• 200 Sesterzen. Nicht grade wenig. Callista überlegte einen Moment, ob sie jemals schon so viel Geld in der Hand gehalten hatte. Als sie noch bei ihrer Mutter in Mantua gelebt hatte, waren Geldgeschäfte immer über den Verwalter gelaufen, eingekauft hatte sie selbst nur selten und wenn, dann bezahlte jemand anderes für sie. Callista hatte noch nie einen Beutel mit sovielen Münzen gehabt und sie empfand es als große Verantwortung. Doch sie scheute sich nicht davor, sie hoffte einfach darauf, dass alles gut gehen würde. Es musste einfach! Die Schande, wenn sie diese kleine Bitte vermasseln würde wäre schlichtweg zu groß. Daher nickte sie Valerian zu.


    "Nein, das ist völlig in Ordnung. Ich werde auf dein Geld aufpassen, als wäre es mein eigenes." Sagte sie feierlich und lächelte ihm zu.

  • Sie schien durchaus zu überlegen. War es ihr doch zuviel? Aber es war gut, daß sie gründlich darüber nachdachte. Valerian wollte auch nicht, daß sie sich später dann doch überfordert fühlte, nur weil sie zu schnell zugesagt hatte.


    "Dann werde ich Dir das Geld heute noch bringen lassen. Ich bin mir sicher, daß es bei Dir sehr gut aufgehoben ist. Schon lange suche ich nach einem Weg, ihm das Geld auf sicherem Weg zurückzugeben." Und der Postdienst verlangte für so etwas einfach zu viel Geld. So reich war Valerian als einfacher Optio eben nicht. Vielleicht sollte er doch noch etwas mehr Energie verwenden, um es zum Centurio zu bringen.

  • Quintus hätte sich fast an seinem Wasser verschluckt. Er setzte den Becher ab und pfiff leise durch die Zähne. 200 Sesterzen waren kein Pappenstiel und die junge Prudentierin musste schon recht mutig sein, solch eine Verantwortung nahezu ohne Bedenken zu übernehmen...
    Er wandte sich an seinen Patron.


    Sag, wieviel Mann hast du zu ihrem Schutz während der Reise eingeplant?

  • Calvina kam mit einem Tablett zurück ins Atrium. Auf dem Tablett waren einige Schüsseln mit Nüssen und getrockneten Früchten. Nachdem sie das Tablett auf einem Tisch abgestellt hatte, nahm sie eine der Schüsseln und reichte sie mit einem zurückhaltenden Lächeln an den Duccier. Leise sprach sie ihn an:


    "Ich hoffe dies trifft Deinen Geschmack, Dominus."

  • Das Gespräch nahm seinen lauf und Eburnus und Balbus besrpachen die Sicherheit, während Callista noch einmal mit einem Lächeln versicherte, dass es kein Problem war mit dem Geld. Ohne unhöflich sein zu wollen interessierte es sie durchaus, was Balbus nun sagte und so konzentrierte sie sich darauf. Sowieso hatte sie nicht viel zu sagen, ihre Fragen waren alle beantwortet. Und wenn man nichts zu sagen hatte, sollte man eben still sein.

  • Zehn klang für Valerian fast noch zu wenig, wenn es um die Sicherheit einer jungen Frau ging. "Aber zusätzlich wirst Du Dich doch sicher einer Reisegruppe anschließen, oder?", fragte er dann doch noch nach. Auch wenn er sicher war, daß sein Patron sich hervorragend um Callistas Sicherheit kümmern würde, war ihm die Frage herausgerutscht. Sie war eben sehr nett und wenn er ihr so eine wertvolle Fracht mitgab, fühlte er sich auch ein wenig verantwortlich für ihre Sicherheit. "Immerhin ist es eine sehr weite Reise", setzte er ein wenig kleinlaut noch hinzu. Auf keinen Fall hatte er andeuten wollen, daß Balbus sich zuwenig um die Sicherheit seiner Nichte kümmern würde.

  • "Es wäre natürlich angenehmer, noch weitere Begleitung zu haben. Nicht nur der Sicherheit wegen, sondern auch um etwas Gesellschaft zu haben. Aber bis jetzt sieht es noch nicht danach aus, vielleicht findet sich ja noch etwas passendes."


    Gab Callista höflich zur Antwort und lächelte in die Runde. Sie freute sich ja so auf Germanien!

  • Callista trank ihren Saft aus und blickte noch einmal in die Runde. Irgendwie hatte sie das Gefühl, alles Wichtige sei gesagt - jedenfalls das, was sie betraf. Vielleicht hatten die Männer noch mehr zu besprechen? Sie blickte noch einmal jedem sorgsam ins Gesicht und entschloß sich dann, sich erstmal zurück zu ziehen. In einer fließenden Bewegung stand sie auf und zauberte eine zaghaftes Lächeln auf ihr Gesicht.


    "Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet. Es war mir eine große Freude und eine große Hilfe euch kennenzulernen. Ich wünsche noch einen schönen Tag."


    Sie nickte Valerian und Eburnus zu, ihr Onkel bekam ein Schmunzeln und dann verließ sie das Atrium.

  • Valerian erhob sich selbstverständlich, als Callista sich zurückzog. "Ich wünsche Dir eine gute Reise, Callista. Mögen die Götter stets schützend an Deiner Seite sein und Du gesund und sicher an Dein Ziel gelangen." Er schaute ihr noch einen Moment lang nach, bevor er sich wieder setzte.


    "Deine Nichte ist wirklich eine liebreizende und intelligente junge Dame. Ich beneide den Mann, der eines Tages ihre Hand erhält." Nein, er wußte, sein Herz gehörte noch immer Philogena. Ob er je eine andere würde lieben können? Und doch war er nicht blind und konnte sehen, daß Callista für jeden Mann das reine Glück bedeuten mußte. Aber darüber nachzudenken, war ohnehin müßig. Sie war ja schon versprochen und er als Soldat durfte eh nicht heiraten. Doch all das hinderte ihn nicht daran, neidisch zu sein auf denjenigen, der solch ein Glück haben sollte.

  • Balbus sah seiner Nichte lächelnd einen Moment lang nach und wandte sich dann an die beiden Gäste.


    "Ich hoffe, das jener Mann es dann genauso sehen wird wie du." sagte er, auch wenn er sich sicher war, dass dem so sein würde oder das dafür im Zweifelsfall mit Gewalt gesorgt werden konnte. ;)


    Dann wurde er ein wenig ernster. "Jetzt, wo wir unter uns sind, hab ich noch eine andere Frage an euch beide. Eine die ihr mir bitte so ehrlich wie möglich beantwortet." Er blickte die beiden an, ob sie ihn verstanden hatten.

  • Eine Frage, die sie möglichst ehrlich beantworten sollten? Valerian schaute erstaunt drein. Was mochte jetzt kommen? Das einzige, wo er annehmen würde, daß er seinem Patron nicht offen alles erzählen würde, wären dienstliche Belange. Ob es um so etwas ging? Also nickte er. "Natürlich, Patron. Um was geht es denn?" Er schaute auch zu Eburnus herüber, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder Balbus zuwandte.

  • Quintus nickte Callista zu als sich diese verabschiedete und lächelte.


    Als Balbus dann das Wort an Valerian und ihn richtete, wurde er schlagartig ernst. Eine ehrliche Antwort?


    Sicher, Herr, was willst du wissen?

  • Als beide ihr Verständnis ausgedrückt hatten, stellte Balbus seine Frage.


    "Wie ist die Stimmung in der Castra? Läuft alles rund oder gibt es irgendwelche Probleme mit dem neuen Praefecten?" fragte er und war sich natürlich bewusst, dass sie keine dienstlichen Geheimnisse ausplaudern durften.

  • Valerian schaute einen Moment zu Eburnus, dann wieder zu seinem Patron. "Die Stimmung ist soweit gut, größere Probleme gibt es eigentlich nicht, da die Offiziere alles gut im Griff haben. Allerdings... ist der Praefectus Artorius schon lange abwesend. Es scheint niemand gewußt zu haben, daß er so lange fortbleiben würde und es scheint auch niemand zu wissen, wohin er gegangen ist. Es stehen einige wichtige Entscheidungen an, die anscheinend ohne ihn nicht getroffen werden können." Damit plauderte er keine Geheimnisse aus. So mancher Besucher, der den Praefecten immer wieder hatte sprechen wollen, hatte schon mitbekommen, daß er bereits lange Zeit fort war.

  • Quintus nickte. Unruhig war es nicht, und der Dienst ging seinen gewohnten Gang. Sah man von den Reparaturen an ihrer Barracke ab, war in der letzten Zeit wirklich weniger als nichts Aufregendes passiert.


    So ist es, Herr, nichts Ungewöhnliches, sieht man eben von der Abweseheit des Präfekten ab. Wieso fragst du?

  • Das klang in Balbus Ohren doch schon mal gut, und so nickte er leicht, während die beiden erzählten.
    "Ich frage genau deswegen. Die Abwesenheit des Artoriers beunruhigt mich, vor allem auch weil euer anderer Praefect noch immer nicht aus dem Osten zurückgekehrt ist." antwortete er. "Auch der Kaiser ist ein wenig besorgt, da der Artorier keine genauen Angaben gemacht hat, wohin er geht. Aber das behaltet ihr für euch, ich will nicht, dass irgendwelche Gerüchte in der Castra aufkeimen." Er blickte beide an.
    "Wer führt derzeit das Kommando in der Castra, der Princeps oder einer der Tribune?"

  • Wieder wechselte Valerian mit Eburnus einen kurzen Blick. "Der Princeps*. Wir nahmen an, daß der Praefectus in irgendeinem geheimen Sonderauftrag des Kaisers unterwegs ist. Vielleicht ist es auch das beste, wenn diese Meinung in der Castra bestehen bleibt." Er selbst hatte das auch angenommen. Daß der Kaiser auch nicht wußte, wo Avitus war, beunruhigte Valerian mehr, als er sich anmerken ließ.







    Sim-Off:

    *behaupte ich jetzt einfach mal ganz frech, denn gespielt wird ja nix davon

  • Quintus zuckte mit den Schultern und nahm noch eine Hand voll Nüsse.


    Nunja, getuschelt wird natürlich schon unter den Männern. Ich schätze, weil man eben so gar nichts weiß. Ich habe Verschiedenes gehört. Er sei nach Hispania, nach Germania, nach Aegyptus und in den Osten gereist. Natürlich alles zur gleichen Zeit. Gerüchteküche halt.


    Der Duccier warf sich ein paar Nüsse in den Mund...

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