Officium des Curator Libris

  • Verus trat ein und schaute sich um. Einen Berg Bücher hatten die hier. Vielleicht ist das Gewünschte ja dabei.


    Er ging einige Schritte auf die Furianerin zu. "Salve," grüßte er knapp. "Hast du einige Schriften über die Führung Italiens oder das Beamtenwesen?"


    Er legte seine rechte Hand mit dem breiten Ring eines Ritters auf die Kante des Tisches und lehnte sich wartend an diesen.

  • "Salve" - grüßte ich zurück. "Wartet ich muss erst in dem Katalog nachschauen."


    Mit den Worten stand Calliphana auf, ging zum Regal, und suchte dort nach dem Katalog, welcher ihr schwer zu finden erschien, denn diese vielen Rollen, Schriften, Tafeln... Sie verlor leicht den Überblick. Vor allem, da ihre Sklavin heute früh ja für sie das Officium sauber gemacht hatte. Sie versuchte so schnell wie möglich den Katalog zu finden, sie wollte den Mann nicht unnötig warten lassen.


    "Einen Moment Geduld noch, ich habe ihn gleich..." - sagte sie, und sah sich dabei den Mann besser an. Ein Gewand aus feinster Seide, in einer prachtvollen Farbe, so elegant, so vornehm. Calliphana schaute danach ihr eigenes Tunika an. Ein schlichtes blassblaues Tunika, nicht sehr elegant, und auch nicht so vornehm. Sie wünschte sie hätte die Möglichkeit gehabt, sich feiner zu machen.


    "Da haben wir ihn schon!" - sagte sie erleichtert als sie den Katalog endlich fand. Mit diesem in der Hand schritt sie wieder hinter ihrem Schreibtisch, sah den Besucher an, und ihr fiel auf, sie wusste ja nicht mal, wer er war.


    "Solange ich den Katalog durchblätter, verratet mir doch bitte, zu wem ich die Ehre habe? Möchtet ihr eine kleine Erfrischung?" - zeigte sie dabei auf die prall gefüllte Obstschale und dem Krug frischem Wasser.

  • Gut, diese Angelegenheit würde wohl länger dauern. Verus verzog leicht seine Mine. Er war ein Beamter im Zeitdruck. Er wollte heute noch den Wertspeicher der Verwaltung inspizieren. Wollte sie etwa Smalltalk führen? Verus hüstelte. Er hatte nun wirklich keine Lust endlose und belanglose Gespräche zu führen. Seine Stimmung war im Keller. Schnell war nicht das Wort, das diese Dame vor ihm beschrieb.


    "Ehm ja," entgegnete Verus leicht angespannt mit dem finsteren Blick eines Beamten. "Decimus Verus," sagte er. Seinen Titel enthielt er ihr vor. Nicht jeder sollte wissen, dass er Curator Kalendarii war. Man machte sich doch viele Feinde als Beamter. Man war halt ein ungeliebter Zeitgenosse als Finanzmensch der Regio. "Nein, danke," sagte er belanglos dahin und winkte mit seiner Gold und Silber bestückten Hand ab. "Ich sollte wirklich weniger Geld für Schmuck ausgeben," dachte sich Verus als er seine Hand betrachtete. "Ein wenig übertrieben," murmelte er leise dahin.


    Er schaute zur jungen Dame. "Geht das nicht schneller? Verzeihung. Ich habe Termine." Sein Blick wurde finsterer und er wandte sich zum anderen im Raum. "Hat das bei dir auch so lange gedauert? Das ist ja furchtbar..."


    Man merkte ihm an, dass er heute einen schlechten Tag hatte. Verus war sonst eigentlich ein umgänglicher Zeitgenosse. Seine Augen sprachen auch eine andere Sprache, nur sein Mund nicht.

  • Er war etwas verwundert über eine so offenen und für ihn unbegründeten Angriff auf Callipahna. Sie hatte doch grade erst hier angefangen aber das konnte er ja nicht Wissen. Aber in dem Gesichtsausdruck des Mannes erkannte er etwas das er auch kannte. Jemand den der von Arbeit verfolgt wurde und dem es bestimmt nicht guten Manieren fehlte. Der es aber unter der Last der Arbeit genau wir er oft vergaß das sie es auch nicht mochten wenn jemand in ihr Offzium kam und pampig nach etwas Fragte. Die Nervosität die das drängen des Mannes in Callipahna auslöste war der Findung der entsprechenden Rolle bestimmt nicht dienlich. Wahrscheinlich hatte sie sie beim suchen schon mehrmals in der Hand gehabt.

    “Herr sie ist doch noch neu auf diesem Posten und arbeite erst ein paar Tage hier. Da hätte ihr auch noch nicht so denn Überblick über all die Rollen.”


    Nahm er sie in Schutz. Aber er sprach ganz ruhig zu den Mann den er nicht kannte. Um die Höflichkeit zu waren hatte er sich beim Sprechen zu ihm Gewandt und sah ihn nun an.

  • Als er keine Unterstützung fand, wandte er sich still um und wartete darauf, dass seine Schriften gefunden werden würden. Dann verstrich die Zeit eben ungenutzt. Die Termine würde er wohl verschieben müssen. Wut stieg in Verus auf aber er beherrschte sich noch.


    Er klopfte nervös mit seinen Fingern auf dem Tisch herum.


    "Mach hinne," dachte sich Verus.

  • Calliphana fragte sich langsam, wo der Mann seine Manieren gelassen hat. Bestimmt bei einer seiner ach so wichtigen Terminen. Sie versuchte so schnell es ging im Katalog nach den Rollen zu sehen.


    "Ich bedaure mein Herr, das was ihr sucht befindet sich zur Zeit im Scriptorium, zum abschreiben. Wenn ihr wünscht schicke ich die Rollen nachher mit einem Boten zu euch nach Hause, so müsst ihr nicht mehr so lange darauf warten. Das ist die beste Lösung die ich euch zur Zeit anbieten kann. Ich hoffe Ihr seid damit einverstanden..." - antwortete sie ihm kurz und bündig. Sie selber konnte ja nichts dafür, dass die gewünschten Rollen nicht da waren. Obwohl Calliphana ihm ansah, dass er wütend wurde, hoffte sie, er besäße Anstand, und schrie sie dafür nicht an, geschweige denn, dass er sie dafür beschuldigen wollte. Verus machte keinen guten ersten Eindruck auf sie. Hoffentlich hatte er nur einen schlechten Tag gehabt, und war in Wirklichkeit nicht so mürrisch.


    "Wenn Ihr bitte noch eure Adresse hier lassen könntet, so weiß dann der Bote, wohin er sie hinbringen muss..."

  • War ja klar, dass die Rollen nicht da waren, wenn sie gebraucht wurden. Verus' Mimik sackte in den Keller, ebenso sein Kinn.


    "Ehm ja...", entfloch ihm.


    Langsam richtete er sich auf. "Casa Decima Mercator, Roma."


    "Wenn es geht noch Heute," sagte Verus nun wirklich entnervt und wandte sich zum Gehen.


    Er schob jedoch noch ein höfliches "Danke!" nach und war dann wieder verschwunden.

  • "Gut, ich sage denen, sie sollen sich mit den Rollen beeilen, und schicke sie dann, so schnell es geht zu euch nach Hause. Danke für euer Verständnis!"


    Dann sah sie dem Mann hinterher als er aus der Tür raus ist, atmete ganz tief durch, sah zum Himmel, seufzte ganz laut und flüsterte : "Jupiter, meine Nerven... Ich hoffe die Rollen werden bald fertig, sonst kommt er wieder und beschimpft mich..."


    Sie sackte auf ihren Stuhl und sah Centho ganz liebevoll an, und lächelnd sagte sie ihm "Danke... Für die Unterstützung." Dann stand sie auf, ging zu ihm rüber, streichelte seine eine Wange und gab ihm auf der selben einen Kuss.


    "Du weißt, ich schicke dich nur ungern weg, aber ich müsste dann nach den Rollen sehen... Treffen wir uns dann in zwei Tagen vor der Taverna Apicia? Ja? Wunderbar. Ich freu mich schon darauf, habe dir noch eine Menge zu erzählen!" Damit fasste sie ihn an der Hand und sie spazierten aus dem Officium heraus.

  • Auch Centho hatte noch genug Arbeit. Nicht das er froh war zu gehen aber er kannte es nur zu gut wenn sich die Arbeit türmte. Als sie seine Wange küsste lächelte und hielt ihre Hand.


    „Ja essen in der Taverna Apicia das klingt doch gut ich esse ungern allein must du wissen. Aber möchtest du ehr abends ober zu Mittag mit mir essen?“


    Fragte er nach wehrend er auf stand. Er hatte seit er wieder in Rom war die Abende entweder in seiner Wohnung oder im Offizium verbracht seit er aus einer Schenke in die Casa Sergia gezogen war. Früher in Hispania oder Ägypten hatte er oft die Nächte zum tag gemacht und war von Schänke zu Schänke gezogen. Aber als er damals als er Rom verlassen hatte war er noch zu jung gewesen um das Nachtleben in Rom Kennen zu lernen. Außerdem hätte es sein Vater es ihm niemals erlaubt.


    „Zum Abend Essen würde mir gefallen wenn du deiner Mutter da was Glaubhaftes verkaufen kannst. Ich glaub nicht das sie es dir erlauben würde. Wenn du ihr sagen würdest wenn du sagst du gehst mit einem Mann denn sie nicht kennt zum Abend essen.“


    Sagte er dann grinsend. Als sie nach drausen gingen.

  • "Ja das wird glaube ich schwer zu lösen sein, aber ich sehe was ich tun kann. Sage dir dann per Boten bescheid wann und wo wir uns treffen könnten, in Ordnung? Ich freue mich schon drauf! Ich hoffe ich hab dich nicht all zu viel deiner kostbaren Zeit vergeudet und dich von deiner Arbeit abgehalten! Wenn ja, entschädige ich dafür natürlich..." - uns sie schenkte ihm ihr schönstes Lächeln während sie das sagte. Wobei es ihr ja nicht all zu schwer fiel in seiner Gegenwart zu lächeln, zu strahlen. Ganz im Gegenteil...


    "Also wir besprechen die Verabredung noch, hab einen schönen Tag! Vale!"


    Sie küsste ihn auf die Wange zum Abschied und machte sich in die Richtung zum Scriptorium.

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    Phocylides


    Phocylides hatte brav angeklopft und war auf das herein eingetreten.


    „Verzei mir Domina bist du die Curator Libris der Bibliotheca?


    Nach dem er ein nicken bekommen hatte fuhr er fort.


    Mein Dominus trug mir auf dir das zu geben.“


    Dann reichte er der jungen Frau die Nachricht

    Salve
    Hüterin meines Herzens und Fürstin über mein Schicksahl.


    Ich schreiben dir dies und sende er dir mit meinem Sklaven Phocylides in dein Offizium ich weis nicht wie du mit Severa verblieben bist und wie viel sie Weis. Er geniest schon nach den wenigen Tagen die ich nun hier ohne dich in der Casa Iulia wohne mein Vertrauen.


    Es hat sich so viel verändert in den letzten Tagen. Außer das ich dich trotz das wir uns sonst auch nicht immer Gesehen haben, sei es durch die Arbeit oder andere Dinge, immer noch vermisse Carissima. Die Zeit erscheint mir schon ewig her zu sein da ich dich im Arm hielt. Darum bitte ich dich las dich von diesem meinen Sklaven von der Arbeit entführen und zu mir bringen. Ein weiter Tag ohne dich gesehen zu haben werde ich nur schwer überstehen.
    Dein Carissime



    SKLAVE - Lucius Iulius Centho

  • Calliphana beugte sich wie üblich über einige noch zu kontrollierenden Schriftrollen, als es an der Tür klopfte.


    "Herein!" - sagte sie, ohne auf zu sehen, wer es war.


    "Mhhmmm, ja die bin ich. Wie kann ich dir behilflich sein?"


    Nachdem der Fremde eintrat knabberte sie verspielt an ihrer Feder. Erst als der Sklave meinte, dass er einen Brief von seinem Dominus für sie hat blickte sie auf.


    "Von deinem Dominus? Wer ist e...." - wollte sie gerade fragen, als sie den Brief entgegen nahm, als sie aber dann die Schrift sah, verkniff sie sich die Frage und öffnete aufgeregt den Brief. "Carissime" - hauchte sie kaum hörbar.


    Während sie die Zeilen las, presste sie ihre eine Hand auf ihre Brust, als würde dieser Brief über ihr Leben oder ihren Tod entscheiden.


    Ach was schrieb er da, am liebsten hätte sie bei jedem gelesenen Satz, ihm laut etwas geantwortet, aber da war ja noch der Sklave mit im Officium.


    Sie solle dem Sklaven folgen und sich zu ihm bringen lassen? Am liebsten jeden Tag! Aber sie hatte noch viel Arbeit vor sich... Es sind neue Rollen eingetroffen, und sie musste diese noch katalogisieren. Sie biss sich auf die Unterlippe während sie nachdachte. Sie entschied einige Rollen und den Katalog in ihre Tasche zu packen, und sie mit zu nehmen, zu Hause würde sie dann genug Zeit haben die Arbeit zu erledigen, nachdem sie bei Centho war. Ohja, zu ihm, jetzt sofort!


    Sie blickte den Sklaven freudig an.


    "Bring mich bitte sofort zu ihm!!!!" - kam dann die Antwort kurz und knapp.

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    Phocylides


    Phocylides hatte zwar nicht mit einer Ablehnung gerechnet aber eine so deutlich Aufforderung überraschte ihn dann doch.


    „Wie du Wünscht folge mir bitte.“


    Dann warte er kurz die Frau suchte noch einige Sachen zusammen.


    „Domina ich werde das für dich nehmen du brauch mir nur zu sagen was ich nehmen soll.“


    Bot er an, dann führte der die junge Frau zu Casa Iulia.




    SKLAVE - Lucius Iulius Centho

  • Rasch tat sie die Rollen in ihre Tasche und sah nach ob sie alles dabei hatte. Nein, es fehlte nichts, so machte sie sich auf dem Weg zur Tür. Halt! Moment mal... Sie rannte zurück zum Tisch, nahm den kleinen Brief vom Tisch, küsste ihn einmal und ließ ihn unter ihrem Kleid verschwinden.


    "Jetzt können wir! Wenn du bitte diese Tasche tragen würdest, danke..." - reichte sie mit diesen Worden dem Sklaven ihre Tasche.


    Sie hätte am liebsten Luftsprünge gemacht vor Freude, dass sie ihren Carissime wieder sehen kann!...


    Sie öffnete die Tür, wartete ab bis der Sklave auch aus dem Zimmer kam, und schloss mit dem kleinen Schlüssel die Tür zu. Dann machten sie sich auf dem Weg zur Casa.

  • Albinus öffnete die Tür zu seinem neuen Officium und wie er erwartet hatte, machte das Büro den Eindruck, als sei es schon eine Weile nicht mehr besetzt gewesen. Nachdem er sich durch einige Spinnweben gekämpft hatte, gelangte er auch an einen großzügig bemessenen Schreibtisch, der jedoch eine fingerdicke Staubschicht angesetzt hatte.


    Hier muß aber mal ordentlich durchgewischt werden, sagte Albinus halblaut zu sich selbst. Er würde sobald wie möglich einen Sklaven damit beauftragen, vorher konnte er hier nicht arbeiten. Erst einmal schaute er sich jedoch um, was das Büro noch so zu bieten hatte und zeigte sich recht zufrieden. Natürlich nicht so prächtig wie das Officium Seianas, aber doch eins, das sich einigermaßen herrichten ließe. Dies war auch notwendig, schließlich wollte er hier demnächst viel Zeit verbringen.

  • Das Officium wurde mittlerweile wieder etwas auf Vordermann gebracht und machte nun einen einigermaßen präsentablen Eindruck. Albinus würde es noch etwas mehr seinen Bedürfnissen anpassen, aber fürs Erste mußte genügen, dass Staub und Spinnweben entfernt wurden und er in der Lage war, hier seine Arbeit zu verrichten. Diese ließ auch nicht lange auf sich warten, denn es klopfte an der Tür. Wer das wohl sein mochte?


    Herein!

  • Varus betrat das Officium.


    "Salve, mein Name ist Tiberius Helvetius Varus. Ich bin auf der Suche nach jemanden der mir was über bestimmte Literatur sagen kann und eventuell helfen beim Aufspüren von Personen die bestimmtes Wissen wiedergeben können."

  • Der Mann, der soeben sein Officium betrat war ihm bislang unbekannt, vermutlich niemand der häufiger hier war.


    Salve! Ich bin Lucius Decimus Albinus, der curator libris. Ich hoffe, ich kann dir etwas über besagte Literatur sagen. Worum geht es denn konkret?

  • "Das hoffe ich doch," setzte Varus kurz an.
    Er überlegte noch einmal kurz und fuhr dann fort.


    "Also ich bin seit kurzem Aquarius im Dienste des Curator Rei Publica und verantwortlich für die Instandhaltung von einigen wichtigen Aquädukten rund um die Albaner Berge die Roma mit Wasser versorgen. Mein Wissen darüber ist leider etwas eingerostet da ich eine Ausbildung als Winzer habe und da Bewässerung usw. natürlich kein Schwerpunkt war. Ich suche nun also spezielle Literatur die sich mit dem Fachgebiet der Aquädukte beschäftigt.
    Ich weiß ja das du primär in der Bibliothek arbeitest aber vielleicht hast du ja auch Kontakte zu Dozenten zu dem Thema. Die Teilnahme an einem Kurs wäre natürlich noch viel besser."

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