Sie blieb ängstlich am Fenster stehen und lehnte sich an die Wand daneben. Stumm sah sie ihm beim Trinken zu. Schließlich ließ er sich auf ihr Bett sinken. Sie wusste noch immer nicht, was sie sagen sollte, hatte eigentlich gehofft, dieses Donnerwetter stumm und ohne Widerworte über sich ergehen zu lassen.
An seinem Gesicht konnte sie sehen, dass er dem Mann begegnet war, den sie heute Morgen noch so freudig betrachtet hatte. Was hatte Montanus dem armen Mann nur getan? Ja, langsam wurde Montanus in Narcissas Kopf zu dem bösen Buben. Das war früher nie so gewesen, aber im Moment hatte sie wirklich Angst vor ihm. Dass ihre Brüder vermutlich nicht anders reagiert hätten, will sie in dem Moment ja auch nicht wahrhaben.
"Und? Was hast du ihm getan?", fragte sie schließlich mit einer Mischung aus Angst, Neugier und Vorwurf.