Einen Tagesmarsch vor Corduba

  • Decius, der sich noch kurz mit seinem Kameraden unterhalten hatte, wandte sich zu der nun aus dem Zelt hervorgetretenen Dame um.


    "Salve. Ich msus dir mitteilen, dass du wohl oder übel auf ein Pferd wirst verzichten müssen: Es ist zum Gegenwärtigen Zeitpunkt kein Reittier zur freien Verwendung freigegeben."

  • Minervina sah ihn ungläubig an...Das konnte ja wohl nicht sein und sie war sich sicher, dass Crassus seine Finger im Spiel hatte. Gerade aus eine Entführung gekommen wurde sie nun wieder wie eine Gefangene gehalten, von Männern die Patrizier noch mehr verachteten als wahrscheinlich die Elefanten. Kann ich dann wenigstens einen Brief abschicken? Kein Pferd in einem Lager voller Prätorianer, das war ja wohl ein Witz...

  • Decius dachte kurz nach: Was hatte Crassus verlauten lassen? "...dass sie und nichts von ihr das Lager verlässt." Der Befehl war im Prinzip eindeutig, allerdings sollte die Betroffene ja nichts davon mitbekommen.


    "Hm, einen Brief... ja, ich denke dass das möglich sein sollte. Wenn du ihzn verfasst hast, kannst du ihn mir geben, ich werde Sorg dafür Tragen dass er weitergeleitet wird."


    Innerlich seufzte Decius auf, nun musste er sich um diese inneren Querelen kümmern anstatt sich um die in Corduba hockenden Feinde des Imperiusm zu kümmern.

  • Minervina, immernoch sehr verärgert nickte dem Prätorianer zu. Gut danke, ich werde dir dann einen Brief zukommen lassen. und sie verschwand wieder in ihrem Zelt. Ihr einziger Wunsch war wieder nach Rom zu kommen, wieder in die Arme ihrer Familie aufgenommen zu werden, ihr liebes Haustier wieder in den Armen zu halten und dann nach einem anstrengenden Tag ab in die Thermen. Aber nun war sie hier. Ihre angebliche Liebe konnte wohl mit ihrer Abstammung nicht leben und die saß in einem stinkenden Zelt voller stinkender Prätorianer. Nicht einmal nach Tarraco durfte sie. Selbst dort hätte sie sich alleine in einem riesigen haus wohler, und vor allem nicht so alleinegelassen gefühlt wie hier... hier in einem Lager der Prätorianer. Sie packte ihr Briefpapier und begann zu schreiben.

  • "Gut. Ich werde in der Nähe bleiben, doch falls du mich nicht findest kannst du den Brief auch meinem Kameraden hier..." er zeigte auf den neben ihm stehenden Miles "... geben."


    Nachdem die Dame wieder in dem Zelt verschwunden war, setzten sich Decius und der Miles ein paar Schritte entfernt nieder und vertieften sich in ein Gespräch.

  • Minervina begann zu schreiben...



    Manius Flavius Gracchus
    Villa Flavia Felix / Roma
    Provincia Italia



    Flavia Minervina
    Lager der Prätorianer / Corduba
    Provincia Hispania



    Geliebter Bruder!


    Einige Tage weile ich nun schon hier in diesem Lager. Anfangs machte es mir nichts aus, denn jeder Platz war besser als jener bei den Elefanten. Selbst der Prätorianerpräfect gab mir alles und mehr und las mir jeden Wunsch von den Augen ab. Doch dann entdeckte ich sein wahres Gesicht. Bei einem Essen stellte sich wohl heraus, dass jener nur Hass und Abneigung gegenüber Patriziern war. Nun, du kennst mich, du bist meine Familie und du weisst, dass es Dinge gibt, mit denen ich nicht zurechtkomme. Ich liebe meine Familie und ich lasse es nicht zu, dass Plebejer aus Jux unsere Familie als Aushängeschild des Hasses gegen die Patrizier sehen. Ich konnte nicht glauben wie engstirnig Menschen sind. In Alexandria war es ähnlich, doch die Menschen respektierten und halfen einander. Der Unterschied war zwar zu spüren, doch niemals wären wir offensichtlich wegen unserer Herkunft angegriffen worden. Diese Erfahrung ist neu und abschreckend. Nun weile ich in einem Lager voller Menschen die Patrizier verachten, und der Caecilier ist nicht nur der Anführer der Soldaten, sondern auch wohl jener, der die Patrizier am meisten hasst. Gerade bei Plebejern in höheren Stellungen sollte der Stolz über das Vollbrachte und die Ehre die sie dadurch erlangten vor dem, ich wage es Neid zu nennen, stehen. Eigentlich wollte ich schon dieser Tage wieder nach Tarraco in die Villa Flavia reisen, um dort auf dich zu warten. Doch man sagte mir, dass kein Reittier zur verfügung steht. Vielleicht bin ich jung, aber noch lange nicht dumm und schon garnicht so naiv, dass ich diesen Schwindel nicht erkennen würde.
    Langsam verstehe ich deine Gedanken, wegen eines patrizischen Ehemannes, denn schon alleine solchen gravierenden Probleme, würden nicht auftauchen... denn sie existieren nicht.


    So hoffe ich auf baldige Antwort.


    In Liebe, deine Schwester
    Flavia Minervina


    Sie faltete den Brief und versiegelte ihn. Niemand sollte ihn lesen. So ging sie langsam wieder vor das Zelt und gab einem Prätorianer den Brief.


    Sim-Off:

    Decius verschickst du ihn? BITTE!!!!!! grigst auch Geld :)

  • Decius und der Miles saßen noch in der Nähe des Zeltes als die Dame herauskam und einem vorbeischlenderndem Miles einen Brief übergab und wieder in dem Zelt verschwand. Der Miles schaute sich ein wenig unschlüssig um, dann erblickte er den Optio und kam zu ihm. Decius erhob sich, der Miles kam vor ihm zu Stehen und salutierte.


    "Optio, die Dame dort gab mir diesen Brief mit der Bitte, ihn weiterzuleiten. Ich weiß nicht, ob..." sprach er ein wenig irritiert, und Decius antwortete ihm umgehend:


    "Hmja, den Brief kannst du mir geben, ich werde mich darum kümmern. Abite!"


    Nachdem der MIles gegangen war schaute Decius nachdenklich auf das in seinen Händen liegende versiegelte Schriftstück, dann wandte er sich an seinen noch am Boden sitzenden Kameraden:


    "Halte ein Auge auf das Zelt samt Bewohner."


    Damit drehte er sich um und ging, er musste nicht allzulange überlegen wohin.


    Sim-Off:

    a) Bestechungsangebote bitte immer Sim-On ;)
    b) Rate mal wem meine Loyalität gilt... :P

  • Decius kam zum Zelt des Praefecten, der Wache sagte er dass der Praefect ihn erwarte und wurde durchgelassen. Nachdem er das Zelt betreten hatte salutierte er formvollendet und überreichte Crassus den versiegelten Brief.


    "Ave, Praefectus. Diesen Brief erhielt ich von Flavia Minervina, ich sollte Sorge dafür tragen dass er seinen Bestimmungsort erreicht."



    Manius Flavius Gracchus
    Villa Flavia Felix / Roma
    Provincia Italia



    Flavia Minervina
    Lager der Prätorianer / Corduba
    Provincia Hispania



    Geliebter Bruder!


    Einige Tage weile ich nun schon hier in diesem Lager. Anfangs machte es mir nichts aus, denn jeder Platz war besser als jener bei den Elefanten. Selbst der Prätorianerpräfect gab mir alles und mehr und las mir jeden Wunsch von den Augen ab. Doch dann entdeckte ich sein wahres Gesicht. Bei einem Essen stellte sich wohl heraus, dass jener nur Hass und Abneigung gegenüber Patriziern war. Nun, du kennst mich, du bist meine Familie und du weisst, dass es Dinge gibt, mit denen ich nicht zurechtkomme. Ich liebe meine Familie und ich lasse es nicht zu, dass Plebejer aus Jux unsere Familie als Aushängeschild des Hasses gegen die Patrizier sehen. Ich konnte nicht glauben wie engstirnig Menschen sind. In Alexandria war es ähnlich, doch die Menschen respektierten und halfen einander. Der Unterschied war zwar zu spüren, doch niemals wären wir offensichtlich wegen unserer Herkunft angegriffen worden. Diese Erfahrung ist neu und abschreckend. Nun weile ich in einem Lager voller Menschen die Patrizier verachten, und der Caecilier ist nicht nur der Anführer der Soldaten, sondern auch wohl jener, der die Patrizier am meisten hasst. Gerade bei Plebejern in höheren Stellungen sollte der Stolz über das Vollbrachte und die Ehre die sie dadurch erlangten vor dem, ich wage es Neid zu nennen, stehen. Eigentlich wollte ich schon dieser Tage wieder nach Tarraco in die Villa Flavia reisen, um dort auf dich zu warten. Doch man sagte mir, dass kein Reittier zur verfügung steht. Vielleicht bin ich jung, aber noch lange nicht dumm und schon garnicht so naiv, dass ich diesen Schwindel nicht erkennen würde.
    Langsam verstehe ich deine Gedanken, wegen eines patrizischen Ehemannes, denn schon alleine solchen gravierenden Probleme, würden nicht auftauchen... denn sie existieren nicht.


    So hoffe ich auf baldige Antwort.


    In Liebe, deine Schwester
    Flavia Minervina

  • Gerade war Crassus mit seinem Essen fertig geworden und spielte mit dem Gedanken sich nun für heute zurückzuziehen, als sein Verwandter das Zelt betrat und einen Brief von Minervina dabei hatte. Müde sah Crassus zu Decius auf:


    An wen ist er addressiert?


    und entfernte dabei die letzten Essensreste, die sich zwischen seinen Zähnen festgesetzt hatten. Den Brief, der auf dem Tisch vor ihm lag, sah er dabei nicht einmal an.

  • Crassus Blick offenbarte wenig Überraschung, denn damit hatte er schon gerechnet. So aufbrausend und blind wie sie sich ihm gegenüber verhalten hatte, hätte man die Wasseruhr nach diesem Brief stellen können.


    Gut. Sollten weitere Briefe oder ähnliches von ihr kommen, so sind diese unmittelbar an mich weiterzuleiten. Du kannst wegtreten... achja, diesen Brief hier er deutete auf den von Minervina: hat es nicht gegeben. Wünsche dir eine angenehme Nachtruhe, abite.


    Noch während Decius das Zelt verließ, begann Crassus das Siegel zu brechen und den Brief zu öffnen. Er tat dies langsam, aber ohne jegliche Rücksicht. Als er ihn vollständig geöffnet hatte, begann er ihn zu lesen. Crassus regte sich über den Inhalt des Briefen nicht auf, auch wenn er seiner Meinung nach die Tatsachen völlig verdrehte und absolut übertrieben war. Als er ihn zu Ende gelesen hatte, legte er ihn zurück auf den Tisch, leerte seinen Becher und stand auf. Er musste ein Gespräch führen.


    Er verließ sein Zelt und begab sich zu dem Zelt von Minervina. Dort wartete er vor dem Zelt und ließ von einem Sklaven seine Ankunft mitteilen.

  • "Jawohl!" antwortete Decius, salutierte und verließ das Zelt. Er begab sich schnurstracks zum Zelt von Minervina, wo immer noch der Miles saß. Decius richtete ihm aus dass er ein Auge auf das Zelt haben sollte und alle Briefe an ihn weiterleiten solle. Dann machte er sich auf den Weg zu seinem Zelt, er brauchte nun etwas Schlaf.

  • Minervina saß an ihrem Tisch, in Gedanken versunken... eine Kerze erleuchtete das Zelt. Ein Sklave betrat es. Die üblichen Floskeln überhörte sie, denn sie sah ihn nicht einmal an. Erst als der Name von Crassus fiel blickte sie auf. Nun, sie konnte sich ja denken wieso er hier war, oder vielleicht auch nicht. Eigentlich hatte sie wirklich keine Lust mit ihm zu sprechen, aber diese Ankündigung war nur rein formhalber, und das verstand sie allerdings. Er gab ihr schon zu spüren wo sie war. Nämlich nicht dort, wo eine Patrizierin sein sollte. Wieder keimte der Zorn in ihr auf. Doch sie wollte diese schwache Seite an ihr keine Überhand nehmen lassen. Er soll hereinkommen...

  • Was Crassus dann auch sofort tat. Er betrat das Zelt und wies alle Sklaven, die sich womöglich noch in dem Zelt befanden, an, das Zelt zu verlassen. Ohne seinen Blick auf Minervina zu lenken ging er quer durch das Zelt und setzte sich auf einen Stuhl am Rande. Ehe er zu Sprechen begann, sah er noch einige Momente nachdenklich auf den Boden. In einem ruhigen Ton fragte er dann ohne jegliche weitere Einleitung:


    Wie kommst du darauf, dass ich Patrizier hasse?

  • Crassus saß hinter ihr. Sie hatte sich nicht umgedreht als er das Zelt betreten hatte. Nein, Blöße würde sie sich keine geben. Zuerst sprach er nichts. Man konnte nur hören, dass Crassus sich setzte. Schließlich durchbrach er die Stille.
    Minervina drehte sich nicht um. Sie atmete tief durch. Ein Blinder konnte nun sehen, dass er den Brief gelesen hatte. Ein Brief der nicht für ihn bestimmt war. Ein Brief an ihre Familie. Doch würde sie es nicht ansprechen. Es wird einen Weg geben Gracchus zu kontaktieren das wusste sie.


    Ein Blinder könnte es sehen...
    Deine Worte, so voller Hass...
    Deine Augen funkeln vor Zorn wenn du über sie sprichst...
    Deine Stimme bebt...


    Es war nicht schwierig zu erkennen...

  • Weißt du was dein Problem ist? Du fertigst vorschnell eine Meinung an und meinst dann sofort, dass sie genau so der Wahrheit entspräche. Das ist aber nicht so.


    begann Crassus. Wenn Minervina bisher gemeint hatte, dass sie in einem Staat leben würde, in dem die Prätorianer nicht die Post der wichtigen Männer, die über den Cursus Publicus läuft, kontrolliert, so war das sicher nicht sein Problem, noch würde er dem weitere Beachtung zumessen.


    Ich bin in einem Beruf tätig, in dem ich mir Vorurteile nicht erlauben kann. Deshalb verfluche ich sicher keine ganze Volksschicht aus reinem Jux, noch hege Groll aus persönlichen oder sonstigen Gründen gegen sie....
    stammt nicht auch der Kaiser aus einer patrizischen Gens? Und habe ich ihm, einem Patrizier, nicht schon oft die Treue geschworen? Geschworen, dass ich für ihn jederzeit sterben würde? Wäre ich hier, wenn dem nicht so wäre? Wenn ich alle Patrizier so hassen würde, meinst du nicht ich würde sie nicht schon längst verfolgen lassen? Hätte ich dann solange zugesehen, wie ein Patrizier das Reich regiert, wo er mir doch blind vertraut und es für mich tausende Gelegenheiten geben würde ihn zu beseitigen?
    Minervina, das ist natürlich nicht so. Sicher, ich kann nicht behaupten, dass ich viele patrizische Freunde hätte, noch ihnen sehr nahe stehen würde. Doch heißt das gleich, dass ich sie verachte, hasse und allein beim Gedanken an sie vor Zorn sprühe? Das ist doch völliger schwachsinn.

  • Minervina saß immernoch auf ihrem Stuhl und hegte nicht einen Gedanken sich zu ihrem "Gast" umzudrehen. Zuerst schüttelte sie nur den Kopf. Wieso machte er ihr Vorwürfe. Von wegen Meinungen zu schnell gebildet. Er war im Prätorianerzelt fast ausgerastet. Jeder hätte es gleich gedeutet.
    Deine Reaktion zeigt anderes, und das macht mich traurig. Fasse den Kaiser aus. Dann bleiben noch genug andere... andere von denen du gesprochen hast... Der Wunsch nach Tarraco zu reisen wurde immer größer. Ich bin dir nicht böse. Ich bin nur entäuscht.

  • Sag mal, hörst du mir überhaupt zu? Falls nicht, und das ist mein momentaner Eindruck, dann sag es einfach, dann kann ich mir die Mühen hier sparen. erwiderte Crassus nun erbittert.


    Ich habe absolut keine Ahnung was du gerade die ganze Zeit redest, ehrlich nicht. Ich habe keine Ahnung wie du auf die Idee kommst, dass ich alle Patrizier, oder wegen mir auch nur den Großteil von ihnen, hassen würde. Habe ich nicht auch dich, eine Patrizerin, aus den Fängen von diesen Barbaren befreit? Was glaubst du warum ich das getan habe? Damit die Patrizier mir etwas schuldig sind? Damit ich ihnen bewiesen habe, dass ich besser als sie bin? Das ist doch auch blödsinn. Wenn ich sie so verachten würde, wäre mir ihr Ansehen, ihr Dank doch völlig egal, ja, er müsste mir ja sogar zu wider sein - oder etwa nicht? Nicht, dass ich dich aus diesem Grund befreit habe, doch würde es für mich doch keinen Grund geben, eine von ihnen zu befreien, wenn ich sie so sehr hassen würde.

  • Wieder kam eine Predigt. Wieder widersprach er sich. Crassus es geht nicht darum, dass du mich gerettet hast. Es geht auch nicht darum, ob du dem Kaiser dienst oder nicht. Es geht lediglich darum, dass du vorhin alle Patrizier in einen Topf geworfen hast. Nie und nimmer würde mich das aufregen, nur dachte ich dass gerade DU, eben weil du mich gerettet hast anderst sein würdest. Anderst als die Plebejer auf der Rostra, die nur wettern... Sie strich sich ihr Kleid zurecht.


    Minervina erkannte, dass sie auf eine Entschuldigung vielleicht vergeblich warten würde.

  • Tat er eigentlich nicht.


    Du sagtest doch, dass die meisten Patrizier zur Zeit eher unbedeutendere Posten inne haben - also halt nicht in der Nähe des Kaisers und auch nicht im Senat sitzen. Sehe ich das so richtig, das hattest du doch so gesagt, oder?
    Also. Warum werfe denn dann ich alle in einen Topf, wenn ich dir, aus meiner Sicht heraus, erkläre, warum das so ist. Und meiner Meinung nach ist das der einzige Grund, für diese neuerliche Machtverschiebung.
    Nun bitte, erkläre mir, ohne jeglichen Trotz oder Zorn, was ich falsch verstanden haben, oder wo ich etwas pauschalisiert habe, was nicht du so gesagt hattest.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!