• Balbus überlegte einen kurzen Moment, dann nickte er leicht.
    "Ich denke, wenn du als Scriba personalis für mich arbeitest wird es in der Tat sinnvoller sein. Ein Amt auszufüllen kann sehr zeitaufwendig sein und da du deinen Aufenthalt in Rom ja vor allem auch nutzen willst um Kontakte zu knüpfen, wirst du mehr Zeit brauchen, als dir ein niederes Amt lassen würde."
    Er selbst hatte nie in einem solchen Amt gearbeitet, aber er wusste von seinem Vater, wieviel Arbeit man vor allem am unteren Ende der Verwaltungsstrukturen hatte. Und wenn man es genau nahm, war es ja in der Legion nicht anders.


    "Nun, dann freue ich mich dich als Scriba personalis in meine Dienste nehmen zu können."

  • "Das freut mich sehr.", meinte Vala ehrlich, auch wenn er das ganze nüchtern sah: es würde ihm die benannten Möglichkeiten geben, und dass er dafür arbeiten musste, war ihm nur allzu recht. Ohne Fleiss kein Preis.


    "Dann beginnt unser Tagesgeschäft mit der Salutatio, oder würde diese Aufgabe der Schreiber erledigen, den ich vorhin mit dir gesehen habe?", er nickte in die Richtung, in die Alexandros ins Haus verschwunden war. "Und was wäre mein Arbeitsmaterial? Ich denke, ich würde auf Tabulae schreiben, oder? Das geht sicherlich schneller... wo finde ich das? Oder muss ich es mir selbst organisieren?"

  • "Es wäre gut, wenn du bei der Salutatio anwesend bist. Der Scriba von vorhin wird erstmal auch noch dabei sein und dich ein wenig einarbeiten." sagte er.
    "Tabulae sind in der Tat sinnvoll. Wende dich an Alexandros, meinen Hausverwalter, er wird dir alles geben was du brauchst."

  • "Nun gut, dann werde ich das machen. Ich werde mich dann auch gleich von dir verabschieden, ich habe wie gesagt noch die Renovierung der Casa in Auftrag zu geben. Wir sehen uns dann morgen in der Frühe! Vale, Prudentius.", verabschiedete sich Vala, ging ins Haus um sich instruieren zu lassen, und verließ dann die Casa um sich seinen anderen Aufgaben zuzuwenden.

  • "Vale, Duccius." erwiderte Balbus und schmunzelte leicht, als der junge Mann im Haus verschwand.


    Er selbst blieb noch ein paar Minuten draussen sitzen, bis ein Schreiber hinauskam um ihn daran zu erinnern, dass er gleich einen Termin auf dem Palatin hatte. Balbus seufzte und nickte, während er aufstand und sich dann auch ins Haus begab um sich dann auf den Weg zu machen.

  • Es war ein typisch römischer Wintertag. Dennoch zog es die Aelierin nach draußen. Auf einer Bank hatte sie es sich in einer wind- und wettergeschützten Ecke bequem gemacht. Eine Decke wärmte sie noch zusätzlich. Seit einiger Zeit fühlte sie sich nicht sehr gut. Es war immer schlimmer geworden und vor drei Tagen hatte sie einen Medicus holen lassen. Natürlich zu einer Zeit in der ihr Mann nicht zu Hause war. Er sollte sich keine Sorgen machen. Der Medicus nahm ihr einen Teil ihrer Angst, gab ihr jedoch eine Diagnose, die nicht leicht hinzunehmen war. Sie würde Balbus davon berichten müssen. An diesem Tage sollte es nun soweit sein. Eine Sklavin war auf die Suche geschickt worden. Vespa wusste, dass ihr Mann im Hause war und war sich sicher, dass die Sklavin ihn bald finden würde und hier in den Hortus bringen konnte. Es würde wohl nur ein wenig dauern und bis dahin hatte sie Zeit nach zudenken.

  • Es dauerte tatsächlich ein wenig, bis die Sklavin mit Balbus im Schlepptau ankam. Sie hatte ihn gefunden und dann dazu genötigt ihr zu folgen, etwas was ihn nicht sonderlich glücklich stimmte, denn eigentlich hatte er noch andere Dinge zu tun. Doch natürlich beugte er sich der Nötigung, als sie ihm sagte, dass seine Frau ihn sprechen wollte, denn dies war ein mehr als gutes Argument.
    So folgte er der Sklavin in den Hortus hinaus und zu der Bank, auf der seine Frau ihn erwartete.
    "Liebes, ist es dir nicht ein Bisschen zu frisch hier draussen?" fragte er lächelnd, als er zu ihr trat und sich vorbeugte um ihr einen Begrüssungskuss aufzudrücken.

  • In ihren Gedanken beschäftigte sie sich gerade mit einem neuerlichen, aber wesentlich kleineren Umbau der Casa als diese zuletzt erlebt hatte. Es würde auch nicht riesige Unmengen an Geldern verschlingen. Aus diesen Gedanken geholt, sah sie kurz auf und konnte dann die Stimme, die sie ansprach ihrem Mann zuordnen. Nach dem Begrüßungskuss lächelte sie ihn fröhlich an.


    "Nein, es ist mir nicht zu kalt. Ich bin warm angezogen und habe die Decke hier. Mache dir also keine Gedanken. Ich hoffe, dass ich dich nicht von wichtigen Geschäften abhalte?"


    Dabei wollte sie ja nicht stören.

  • Hätte Balbus etwas von den Gedanken seiner Frau gewusst, so wäre er sicherlich auf der Verse umgekehrt und weggelaufen, denn von Umbauten hatte er vorerst genug. Doch da die Götter ihn nicht mit der Gabe der Telepathie ausgestattet hatten, konnte er ohne jeglichen Argwohn neben seiner Frau Platz nehmen.
    "Es war nichts wichtiges." sagte er. "Und selbst wenn, weisst du doch genau, dass ich für dich eigentlich immer Zeit habe." Er lächelte sie an und war sich sicher, dass sie dies wusste.
    "Und eine Pause tut mir auf gut."
    Er rutschte etwas näher an sie ran und legte seinen Arm um sie.

  • Sie lächelte erneut und nickte leicht. Ja, sie wusste, dass er für sie immer Zeit hatte. Dennoch wollte sie sich seiner vollen Aufmerksamkeit gewiss sein und seine Gedanken nicht irgendwo anders kreisend wissen. Es war ja nicht irgendeine Nachricht, die sie hier mitzuteilen hatte. Da sollte er ihr schon zuhören.


    "Ich muss dir mitteilen, dass wir demnächst einige Umbaumaßnahmen vornehmen müssen. Es wird eine Vergrößerung in der Anzahl der Personen geben, die in diesem Hause wohnen werden. Aber keine Sorge, die Anpassungen werden von wirklich kleinem Umfang sein. Nichts wirklich Schlimmes."


    Mehr sagte sie dazu nicht. Ihr Mann sollte erst einmal einige Zeit zum nachdenken haben.

  • Balbus hörte primär ein Wort: Umbaumaßnahmen. Sofort meldete sich sein Fluchtinstinkt und er musste den Reflex unterdrücken aufzuspringen. Doch als auch der Rest der Nachrichten zu ihm durch drang, entspannte er sich ein Wenig und schaute stattdessen ein Wenig verwirrt.
    "Vergrößerung der Anzahl der Personen?" fragte er. "Habe ich die Ankündigung der Heimkehr von jemandem verpasst?"
    Er überlegte, ob unter den Briefen der letzten Tage etwas entsprechendes dabei war, war sich jedoch sicher, dass dem nicht so war.

  • "Nein, nein. Die Nachricht kam nicht per Schriftrolle oder Wachstafel. Du hast auch keine sonstige Ankündigung verpasst. Ich bin schwanger,"


    lüftete sie nun das Geheimnis und wollte den armen Mann nicht mehr weiter auf die Folter spannen und im Dunklen tappen lassen.


    "Vor einigen Tagen war ein Medicus hier und fand dies heraus."


    Das Strahlen in Vespas Gesicht wurde immer größer und man konnte auch sehen, dass sie recht stolz war. Es hatte ja wirklich lange gedauert bis sie beide dies geschafft hatten.

  • Er atmete ein wenig auf, als sie bestätigte,dass er keine Nachricht verpasst hatte, blickte doch dann direkt wieder etwas verwirrter. "Schwanger? Aber wie?"
    Die Frage war natürlich völlig idiotisch, aber welcher Mann reagierte nicht so, wenn er eine solche Nachricht bekam.
    Er fasste sich dann jedoch recht zügig und begann ebenfalls zu strahlen.
    "Schwanger! Wie wunderbar!" Er fiel fast über sie her und drückte sie fest an sich, überglücklich und voller Überschwang.

  • Für einen Moment fragte sie sich ob ihr Mann seinen Verstand verloren hatte. Wie sollte das wohl passiert sein? Sie sah ihn entsprechend fragend an. Dann jedoch schien das Gehirn wieder mit dem Denken zu beginnen und sie wurde halb erdrückt von der überschwänglichen Freude ihres Mannes.


    "Aber lass mich noch leben. Sonst wird das nämlich nichts."


    Die Luft wurde langsam doch etwas wenig.


    "Ja, es ist wirklich wunderbar. Nach so langer Zeit."


    Jetzt musste nur noch alles weiter gut gehen. Das war ja nicht so selbstverständlich.

  • "Oh?" machte er fragend. "Oh, du hast natürlich Recht." sagte er und liess sie los um sie nicht zu erdrücken.


    "Ja wundervoll. Das muss gefeiert werden. Und wir müssen Iuno ein Dankesopfer darbringen." zählte er auf, was seiner Meinung nach, dringendst getan werden musste.

  • "Wie willst du das denn feiern?"


    Nun sah sie doch etwas fragend aus. Hoffentlich würde das keine große Feier werden, zu der fast Roma eingeladen würde und dann noch das opfer an Iuno. Die letzten Opfer hatte sie nicht in aller bester Erinnerung behalten. Sicher würde es aber dieses Mal richtig gut klappen.


    "Aber du hast recht. Wir sollten es feiern und recht bald das Opfer darbringen und darum bitten, dass alles gut gehen möge."


    Danach würde dann der Umbau des Umbaus kommen. Es musste ja alles kindersicher gemacht werden.

  • Im Gegensatz zu Vespa beschlichen Balbus gar nicht erst die Gedanken an eine riesige Feier mit lauter Fremden. Stattdessen hatte er an einen kleineren Rahmen gedacht, was er dann auch als Antwort gab.


    "Nichts großes oder wahnsinnig besonderes. Nur eine kleine Feier im Kreis der Familie. Gutes Essen, etwas Unterhaltung, sowas halt." Da der Kreis der Familie nicht sonderlich groß war, hätte man das ganze vermutlich sogar in der kleinen Kammer im Keller stattfinden lassen können.
    "Ich dachte an uns, deinen Onkel und diesen Verwandten von dir, der vor kurzem wieder auf den Palatin gezogen war, wie heisst er doch gleich? Archias oder so."
    Der Vorteil an seinem Beruf war ja, dass er ziemlich genau wusste, welche Mitglieder der Familie seiner Frau sich in Rom aufhielten, so dass er stets im Blick hatte, wen man zu Familienfeiern einladen musste.


    "Und wegen dem Opfer, werde ich gleich jemanden losschicken um alles notwendige zu besorgen."


    Die Gedanken an den drohenden Umbau waren bereits verflogen und überwältigt von der Freude bald endlich Vater zu werden.

  • Sie hatte noch immer Vorbehalte wegen der Feierlichkeiten. Es war ganz egal ob groß oder klein.


    "Wir können gern die Familie einladen, aber wir sollten es nicht wegen der Schwangerschaft machen. Es gibt den Aberglauben, dass man damit böse Geister auf sich aufmerksam macht und nach der langen Zeit, die wir warten mussten, möchte ich keine unnötigen Risiken eingehen. Es kann noch so viel passieren bis es soweit ist."


    Sie hoffte, dass ihr Mann sie verstand. Aberglaube hin oder her. Das Risiko war ihr einfach zu groß.


    "Aber das Opfer ist gut. Wenn wir dies bald begehen können, wäre es wunderbar."


    Gab es sonst noch etwas, das es zu bedenken gab? Sie dachte nach.

  • "Hmm.. Du hast natürlich Recht. Das hatte ich gar nicht bedacht." sagte Balbus zustimmend und auch ein wenig erschrocken, als Vespa ihre Vorbehalte äusserte.
    Aber um das Opfer kamen sie nicht herum. Zumindest er nicht, hatte er vor längerer Zeit Iuno doch ein solches versprochen, sobald Vespa schwanger war. Er notierte in Gedanken, dass er eine kleine Schäfchenherde besorgen musste.
    "Ich würde sagen, wir schicken gleich jemanden los um alles für das Opfer zu besorgen, dann können wir es am besten direkt morgen Vormittag darbringen."

  • "Lass uns doch dennoch die Familie zu einem Essen zusammen kommen. Auch wenn wir ihnen den Grund nicht verraten, wäre es doch nett alle wieder einmal beisammen zu haben."


    Sie vermisste die Gesellschaft ihres Onkels sehr. Gerne wäre sich auch öfter auf dem Palatin gewesen, aber sie konnte ihm doch nicht ständig seine kostbare Zeit stehlen und so reduzierte sie ihre Besuche nur aufs Nötigste.


    "Morgen Vormittag hört sich gut an. Ich hoffe, das Iuno uns ihre Gunst erweisen wird und ihre Hände schützend über uns legen wird.


    Vespa machte sich wirklich große Gedanken und hoffte inständig nach der langen Zeit endlich den Nachwuchs auf die Welt zu bringen, auf den so lange gehofft wurde.

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