[Bibliothek] - Lesesaal

  • Cupidus konnte tief in ihre wunderschönen Augen blicken.
    "Doch, ich merke es sehr wohl und mir geht es genauso. Du bist viel schöner, wenn du lächelst, also lass uns nicht mehr trauern.
    Was ist eigentlich deine Aufgabe hier? Ich kann zwar lesen und schreiben, aber derartige Mengen an Bücher und Schriften habe ich noch nie gesehen."


    Vielleicht konnte er sie ein wenig von ihren Sorgen ablenken. Ihre schöne Gestalt hielt ihn fest wie gebannt, ein Zustand, den er so nicht kannte.

  • Ein Zittern ging durch meinen Körper als unsere Blicke sich trafen ...
    Seine Augen, so sanft-grün und klar, wie ein Waldsee in der sommerlichen Dämmerung,
    hielten mich gefangen in ihrer Tiefe ... Es war pure Magie ...
    Dann vernahm ich seine Stimme, senkte meinen Blick und lächelte etwas verlegen:


    " ... Danke, Cupidus, ich werde jetzt immer lächeln und nicht mehr trauern ... "


    und ich war ihm dankbar, dass er das Thema gewechselt hatte -


    " Nun, ich verwalte die Bücher, kümmere mich um die Schriften, ... und wenn die Besucher
    kommen, dann berate ich sie und helfe ihnen die Werke zu finden, die sie lesen möchten, ...
    ach ja, Cupidus, ... wolltest Du nicht auch ein Buch ... ?"

  • Da fiel es ihm tatsächlich wieder ein.
    "Ja, ich suche eigentlich nach Werken über militärische Führung. Wenn es geht über Reiterei. Wollte mich mal ein wenig weiterbilden.
    Aber ich komme mir so verloren vor, zwischen all diesen Regalen"
    , antwortete er schulterzuckend und mit einem Lächeln.

  • " Also, das beste Werk über militärische Führung ist natürlich "Commentarii De bello Gallico", von Gaius Iulius Caesar,
    wir haben die Rollen auch hier ... warte ..."


    da ich wusste, wo diese Schriften lagen, ging ich schnell zu einem Regal und holte den Behälter mit den Rollen -


    "Hier, Cupidus, in diesem Behälter sind alle sieben Bücher ... , eine überaus interessante Lektüre ... auch über
    die Reiterei ..."


    und mit einem netten Lächeln übergab ich ihm den Behälter, setzte mich wieder hin und trank einen Schluck Wasser


    "Allerdings, habe ich noch andere Schriften darüber, ... aber die sind in meinem Haus in Britannia,
    ... das wollte ich Dir noch sagen ..., dass ich bald wieder nach Britannia gehe ..."


    sagte ich leise und sah Cupidus wieder traurig an ...

  • "Vielen Dank, das wird mir sicher weiterhelfen." Er nahm den Behälter an sich und sah kurz die Rollen durch.


    Der letzte Satz allerdings hatte ihn doch sehr erschrocken. Er schloss den Behälter wieder und legte ihn auf den Tisch.
    "Ach so... du gehst bald wieder nach Britannia. Dort soll es auch schön sein, habe ich gehört... Mildes Klima, nicht so rau wie hier in Germanien... Und was wirst du dort tun?" Er hoffte, dass sie ihm seine Enttäuschung nicht ansah, die er gerade empfand.

  • In seiner Stimme hörte ich die Enttäuschung, zeigte es aber nicht, sagte nur
    mit einer weichen, sanften Stimme:


    " ... Britannia ist fast meine Heimat, es ist sehr schön da,
    ich habe noch ein Haus dort und eine große Bibliothek.
    ... außerdem habe ich noch meine Pferde da,
    mein Verwalter kümmert sich um sie ... und ich vermisse sie sehr ... "


    dann berührte ich sanft seine Hand und seufzte leicht:


    " Ich komme aber wieder zurück, Cupidus, und bringe die Pferde mit ... und ich brauche
    meine Bücher, die ich da liegen ließ ... , in meinen Gedanken werde ich aber bei Dir sein ..."

  • Cupidus´Gesicht rötete sich leicht, sie schien genau zu wissen, was er dachte.


    "Ach so, du kommst wieder zurück. Ich dachte du würdest in Britannia bleiben.... Dann lass uns einfach ausreiten, wenn du wieder zurück bist und dein Umzug komplett ist. Bis dahin werde ich mich meinen Büchern widmen und an dich denken."

  • Meine Gedanken bewegten sich noch immer in der weiten Britannia


    " Der Gedanke nach Britannia für immer zurück zu kehren habe ich gehabt ... aber jetzt ..."


    ich blickte Cupidus wieder an, er sah einfach schön aus, wenn sein Gesicht sich rötete ...
    und ich glaubte, dass meine Wangen sich auch etwas rötlich färbten ...


    " .... habe ich es mir anders überlegt ... , und ja, wir werden ausreiten, wenn ich wieder
    hier bin ... ich freue mich schon darauf ... "


    Der Tag ging inzwischen zur Neige und es wurde dunkel und still im Raum


    " ...und ich freue mich auch Dich kennengelernt zu haben ..., Cupidus ..."

  • "Danke schön Clara. Aber du musst nicht wegen mir hierbleiben... Ich bin Soldat und weiß nicht, wo ich morgen hingeschickt werde, wenn es Krieg gibt. Aber einstweilen werde ich auch dich warten."


    Er stand auf und nahm den Behälter mit den Schriftrollen. "Ich bringe sie dir wieder, wenn du zurück bist. Aber ich muss nun gehen, es wird dunkel und ich muss zurück zum Castellum."


    Er trat einen Schritt näher an sie heran und nahm sie sanft in den Arm.

  • Als er mich in seinen Arm nahm und ich seinen starken, warmen Körper
    spürte, wurde mir schwindelig... Ich umarmte ihn auch und wünschte mir
    diese Umarmung würde niemals enden ... aber ...


    "Cupidus ..." flüsterte ich, sah zu ihm auf und streichelte zärtlich seine Haare


    " ... Ja, es ist spät und Du musst gehen, ich möchte nur noch sagen, dass ich den
    heutigen Tag niemals vergessen werde, was auch kommen mag..."

  • Schließlich beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie für einen flüchtigen Moment auf den Mund. Dabei war ihm, als würde sein Herz vor Freude zerspringen.
    Aber dann musste er sie doch wieder loslassen.
    "Ich warte auf dich, liebste Clara. Möge dir ein günstiger Wind auf deiner Reise nach Britannia wehen. Ich bin in Gedanken bei dir.
    Vale"


    Er drehte sich um und verließ die Bibliothek mit großen Schritten und fühlte sich dabei einsam. Er würde sie hoffentlich wiedersehen.

  • "... Mögen die Götter Dich beschützen, mein Liebster ..."


    flüsterte ich ihm nach und seufzte tief...
    Seinen Kuss, diese zarte Berührung, die mich so mit Freude erfüllte,
    spürte ich immer noch auf meinen Lippen ...
    Der Abschied fiel mir schwer, aber die Hoffnung, dass wir uns wiedersehen
    erleichterte mein Herz.
    Bald darauf verließ ich die Bibliothek und ging nach Hause...

  • Nach dem Besuch bei Venusia begab ich mich schnell in die Bibliothek, um Vorbereitungen für die
    Ausstellung zu treffen. Auf meinem Schreibtisch fand ich eine Vielzahl von Schriften, die inzwischen
    auf dem Tisch ausgebreitet waren und die musste ich zuerst aussortieren, ich holte tief Luft und begann
    zu arbeiten.

  • Nach der Sitzung des Ordo Decurionum, bei der der Magister Scriniorum die gesamte Runde über die Wahlgesetzgebung aufgeklärt hatte, hatte Crispus die Frage gequält, was das Gesetz überhaupt zur Regional- und Kommunalverwaltung sagte. Seine eigene Haus'bibliothek', die aus sehr wenigen Büchern bestand (genaugenommen war es Literatur zu den Themen 'militärische Ausbildung', 'Taktik' und 'Armee-Organisation' und ein einziges Gesetz, nämlich der Codex Militaris, dazu noch ein paar Bücher aus seiner Schulzeit, darunter die Aeneis und eine Rede Ciceros), hatte ihm da wenig geholfen, folglich hatte er sich nach einer öffentlichen Büchersammlung umgesehen. Und die Schola Germaniae war hier in Mogontiacum wohl die einzige! Daher hatte sich der alte Petronier auf den Weg gemacht.


    Es hatte nicht besonders lang gedauert, bis er ein Gesetz mit dem Namen Lex Provincialis gefunden hatte, mit dem er im Lesesaal auftauchte. Dort saß nur ein älterer Herr, der in ein Buch mit Dichtung vertieft war und aufblickte, als der ehemalige Centurio leise pfeifend den Raum betrat. Rasch verstummte Crispus und lief etwas rot an. Er hatte ganz vergessen, dass hier Ruhe zu herrschen hatte!


    So nahm er Platz, bemüht, keinen Lärm zu machen, und rollte das Buch auf. Schließlich begann er zu lesen. Das Allgemeine wusste jedes Kind und Crispus fragte sich, warum es überhaupt ein Gesetz dafür gab. Die Bestimmungen über Statthalter interessierten ihn ebenfalls wenig, obwohl er zum ersten Mal von einem Corrector hörte. Bei der Regionalverwaltung wurde es schon interessanter und etwas überrascht stellte er fest, dass zur Stadtverwaltung ziemlich wenig festgehalten war. Als er zur provinziellen Ämterlaufbahn kam, musste er sich sogar sehr wundern. Duccius Lando war seines Wissens nach nie Magistratus oder Duumvir gewesen und während seiner Stationierung in Mogontiacum hatte auch Hadrianus Capitolinus niemals den Posten des Magistratus bekleidet. Offensichtlich war dieses Gesetz völlig überholt! Das Wahlrecht schließlich war seiner Meinung nach (wie er schon in der Curia befunden hatte) völlig wirr. Seiner Meinung nach sollten Städte sich selbst verwalten und nicht von einem Comes bei den Wahlen bevormundet werden! Es musste dringend etwas getan werden!


    Crispus erhob sich, legte die Lex wieder in den Schrank zurück, aus der er sie entnommen hatte und verließ die Bibliothek und die Schola Atheniensis. Er musste Briefe schreiben!

  • Phaeneas wollte diesen Plinius weiterlesen. Diese Schrift beschäftigte sich mit so unermesslich großen, fernen Dingen, allem voran das Universum, und die Mischung aus Wissenschaft und Philosophie, mit der der Autor diese erkundete, fand Phaeneas spannend. Und deshalb wollte er wissen, was noch alles darin stand.
    Aus irgendwelchen Gründen war ihm danach, in der öffentlichen Bibliothek danach zu suchen – die Bibliothek seines Herrn wäre auf’s Gleiche hinaus gekommen, aber das war so eine dieser unerklärlichen Launen, warum ihm einmal nach dem und dann wieder nach etwas anderem der Sinn stand.


    So betrachtete er nun etwas überfordert diese vielen Schränken und Regale, die alle mit Büchern gefüllt waren. Wie sollte er hier nur eine konkrete Schrift finden, inmitten diesen Unmengen an Papyrus?
    Nun gut, seinen ‚leserlichen‘ Fähigkeiten würde es ganz sicher nicht schaden, wenn er alle Rollen einzeln durchging – aber wie viele Jahre würde das dauern, bis er das gesuchte Buch finden würde?!

  • Die Curatorix höchstpersönlich kam gerade auf der Suche nach Sallusts Schrift über den Jughurtinischen Krieg in die Blibliothek geschneit. Etwas überrascht bemerkte sie, dass sich hier bereits jemand aufhielt, was -zumindest seit ihrer Amtszeit- nicht gerade die Regel war.
    Interessiert musterte sie den Fremden, der ein Sklave zu sein schien, einige Momente. Er schien etwas zu suchen, wenn auch nicht allzu zielstrebig.


    Sie machte ein paar Schritte auf ihn zu und sprach ihn an. "Salve! Ich bin Duccia Flamma, die Curatorix der Schola. Kann ich dir irgendwie behilflich sein?" Eila wusste zwar nicht, ob es üblich war, dass sie sich um solche Angelegenheiten kümmerte, aber das war ihr recht egal. Vielleicht brauchte der Sklave Hilfe und wenn sie helfen könnte, würde sie das tun.

  • Gerade hatte Phaeneas überlegt, ob er lieber auf der einen Seite des Raumes anfangen sollte zu suchen oder vielleicht eher auf der anderen und ob dann oben im Regal oder vielleicht besser unten? Während er also weiterhin noch recht unentschlossen vor all den Büchern stand, kam ihm eine Frau zu Hilfe - eine Germanin, noch dazu eine Duccierin, wie der Bithynier feststellen durfte. Und zwar Duccia Flamma, über deren Amstübernahme in der Schola Germaniae er schon längst bestens informiert war, schließlich wusste der Sklave von fast allem, was in Mogontiacum vor sich ging – von „Berufs“ wegen.
    Jedenfalls war er erleichtet über dieses Hilfsangebot, was sich allerdings nur darin zeigte, dass der allergrößte Ernst aus seinem Gesicht verschwand. „Salve, ich bin Phaeneas, Sklave des Vinicius Lucianus.“ Nie erwähnte er außerhalb des Hauses seine genauere Funktion, die des Leibsklaven. „Ja ...“, fuhr er etwas überlegend klingend fort, „... ich suche nach der ‚Naturkunde‘ von Plinius dem Älteren.“

  • "Ahh... Vinicius Lucianus!" stellte Eila dann erfreut fest. Sie war ihm zwar erst einmal begegnet, doch sie hatte ihn freundlich in Erinnerung und letztlich war immerhin er es, dem sie ihr Bürgerrecht und damit ihre Stellung hier an der Schola verdankte. "Ich bin ihm schon einmal begegnet. Richte deinem Herrn meine Grüße aus, wenn du ihn das nächste Mal siehst."


    Dann musste sie erst einmal selbst überlegen. Die Bibliothek war leider nicht ganz so gut sortiert, wie Eila es sich gewünscht hätte und sie war dem System noch nicht ganz auf die schliche gekommen. "Plinius..." sagte sie dann mehr zu sich selbst. Hatte sie nicht letztens erst irgendwo eines seiner Bücher gesehen? Dann fiel es ihr ein... "Ahh, ich glaub ich weiß, wo es ist... folge mit bitte." Sie führte den Sklaven durch verschiedene Reihen mit Bücherregalen und blieb dann in der Mitte eines Ganges stehen, wo sie hier und dort wühlen musste, bevor sie die gewünschten Schriften gefunden hatte. "Hier." meinte sie dann und deutete auf entsprechenden Bereich. "Das Werk ist recht umfangreich. Suchst du etwas bestimmtes?"

  • Nachdem Vala die paar Schriften in der Casa Duccia, größtenteils Mythen und Geschichten, in wenigen Tagen durchgearbeitet hatte, hatte er sich sagen lassen, dass die Bücherbestände in der Schola erstens frei zugänglich und zweitens viel umfassender waren.
    Er liebte es. Schon früh in der lateinischen Schrift und der Sprache unterrichtet, fehlte es ihm immer am Gegendstand des Unterrichts, mehr als das lesen, was ihm seine Mutter auf dünnes Holz geritzt hatte, hatte er nicht gekonnt, und jetzt sah er sich beim Eintreten in den mit Regalen vollgestopften Bibliotheksraum konfrontiert. Ihm gingen die Augen über... so viel Wissen.


    Wahllos nahm er eine Schriftrolle aus einem Regal, prägte sich die Stelle ein, ließ sich in den nächsten Stuhl, die hier überall mal rumstanden, fallen und begann zu lesen... es war wohl ein Werk von Sallustius Crispus, er meinte sich daran zu erinnern, aber konkret wollte ihm nichts einfallen. Also las er einfach weiter... Zeit hatte er ja genug.

  • Phaeneas beobachtete die erfreute Reaktion der Duccia Flamma. Er beobachtete, so wie es eben der tat, der er oft und auch hier zu einem guten Teil war: Der bedächtige Sklave, der wenig aus sich herauskam, der still beobachtete und ruhig reagierte.
    Tja, bis zum nächsten Mal würde es nicht lange hin sein. „Danke, ich werde es ihm ausrichten“, antwortete er relativ neutral, ohne große Regungen. Es war eine dienstliche Sache, eine sklavische, nichts weiter, nichts aufregendes. Und gerade diese Dinge als repräsentativer Sklave mochte er recht wenig, weshalb er so oft als nur irgend möglich seinen Herrn verschwieg. Lieber der mutmaßliche Unfreie eines armen Schluckers als der des „großen“ Statthalters.


    „Ja, genau, Plinius“, nickte Phaeneas prompt, als sie den Namen des Autors aussprach. Solche Vorgänge musste man immer nach Kräften unterstützen.
    Auf ihre Aufforderung hin folgte er ihr, quer durch die Bibliothek, an Schriften und Regalen vorbei und war dabei froh eine Führerin zu haben – hierher hätte er sich nicht so schnell verirrt. Dass sie sich inmitten all dieser Reihen überhaupt zurecht fand war allein schon bewundernswert.
    Im Anblick der ihm von ihr gezeigten Schriftrollen schließlich machte er sich noch einmal gründliche Gedanken darüber, wo er in eben jener Lektüre verblieben war – etwas, worauf zu kommen nicht schwer war: „Im Prinzip bin ich noch relativ am Anfang, bei den Abhandlungen über die Welt, ihre Gestalt und Bewegung, den Elementen, und gerade erst sind die erste Sterne aufgetaucht.“ Wie von selbst erzählte Phaeneas ihr, der Duccia, dass er das Buch für sich selbst suchte und es selbst lesen würde. Er, der sich gerne aus allem heraushielt. Warum er das wohl machte?
    Es gefiel ihm, ihre lebendige Art – im Sinne des Wortes Leben* - , wie sie redete, wie selbstbewusst sie sich bewegte ...
    Es war einer der seltenen, aber vorkommenden Fälle, in denen Phaeneas spontan von jemandem angetan war ...


    Sim-Off:

    *Woran man wunderbar ablesen kann, wie Phaeneas sich selbst sieht: als einen lebenden Toten

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