[OG] Officium II -

  • Commodus nickte. Natürlich kannte er den tiberischen Quälgeist, der ihm so konsequent und kontinuierlich die Nerven raubte.


    "Es geht um eine Reform der Lex de administratione Provinciae Italiae. Oder besser gesagt um einen Ersatz für diese, da sich in letzter Zeit gezeigt hat, dass das bisherige Gesetz durchaus einige Probleme mit sich bringt."

  • Der Magister hörte interessiert zu.


    Ach ja, tut es das? Welche Probleme gibt es denn in bezug auf dieses Gesetz? Und wie soll diese Reform wenn sie denn durchgeht ausschauen?


    Hoffentlich nervte der Alte den Consul nicht mit seinen Fragen. Aber mei, so war Politik halt...

  • Commodus fand die Neugier des Tiberiers recht amüsant.


    "Nun, Probleme gibt es wohl zum Grossteil in der Curia Italica und mit ihrer Arbeitsfähigkeit, die durch das aktuelle Gesetz nicht ganz gegeben zu sein scheint." sagte er. "Die Reform umfasst daher vor allem Änderungen an der Struktur der Provinz- und Regioverwaltung."

  • Das würde dann bedeuten das die Curie aufgelöst wird? Und in wie fern soll denn die Provinz- und Regioverwaltung umstrukturiert werden? Gibt es da schon irgendwelche sagen wir Entwürfe dafür?


    Der Alte fand das schon ein wenig merkwürdig. Jetzt hatte die Curie so lange bestanden und nun auf einmal sowas.

  • Ach einen Entwurf gibt es schon. Darf man auch erfahren wie dieser denn ausschaut oder ist es eher sagen wir mal geheim?


    Ja der Alte war für alles offen und an allem interessiert. Er war halt Patrizier durch und durch. 8)

  • Commodus musste schmunzeln. "Nun ja, er sieht halt aus wie ein Gesetzentwurf. Mit vielen Buchstaben auf einem grossen Bogen Papyrus." sagte er und konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen.


    "Wenn ich einen Entwurf hier hätte, würde ich ihn dir zeigen, doch leider habe ich derzeit keinen zur Hand."

  • Er fand das Verhalten des Consuls schon ein wenig merkwürdig. Es gab schon einen Entwurf aber erläutern konnte er diesen nicht?


    Der Patrizier zog eine Augenbraue nach oben und verzog die Mundwinkel bei der Antwort des Consuls. Er wollte zu einer entsprechenden Antwort ansetzen doch schluckte er diese hinunter stand aber augenblicklich auf.


    Nun gut Consul. Dann werd ich mich wieder verabschieden.


    Meinte der Magister in kühlem Tonfall.


    Vale!


    Ging zur Türe und verließ die Casa.

  • Drusilla klopfte kurz an der Tür und wartet dann darauf, dass ihr Onkel sie hereinrief. Sie war schrecklich aufgeregt und drückte die Hand von Tacitus, der neben ihr stand.


    "Hoffentlich ist er überhaupt da." meinte die Prudentierin und blickte aufmunternd zu Tacitus.

  • Commodus war in der Tat da und gerade damit beschäftigt einen grossen Bogen Papyrus vollzuschreiben. Zumindest war das sein Plan gewesen, als er sich vor nicht allzulanger Zeit hierher zurückgezogen hatte. Als es klopfte schaute er zur Tür und spielte erst einen Moment lang mit dem Gedanken einfach so zu tun, als sei er nicht da, doch da man ja nie wusste, ob es nicht etwas wichtiges war, rang er sich dazu durch doch mit einem freundlichen "Herein!" zu antworten.

  • Nach seinen Worten konnte Commodus den Kopf von seiner Nichte erkennen, der vorsichtig zur Tür hereinlinste. "Stören wir?" fragte Drusilla dann mit einem liebreizenden Lächeln und wartete auf die Antwort ihres Onkels.


    "Ich dachte, ich könnte dir Tacitus vorstellen. Du weißt schon..."

  • Tacitus war ziemlich nervös und aufgeregt, sein Herz pochte. Er drückte ziemlich fest Drusilla's Hand und stellte sich erstmal neben sie, an das Sitzen konnte er erstmal gar nicht denken. Der Miles hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen und sah den Consul an, allmählich ließ er auch Drusilla los bevor er auch das Wort ergriff.


    "Salve Consul...mein Name ist Lucius Terentius Tacitus, ich bin Miles der Cohortes Urbanae aber ich denke auch, dass Dir dies schon erzählt wurde."


    Kurz schielte der Terentier zu Drusilla aber richtete seine volle Aufmerksamkeit wieder auf Commodus.

  • Commodus beäugte den Mann aus Drusilla's Träumen interessiert, als er sich vorstellte nickte er.


    "Ja, das wurde mir in der Tat schon erzählt." sagte er bestätigend. Seine Stimme war weder sonderlich freundlich, noch war sie irgendwie feindselig, sie war einfach neutral.


    "Da du es selbst ansprichst, dass du Miles der Cohortes Urbanae bist, will ich direkt etwas ansprechen, dass mich schon interessiert, seitdem Drusilla mir von dir erzählt hat." Er schob den Papyrusbogen, auf dem er kurz zuvor noch geschrieben hatte, ein Wenig auf die Seite. "Meines Wissens nach, ist eine Bestimmung des Codex Militaris die, dass ein Miles des Exercitus Romanus unverheiratet sein muss." Er schaute ihn mit leicht fragendem Blick an und wartete auf seine Reaktion.

  • Als Commodus dies erwähnte, musste Tacitus doch kurz seufzen und sein Lächeln verschwand von seinen Lippen. Natürlich hatte er diesen Punkt schon oft bedacht und er hatte auch verschiedene Lösungsansätze, aber trotzdem war dieses Thema für den Miles kein freudiges.


    "Dessen bin ich mir auch bewusst und es wird auch nicht möglich sein, dass ich Drusilla heiraten darf, jedenfalls nicht solange ich den Cohortes Urbanae diene. Aber...ich denke dass wir sowieso noch Zeit haben, Drusilla und ich müssen schließlich nicht morgen heiraten und ich werde sicherlich nicht ewig ein einfacher Miles bleiben. Ich werde mich bemühen...jedoch steht es leider nicht in meiner Macht, mehr zu tun als dies."


    Der Terentier kaute leicht auf seiner Unterlippe und sah den Prudentier an. Er hatte immernoch die Sorge, dass er wirklich ewig Miles bleiben würde...er dachte da, an den alten Miles in der Kleiderkammer den er nach seiner Rekrutierung gesehen hatte. 8)

  • Commodus hörte sich die Ausführungen des Terentiers an und nickte andächtig. "Ein durchaus interessantes Argument, doch lass dir gesagt sein, dass ihr beide nicht jünger werdet und Drusilla ist mittlerweile in einem Alter, in dem andere junge Frauen bereits verheiratet sind." sagte er. Ein Blick ging zu seiner Nichte.
    "Und was das ewige Dasein als Miles angeht, so liegt dies sicherlich hauptsächlich in deiner Macht, denn nur du kannst durch gute Leistungen dafür sorgen, dass du für Beförderungen in Betracht gezogen wirst."

  • "Natürlich werde ich alles tun um mehr zu erreichen...das ist selbstverständlich. Es geht mir aber eigentlich auch lediglich darum, dass kein Nachteil für Drusilla entsteht. Ich liebe sie, ich möchte nicht dass sie darunter leiden muss, dass ich mich für diese Karriere entschieden habe obwohl dies in meiner Familie auch so üblich ist...wenn diese Situation nicht wäre, wäre mir mein Weiterkommen eigentlich egal, zudem...wenn es doch 'zu lange dauert'...man könnte das ganze schließlich immernoch überdenken.."


    Tacitus sah zu Drusilla, er wusste wie ihre Meinung darzu war, wenn er soetwas sagte. Dann kam ihm ein weiterer Gedanke aber den behielt er lieber für sich, der Consul würde ihn nur für verrückt halten und sein Blick ruhte weiter auf Drusilla.

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