• Valeria nickte. Genau das hatte sie natürlich gemeint. "Genau das meinte ich. Personelle Engpässe? Ah, dann verstehe ich. Werden sich denn diese Engpässe in Bälde geben?" hakte sie nach, behielt jedoch das Ulpianum im Hinterkopf. :D

  • "Entsprechende personelle Umstrukturierungen sind bereits angelaufen." sagte er.


    Dann kam er doch zum Ulpianum. "Bezüglich des Ulpianums, werde ich deinen Betrieb mit auf die Liste der möglichen Kandidaten setzen. Du wirst dann in den nächsten Tagen angeschrieben werden und um ein entsprechendes Angebot gebeten werden."

  • Hm. Bedeutete das nun, dass keine weitere Wolle vonnöten war, oder...? Valeria wirkte nachdenklich. "Dann darf ich also davon ausgehen, dass die Vereinbarung betehen bleibt?" fragte sie nach.
    "Was das Ulpianum betrifft, werde ich mit Freuden ein Angebot unterbreiten."

  • "Nein, das wäre vorerst alles, Consul", sagte Valeria, die in der Tat keine weiteren Anliegen hatte. Alles weitere würde wohl brieflich ablaufen. "Der Brief erreicht mich am besten in der Casa Decima, hier in Rom."

  • Valeria neigte den Kopf zum Abschied. "Und ich danke dir, das du dir Zeit für mich genommen hast", sprach sie und wandte sich dann zum Gehen. Ihren 'geistesgestörten' Sklaven nahm sie mit.

  • Nachdem die Decima und ihr scheinbar geisteskranker Sklave den Garten wieder verlassen hatten, wartete Mhorbaine noch einige Augenblicke ab, ob der alte Senator noch Anweisungen für ihn hatte. Da dies offenbar nicht der Fall war zog er sich in das Haus zurück.

  • Nachdem ich mich einige Tage eingelebt und mir den Plan des Haues gut eingeprägt hatte, kam ich vom adedis aus in den Garten des Hauses. Dort waren bereits seit einigen Stunden mehrere Sklaven damit beschäftigt, die Blumenbeete zu wässern und zu pflegen. Wieder andere kümmerten sich um die Pflege des Rasens und um das Harken des Kieses. Bei soviel Geschäftigkeit verging mir meine leichte Langeweile und Luftlosigkeit, die bei dieser Hitze einfach dazu gehörten. Mit zugekniffenen Augen setzte ich mich auf eine Steinbank in den Schatten eines Baumes und beobachtete die Sklaven bei der Arbeit. Zwei Sklavenkinder planschten vergnügt mit dem Wasser herum und jagten einander nach. Auch die anderen Sklaven schienen nicht unglücklich mit ihrer Arbeit. Zwar schwitzten sie genau wie ich, aber es war genügend Wasser und Schatten bereit, damit sie keinen Hitzschlag erlitten. Und dieses Dasein war allemal besser als eine ungewisse Freiheit ohne sicheren Broterwerb. Nun war ich selbst viele Jahre ohne feste Bleibe gewesen, hatte aber zumindest regelmäßig Brot im Magen gehabt und wusste, wie man mit den Menschen richtig umsprang, sodass sie eine Gabe hinterließen. Diese Menschen hier, die nichts anderes als das Sklavendasein kannten, würden hoffnungslos stranden. Sie hatten hier feste Arbeit, eine feste Bleibe, regelmäßige Nahrung und scheinbar durften sie sogar feste eheähnliche Verbindungen eingehen. Das bewiesen mir die tollenden Kinder, die für die härtere Arbeit noch nicht groß genug waren. Vielleicht konnte ich ihnen ein wenig beibringen, um meinen Drang nach Wissensvermittlung etwas zu stillen. Doch einstweilen genoss ich die Gelassenheit dieses Ortes. Als die Hitze doch zu stark wurde, bat ich einen der Männer um eine Kelle Wasser, die ich auch dankend erhielt. Sofort ließ ich mir das kühlende Nass über Kopf und Nacken laufen. Minuten später wiederholte ich die Prozedur. Ich fragte auch nach einem dieser lustigen Strohhüte, die ich bei der Legion gesehen hatte. Und wirklich, mir wurde ein Strohhut gebracht. Er passte und schützte noch zusätzlich vor der erbarmungslosen Sonne. Wirklich, hier konnte ich ewig leben.

  • Mhorbaine trat, begleitet von einem der anderen Leibwächter des Hauses, aus dem Tablinum heraus in den Hortus. Die beiden waren in ein Gespräch vertieft, in dessen Verlauf Mhorbaine's Begleiter mehrfach auf einzelne Abschnitte der Mauer deutete, die den Garten vom Nachbargrundstück trennte. Mhorbaine schüttelte immer wieder den Kopf und das Gespräch wurde ein wenig hitzig. Der Begleiter schrie seine Ablehnung über Mhorbaine's Meinung so plötzlich heraus, dass die im Garten arbeitenden Sklaven und selbst die spielenden Kinder sich umschauten.
    Nach einem sehr strafenden Blick von seiten Mhorbaine's und einer damit verbundenden Ohrfeige, zog sich der Begleiter mit gesenktem Haupt zurück und musste die Meinung des Galliers akzeptieren. Dieser trieb mit einigen recht harten Worten die übrigen Sklaven wieder zur Arbeit an.

  • Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, wie weitere Menschen in den Garten kamen. Erschrocken blickte ich auf und sah zwei Männer, die sich langsam näherten. Sie schienen in eine hitzige Diskussion vertieft zu sein. Interessiert verfolgte ich den Wortwechsel, den ich leider zwecks mangelnder Sprachkenntnisse nicht verstand. Es schien mir eine Sprache zu sein, die ich während meiner Reisen noch nicht gehört zu haben meinte. Plötzlich beendete einer der beiden das Gespräch recht ruppig, woraufhin der andere verschwand. Ich war neugierig, was die beiden so impulsiv beredet hatten, hielt mich aber zurück. Lächelnd grüßte ich den Mann, der mir sehr fremd vor kam.


    "Chaire."

  • Mhorbaine blickte den Mann, der ihn so plötzlich ansprach interessiert an. Die Sprache, die er sprach hatte er schon gehört, konnte sie jedoch nicht sofort einordnen.


    "Salve, Herr." erwiderte er freundlich.

  • Er erwiderte meinen Gruß auf Latein. Und in sehr gutem sogar. Nur an dem leichten Akzent war herauszuhören, dass dies nicht seine Muttersprache war.


    "Ich habe eben mit Interesse die Diskussion verfolgt, entschuldige meine Neugier. Aber ihr habt da eine interessante Sprache gesprochen, die ich nicht zu kennen meine. Woher stammst Du?"

  • "Herr, ich stamme aus einem kleinen Dorf in dem Gebiet, dass die Römer als Germania Inferior bezeichnen." sagte er. "Aber eigentlich stammt mein Stamm aus Gallien."

  • "Gallien also. Sehr interessant. Meines Wissens liegt dieses Gebiet doch nordwestlich von Italia. Aber ich möchte nicht unhöflich sein. Ich bin Theodorus von Corinth, aus meinem Akzent merkst du sicher den Griechen heraus. Ich bin hier eingekehrt, um dem Hausherrn Commodus ein wenig Gesellschaft zu leisten."

  • "Ja, genau liegt es." bestätigte er. Er verneigte sich leicht und sagte: "Es ist mir eine Ehre dich kennenzulernen, Herr. Ich bin Mhorbaine, der erste der Leibwache meines Herren."

  • "Und mir wiederum ist es eine Ehre, Dich kennenzulernen, Mhorbaine. Du bist also der erste Leibwächter. Interessant. Was verschlägt einen Gallier aus dem saftigen Grün seiner Länder in diese Einöde? Und dazu noch als Leibwächter eines hohen Würdenträgers."


    Interessiert ließ ich mich wieder auf der Steinbank im Schatten des Baumes nieder und sah blinzelnd zum Gallier hinauf.

  • Mhorbaine war sich nicht sicher, ob es den Griechen wirklich etwas anging, wie er in die Dienste seines Herren gelangte, daher würde er auf die ausführliche Erklärung verzichten.


    "Ich bin ein Sklave und gehe dahin wo mein Herr hingeht."

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