[Centuria] Unterkunft der IV. Centurie IX. Cohors

  • Celsus ließ es sich wie jeden Morgen nicht nehmen, seinen Glaucus selbst zu putzen. Mitunter war ein vertrautes Gespräch zwischen Pferd und Reiter sehr fruchtbar.


    Dann die Signale.


    Er drückte dem nächstbesten calo den Striegel in die Hand und eilte zum Versammmlungsplatz.

  • Im Gegensatz zu manch anderem Soldaten hatte Priscus nicht mit der Reiterei zu tun und brauchte deswegen auch keine anderen Arbeiten unterbrechen, als das Signal des Cornicen ertönte und die Truppe zur Versammlung rief. Mit kritischem Blick wie immer achtete er darauf, dass die Männer sich ordentlich aufstellten.

  • "Milites state!"


    Männer, wie angekündigt geht es heute auf einen Übungsmarsch.
    Abmarschfertig in einer Stunde!
    Abite!

    gab Licinus in aller knappheit den Tagesbefehl aus und machte sich dann selbst auf, zuzusehen, dass die calones den centurien Wagen und die zusätzlichen Wagen mit Artillerie fahrbereit machten und sein persönliches Muli beladen wurde.


    Nach etwas weniger als einer Stunde stand er wieder vor der Baracke, wartete auf die milites und führte sie dann zur gemeinsamen Sammlung aller am Übungsmarsch beteiligten Einheiten.

  • Eine Stunde war zwar kein großes Zeitfenster, aber bei Weitem genug, um eine Centurie abmarschbereit zu machen. Schon nach kurzer Zeit hatte der Optio sein Büdel gepackt und seinen Schild marschfertig auf den Rücken geschnallt. Die Tragestange mit dem Gepäck brachte er auch gleich mit aus der Stube heraus und legte sie schon einmal dort ab, wo er nachher beim Aufstellen stehen würde. Dann schaute er in den anderen Stuben, ob dort auch bald alle soweit wären und ob die Trossknechte mit den Maultieren fertig wurden.

  • Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Im Gegensatz zu manch anderem Soldaten hatte Priscus nicht mit der Reiterei zu tun und brauchte deswegen auch keine anderen Arbeiten unterbrechen, als das Signal des Cornicen ertönte und die Truppe zur Versammlung rief. Mit kritischem Blick wie immer achtete er darauf, dass die Männer sich ordentlich aufstellten.


    Einer der Mannen, der sich da in Position begaben war Mamercus und er hatte seine Lektionen gut gelernt. An ihm hätte es nicht gelegen,wäre die Formation nicht zur Zufriedenheit des Optios gewesen. Doch trotz des frühen Zeitpunktes lief alles wie am Schnürchen, schließlich war jeden Tag Appell.


    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Milites state!"


    Männer, wie angekündigt geht es heute auf einen Übungsmarsch.
    Abmarschfertig in einer Stunde!
    Abite!

    gab Licinus in aller knappheit den Tagesbefehl aus und machte sich dann selbst auf, zuzusehen, dass die calones den centurien Wagen und die zusätzlichen Wagen mit Artillerie fahrbereit machten und sein persönliches Muli beladen wurde.


    Allerdings gab es am heutigen Tag etwas neues zu erleben, zumindest für Mamercus. Zum ersten Mal musste er volle Marschbereitschaft herstellen und mit der Hilfe der Altgedienten seines Contuberniums, die ihm dabei mit knappen Anweisungen und Tipps zur Seite standen, gelang es ihm wie den anderen rechtzeitig wieder bereit zu stehen und zum Sammelplatz zumarschieren.

  • Antoninus Begeisterung hielt sich in grenzen nicht weil er sich drücken wollte nein gewiss nicht. Aber diese kleine Exkursion hielt ihn heute von der Reiterausbildung fern und so mit von seinem Pferd Nysa. Aber es nütze ja nicht der Centurio hatte es so weit Antoninus verstanden hatte mit dem Decurio abgesprochen. Und so war er heute wieder Infanterist und hatte zu laufen an statt zu Reiten. Das hieß also wieder umziehen und rein in den Lorica Segmentata er hatte schell alles gepackt wie er es gelernt hatte. Nur die Reiterausrüstung lies er zurück sie war im Marschgepäck nicht vorgesehen.



  • Schon lange hatte Licinus vor gehabt den Brief seinen nur wenige Jahre jüngeren, in Germania stationierten Neffen zu beantworten, doch immer war ihm etwas dazwischen gekommen.
    Nun war es endlich so weit.



    Ad
    Tiberius Iulius Drusus
    Castra Legionis Secundae Hispaniae
    Moguntiacum
    Provincia Germania


    Marcus Iulius Licinus Tiberio Iulio Druso salutem dicit.


    Nun, so es letztes Mal die deinige Schuld war, so ist es nun die meinige, bereits vor mehreren Wochen erhielt ich deinen Breif komme aber erst jetzt dazu dir zu antworten.
    Zuerst einmal meine Gratulation zu deiner Beförderung. Preafectus castrorum, das Ziel eines jeden centurionen und mein "kleiner" Neffe erreicht es noch vor mir*. Fast könnte man neidisch sein.
    Und wie soll es nun weitergehen? Willst du deinem patronus nach Rom folgen, oder willst du in der Germania bleiben?
    Mir sagen die beiden Vinicier leider nicht viel mehr, als man aus der Acta und vor den Wahlen erfährt, aber ich hoffe, dass sich dies nun ändern wird.


    Also gut, zu mir. Hier tut sich einiges, anscheinend sind die Stabsoffiziere bei euch im Norden nicht ausreichend ausgelastet worden.
    Der tribunus Artorius, der mir deinen Brief überbrachte, hat schon am Tag seiner Ankunft einen Arbeitseinsatz zu Straßenarbeiten anbefohlen, den meine centuria durchführte und den wir vor kurzem beendet haben. Währenddessen kam ein neuer tribunus laticlavius hier an, ein gewisser Aurelius Ursus, der auch schon bei der secunda gedient hatte.
    Und mit ihm kam die Anordnung einen Übungsmarsch durchzuführen. Zugegebener Maßen kann den Jungs ein wenig Artillerietraining nicht schaden, auf das wir den Schwerpunkt verlegen werden.


    Desweiteren wollen sich einige Männer meiner Truppe für die Reiterei verpflichten, keine Ahnung wer ihnen die vinum-Idee eingeredet hat, jedenfalls haben sie jetzt jeden nachmittag Reittraining und hoffen ernsthaft zu den equites versetzt zu werden.
    Meine Einstellung zu Pferden ist dir ja sicher noch bekannt.


    Deinem ehemaligen Vorgesetzten merkt man den ehemaligen centurio auch noch ganz schön an, kann ich dir sagen.
    Er hat einmal persönlich eine Barackeninspektion in meiner centuria gefunden. Ich sitze also in meiner habitatio und schreibe meine Berichte, da hör ich eine donnernte Stimme in der Nähe. Zu nahe als dass es eine andere centuria hätte sein können. Und was seh ich? Einen leibhaftigen tribunus im Türrahmen eines contuberniums, der einen Mann (der im übrigen des öfteren unangenehm auffällt) nach allen Regeln der Kunst runterputzt, weil sein Lager in einem hundmiserablen Zustand ist.
    Die Männer haben ganz schon geguckt, kann ich dir sagen.
    Nur dass der Mann die Pritsche, die er reparieren sollte zu seinem Haus schleppen sollte, das war doch etwas merkwürdig, findest du nicht auch?
    Alles in allem kann ich dir jedoch zustimmen, ein guter Mann.


    Nun erlaube mir noch eine Frage: Jetzt wo du Stabsoffizier bist, wird bald wieder ein größeres Familienfest geben? Oder kann sich keine der Frauen im Norden für einen hohen Offizier aus bester Familie erwärmen?**



    Mögen die Götter auch dich schützen,


    Marcus Iulius Licinus


    Sim-Off:

    * Licinus schreibt hier in Ironie, da er als Nachzügler ind er Familie nicht gravierend älter ist, als seine Neffen-Generation
    ** gutmütiger Spott


  • Da ohnehin immer nur die selben Gestalten vorbei gekommen waren stellte Mamercus irgendwann seine Aufmerksamkeit auf eine niedrigere Stufe. Es machte einfach keinen Sinn ständig für nichts und wieder nicht seine eigentliche Tätigkeit einzustellen, zumal das Ersetzen der Schuhnägel bei weniger Licht zunehmend schwieriger werden würde. Dem zu Folge bemerkte er seinen Vater erst recht spät, da er sich in seine Arbeit vertieft hatte und sah erst auf, als dieser sich zu ihm setzte.
    Gleichermaßen war er überrascht, seinen Vater hier zu sehen, wie er von diesem, wenn auch, wie er nicht wissen konnte, zufälligen Besuch unangenehm berührt war. Nicht nur weil es sein Ansehen bei seinen Kameraden beschädigen konnte, sondern auch, weil er selbst überrascht und erstaunt war. Zudem vermittelte ihm das plötzliche Auftauchen seines Vaters an diesem Ort, dass dieser sich unangebracht Sorgen ob der Fähigkeiten seines Sohnes und wie er sich behaupten mochte, machte. Beides völlig zu unrecht. Er hatte sich und Reatinus doch schon bewiesen, dass er auf eigenen Beinen stehen konnte!
    Etwas frostiger als er es trotz dieser Gefühle vor gehabt hatte, begrüßte er seinen Vater, dessen Zug von Kameradschaftlichkeit, den dieser ausdrückte indem er sich einfach neben ihn setzte ohne die professionelle Distanz zu waren, die unter den gegebenen Umständen vielleicht angemessen sein mochte, ihn irgendwie überforderte. "Salve Reatinus."
    Auch durch die Entfernung, die sie lange Zeit getrennt hatte, waren sie sich doch fremd geworden. Das hatten gelegentliche Briefe nicht gänzlich verhindern können. Es war höchste Zeit ihre Familienbande wenn schon nicht neu, so doch wieder stärker zu knüpfen. Schon erheblich freundlicher ging er daher auf die Nachfrage seines Vaters nach seiner Befindlichkeit ein: "Nein, die läuft soweit wie sie soll, denke ich. Aber diese verflixten Schuhnägel machen sich schneller davon, als einem lieb sein kann!"
    Vermutlich kannte sein Vater das ja noch aus seinen eigenen Mannschaftstagen. Aber die Sorgen und Nöte des Legionärs blieben wohl die gleichen wie immer, da mochte Zeit auch noch so eilig dahin schreiten.

  • Antoninus packte seine Sachen es war an der Zeit. Nach dem er die Ausbildung zum Eques war er in die I Turmae versetzt worden. Zu seinem Glück war Curio in die gleiche Einheit versetzt worden. So raffte er seine Ausrüstung zu sammen. Erst mal seine würde er seine Infanterieausrüstung abgeben müßen. Aber wie auch immer er hatte denn größten Teil seiner Sachen schon weg gebracht. Und hatte jetzt nur die letzten Reste seiner Ausrüstung in der Hand er blickte sich noch ein Mal um an den Ort an dem sein Militärdienst begann.

  • Zitat

    Original von Mamercus Artorius Rusticus


    [...]


    Der unerwartete Besuch des Vaters schien Rusticus nicht unbedingt angenehm zu sein, doch dieser Verstand, was seinen Sohn wohl so irritierte. Eigentlich konnte man es nicht einmal Besuch nennen, denn Reatinus war ja nicht gezielt gekommen, sondern sprach nur rein zufällig mit seinem Sohn... nunja, dass er sich dazugesetzt hatte, war wohl ein Akt des väterlichen Instinktes gewesen, aber es spielte in diesem Moment doch eine untergeordnete Rolle - Reatinus wollte nur sehen, wie es seinem Fleisch und Blut in diesem Moment ging. Das hatte nicht einmal etwas mit Zweifel und Sorgen zu tun, die er um seinen Sohn auch so schon empfand. Reatinus hatte seine Frau verloren, sein Zweitgeborener war ihnen verschwunden.
    Sein Bruder - tot. Sein Vetter - tot. Er hatte doch sonst niemanden mehr, und es machte ihn immer wieder aufs Neue traurig, dass es nur noch diese wenigen Artorier waren, die noch übrig geblieben sind. Eigentlich lag es an Rusticus und an Reatinus, ihre Linie fortzuführen. Nun schwiff Reatinus mit seinen Gedanken jedoch ab. Seine größte Angst jedoch lag darin, dass sein Sohn ihn wie einen Fremden ansah. Und momentan tat er so befremdlich, dass es sogar dem unverwüstlichen Reatinus weh tat, der seine Gefühle jedoch unterdrückte.
    "Die Dinger habe ich damals gehasst", meinte Reatinus etwas gedankenverloren, in eine komplett andere Richtung starrend.

  • Mamercus legte seine Arbeit beiseite. Einen Tag kam er gewiss auch ohne komplette Schuhnägel zurecht. Wenn er statt dessen weiter daran arbeitete würde nie eine vernünftige Unterhaltung zustande kommen. Hatte bei seinem Eintreffen in Mantua seine eigentümliche Schweigsamkeit ein wirklich vertrautes Gespräch verhindert, so hatte sich Mamercus mittlerweile erheblich verändert. Er sprach noch immer nicht gerne obwohl er dazu sehr wohl schon seit frühester Kindheit in der Lage war. Allerdings stand es einem Zimmermann noch einigermaßen zu Gesicht redefaul zu sein, in der Legion wo neben der dienstlichen Kommunikation auch immer ein Wust von Scherzen, Sprüchen, Flüchen und alltäglichem Gewäsch - wie es Mamercus empfand - in der Luft herumschwirrte war es einfach unangebracht. Also hatte er sich notgedrungen angepasst, wenn seine Scherze auch noch immer etwas unbeholfen waren. Nun sollte nicht gerade sein Vater unter der alten Angewohnheit leiden, sondern auch in den Vorzug der jüngsten Entwicklung kommen.
    "Vita militis saxum sisyphi volvere est.* Aber sag? Was treibt dich her, Vater?"
    Irgendwie war ihm das Wort 'Vater' ungewohnt geworden. Zu lange hatten sie sich nicht gesehen und nun im Exercitus Romanus bot sich allzu selten Gelegenheit, zumal Mamercus auch auf die Empfindlichkeiten seiner Kameraden Rücksicht nehmen musste, wollte er nicht seinen Ruf schädigen. Da sein Vater aber nun schon einmal da war nutzte er die Gelegenheit ein Thema anzuschlagen, dass ihm seit jüngstem unter den Nägeln brannte: "Ich habe übrigens ein wenig gegrübelt." Er lächelte verlegen. Das war ja nun nichts, das bei ihm selten vor kam. "Zu einem vollständigen Römer gehört mithin ja auch, dass er sich einem Patron mit allen Rechten und Pflichten eines Klienten anschließt, der ihn darüber hinaus, was die eigene Familie vermag fördert. Du hast es zwar weit gebracht und ich bin stolz dein Sohn zu sein, aber da wir ja nicht die größte und einflussreichste Familie haben wäre ein solcher Schritt für mich angebracht, meinst du nicht auch?" Er gab seinem Vater Gelegenheit sich mit der Idee anzufreunden bevor er weiter sprach: "Da ich nun aber in Nuceria weit von der Politischen Bühne weg war, kannst du mir einen Mann empfehlen?" Das war natürlich nur einer der Gründe. Immerhin hatte Reatinus da ohnehin noch ein Wörtchen mitzureden.


    *Das Leben des Soldaten ist Sisyphosarbeit.

    Sim-Off:

    Wie üblich: Wer es besser kann möge mir eine bessere Übersetzung zukommen lassen.

  • Reatinus wunderte es, wie sehr sich sein Sohn in der Legion verändert hatte. Nie hätte der nicht einmal so alte Vater gedacht, dass sein Sohn jemals aus eigenen Stücken mehr als zehn Worte, ganz freiwillig und in einem einzigen Satz herausbringen würde. Obwohl Rusticus sehr früh schon sehr gut reden konnte, verbarg er doch dieses Können sonst immer hinter einer Schicht aus Schweigsamkeit. Was ihn hier her getrieben hatte, das fragte sich sogar Reatinus, vielleicht wäre er Rusticus zuliebe nicht einmal hier aufgekreuzt.
    "Der Zufall, Sohn", sagte er, "Ich habe Feierabend und wollte ein wenig Frischluft schnuppern."
    Als Mamercus sagte, dass er ein wenig gegrübelt hätte, grinste Reatinus unverhohlen. "Hast du", fragte er, doch er wusste ganz genau, dass Rusticus ein sehr scharfsinniger Sohn war. Binnen weniger Sekunden verflog das Grinsen, weil er Rusticus nun ernsthaft zuhören wollte, denn es war ein ernsthaftes Thema und da es ja nun an der Zeit war, musste man für den jungen Artorier einen geeigneten Patronen finden. Reatinus kannte viele Männer, die er ihm empfehlen sollte. Es gab da seinen eigenen Patronen, Lucianus, doch der hatte schon so viele Klientel, dass er sie sicher nicht mehr alle beim Namen kannte. Vielleicht war es besser für Rusticus, einen Patronen zu finden, mit dem er auf Du und Du stehen sollte. Und ihm fiel blitzartig jemand ein.
    "Titus Aurelius Ursus", schlug Servius vor, "Er ist senatorischer Tribun hier, und er strebt sehr schnell auf. Es ist nur eine Frage der Zeit. Ich kenne den Mann persönlich, er ist pflichtbewusst, eifrig und gut. Ein wahrer Römer eben."

  • Natürlich hatte sich Mamercus die mühe gemacht, in Erfahrung zu bringen, wer denn noch so neben seinem Vater im Stab der Legion saß. In so Fern kannte er natürlich den Namen des senatorischen Tribunes. Bei der Einschätzung von dessen Persönlichkeit musste er sich allerdings voll und ganz auf das Urteil seines Vaters verlassen. Das konnte er, zumindest wollte keine Erinnerung zu Tage treten, die einer Belehrung zum Besseren Nahrung geboten hätte.
    Ein Aurelier, mithin Patrizier, Senator, der sich auch nicht vor dem Militärdienst drückte. Das klang doch schon von Ferne her positiv. Zudem nannte ihn Reatinus einen wahren Römer. Er nickte, erstaunt wie schnell sein Vater in der Lage gewesen war ihm einen Patron vorzuschlagen. Eigentlich hatte er mehrere Vorschläge hören und abklopfen wollen, doch er verließ sich auf seinen Vater und vor allem dessen letztgenannten Worte hatten ihn überzeugt.
    "Ein wahrer Römer? Gut! Wie tritt man in so einem Fall mit ihm in Kontakt?"

  • "Ein wahrer Römer? Gut!"


    Auf diese Worte seines Sohne musste Reatinus schmunzelnd. Was er als beiläufigen Kommentar gemeint hatte, war für seinen Sohn wohl DAS Argument, um ein Patronat bei dem Aurelier zu erbitten. Und er wusste ziemlich genau, dass Ursus weit kommen würde und ein guter Mann war. Also bereute er diese Empfehlung keineswegs.
    "Abends erreichst du ihn in seinem Senatorenhaus hier im Lager", gab Reatinus zur Auskunft, "Ansonsten ist er zu den Dienstzeiten in seinem Büro in der Principia. Wenn es Schwierigkeiten gibt, erwähne meinen Namen, und sie sind beseitigt." Aber er glaubte nicht, dass sein Sohn Schwierigkeiten haben sollte.


  • Lucius Battiacus


    Es war ein lauer Herbsttag, als Licinus sich nach der Mittagspause der legio und der darin stattfindenden Besprechung des centurienstabes, als Licinus gemeinsam mit dem tesserarius der centuria das Büro verließ und bewaffnet mit einem Hammer und etwas anderem Werkzeug auf machte.
    Es hieß zu überprüfen, ob die Baracke Winterfest war.
    Als erstes, so hatten sie sich geeinigt würden sie das Dach überprüfen, denn wieses war wohl am dringlichsten, vor allem, wenn es Schnee geben sollte.


    Batticus hatte bereits zuvor den Wagen der centuria leer geräumt und an die Wand neben der habitatio gefahren. Auf den Wagen kam noch ein weiterer Tritt und schon hatte man eine Behelfsleiter um auf das Dach zu kommen.


    "Janz schön luftich hier owwe." meinte Battiacus nachdem er das Dach nach Licinus erstiegen hatte und Licinus war durchaus geneigt ihm Recht zu geben. Man spürte den Wind doch mehr als zwischen den Reihen der einzelnen Baracken.
    "Ein Grund mehr anzufangen alter Freund, nicht, dass deine alten Gelenke hier noch steif werden." meinte Licinus neckisch.
    "Meine Gelenke und steif?!" Battiacus spielte den Beleidigten. "Na dir werd ich es zeigen." und unhörbar leise fügte er hinzu [SIZE=7]"du Grünschnabel"[/SIZE], denn das, wäre mehr Vertraulichkeit, als dem centurio recht wäre. Aber er kannte seinen jungen Vorgesetzten eben noch aus seiner Anfangszeit bei der legio und er würde für ihn wohl immer ein bisschen der probatus von der Brücke bleiben.
    "Das will ich sehen." entgegnete Licinus nur und kletterte über den Giebel um die Dachschindeln dort zu überprüfen, während Battiacus diese Seite übernehmen würde.
    Gut gelaunt begannen sie ihre Arbeit.


    Sim-Off:

    Wer will darf gern auftauchen.
    Übrigens, die Bausubstanz wird auch noch von innen geprüft. 8)

  • Wo der Tribun zu finden war wusste natürlich auch der Sohn und er war demzufolge etwas erstaunt darüber, dass sein Vater ihm dies erklärte. Solcherlei hatte er ihm - wenn auch nicht selbst sondern durch andere - schon lange beigebracht. Nur zu gut erinnerte sich Mamercus noch an den ersten Brief, der an ihn selbst adressiert gewesen war. Sein Vater hatte ihm geschrieben, kaum dass er lesen konnte. Obleich der Brief schon auch die Liebe zur seinem Sohn und der übrigen Familie ausstrahlte, so hatte er doch auch einige Anweisungen und Anleitungen enthalten, die Mamercus zum Lernen der Zusammensetzung der Legion und übriges nützliches Wissen in diesem Zusammenhang aufforderte.
    "Eher informell in der Freizeit, oder!? Immerhin ist die Angelegenheit ja von privater und keineswegs dienstlicher Natur."
    Soweit es Mamercus wusste gab es für derlei kein übliches Protokoll, an das er sich hätte halten können. Dementsprechend würde er sich an allgemeinen Grundsätzen der Höflichkeit und dergleichen orientieren müssen. Dazu gehöre auch, dass man alles nur in dem Rahmen tat, der am angemessensten war.
    Dass es jedoch angemessen wäre, sich allein auf die Erwähnung seines Vaters Namen zu verlassen würde r nie glauben oder gar beschwören. Er würde auch seine eigenen Qualitäten herausstreichen müssen, was nicht unbedingt seine Stärke war und zudem musste er alles Nützliche in Erfahrung bringen.
    "Was glaubst du worauf er besonders Wert legt?"

  • Mamercus, der zur zweiten Ausbildungseinheit marschierte kam nicht umhin die Männer zu bemerken, die Männer auf dem Dach zu bemerken, die da anscheinend die Schindeln überprüften, wie er fachmännisch erkannte. Ein Blick zur Sonne sagte ihm, dass bis zum Beginn der hora octa noch etwas Zeit war um zuzuschauen. Vielleicht konnte er sogar seine Fachkunde mit einbringen. So blieb er also stehen und reckte den Hals, bestrebt einen möglichst guten Blick auf das Geschehen auf dem Dach zu haben.
    Einer seiner Kameraden aus der Ausbildung, der allerdings in einem anderen Contubernium der vierten Centurie untergebracht war, ein gewisser Volusus Tremellius Ferox, der öfter als ein Mal sein Kampfpartner gewesen war - unter Anderem als es zu Mamercus' Nasenbeinbruch gekommen war - trat zu ihm hin. Mittlerweile verstanden sie sich recht gut und Ferox war einem kleinen Pläuschen nie abgeneigt: "Was ist... Oh. Was machen die denn da? Wem steigt der Centurio denn mit dem alten Batti auf das Dach?" witzelte er wortgewandt.
    Mamercus grinste mit einem Mundwinkel ehe er antwortete: "Sie tragen dafür Sorge, dass das Dach sowohl Winterregen als auch Schnee, sollte welcher fallen stand hält, vermute ich."


    "Und worauf stützt du diese Vermutung?"
    "Zum Einen ist es der richtige Zeitpunkt dafür und zum Zweiten sehe ich sowas nicht zum ersten mal."
    Der Tremellier liebte derlei Fragespielchen. Da er aber wusste, dass Mamercus Zimmermann war, ließ er die zweite Antwort als Grundlage für eine weitere Frage außen vor: "Warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt dafür?"
    "Nach einer Kontrolle zu einem früheren Zeitpunkt könnten sich neue Schäden ergeben ehe das Wetter endgültig zum Winter wechselt. Später bliebe keine oder zumindest kaum noch Zeit für Reparaturen."
    "Aha."
    Es wollte ihm auf die Schnelle keine Weitere Frage einfallen also schwieg Ferox einen Augenblick, während er gemeinsam mit Mamercus beobachtete, wie die beiden Männer dort oben eine Schindel nach der anderen auf Fäule und andere Verfallserscheinungen untersuchen.

  • Auf dem Weg von einer Aufgabe zur nächsten kam Priscus den Weg vor den Unterkünften vorbei und bemerkte die beiden Soldaten, die offenbar etwas spannendes zu beobachten gefunden hatten. "Na, Kameraden, was gibt's denn da spannendes?" erkundigte er sich und schaute ebenfalls nach oben und entdeckte den Centurio, der mit einem Hammer auf dem Dach herum klopfte.

  • "Na den Chef, der mit dem alten Batti auf dem Dach herum turnt." klärte Ferox den Optio auf, auch wenn diesem selbiges wohl auch gerade auffiel indem er den Blicken des Redners und Mamercus' folgte. "Laut der Meinung meines Kameraden hier prüfen sie ob das Dach den Winter überstehen wird." führte er dann weiter aus und wies dabei auf den Artorier. Dieser nickte zustimmend, aber ehe er nicht selbst nach seiner Meinung gefragt würde sah er keine Veranlassung sich selbst zu Wort zu melden.

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