[OG] Officium II -

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    Alexandros hatte sich, natürlich mit der Erlaubnis des Hausherren, in das Officium zurückgezogen, um dort in Ruhe an den Dingen zu arbeiten, die die Führung eines Haushaltes so mit sich brachten.
    Als es an der Tür klopfte schaute er auf und als dann jemand eintrat und sofort zu sprechen anfing, unterbrach er ihn schnellstmöglich. Verzeihung, Herr, aber der Senator ist zur Zeit nicht hier. sagte er und erhob sich aus Höflichkeit.

  • Noch ganz verdattert sah ich vor mir nicht wie erwartet den Consul, sondern einen anderen Mann.


    "Oh, verzeih mir! Meine Augen sind auch nicht mehr die Besten. Weißt Du, wo der Hausherr sich zur Zeit aufhält oder wann er wieder zugegen ist?"

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    Soweit ich weiss, ist er geschäftlich ausser Haus. Unter anderem wollte er zum Senat und auf den Palatin, allerdings weiss ich nicht genau, wann er wieder da sein wird, Herr. antwortete der fleissige Maiordomus wahrheitsgemäss. Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen?

  • "Das ist schade. Aber da lässt sich nichts machen..."


    Ich überlegte lächelnd und sah dem maiordomus in die Augen.


    "Nun, da ich stetig versuche, jeden hier so gut wie möglich kennenzulernen... was sind denn deine täglichen Aufgaben in der Casa?"

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    Eigentlich hatte Alexandros zwar zu tun, doch wollte er natürlich dem Hausgast gegenüber nicht unhöflich erscheinen und so antwortete er. Hmm... Ich habe viele Aufgaben hier im Haus. Es fängt damit an, dass ich mich um die Arbeitseinteilung der Sklaven kümmere, bis hin dazu, dass ich die Haushaltskasse verwalte und entscheide, was für die Culina gekauft wird und was nicht.

  • Es dauerte nicht lange, bis Balbus, dem Anlass entsprechend in eine Toga gekleidet, das Officium betrat. Er sah müde aus und sein sonst immer sauber rasiertes Gesicht zeigte mehr als nur Stoppeln.


    "Salve. Du musst Caecilius Metellus sein." sagte er.

  • "Der bin ich. Salve, Prudentius Balbus." grüßte Tiberius.


    "Laß mich dir zunächst mein tiefstes Beileid aussprechen, ich kam von einer Reise zurück und musste mit Schrecken hören was dem ehrenwerten Consul zugestoßen ist. Ich bin bestürzt über das Geschehen und kann mir nich thelfen, aber ich fühle mich schuldig dass ich an dem schicksalhaften Tag als sein Scriba personalis nicht bei ihm war."


    Tiberius hielt inne und schaute betrübt zu Boden.

  • "Ich danke dir für deine Worte." erwiderte er und deutete auf den Sitzplatz vor dem Tisch, während er selbst hinter diesem Platz nahm.
    "Aber sei dir versichert, auch wenn du da gewesen wärst, hätte dies nichts geändert. Immerhin wurde er von zwölf Liktoren begleitet."

  • "Nun ja, das stimmt wohl, aber ich wäre wohl in seiner unmittlebaren Nähe gewesen, man weiß nicht was hätte geschehen können..."


    Tiberius schüttelte noch einmal betrübt den Kopf, dann schaute er den Sohn des Consuls direkt an.


    "Aber wahrscheinlich hast du recht. Er war mir ein sehr guter Arbeitgeber, mir ist es unbegreiflich weshalb jemand diese Tat vollbringen konnte."

  • "Eben das ist es was mich so fassungslos macht... aber nun ja, es ist wohl nicht meine Aufgabe nach Motiven zu suchen."


    Er machte eine kurze Pause, wie um dem Verstorbenen zu gedenken, dann fuhr er fort:


    "Gibt es noch irgendetwas zu regeln bei dem ich als Scriba nützlich sein könnte?"

  • Balbus überlegte einige Augenblicke lang und sagte dann: "Im Moment fällt mir nichts ein. Die Unterlagen meines Vaters sind soweit wie nötig gesichtet und alles ist soweit geregelt."


    Er schaute den Scriba an. "Gibt es von deiner Seite noch dringende Dinge die du mir mitteilen oder übergeben müsstest?"

  • "Gut." sagte Balbus und nickte.


    "Dann gäbe es nur noch eine Kleinigkeit zu tun." Er schaute den Caecilier an.
    "Und zwar bleibt die Frage zu klären, ob du weiterhin für meine Familie arbeiten möchtest. Sicherlich dürfte die Arbeit nicht mehr so interessant werden, da es derzeit keine politisch aktiven Mitglieder dieser Familie gibt."

  • Tiberius nickte nachdenklich auf die Worte des Prudentiers hin.


    "Wenn das so ist denke ich dass es das sinnvollste sein wird das Beschäftigungsverhältnis zu lösen. Ich habe die Arbeit für deinen Vater sehr genossen und konnte eine Menge politischer sowie administrativer Erfahrung sammeln, und genau dies war auch der Antrieb für meine Tätigkeit."

  • Balbus nickte ebenfalls. Er fand es zwar traurig einen treuen Mitarbeiter seines Vaters zu verlieren, doch konnte er in dieser Angelegenheit nichts machen.


    "Also gut. Dann danke ich dir, im Namen meines Vaters für deine Arbeit. Gibt es noch offenstehende Zahlungen?"

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