Commodus überlegte kurz. "Diese Lex betreffend gerade nicht. Allerdings in einer anderen Angelegenheit, nämlich das Ulpianum. Wie ist da der Stand der Dinge?"
[aEG] Atrium
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"Es wurden Gespräche mit einigen architecti geführt und einige Betriebe haben auf meine Briefe geantwortet, verwunderlich ist, dass all die germanischen Betriebe es nicht für nötig erhalten beim Bau des Ulpianums mitzumachen."
"Bestimmt können wir bald mit den Arbeiten beginnen."
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"Sehr gut. Halte mich auf dem Laufenden." sagte er. "Und was die germanischen Betriebe betrifft, so kann dies durchaus auch an der Post liegen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass dort oben so mancher Brief gerne etwas länger braucht."
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"Ich werde mich diesbezüglich beim cursus publicus erkundigen, vielleicht wissen die ja mehr darüber, doch wie gesagt erscheint es mir äusserst merkwürdig, dass genau die so gut laufenden Betrieben der germanischen Provinz auf meine Anfragen nicht geantwortet haben."
Die lex beschäftigte den Octavier immer wieder und so bat er den Consul um etwas.
"Würdest du mich dann über die Entscheidung des Senats bezüglich der lex Octavia et Aelia de administratione regionum Italicarum informieren?"
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"Natürlich werde ich dies tun." bestätigte er und unterstrich es mit einem Nicken. Es würde vermutlich eh darauf hinauslaufen, dass Detritus vor den Senat zitiert werden würde, um dort Rede und Antwort zu stehen.
"Du solltest dich im Übrigen dafür zur Verfügung halten, dass der Senat dir unter Umständen Fragen zu diesem Entwurf stellen möchte. Also verlasse nach Möglichkeit in den nächsten Tagen die Stadt nicht, sofern es länger als zwei Tage dauern würde."
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Detritus war damit einverstanden, denn immerhin war es wichtig die patres conscripti über alles gründlich zu informieren.
"In Ordnung. Hoffentlich..." fügte er noch hinzu. "...werden die senatores zahlreiche Fragen zur lex stellen." Nebenbei schmunzelte er.
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Commodus zweifelte ein wenig daran, doch bekräftigte er mit einem lächelnden Nicken den Quaestor in seiner Hoffnung.
"Wir werden sehen, aber ich bin mir sicher, dass es die eine oder andere Frage geben wird."
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Detritus nickte und nun war es auch schon wieder Zeit zu gehen.
"Wenn du gestattest, würde ich mich jetzt gerne entfernen. Der Tag war lang und ich möchte mich nun etwas ausruhen."
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Commodus nickte.
"Natürlich. Es war mir wie immer eine Freude." sagte er.
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"Vale Consul, sollte sich die ein oder andere Neuigkeit bezüglich des Ulpianums ergeben, werde ich dich unverzüglich informieren."
Dann erhob sich der Octavier...
"Mögen dich die Götter beschützen Prudentius."
...und verließ kurze Zeit später den Raum.
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"Vale Quaestor. Mögen die Götter auch dir gewogen sein." sagte er zum Abschied und sah dem Octavier noch einen Moment lang nach.
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Mhorbaine führte den Mann, der scheinbar ein Verwandter des Hausherren war, in das Atrium. "Bitte warte hier." sagte er und verliess das Atrium in Richtung Peristyl.
Eine junge Sklavin trat kurz darauf aus dem Peristyl in das Atrium und bot dem Herren kühles Wasser und kühlen Wein an.
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"Das Wasser reicht", sage Antoninus zu der Sklavin und nahm den Becher mit einem dankbaren Lächeln entgegen. Die Besorgnis hier willkommen zu sein, wich einer angespannten Nervosität. Wie würde Commodus auf sein Erscheinen reagieren? Er trank einen Schluck Wasser und atmete tief ein. Seine Hände wurden feucht.
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Die Sklavin übergab ihm das Wasser lächelnd und zog sich dann an den Rand des Atriums zurück.
Es dauerte einige Minuten, bis ein alter Mann aus dem Peristylium kommend das Atrium betrat. Er trug eine weisse Tunika mit breiten Purpurstreifen und diese waren die einzigen Zeichen dafür, dass dieser Mann von hohem Stand war. Er wischte seine Hände, die mit Erde verschmiert waren, an einem Tuch ab, dass er dann der Sklavin übergab, die zuvor dem Besucher das Getränk übergeben hatte und sich nun aus dem Atrium entfernte.
"Salve. Man sagte mir, im Atrium würde mich ein Mann erwarten, der sich als einer meiner Vettern vorgestellt hat." sagte er mit relativ kühlem Unterton.
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Antoninus wurde mit einem Schlag unwohl, als der Mann das Atrium betrat und ihn ansprach. Nach dem Tonfall zu urteilen hatte er mal wieder Recht behalten. Er war hier nicht willkommen. Er hatte es ja gewusst.
'Was mache ich eigentlich hier? Ich hätte nicht herkommen sollen.', schoss es ihm durch den Kopf.
Als er den Purpurstreifen an der Kleidung seines Gegenübers bemerkte, erschrak Antoninus zusätzlich. Ein Senator! Warum hatte er vorher keine genauen Erkundigungen über seinen Vetter eingezogen? Nun war er noch unsicherer und nervöser als vorher. Er verbeugte sich leicht."Salve Senator! Mein Name ist Titus Prudentius Antoninus, Sohn des Kaeso Prudentius Solinus. Wenn die Erzählungen meiner Eltern stimmen, dann bin ich der Neffe des Marcus Prudentius Balbus."
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Commodus hörte sich die kurze Ausführung seines Gegenübers an und fand es im ersten Moment schon etwas merkwürdig, dass da schon wieder ein Vertreter des 'bösen' Familienzweiges auftauchte. Ein Sohn seines Onkels Kaeso. Möglich war es, denn Aquilia, seine Quelle bezüglich Informationen über diesen Teil der Familie, hatte ihm nicht sagen können, ob Kaeso weitere Kinder hatte, was bei dem Ruf ihres Vaters sicherlich nicht viel bedeutete.
"Titus, Sohn des Kaeso also. Und was ist mit deiner Mutter? Welchen Namen trägt sie?" fragte er, diesmal schon etwas weniger reserviert, da ja immerhin die Möglichkeit bestand, dass der Mann die Wahrheit sagte.
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"Meine Mutter hieß Urbica, Prudentia Urbica."
Antoninus entspannte sich ein wenig.
"Es würde mich nicht wundern, wenn Du noch nichts von mir gehört hast, denn mein Bruder Vinianus.... Nun, er war eher mit den Germanen befreundet, als das er mit ganzen Herzen Römer gewesen ist. Die Familie, besonders mein Onkel Balbus, war damit nicht ganz... einverstanden und es gab gewisse Spannungen. Ich habe viele Jahre meines Lebens in Dalmatia verbracht und wollte mit diesem Zwist nichts zu tun haben." -
Zumindest die Namen die er nannte waren korrekt und auch, was er über Vinianus sagte, deckte sich mit dem, was Commodus von Aquilia wusste. Langsam nickte er leicht.
"Was du sagst klingt..." er suchte nach dem richtigen Wort "... einleuchtend." sagte er und hoffte, dass es nicht falsch rüberkam.
Er deutete auf die Marmorbank, die vor dem Impluvium stand und auf der er schon so oft Gespräche mit wichtigen Männern geführt hatte. Während er selbst sich bereits dort hin begab um sich zu setzen, fragte er: "Nun denn, Titus was führt dich nach Rom? Ich meine, es ist keine sonderlich kurze Reise von Dalmatia aus hierher."
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Antoninus setzte sich ebenfalls und fühlte wie die Beklommenheit wich.
"Nun, ich führte ein ruhiges und bescheidenes Leben in Salona. Meinen Lebensunterhalt bestritt ich als Secretarius eines Beamten. Doch eines Tages merkte ich, das ich nicht wirklich zufrieden war. Ich wollte mehr vom Leben aber die beruflichen Aussichten in Dalmatia sind recht beschränkt, wie Du Dir sicher vorstellen kannst."
Er lächelte Commodus leicht an.
"So beschloss ich also nach Rom zu gehen und hier mein Glück zu suchen. Und heute bin ich also angekommen." -
Commodus nickte. "Um dein Glück zu suchen, bist du hier in Rom richtig. Nirgends sonst, wenn man vielleicht einmal von Alexandria absieht, wirst du mehr Chancen haben."
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