und du brauchst mehr als das auch eine Frau." versuchte sie einen weiteren Vorstoß.
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Sie ließ nicht locker. Loki schüttelte nur den Kopf und sah sie verschmitzt an...
"Lass das mal meine Sorge sein, ich werde nicht als alter Zauser sterben, da musst du dir keine Gedanken machen.", wenn er nicht bei ihrem Ausflug draufging standen die Chancen dafür wirklich nicht schlecht. Aber wer konnte sowas schon sagen? Er sprach es nicht aus, wusste wie Eila früher immer reagiert hatten wenn die Männer des Hofes, Syrus einbegriffen, auszogen um rivalisierende Stämme auf Abstand zu halten, oder gestohlenes Vieh zurück eroberten.
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"Dein Wort in den Ohren der Götter." meinte sie dann nur grinsend. Mittlerweile war sie innerlich wieder ziemlich zur Ruhe gekommen. Sie dachte daran, dass sie am nächsten Morgen aufbrechen würden. Aufbrechen in die alte Heimat, bei der sie auf der Flucht aus eben jener beinahe umgekommen wären. Natürlich war Eila froh, dass Loki ihr gestattet hatte mitzukommen. Andererseits hingegen wusste sie, das viel geschehen konnte. Es war längst nicht sicher ob alle von ihnen oder auch nur einer von ihren lebend zurückkehren würde.
"Morgen früh brechen wir also auf." meinte sie daher nur. "Hast du mit allen gesprochen?" fragte sie dann, um sicher zu gehen, dass nichts dazwischen kommen würde. Als sie jedoch daran dachte, wer nun alles mitkäme kam ihr auf einmal wieder Marbod in den Sinn. Sie hob ihren Kopf von Lokis Schulter und schaute ihn.
"Wo ist Sextus jetzt eigentlich? Ich meine, wie seid ihr auseinander gegangen?" fragte sie dann. Immerhin hatte noch niemand gesagt, dass sie sich friedlich oder gar in Freundschaft von einander getrennt hatten.
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"Es ist alles in Ordnung zwischen uns.", meinte er mit flacher Stimme, "Und es ist alles organisiert. Irminar wird uns begleiten, Harlif auch, und natürlich Marbod. Es wird ein harter Trip, aber ich denke dass es zu schaffen ist. Auf dem Weg hin werden wir die meiste Zeit auf Flüssen fahren.", was ihm schon mehr Sorgen bereitete war die Tatsache dass einige von ihnen eindeutig als Römer, beziehungsweise als Römerfreundlich erkannt werden würden. Was ihm überhaupt nicht in den Kram passte. Dann die Waffen, niemand würde sie mit Pfeilen beschießen, aber sofort wissen was los war wenn welche zurückkamen... seine Hauptsorge galt immernoch der unerkannten Reise durch die Länder ihrer Ahnen.
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"Oh, das ist gut." meinte sie dann mit erleichterter Stimme. Das letzte was Eila wollte war,dass die beiden wegen ihr im Zwist lagen.
"Ich habe Irminar letztens kennengelernt." meinte Eila. "Wenn er so gut kämpfen wie schwafeln kann, ist er sicher eine Bereicherung." lachte sie dann kurz um anschließend wieder ernst zu werden.
"Wer , wenn nicht wir, sollte überhaupt in der Lage sein, das zu schaffen? Ich bete nur zu den Göttern, dass wir es auch alle unbeschadet wir nach Hause schaffen."
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"Das werden wir morgen sehen, Kleine. Ich habe eine fähige Gruppe zusammengestellt, es sollte also nicht allzu aussichtslos werden.", hoffte er zumindest. Seine Hand streichelte durch das Haar seiner Schwester während er an die folgende Unternehmung dachte...
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"Eine fähige Gruppe Männer." grinste sie dann. "Ich werde eine Menge zu tun haben auf euch alle gleichzeitig aufzupassen." Natürlich war das nur ein Scherz. Sie kannte mittlerweile einen jeden der Begleiter und allesamt waren es gute Kämpfer. Vermutlich musste sie bei soviel Testosteron eher versuchen, sie alle auf dem Boden der Tatsachen zu halten.
"Ich denke, dass die Götter , so wie sich die Geschicke für uns gewandelt haben, endlich mal auf unserer Seite sind." meinte sie dann nachdenklich.
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"Die Götter...", murmelte Loki nur, und in seiner Stimme lag eine Spur von Spott...
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"Du solltest vorsichtig damit sein, die Götter zu verachten." meinte Eila auf Lokis Kommentar ernst.
"Ich verstehe, dass du sie verflucht hast. Doch sind sie es gewesen, die die Geschicke so leiteten, dass wir uns wiederfanden. " Eila hatte die Götter selbst schon oft verflucht. Und es fiel schwer an seinem Glauben festzuhalten, wenn soviel schreckliches geschehen war. Aber die Götter, und das glaubte sie wirklich, werden einen Grund dafür gehabt haben, ihre Eltern so früh nach Valhalla zu rufen.
"Und wenn du ihnen nun spottest, dann riskierst du viel. Wenn sie unsere Reise nicht gutheißen, dann sind wir nämlich alle verloren." Es gab genug Dinge, die passieren könnten. Und sie brauchten allen Beistand, den sie kriegen konnten, wenn sie dieses Unterfangen wagten.
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"Ich hab ihnen immernoch nicht verziehen dass sie uns überhaupt nen Grund für diese Expedition gegeben haben..", schmollte Loki. Er konnte es einfach nicht, die Wut in seinem Inneren war einfach zu stark als dass er so einfach vergessen konnte, dass ihre Schutzgeister es einfach zugelassen haben...
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"Dann solltest du das langsam tun..." sagte sie ruhig und liebevoll. Sie verstand ihren Bruder, dessen Schmerz und auch seine Sturheit. Doch es wurde Zeit, dass er aufhörte mit seinem Schicksal zu hadern.
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Er hatte schon lange damit gehadert. Wusste nicht ein und nicht aus, schließlich war ein Zwist mit den Göttern keine kleine Streiterei zwischen alten Freunden, sondern eine Meinungsverschiedenheit monumentalen Ausmaßens.
Im Endeffekt hatte er die Pflicht sich mit den Göttern zu vertragen, immerhin trug er die Verantwortung für mehr als ein Leben auf seinen Schultern, und vor allem über das was ihm am wichtigsten war...
"Ja, ich denke du hast recht. Sollten wir opfern gehen? Ich glaube das ist sogar angebracht... oder tun wir es morgen einfach vor unserer Abreise?"
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"Wenn ich betrachte wie spät es mittlerweile ist, sollten wir das vielleicht morgen machen." lächelte sie dann.
"Ich denke wir sollten uns ohnehin langsam hinlegen. Es ist schon recht spät und wir sollten ausgeschlafen sein." überlegte sie dann. Und sie wusste nur zu gut, wie ihre Laune war, wenn sie nicht genug schlaf bekam.
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"Ja, das ist vielleicht richtig so.", sprach Loki, der ebenfalls aus dem Fenster sah, "Ist alles okay mit dir? Ich meine, alles in Ordnung? Das wird morgen das erste Mal sein dass du mitkommst, und Landulf würde mich umbringen wenn er wüsste dass du zur Schildjungfer mutierst!"
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Eila überlegte ein paar Momente lang, bevor sie dann antwortete. "Ja, ich denke schon. Also nicht so wirklich okay, aber halt schon okay." lächelte sie dann matt.
Dann jedoch legte sie Loki die Arme um die Schulter und drückte ihn kurz an sich. "Landulf würde nichts dergleichen tun. Er wäre stolz darauf, zu was für einem Mann du hier geworden bist, wie vernünftig in den wesentlichen Dingen und darauf wie gut du dich um mich kümmerst." meinte sie dann ehrlich.
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"Ich bin bald zwei Jahre hier. Unglaublich was sich seitdem getan hat.", unglaublich wirklich, sein Lebensstandard war höher als er es in ihrer Heimat je hätte sein können, und seine Schwester war hier sicher. Im Endeffekt biss er sich in den Hintern dafür dass sie nicht schon früher auf die Idee gekommen waren auszuwandern, dann wären ihre Eltern noch am Leben und Syrus wäre wieder frei, aber nun war es zu spät, die Heimatliebe ihrer Eltern hatte sie schließlich umgebracht, und Loki und Eila durften sich nun mit einer Zukunft in einer Welt herumschlagen die sie noch nicht verstanden.
"Es wird gut. Wir werden vorsichtig sein, und unauffällig...", und hoffentlich erfolgreich, dachte er bei sich.
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Zitat
Original von Eila
[...]
Darüber leicht erbost schritt sie zur Tür und öffnete sie mit einem " Kannst du nicht ein EINZIGES Mal..:" und verstummte auf einmal, als sie sah, wer vor der Tür stand.
Ihre Wangen in Sekundenschnelle von Röte überzogen, brachte sie nichts weiter als ein "Oh!" zustande. So vieles war seit gestern zwischen ihnen unausgesprochen geblieben und Eila blickte Marbod mit einem unsicheren Blick an. Zwar wäre sie ihm, nachdem was geschehen war, am liebsten einfach um den Hals gefallen. Doch wusste sie nicht, wie er nun zu dem ganzen stand und wartete daher seine Reaktion ab.Sextus sah überrascht auf, als er so begrüßt wurde. Doch zum Glück schien nicht er mit diesem Ausbruch gemeint gewesen zu sein, oder weshalb sollte Eila sonst verstummen? So recht wusste er nun auch nicht, was er sagen oder tun sollte. "Ähm.. also... Loki hat was vergessen...", begann er und wuschelte sich unsicher durch die Haare. "Ich hab nur irgendwie vergessen, was er vergessen hat..." Ein schiefes Grinsen folgte und ein entschuldigender Blick.
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Eila war fühlte sich in dieser Situation nicht minder unsicher als Sextus und da von ihm kein einziges Wort, den gestrigen Tag oder aber den gestrigen Abend betreffend kam, schaute sie leicht enttäuscht zu Boden.
"Achso..." meinte sie dann nur. "Ich kann ja mal schauen, ob ich etwas finde, was er vergessen hat." schaute sie ihn dann mit fragendem Blick an, in der Hoffnung, dass er etwas sagen würde, dass ihr Anlass gab zu glauben, dass er nicht nur deswegen hier war. Oder aber, noch viel eher, dass es nach den Geschehnissen des gestrigen Abends noch etwas anderes gab, was er ihr vielleicht sagen wollte.
"Weißt du, wegen gestern.." setzte sie dann doch selbst an, aber brachte den Satz nicht zu Ende. Sie war sich nicht einmal sicher, was sie ihm nun eigentlich sagen wollte. -
Doch Sextus nahm den Satz auf...
"Ja wegen gestern... Entschuldige, ich hab dich nicht beleidigen wollen oder so etwas... Du musst ja jetzt ganz schön schlecht von mir denken..."
Er wusste nicht recht weiter, doch dass er etwas holen sollte, was Loki vergessen hatte, war auch schon wieder in die Ferne gerückt. So stand er da wie bestellt und nicht abgeholt und fühle sich, zum ersten Mal seid langem, wieder wie damals, als Valentin ihn immer so scheltend ansah, wenn er ihn beim Lauschen erwischte.
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