[Insula] Lando Landulfssohn

  • "Du hast mich nicht beleidigt." meinte Eila dann. "Nunja, zumindest nicht wirklich. Ich... ich weiß nicht, wie das ganze gestern so ausufern konnte. Es tut mir leid, dass mein Bruder dich geschlagen hat."


    Sie stand nicht weniger orientierungslos da, als der Duccier. Was sollte man in so einer Situation schon sagen... immerhin hatte sich an ihren Gefühlen für Marbod nichts geändert. Nur standen nun Dinge im Raum, die sie erst würden klären müssen, bevor sie wieder zueinander fanden.


    "Ich bereue nicht... nicht, was gestern geschehen ist." sagte sie dann und blickte Marbod traurig an. "Doch weiß ich , um ehrlich zu sein, nicht, was ich von der Geschichte mit dem Brunnen nun halten soll." Ihr Bruder hatte ihr zwar noch am gestrigen Abend versichert, dass er der Meinung war, dass Marbod es ernst mit ihr meinte. Dennoch standen diese Zweifel, waren sie erst einmal gesät, immernoch im Raum.


    "Weißt du, ich verstehe, dass Männer hin und wieder Spaß haben wollen und auch, dass viele Frauen da gerne mitspielen. Aber dafür bin ich nicht gemacht, Marbod. Ich bin keine Frau zur Unterhaltung." sagte sie dann leise ohne ihn anzublicken.

  • "Ähm, ja... also..", Sextus schien das Thema eindeutig unangenehm zu sein, doch er wusste, dass er sich nun erklären musste.


    "Ich hab nie gedacht, dass du so eine bist... ehrlich!", beteuerte er erstmal, ehe er sich zu erklären versuchte. "Und sie Sache mit Brunnen... Ich hab da ehrlich nciht wirklich drüber nachgedacht, und so war das auch nicht geplant! Ich hab dir eigentlich noch drei vier andere Plätze zeigen wollen, und dich dann wieder hierher bringen... Ich geb zu, ich hab auf einen Abschiedskuss gehofft... Aber ich wollte nicht, dass es für dich so aussieht, als ob ich dich nur verführen wollte... nicht, dass ich froh gewesen bin, darüber, wie es gelaufen ist... aber... ich rede mich grade um Kopf und Kragen, oder?"


    Er lächelte sie entschuldigend und gewinnend zugleich an und hoffte, dass es irgendetwas bringen würde. Solche Situationen war er nicht gewohnt. Normalerweise war es ihm recht egal gewesen, wie seine Patnerinnen von ihm dachten. Bis auf ein zwei Mal, aber einzig bei seiner ersten großen Liebe hatte er sich ähnlich verunsichert Gefühlt wie jetzt.

  • Leicht verwirrt von Sextus auch durchaus verwirrenden Aussagen schaute sie ihn an. Sie glaubte ihm, wusste sie doch besser als jeder andere, wer wen zuerst geküsst hatte. Doch das allein hatte ja nicht zu bedeuten, dass er einfach noch nicht dazu gekommen war. Das jedoch wollte und konnte sich Eila wieder angucken.


    Bei seiner Anmerkung darüber, dass er sich um Kopf und Kragen redete, musste Eila unweigerlich lächeln.
    "Nein, bis jetzt klingt es ganz gut." schmunzelte sie dann.


    Dann machte sie langsam einen Schritt auf ihn zu, hob ihre Hand und strich sanft über die von Lokis Schlaf noch leicht geschwollene Wange. Sie blickte zu ihm nach oben, direkt in seine Augen und meinte dannruhig:"Das einzige, was ich von dir jetzt hören will, ist ob du mich wirklich gern hast.".

  • Beinahe wäre Sextus etwas zusammengezuckt, weil die Wange doch noch sehr schmerzempfindlich war, doch er riss sich zusammen und lächelte Eila schwach an. Das war eine heikle Frage, und so richtig wusste Sextus nicht, was er darauf sagen sollte oder wollte.


    "Nun... ich hab dich relativ gern... also ich mein, ich hab dich wirklich gern, nur ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie gern... also... es ist, wie ich gestern gesagt hab, du hast mich in deinen Bann gezogen, schon von Anfang an. Aber... nun, ich bin mir nicht ganz sicher. Aber ich hab dich gern!", beteuerte er und stellte mal wieder sein enormes Talent unter Beweis über seine wirklichen Gefühle zu Reden. Die Worte waren gehaspelt und undeutlich gesprochen, nur den letzten Satz hatte er deutlich gesagt und Eila dabei angesehen. Vorher war er ihrem Blick eher ausgewichen, weil ihm das ganze doch sehr unangenehm war.

  • Als Eila Marbods Antwort hörte, sackte sie innerlich leicht zusammen. Irgendwie hatte sie etwas anderes erwartet. Irgendwie einfach MEHR...
    So blickte sie ihn nur traurig an, nahm die Hand von seiner Wange und meinte dann kühl :"Warte einen Moment, ich hole die Sachen."


    Einige Minuten später kam sie mit ihren Sachen und Lokis Klamotten wieder aus der Tür. Sie überreichte ihm die Dinge, wegen denen er anscheinend hergekommen war, verriegelte dann die Tür zur Insula und ging ohne ein weiteres Wort an Sextus vorbei Richtung Casa... Es hätte nichts gegeben, was sie nun hätte sagen können ohne , dass es sie geschmerzt hätte oder sie sich mit ihren Gefühlen lächerlich gemacht hatte.

  • Sextus hatte sofort das Gefühl, dass er grad was falsch gemacht hatte. Er wusste nur nicht genau, was... Doch Eilas kühle Worte und ihr plötzlicher Abgang machten nur zu deutlich, dass er wohl grade etwas getan hatte, was ihr nicht gefallen hatte... Aber was?


    Recht betröppelt dreinschauend stand Sextus nun vor der Tür zur Insula, bis diese wieder geöffnete wurde und grade, als er etwas zu Eila sagen wollte, er von dieser nur ein Bündel in die Hand gedrückt bekam. Dadurch wurde ihm das Wort mehr als effektiv abgeschnitten und er starrte verwirrt auf das Kleiderbündel. Eila eilte indes schon vorraus zur Casa Duccia, und Sextus musste sich sehr beeilen, als er sich endlich in Bewegung setzte, um wieder zu ihr aufzuschließen. Doch so wirklich wusste er nun auch nicht mehr, was er sagen sollte. Was hatte sie nur?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!