[Centuria] Unterkunft der IV. Centurie IX. Cohors

  • Flavus löffelte weiter seinen Puls in sich hinein und hörte seinem Kammeraden zu. Er nahm einen Schluck Wasser und nickte dann.
    Ja wir können sie aufbauen, wir können ihnen helfen wo wir können. Ich meine es wird schon nicht zu schwer sein ihnen ein bisschen Selbstbewusstsein einzuflößen immerhin sind sie Soldaten Roms! Problematisch wird es werden, wenn manche die Ausbildung nicht schaffen sollten! DAs könnte auch den Rest der Mannschaft runterziehen! Zumindest ihr Contubernium das sie verlassen! sagte er und nahm wieder einen Löffel.
    Und was meinen Onkel angeht ich würde ihn diesbezüglich noch nicht jetzt belästigen! Ich würde es zuerst lieber selbst versuchen! Sollten wir es so nicht schaffen kann ich immer noch zu ihm gehen!

  • "Flavus du hast sicherlich recht damit probieren wir es selber aus. Vermutlich ist es sogar besser von Soldat zu Soldat zu probieren. Leider hast du auch recht im Hinblick auf die Kameraden die es nicht schaffen werden. Es ist einfach so verflucht schwer für eine große Gruppe Kameradschaft zu entwickeln. Für uns vier ist das kein Problem, wir haben uns denke ich gesehen und gefunden."


    Und so sollte es auch bleiben die besten Kameraden hielten eben zusammen bis in die Hölle. Warum kam ihm auf einmal dieser Gedanke über Cäsar: "Und Cäsars Geist befahl lasst los die Hunde des Krieges!"


    Die anderen schauten ihn ganz komisch an, hatte er das etwa laut ausgesprochen? Gedanken über Gedanken flossen derzeit in seinem Geist umeinander und irgendwie konnte er diese nicht richtig ein- und zuordnen. Was war nur los? Seit Gracchus in die Legion eingetreten war beschäftigte sein Geist sich mit so vielen fremden Gedanken. In manchen Nächten erlebte er Alpträume von unbekanntem Ausmass. Meistens sah er sich dann auf einem Hügel und viele Soldaten vor sich die ihn aufmerksam ansahen um dann seinen Schlachtruf, den der Gens Julia, aufzunehmen und sich in den Kampf gegen Barbaren zu stürzen. Oder ein anderes Mal sah er sich im Senat und die Senatoren wie sie ihm entgegen schrien und ihre hasserfüllten Gesichter. Und einmal erlebte er wie sich eine Meute von Menschen mit Dolchen auf ihn stürzten und ihn töten wollten. Jedesmal war dann schweißnass aufgewacht und hatte sich erschöpft gefühlt. Eines aber wusste Gracchus sicher, es waren nicht seine Gedanken gewesen sie waren so schrecklich, so erhaben und so überwältigend das sie nichts mit ihm zu tun haben konnten.


    In Gedanken versunken löffelte Gracchus seinen Puls der herzhaft schmeckte in sich hinein.

  • Hä? wen meinsten jetzt mit Hunden des Krieges? fragte Aulus in die Runde und schaute dann genau zu Gracchus. Flavus und Seneca zuckten nur mit den Schultern.
    Hast du mich etwa einen Hund geheißen? fragte er dann und sah ihn zuerst böse an, doch seine Miene hellte sich gleich wieder zu einem breiten Grinsen auf bevor er sich einen großen Schluck Wasser gönnte und die Luft mit einem lauten Rülpser aus seinem Magen entließ.
    Ja sicher ist das schwer und ich glaube auch im Normalfall wird das nicht gehen! Ich meine bei 5500 Mann kann man sich nicht mit jedem super verstehen! Es wird immer irgend ein Arschloch darunter geben! Aber ich glaube nach der Grundausbildung werden wir auch dermaßen gedrillt sein, dass wir auch das Arschloch der Truppe im Falle einer Schlacht wie unseren eigenen Bruder verteidigen würden und werden! Ich denke wenn es hart auf hart kommt, dann sind alle 5500 Mann Brüder im Kampfe! Bei der Grundausbildung können wir den schwächsten helfen, den einzelkämpfern versuchen einzuimpfen dass es hier um mehr als nur einen geht und den anderen gut zureden! Nicht mehr und auch nicht weniger! Meinte Flavus und legte seine leere Schüssel beiseite bevor er sich wieder an seinen Helm machte.
    Ach Scheiße! Hat jemand von euch vielleicht noch ein Lederriemen? Meiner ist gerade gerissen und ich weiß nicht ob ich es morgen vor dem Training in die Rüstkammer schaffe!
    Sofort begann Seneca in seinen Sachen zu kramen, aber er fand nichts und quittierte es mit einem Kopfschütteln.

  • "Da Flavus ich habe noch einen über. Dürfte lang genug sein."
    "Aulus beruhige dich ich habe nur laut gedacht. Mir ist so ein Gedanke gekommen über Cäsar wie er den Krieg erklärt und diesen Spruch von sich gibt. Ich weiß nur nicht ob wir die Hunde des Krieges sind. Aber ist ja auch egal ich habe öfters so komische Überlegungen. Das einzige was mich dabei stört ist, dass die Legionäre die in meinen Träumen dabei sind nur Kanonenfutter sind. Seht ihr genau das meine ich was ist Kanonenfutter? Ich kann mit dem Begriff nichts anfangen, das einzige was ich dabei verspüre ist irgendwie Abscheu und Furcht."
    "Ich glaube es wird Zeit für einen anständigen Rausch der mich fällt wie einen Baum."


    Echt blöd jetzt belästige ich meine Kameraden auch noch mit so einem Scheiß. Anstelle das ich meine Klappe halte und versuche ihnen zu helfen.


    Plötzlich vernahm Gracchus ein Geräusch. Es kam von der Vorderseite der Unterkunft. "KRRAAHHHH, KRAAHHH" so klang es zweimal. Er erhob sich und zog sein Gladius aus der Scheide und schlich sich kampfbereit Richtung Eingangsbereich. Er machte den anderen ein Zeichen leise zu sein und sich im Raum aufzuteilen um ihn abzusichern. Gracchus Nerven waren bis zum zerreißen gespannt als er immer näher an die Stelle kam von der er das Geräusch gehört hatte. Sein Mund wurde trocken und er schluckte aufgeregt. Er sah sich noch einmal nach den anderen um um sich dann wieder Richtung Unbekanntem zu zuwenden.
    "AHHHHHHH" ertönte Gracchus Kampfschrei als er sich aus der Türöffnung warf um sich auf den Unbekannten zu stürzen.


    Plötzlich herrschte Stille, es war kein Geräusch zu vernehmen. Eine unheimliche Ruhe lastete auf allem. Die Zeit verging und nichts war von Gracchus zu hören. Urplötzlich konnte man Graccchus laut und schrill lachen hören. Laut schallte es ins Gebäude hinein: "Flavus, Seneca, Aulus kommt schnell heraus. Ihr werdet nicht glauben was ich hier habe."

  • Dankend nahm Flavus den Lederriemen entgegen und begann damit den alten aus den beiden Ösen zu pulen und den neuen einzufädeln.
    Danke Graccus! Ich glaub du hast mir den Arsch gerettet! Ich will nicht wissen was abgeht, wenn man seine Ausrüstung nicht in Ordnung hat! meinte er und fummelte weiter mit dem Helm herum es wollte einfach nicht klappen! Naja den Begriff Kanonenfutter kenne ich jetzt auch nicht, keine Ahnung was ein oder eine Kanone sein soll! Aber du hast Recht, als Legionär ist man einfach immer der Arsch vom Dienst! Denn überleg mal ob jetzt ein Legionär mehr oder weniger draufgeht ist den Hohen Tieren doch recht Egal, hauptsache "ihre" Sache geht nicht verloren! Oder denkst du wirklich Caesar hat sich wirklich drum gekümmert wie viele seiner Legionäre vor Alesia im Dreck krepiert sind? Solange es genug sind dass er zum Schluss als Sieger dasteht passt alles! Von Legionären wird quasi verlangt auf dem Schlachtfeld für die Idee von irgendjemand draufzugehen! Damit solltest du dich anfreunden! gab dann Flavus seine Meinung zum Besten und machte weiter an seiner Ausrüstung, als dann Gracchus plötzlich mit gezogenem Gladius nach drausen ging. Öhm.... war das einzige was Flavus zu Aulus und Seneca sagte und auch die beiden sahen sich nur verblüfft an.
    Ich hoffe dir ist schon klar, dass wir im Inneren eines Castellums sind und zig Legionäre um uns herum sind? fragte dann Seneca.
    Dann erhob sich Flavus und ging mit den anderen Richtung Porta.
    Was ist? Was hast du denn?

  • Da kam ihnen schon Gracchus mit etwas in seiner Tunika eingewickeltem entgegen. Voller Stolz präsentierte er ihnen einen jungen Vogel.
    "Seht doch mal was ich hier gefunden habe, einen jungen Adler. Wahrscheinlich kann er noch nicht lange fliegen und hat sich beim Beutemachen den Flügel verletzt. Das ist doch ein göttliches Zeichen für unsere Gens. Unter dem Schutz des Adlers zu stehen."
    Gracchus schritt ganz aufgeregt Richtung Unterkunft um sich den Flügel des Vogels genauer anzusehen.

  • Wie die Tirones wieder in ihre Unterkunft zurückgehen wollten kamen vier Legionöre auf sie zu.


    [Blockierte Grafik: http://www.dieschyren.de/hadrianadomus/auluscestiusclaudianus.jpg][Blockierte Grafik: http://www.dieschyren.de/hadrianadomus/sextusseppiuslurianus.jpg][Blockierte Grafik: http://www.dieschyren.de/hadrianadomus/nerolaberiuspupianus.jpg][Blockierte Grafik: http://www.dieschyren.de/hadrianadomus/luciuscocceiusarrianus.jpg]


    "Salve Frischlinge. Wo können wir den Centurio Fontinalis finden. Normalerweise treibt er sich doch immer bei euch Anfängern rum."


    Gracchus drehte sich wie die anderen überrascht um. Es waren zwei narbenübersäte altgediente Legionäre und zwei jüngere aber sehr erfahren wirkende Legionäre die sie angesprochen hatten.
    Daher antwortete Gracchus auch entschlossen:"Salve Kameraden, also bei uns ist er derzeit nicht, aber vielleicht probiert ihr es im Habitatio da könnte er um diese Zeit sein."


    "Danke Kameraden für eure Hilfe und übt recht schön, ihr schafft es ganz bestimmt, denn unsere PLätze sind jetzt frei und da können wir nur die besten Nachfolger gebrauchen. Vale!"

  • [Blockierte Grafik: http://www.dieschyren.de/hadrianadomus/adler.jpg]
    Gracchus schüttelte bloß kurz den Kopf ob der vier Legionäre und ging mit seinem Vogel in die Unterkunft. Er wollte das Tier vorsichtig untersuchen, aber der Adler hielt gar nichts davon, denn wer lässt sich schon gerne von wildfremden Menschen abfummeln. So kam es wie kommen musste der Vogel schnappte nach Gracchus Hand sobald diese in sein Blickfeld kam.


    "Verdammte Mist du blöder Vogel ich will dir doch bloß helfen. Aua .... jetzt sehe dir meinen Finger. Du Luder du trauriges. Na warte dich bekomme ich schon klein."


    Der Adler aber blinzelte Gracchus bloß an, der Iulier meinte mit einer gewissen Schadensfreude und stieß ein lautes KRÄHSCHIP aus. Das sollte wohl auf adlerisch heißen komm du mir nur in die Quere!
    So überlegte Gracchus wie er an den Vogel herankommen könnte ohne seine Finger mit der Zeit zu verlieren. Da kam ihm die Idee ein dunkles Tuch über den Kopf des Adlers zu stülpen. Gesagt getan und schon hatte das Tier eine dunkle Haube an. Empört schrie der Adler auf KRÄHSCHIP KRÄHSCHIP, gabe sich dann aber zufrieden und beruhigte sich. So untersuchte der junge Iulier den Adler in aller Ruhe konnte aber nicht feststellen das ein Flügel angebrochen war. Vermutlich waren ein war wichtige Federn der Schwinge abgerissen und deshalb konnte das Tier nicht richtig fliegen.
    Im hinteren Gebäudeteil befanden sich noch ein paar alte feste Latten. Diese holte sich Gracchus und baute daraus ein Gestell für den Vogel. Dann nahm er von seiner Ausrüstung noch einen festen Lederriemen, befestigte diesen am Gestell. Sodann nahm er den jetzt ruhigen Adler und setzte ihn auf sie Stange und band das Lederband um eine Fuß des Tieres. Das Tuch entfernte er aus genügender Entfernung und schaute stolz auf sein Werk. Hatte er doch wirklich gut gemacht dachte er für sich.


    "Siehste du jetzt passt doch alles und du hast dich so aufgeführt. Keiner will dir etwas tun. Schließlich bist du jetzt in der Legion als Legionsadler." Als Antwort erfolgte vom Adler ein KRÄHSCHIP KRÄHSCHIP KRÄHSCHIP. Das sollte wohl heißen Mein lieber Mann ich möchte wissen wer von uns beiden den größeren Vogel hat.

  • Verdutzt schauten sich die anderen die Szenerie mit dem Vogel an und als er gebissen wurde ertönte wieder schallendes Gelächter.
    Sag mal Gracchus was hast du jetzt eigentlich mit dem Vogel vor? Willst du ihn hier behalten? fragte Flavus dann und schaute weiter zu wie sein Kamerad den Vogel anband.
    Scheint mir noch ein recht junges Tier zu sein! Vielleicht können wir ihn abrichten! Dann hätten wir sicher keine Probleme mit Mäusen oder Ratten! meinte er dann mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die Frage war nur wie richtete man einen Adler ab?

  • "Tja ich weiß auch nicht so genau, irgendwie möchte ich ihn schon bei uns behalten. Aber wie du sagst ich habe absolut keine Ahnung wie so ein Vogel abgerichtet werden muss. Man müsste mit jemanden sprechen der Ahnung von Raubvögeln hat. Bloß ich weiss im Augenblick niemanden der Ahnung hat. "


    Gracchus überlegte verzweifelt wer ihnen da weiterhelfen könnte, doch wollte ihm niemanden einfallen.


    "Leute ich glaube es wird wieder einmal Zeit für ein kleines Krüglein Geisteswasser. Kommt her und wir lassen ein Krug kreisen." Wie sie gerade so die ersten Tropfen zu sich nahmen, hörten sie ein leises Kreischen und als sie sich umdrehten hatte der Adler sich freigebissen von der Leine und sich über den am Boden stehenden Weinkrug hergemacht.


    "Na super besoffener Adler auf Wein!"

  • Gesagt getan und schon bildete sich wieder das kleine Ründchen welches mit Bechern bewaffnet im Kreis saß und sich den Wein schmecken lies. Als sie dann aber hörten und gleich darauf sahen wie sich der Vogel befreit hatte und sich nun ebenfalls über den Wein hermachte ertönte wieder heiteres Gelächter. Ja der Tag war streng, und die Ausbildung hart, aber es waren die Abende wie dieser auf die sich Flavus freute, denn hier war er unter Gleichgesinnten unter Brüdern! Und zwangsläufig musste er an seinen Bruder denken! Er hatte den kleinen seid dem Streit nicht mehr gesehen, er hatte ihn nie geschrieben seid er sich zur Legio gemeldet hatte, er wusste nicht, ob es seinem kleinen Bruder gut ging oder ob ihm etwas fehlte...


    Vielleicht sollten wir ihn rupfen, in Wein einlegen und dann braten! Schmeckt vielleicht ganz gut! meinte Aulus dann, und der Rest der Gruppe wusste jetzt nicht ob er nun einen Scherz machte oder ob er das wirklich ernst meinte! Einen Adler essen? Das Tier welches die Erhabenheit Roms repräsentierte? Dementsprechend fielen die Blicke eher skeptisch aus, welche Aulus trafen


    Was? Ich mein ja nur, schmeckt sicher wie Hühnchen!

  • Es war mitten in der Nacht, alle schliefen was ein Zeichen dafür war, dass der Tag und die Ausbildung doch sehr sehr anstrengend gewesen sein musste, denn das Schnarchen von Aulus musste man noch in Rom hören. Trotzdem schliefen alle, wirklich alle? Nein Flavus wälzte sich von einer Stelle seiner Liegestatt auf die andere, er war hellwach, trotz der anstrengenden Ausbildungseinheit an diesem Tag. Aber es war nicht das Schnarchen seines Kameraden, das ihn wach hielt, obwohl er wirklich erstaunt darüber war, welche Töne ein Mann im Reich der Träume von sich gab! Insgeheim hoffte er, dass er niemals mit Aulus einen Geheimauftrag hinter feindlichen Linien durchführen musste, wenn das immer so war, würde es nicht lange dauern und der Feind wusste bescheid. Er wunderte sich außerdem, dass ihm noch nie aufgefallen war, wie laut es hier Nachts über war.
    Flavus verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf und starrte in die Luft. Nein an Schlaf war wohl nicht zu denken, nicht solange er diese eine Sache nicht geklärt hatte, also erhob er sich und stand nun mitten im kleinen Raum. Er blickte sich um, eigentlich wollte er sich rausschleichen, aber bei dem Geräuschpegel, konnte ein zweiter Hannibal mit Elefanten durchmarschieren und keiner würde es hören. Also ging er normalen Schrittes zur Tür und betrat den kleinen Vorraum, entzündete die kleine Öllampe, setzte sich an den Tisch, nahm eine Tabula und einen Griffel und begann zu schreiben.
    Er schrieb und schrieb, war dann unzufrieden und löschte wieder alles geschriebene. Er war noch nie wirklich ein Mann der Schrift gewesen...

  • Oh Mann Aulus war selber so ein Vogel einen Adler mit einem Hühnchen zu vergleichen. Nun gut mehr gab es ohnehin nicht mehr zu erzählen und so trollte sich Gracchus auch in seine Liege. In der Nacht erwachte Gracchus durch ein Geräusch, er dachte schon das der blöde Adler sich schon wieder frei gemacht hatte, aber dieser hing mit wirren Flügeln auf seiner Stange und rührte sich nicht. So drehte sich Gracchus Richtung Ausgang und sah wie Flavus aufgestanden war und sich in Richtung des kleinen Vorraumes begeben hatte. Dort zündete er ein Licht an und schien irgendetwas zu schreiben. Flavus schien auch eine Menge Problem zu haben und sah Gracchus Flavus noch eine zeitlang zu bevor er wieder einschlief.

  • Es war wirklich ein schönes Gefühl, wieder zu Hause zu sein. Erschöpft vom langen Marsch zurück aus Verona, liefen für Priscus die letzten Schritte seit dem Betreten des Lagers mehr oder minder automatisch ab. Der Heerzug hatte auf der Lagerhauptstraße angehalten und die Soldaten der jeweiligen Centurien waren dann einzeln zu ihren Unterkünften geschickt worden. Priscus' Füße fanden ihren Weg von alleine und alles kam ihm angenehm vertraut vor. Mit einem wohligen Seufzen stellte er vor den Baracken das Gepäck ab und nahm mit dem Feldzeichen Aufstellung, damit der Centurio die Meldung ihres Eintreffens entgegen nehmen konnte. "Die verbleibenden Soldaten der Centurie melden ihre Rückkehr ins Standlager in Mantua", meldete er als ranghöchster der zurückgekehrten Soldaten und wartete mit den Kameraden auf den Befehl zum Wegtreten und vielleicht einen netten Willkommensgruß.

  • Endlich war es geschafft. Alle Soldaten die es überlebt hatten, oder dazu in der Lage waren zu reisen, wie auch immmer, hatten das Castellum der I Legion wieder erreicht.
    Man konnte in den Gesichtern erkennen wie die anspannung abfiel.
    Als der Singnifer auf Fontinalis zukam und haltung annehm tat dies auch Fontinalis.
    Steh bequem Signifer. Wilkommmen in der Heimat!
    Der Blick des Centurios glitt schnell über seine Männer.
    Wenn alle Männer ihre Sachen gereinigt und verstaut haben nochmal hier antreten. Hast du noch Fragen?

  • "Danke, Centurio! Es ist schön, wieder hier zu sein", erwiderte Priscus und nahm wie befohlen bequeme Haltung an, während der Centurio die Männer musterte. Das Legionslager war tatsächlich ihre Heimat und es tat gut, wieder hier zu sein, auch wenn sie ja gar nicht weit weg gewesen waren. "Ausrüstung reinigen und verstauen, dann wieder hier antreten", bestätigte er den Befehel, der keine weiteren Fragen offen ließ. "Keine weiteren Fragen, Centurio!" Die Reinigung der Ausrüstung würde zwar Zeit kosten, die wohl jeder lieber in eine baldiges Abendessen investieren wollte, aber mit solchen Situationen musste man als Soldat eben leben. Kochen konnte man ja auch nebenbei, solange man den Dreck von den Schuhen nicht in den Kochtopf rieseln ließ.

  • Wer geht mit in die Stadt? Ich schmeiss ein paar Becher. brüllte Avianus quer durch die Barracke und wartete auf Antwort. Der Dienst war zu Ende, er war zu keiner Wache eingeteilt und sonst war auch nichts zu tun. Daher wollte er die Gelegenheit nutzen um ein wenig in der Stadt auf Raubzug zu gehen. Raubzug nicht um Geld zu ergattern oder wertvolle Gegenstände sondern um dort, und es wurde wirklich Zeit, weibliiche Gesellschaft zu geniessen. Breitbeinig stand er in der Mitte der Barracke und blickte abwartend und auffordernd seine Kameraden an.

  • Zitat

    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Fontinalis nickte,du kannst wegtreten. Und noch etwas. Mach den Leuten ein wenig Dampf, ich möchte nicht erst tief in der Nacht das Antreten machen. Abite


    Priscus bestätigte auch diese Anweisung und verabschiedete sich dann, um wie befohlen den Männern etwas Dampf zu machen. Das erleichterte Seufzen nach dem Ablegen des Gepäcks ging somit fast nahtlos in ein erschöpftes Stöhnen über die zusätzlichen Aufgaben über, das dann wiederum von einem geschäftigen Rauschen überall in den Stuben abgelöst wurde. Metall klapperte und schepperte, während es geputzt wurde, metallbeschlagene Schuhsohlen klatschten gegen Holzpfosten oder Wände, um den Dreck auszuschlagen, dazwischen schob sich das dumpfe Brummen der Mühlsteine, auf dem die Soldaten ihre Getreideration zu Mehl verarbeiteten - und aus der Ecke erklang das erleichterte Seufzen derjenigen, die sich gerade den Luxus einer festen Latrine gönnten. Zu allem warfen die frisch angezündeten Herdfeuer Schatten auf die Wände der Stuben und der Geruch von Schweiß und Leder mischte sich mit dem von angebratenen Zwiebeln und Olivenöl. Die Centurie war wieder zu Hause!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!