• Nachdem der Aquarius gegangen war, wandte sich Commodus voll und ganz dem Scriba zu und fragte nach dem nächsten Brief, den es zu beantworten galt. Dieser nickte und holte einen Brief hervor, den er ihm dann vorlas.


    Commodus hörte aufmerksam zu und überlegte, woher er den Namen des Absenders kannte. Dann, als der Briefeschreiber das Gespräch auf dem Landgut erwähnte, fiel es ihm ein, und er erinnerte sich an den Classisoffizier, dessen Berichte im Senat für Aufruhr und zur Entsendung des Quaestor Classis geführt hatten.


    Nachdem der Scriba geendet hatte, überlegte Commodus einen Moment lang und diktierte ihm dann eine Antwort. Als diese fertig war, verliess er, nach einigen letzten Anweisungen, das Tablinum und machte sich auf den Weg zur Basilica Ulpia.

  • Mhorbaine näherte sich dem Tablinum, wo sich laut Aussagen der Küchensklaven der alte Senator aufhalten sollte. Er schaute durch den Eingang, bevor er eintrat und durch ein Räuspern auf sich aufmerksam machte.

  • Commodus war, wie es der Zufall wollte anwesend, wenn er auch nicht wirklich im Tablinum war, sondern in der Tür zum Hortus stand und hinaus blickte. Als sich hinter ihm jemand räusperte, wandte er sich um und richtete seine Aufmerksamkeit auf den 'Eindringling'.


    "Ah, Mhorbaine. Da du hier bist, gehe ich davon aus, dass in Germania alles zum Besten geregelt wurde?" fragte er.

  • Mhorbaine verneigte sich leicht, was auch das einzige Zeichen von Unterwürfigkeit war, und antwortete: "Ja, Herr. Wir haben einen neuen Vilicus gefunden und wir sind zuversichtlich, dass er der Aufgabe gewachsen sein wird. Cato wird bald einen Bericht über die bisherige Leistung des neuen Mannes schicken."

  • "Sehr gut." sagte Commodus. "Wirklich erfreulich."


    Er drehte sich wieder um und schaute erneut hinaus in den Garten. Er schwieg einen Moment lang und sagte dann: "Ich habe vor in den nächsten Tagen, wenn der Senat und die Gerichte nicht Tagen, nach Misenum zu fahren, um dort mein kürzlich erworbenes Landgut und dessen Verwalterin aufzusuchen und dort ein oder zwei Tage zu verbringen."


    "Ich möchte, dass du vorreist und das Gut ein wenig inspizierst und die Vilica über meine baldige Ankunft informierst. Schliesslich möchte ich keine bösen Überraschungen erleben, wenn ich dort ankomme."

  • Commodus stand vor der Tür, die hinaus in den Hortus führte und schaute hinaus, während er einem Scriba einen Brief diktierte.


    "... freue ich mich bereits auf die Gelegenheit bei diesem Spektakel anwesend zu sein. Da drunter dann die üblichen Floskeln." diktierte er, als Schraubzieris den Caecilier, den er im Schlepptau hatte, anmeldete.


    "Er möge reinkommen." sagte Commodus und wandte sich dem Eingang zu. Den Scriba entliess er mit einem Wink.

  • Nachdem der Ianitor ihm zu verstehen gegeben hatte dass der Consul ihn erwarte, trat Tiebrius in das Tablinum.


    "Salve, Consul Prudentius! Die Wahlen sind vorbei, und ich statte dir meinen Besuch ab. Lass mich dir zunächst zu der gewonnenen Wahl gratulieren!"

  • Commodus lächelte. "Salve Caecilius, willkommen in meinem Haus. Ich danke dir." sagte er.


    Er ging einen Schritt in den Raum hinein und deutete auf einen der Stühle. "Bitte, nimm doch Platz." sagte er und nahm selbst auf dem etwas grösseren und stark verzierten Stuhl Platz.

  • Während er sich auf den ihm angebotenen Platz setzte, fiel Tiberius' Blick auf das am Boden befindliche, eine fliegende Eule darstellende Mosaik. Ansonsten schien der raum lediglich dezent dekriert, was von einer erhabenen Schlichtheit kündete.
    Schließlich schuate Tiberius den Consul erwartungsvoll an.

  • Commodus erwiderte den Blick. "Auf uns wird eine Menge Arbeit zukommen." begann er. "Das Consulat hält an sich natürlich schon viele Aufgaben bereit, doch gibt es in dieser Amtszeit weitere Dinge, die erledigt werden müssen."


    Ein Sklave erschien am Eingang des Tablinums. Commodus sah ihn und ihm fiel ein, was er vergessen hatte. "Darf ich dir etwas anbieten?" fragte er seinen Scriba.

  • Commodus gab dem Sklaven einen entsprechenden Wink und dieser entfernte sich und machte sich auf den Weg in die Küche.


    "Nun, konkret weiss ich bereits, dass der Bau des Ulpianums oben auf meiner Liste steht. Direkt darunter befindet sich ein Vermerk darauf, dass ich gegen Ende meiner Amtszeit gedenke das Volk mit Spielen zu beglücken. Darüber hinaus werde ich noch sehen müssen, welche besonderen Aufgaben der Imperator für die Zeit seiner Abwesenheit für mich hat." begann er.


    Der Sklave kehrte zurück und und trug ein Tablett mit zwei gläsernen Bechern und zwei Karaffen. In den Karaffen befanden sich Wein und Wasser und der Sklave mischte beides gekonnt und gab beiden Anwesenden einen Becher.


    "Eine Aufgabe, die bereits bald erledigt werden muss hätte ich auch bereits für dich."

  • Tiberius nahm mit einem zufriedenem Gesichtsausdruck den Becher in Empfang, wartete jedoch bis der Consul den seinen an die Lippen geführt hatte.


    "Wohl wahr, da wird einiges an Arbeit auf uns zukommen. Welche Aufgabe wäre diese sobald als möglich zu erledigende?"

  • Commodus hob seinen Becher leicht an. "Trinken wir auf eine erfolgreiche Amtszeit und weiterhin gute Zusammenarbeit." sagte er und trank einen Schluck.


    Dann, als er seinen Becher wieder sinken liess, sagte er: "Nun, als erstes wäre es notwendig, dass du in die Regia des Cultus Deorum gehst. Lass dir von den Priestern dort eine Liste geben von allen Festen und Zeremonien, an denen ein Consul traditionell teilnehmen muss."

  • Als der Consul den Becher hob, tat Tiberius es ihm nach.


    "Auf deien erfolgreiche Amtszeit und eine gute Zusammenarbeit." sprach er, dann nahm er einen guten Schluck des Weines.


    "Zur Regia des Cultus also, gut. Gibt es darüberhinaus noch etwas zu erledigen?"

  • Commodus sass auf seinem Stuhl, der von den Sklaven hinter vorgehaltener Hand mittlerweile schon als Thron bezeichnet wurde, und wurde durch das hinter ihm befindliche Fenster mit Sonnenlicht überflutet. Zu seinen Füssen hockte auf dem Boden ein Scriba, der ihm einen Brief vorlas, der am Morgen in das Haus gebracht worden war.
    Mit jedem Wort, das der Scriba vorlas, wurde Commodus Laune schlechter und er hatte mittlerweile das Bedürfnis dem Verfasser des Briefes etwas Schlimmes anzutun.

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