• ROM, FORUM ROMANUM, ANTE DIEM IV ID APR DCCCLVII A.U.C., die Toga sitzt perfekt


    Ein Bürger war in den Senat erhoben worden. Doch es war kein gewöhnlicher Bürger. Fimbria trat auf die Rostra.


    "Römer, Freunde! wandte er sich an das Volk


    "Es stinkt in Rom und es stinkt gewaltig! Aber es ist nicht die Cloaca Maxima, obwohl die auch stinkt, daß es einem den Magen umdrehen kann! Doch über das Abwasser will ich heute nicht sprechen, sondern über den Abschaum! Fühlt ihr euch angesprochen? Tatsächlich könnte man glauben ihr seid der Abschaum! Denn so werdet ihr behandelt! So werden wir behandelt, Bürger, Plebeier!"


    Machte eine kurze Pause um die Worte wirken zu lassen.


    "Seit Jahrhunderten erhebt sich Rom aus der Erde in der seine Wurzeln liegen. Die ersten Staatmänner nannten sich Könige in dieser Zeit der Anfänge. Sie regierten weise und brachten den Staat zum erblühen. Die Republik und die Standeskämpfe sorgten dafür daß alle Männer Roms die gleichen Chancen erhalten haben. Daß jeder Bürger sich sein Recht heraus nehmen kann um auf die Rostra zu steigen. Daß jeder Mann nicht nur tauglich ist den Staat zu führen, sondern das auch erreichen kann! Doch der Senat war schwach und labil! Die Götter stelten deswegen dem Volk Roms einen ersten an ihre Spitze um es zu lenken und zu leiten. Doch neben diesem Gottgleichen gibt es keinen Römer, der besser oder schlechter wäre als ein anderer Römer! Römer, Freunde! Wie lange wollt ihr noch mit verschlossenen Augen herumlaufen?


    Der Adel drängt den Princeps zur Wahländerung und ihr schaut dabei zu! Die Wahlen verstreichen und ihr schaut dabei zu! Die Patrizier drängen in die Politik und zertreten euch unter ihren Füßen. Denn für sie seid ihr nur der Abschaum der Stadt! Nun laufen sie durch die Stadt, die noblen Amtsträger, und ihr schaut dabei zu! Nein, nicht gegen die Noblen Amsträger richtet sich mein Groll, sie leisten gute Arbeit. Doch warum sollt nicht ihr auch gute Arbeit leisten können? Schafft ihr Bürger nicht seit Jahrhunderten fleißig und unermüdlich? Ihr seid das Handwerk! Ihr seid die Landwirtschaft! Aus euren Reihen stammen die Bankiers! Ihr seid gebürtige Bürger Roms welche vornehmere Herkunft kann es da geben!?


    In den letzten Jahren war genau so zu sehen, daß ihr die Redner Rom seid! Daß ihr der Senat sein könnt! Doch warum frage ich euch dürft ihr auf einmal nicht mehr den Senat bestimmen? Warum dürft ihr auf einmal nicht mehr den Senat stellen? Was haben die verwöhnten Söhne des Adels an sich was sie besser wie euch sein läßt? Der Adel hält euch klein, versucht euch mit Brot und Spielen zu bestechen! Euch, die ihr Rom seine Größe schenkt! Die dekadenten Aristokraten verteilen die Staatsämter unter sich und nichteinmal geleistet Arbeit erkennen sie an! Sie verachten euch! Dabei kennen sie keine eigene Leistung! Keine Tüchtigkeit! Der Adel lebt nur von den ach so herrlichen Taten seiner Vorfahren. Schaut sie euch an, die letzten Erhebungen in den Senatorenstand ! Tiberier und Flavier, hochwohlgeborene Patrizer, die irhe Eignung schon mit dem Löffel gefressen haben! Doch wo sind die anderen? Wo sind die Artorier? Wo sind die Annaeer? Wo sind die Terentier? Waren die vielleicht nicht gut genug? Aber nein, die sind ja nur Plebeier! Ganz gleich wieviel sie gleistet haben, sie werden nicht beachtet! Römer, Rom ist groß geworden durch eure Tüchtigkeit und eure Leistung! Doch wann wird das anerkannt? Wie lange wollt ihr noch die Sklaven des Adels sein, Römer? Wie lange wollt ihr immer wieder um euren Lohn gepresst werden?"

  • Der Zuall wollte es, dass Myrtilus an jenem Tage einen außerplanmäßigen gang zum tabularium machte. Nun, nicht weit davon entfernt befand sich die rostra, wo sich eine kleine Menschenansammlung gebildet hatte. Der alte Claudier wies an Zahir vorbei, genau dorthin. "Komm, mein Gutster, das schauen wir uns einmal an. Ach, herrlich ist Rom, Politik liegt bei jedem Wittern in der Luft. Nicht wie in Baiae."


    Bald darauf standen der Alte und sein nubischer Sklave unter den Menschen, die sich die Rede eines Mannes anhörten, den Myrtilus nicht kannte. Dennoch wölbten sich beim Hören die Augenbrauen deutlich, und eine Frage musste ihm wohl auf dem Gesicht geschrieben stehen. Unwirsch winkte er Zahir, den Namen zu erkunden, und bald hatte er ihn vorliegen. "Sein Flavius, Herr, aber nicht pazitrisch. Patirschiz. Patzir... Nicht Plebs. Und civis" Myrtilus nickte abwesend und kratzte sich hinte dem linken Ohr. Er verstand die Intention des Mannes nicht. Eine Weile herrschte Schweigen. Dann...


    "Sei so gut, Flavius, und erkläre uns, warum du als Vertreter der plebejischen Söhne Roms es dir selbst nimmst, den Senat anzustreben. Dort sitzen ehrbare Männer, bei weitem nicht nur Patrizier, wie uns die Namen Vinicius, Germanicus, Decimus und jene anderer bekannter gentes zeigen. Warum ruhst du, Flavius, dich auf den Lorbeeren deiner adeligen Verwandten aus, warum fällst du deinem Fleisch und Blut in den Rücken? Beim iuppiter du hast bedauerlicherweise keine Ahnung von dem, was du redest", schloss Myrtilus und schüttelte bedauernd den Kopf. Wäre das ein Sprößling der Claudia, so hätte der Alte ihn übers Knie gelegt, so viel stand fest.

  • Da ich gerade in Rom war und das Forum besuchte, hörte ich die Rede auch und mir gefiel gar nicht, dass mein Name darin fiel. Daher hielt ich mich zurück und sprach nicht, denn die Prätorianer hätten dies sicher als Untreue dem Kaiser gegenüber auslegen können.


    Doch als weitere Bürger sich auch meldeten stellte auch ich meine Frage:


    Sprich, Flavier. Was führt dich zur Annahme, dass die Annaeer, oder eine andere von dir genannte Gens würdig wären in den Senat berufen zu werden? Reicht es dir nicht, dass diese Gentes hohe und höchste Vertrauenspositionen innehaben und direkten Zugang zum Kaiser haben auf Grund ihrer Verdienste? Hast du vergessen wie ungern die Senatoren unter sich Leute haben, welche selbst früher nicht einmal das römische Bürgerrecht innehatten?

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Auch Appius stand dabei und hörte sich die Rede an und dann die Erwiederungen. Irgednwie verstad er das gerde des Annaeers nicht, so wie er es gehört hätte wäre er selber schon gerne in den Senat gezogen und auch war jede Gens die genannt wurde eine Gens die schon recht lange das Bürgerecht hatte zumindestens nach seinem Kenntnisstand, aber nunja um Annaeer zu verstehen brauchte man eh Lexika :D:"Vielleicht haben die Gentes auch keine Lust mehr in den Senat zu kommen. Wer ihn ihn mal miterlebt hat, weiß wie es da zugeht und was die Gentes angeht die kein Bürgerecht besaßen: Vielleicht klärt uns da der Flottenpräfect noch auf?!

  • Es ist immer eine Freude über das Forum zu schreiten. Das Wetter war mild, meine Aufgaben gaben mir, wenn auch spärlich, die Möglichkeit einer Pause.


    Leicht gelangweilt hörte ich mir die Rede dieses Menschen an, den ich nicht kannte. Wieder jemand, der sich hervortun wollte. Eigentlich zog es mich ja schon weiter, aber dennoch ließ ich mich hinreißen, und ging auf den Mann zu, den ich kopfschüttelnd ansprach:


    Welchen Wert kann ein Römer in die Worte eines Redners legen, der nicht einmal fähig ist, uns seinen Namen zu verraten?


    Ein neben mir stehender Römer grinste:

    "Sein Name ist wohl wie seine Rede: Nicht von Bedeutung..."

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Auch Appius stand dabei und hörte sich die Rede an und dann die Erwiederungen. Irgednwie verstad er das gerde des Annaeers nicht, so wie er es gehört hätte wäre er selber schon gerne in den Senat gezogen und auch war jede Gens die genannt wurde eine Gens die schon recht lange das Bürgerecht hatte zumindestens nach seinem Kenntnisstand, aber nunja um Annaeer zu verstehen brauchte man eh Lexika :D:"Vielleicht haben die Gentes auch keine Lust mehr in den Senat zu kommen. Wer ihn ihn mal miterlebt hat, weiß wie es da zugeht und was die Gentes angeht die kein Bürgerecht besaßen: Vielleicht klärt uns da der Flottenpräfect noch auf?!


    Ich erkannte den Terentier aus früheren politischen Rangeleien und überlegte mir gut, was ich zu sagen gedachte:


    Es ist ganz einfach, Terentius! Die Annaeer wünschen sehr wohl in den Senat aufgenommen zu werden, auch weiss ganz Rom, dass dies mein Ziel ist, doch es stehen mir einige sehr einflussreiche Leute entgegen, welche mir vorhalten, dass meine Gens vor langer Zeit als ausgestorben galt und ich daher als Peregrinus in den Alae erst mein Bürgerrecht wiedererlangen musste, bevor ich den alten Ruhm meiner Ahnen wiederverstärken konnte.

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • "Nungut also betrachte meine Worte als mehr oder minder Gegenstandslos Redner, die Annaeer wollen in den Senat und sie hatten wohl auch kein Bürgerrecht. Nunja kommt Zeit kommt Senatssitz nicht wahr."


    Oder auch nicht letztlich war es ihm fast schon egal wer da saß und wer nicht

  • "Ich ruhe mich auf niemandes Lorbeeren aus!", erhob Fimbria unwirsch seine Stimme gegen Galeo Claudius Myrtilus.


    "Fleisch und Blut! Daß ich nicht lache! Vom tarpeischen Felsen würde ich mich stürzen, wenn ich mit dieser patrizischen Brut verwand wäre! Meine Vorfahren wählten den Namen Flavius weil es ein guter Name ist, weil die flavischen Kaiser Männer mit Ehrgeiz und Elan waren. Willst du die Namen meiner Vorväter hören? Du würdest sie doch nicht kennen. Meinen Namen kannst du hören. Iullus Flavius Fimbria lautet er. Und meinen Namen solltest du dir merken, alter Mann! Denn ich brauche keine Ahnen und ich brauche keine patrizische Verwandtschaft um meinen Weg zu gehen!"


    Er spuckte auf die Rostra um zu zeigen, was er von den patrizischen Flaviern hielt


    "Dazu spreche ich nicht nur von Patriziern, sondern vom Adel! Die Vinicier kannst du also aus deiner Liste rauslassen. Doch ansonsten sprichst du genau von dem was ich sage, auch wenn du es selbst nicht zu merken scheinst! Germanicer oder Decimer, genau von solchen wieihnen spreche ich! Sie würden niemals im Senat sitzen so wie es heute aussieht. Wie sollten sie auch rein kommen, wo ihre Väter doch keine hochwohlgeborenen sondern einfache Männer waren? Genau das ist es, was ich euch zeigen will, Bürger. Ein Decimus Livianus, ein Germanicus Avarus oder ein Decimus Meridius - sie alle würden heute nicht mehr für den Cursus Honorum zugelassen! Warum? Nur weil ihre Väter nicht den passenden Status gehabt hätten! Väter deren Namen heute niemand mehr kennt und die auch niemanden interessieren! Weil diese Männer allein ihren Weg gegangen sind! Weil diese Männer Durchsetzungsvermögen, Intelligenz, Ehrgeiz und Elan mitbringen! Weil diese Männer sich um ihr Rom und um ihr Iperium sorgen. Weil diese Männer in die Politik streben weil sie etwas bewegen wollen und nicht, weil ihr Platz schon von ihren Großväter vorgewärmt wurde! Warum sollen Männer von diesem Schlag aus künftigen Generationen nicht mehr in den Senat dürfen? Seht ihr nicht, welche Möglchkeiten uns, welche Möglichkeiten Rom damit entgehen!?"


    Den der Nach seinem Namen schrie ignorierte er. Denn es zeigte genau das worum es ging. Daß Namen mehr wiegten als Worte.


    Stattdessen antwortete er dem Annaeus Florus


    "Was mich zu der Annahme bringt die anderen Gentes hätten es verdient in den Senat berufen zu werden? Ich frage anders herum, warum haben sie es nicht verdient? Sie haben ihre Amtszeiten abgeleistet wie die patrizischen Tiberier und Flavier auch. Ob sie in ihren Magistraturen besser waren als die Patrizier will ich nicht fragen. Aber sie waren auf keinen Fall schlechter! Also warum wird ihnen dieses Recht verwehrt? Warum rutscht der Adel ohne Wenn und Aber nach oben durch während der Plebeier auf der Strecke bleibt? Ist das Rom? Muß das Rom sein? Ist das die Gleichheit, für die tausende Römer in den Bürgerkriegen gestorben sind?"

  • "Wozu sollen diese Männer in einen Senat? Sie sind Ritter und haben so alle Chancen die die kaiserliche Beamtenlaufbahn bietet. Sie werden besser bezahlt führen Einheiten und leiten provinzen. Sicher sie haben vielleicht nicht die gleichen Chancen eine EInheit zu leiten oder eine Provinz zu leiten wie ein Senator alleine schon deshalb weil es nun mal nur eine Provinz gibt wo nicht Senatoren an de Spitze stehen aber trtozdem ist der Senat nicht mehr das was er einmal war. Viel Macht sitzt bei den kaiserlichen Beamten und diese sind Ritter. Man sollte sich vielleicht lieber darüber aufregen warum Ritter wo sie doch die Last des Kaisers und des Imperiums tragen nicht mehr bei den Entscheidungen des Kaisers mit dabei sind?! So wie zum Beispiel bei diesem Convent. Man hört einiges über ihn, aber nicht daß dort Ritter sitzen und mitentscheiden.
    Man sollte sich also lieber darüber aufregen warum Senatoren und Patrizier mehr Gehör als Berater beim Kaiser finden als Ritter auf die der Kaiser sich doch so sehr stützt.


    Sim-Off:

    da der Convent nichtöffentlich ist, ist das natürlich hörensagen aber ich denke seine zusammensetzung ist, wie so vieles, wohl eher ein offenes geheimnis als wirklich top secret, aber ich möchte da jetzt nichts falsches sim-on sagen

  • Sedulus war gerade mit einem Schwung Milites unterwegs als sich auf der Rostra etwas tat. Es ging wohl um Patrizier, Senatoren und Ritter. Das Übliche halt. Er wollte schon weiter gehen als er den Namen seiner Gens hörte.


    Interessiert blieb er Arme verschränkend stehen. Seine Männern befahl er die Augen auf die Umstehen zu richten und eventuelle Diebe die sich solche Reden und den daraus folgendem Auflauf zunutze machten um sich ein wenig zu bereichern.

  • Zitat

    Original von Iullus Flavius Fimbria
    "Ich ruhe mich auf niemandes Lorbeeren aus!", erhob Fimbria unwirsch seine Stimme gegen Galeo Claudius Myrtilus.


    "Fleisch und Blut! Daß ich nicht lache! Vom tarpeischen Felsen würde ich mich stürzen, wenn ich mit dieser patrizischen Brut verwand wäre! Meine Vorfahren wählten den Namen Flavius weil es ein guter Name ist, weil die flavischen Kaiser Männer mit Ehrgeiz und Elan waren. Willst du die Namen meiner Vorväter hören? Du würdest sie doch nicht kennen. Meinen Namen kannst du hören. Iullus Flavius Fimbria lautet er. Und meinen Namen solltest du dir merken, alter Mann! Denn ich brauche keine Ahnen und ich brauche keine patrizische Verwandtschaft um meinen Weg zu gehen!"


    Er spuckte auf die Rostra um zu zeigen, was er von den patrizischen Flaviern hielt


    "Oh, Zahir, hör dir nur diese undurchdachten Worte an. Der arme Mann, er weiß nicht, wie viele Feinde er sich mit diesen Worten macht, denn unser ehrenwerter princeps ist selbst schließlich auch ein Patrizier", sagte Myrtilus zu Zahir und schüttelte den Kopf. Der Nubier hatte von alledem keine Ahnung, er sah den Claudier nur an und erwiderte nichts. Laut sagte er: "So gehe denn deinen Weg, Flavius! Ist es nicht besser, als nichts zu tun? Als zu sitzen und der Kurzweil zu frönen? Sieh mich an, ich mag alt sein, das hast du durchaus fix festgestellt, doch selbst ein alter Geist, wie es meiner ist, bildet sich und strebt nach höherem. Du predigst von Ungerechtigkeit, doch wie soll man einem Manne gerecht werden, der kein Amt inne hat und dessen Namen nicht publik ist, weil er nicht für das Gegenteil sorgt?"



    Zitat

    "Dazu spreche ich nicht nur von Patriziern, sondern vom Adel! ... Seht ihr nicht, welche Möglchkeiten uns, welche Möglichkeiten Rom damit entgehen!?"


    "Aber, aber, du wirst doch nicht auf die Möglichkeit vergessen, dass der Kaiser Befugnis und Autorität besitzt, um selbst Männer aus niedrigen Schichten für ihre gute Arbeit zu entlohnen, Flavius?" fragte Myrtilus und hob eine Braue. Zahir sah seinen alten Herren derweil fragend an. So hatte er ihn nicht erlebt, seitdem er in Baiae an Myrtilus verkauft worden war, und das war inzwischen zwölf Jahre her.


    Myrtilus indes erblickte einen Mann, mit welchem er einige Male bereits in Briefkontakt gestanden hatte, einen Aurelier. Ein Lächeln breitete sich auf seinen Runzeln auf. "Aurelius Cicero! Welch Freude, dich zu sehen!" sprach er und bewegte sich an einigen Gaffern vorbei in dessen Richtung, um ihm die Hand zu schütteln. Zahir folgte gehorsam. "Wie geht es dir, was treibt die Kunst?"

  • Ein flavischer Klient, dem dies natürlich nicht anzusehen war, hob drohend die Faust.


    "Du bist doch nur neidisch, du Sohn eines Freigelassenen! Neidisch auf die deinen, die eigentlich nicht die deinen sind, sondern du nur ihren Namen tragen darfst! Nedisch, dass nicht du in diese Familie geboren wurdest, sondern in die eines Freigelassenen, der die Güte dieser edlen Familie erfahren hat, du jedoch nun auf Rache sinnst!"


    Er musste sofort zu der Villa Flavia eilen, denn vielleicht gab es, falls er Glück hatte und die Flavier davon noch nichts wussten, eine kleine Belohnung.

  • Fimbria nickte bestimmt


    "Wahre Worte, Terentius! Aber denk es noch einen Schritt weiter! Warum sollte jenen Männer überhaupt irgendetwas verwehrt bleiben? Warum sollte der Stand deines Vaters bestimmen, was aus dir werden kann?! Warum sollte der Stand deines Vaters bestimmen welcher Weg dir in Politik, Militär oder Cultus Deorum offen steht?! Was macht den Sohn eines Patrizers oder Senators zu einem besseren Menschen? Weg mit den Standesbeschränkungen! Das fordere ich! Jeder Römer sollte nur nach dem gemessen werden, was er selbst leistet! Jedem Römer sollte jeder Weg in diesem Imperium offen stehen! Denn wir sind alle gebürtige Römer! Wir sind alle Kinder der Wölfin und es gibt keinen besseren Stand als das! Der einzige der über uns stehen kann ist der Augustus, doch der ist kein Mensch mehr, der ist Gott!"


    Auf den Vorwurf des Neids brach er in lautes tief dröhnendes Lachen aus.


    "Neidisch!? Daß ich nicht lache! Neid kann nur da entstehen wo es etwas zu beneiden gibt. Ich wüsste nichts was an einer Ansammlung völlig degenerierter Adeligen zu beneiden wäre! Genauso fällt mir nichts ein, was ich an den Patriziern als Haufen beneiden sollte! Rache? Rache kann man nur dem antun, der einem etwas getan hat. Nichts haben sie getan, also kann auch nichts gerächt werden! Ich nehme sie nicht einmal zur Kenntnis, so sehr interessiert mich was sie in ihrem verschwenderischen Palast treiben!"

  • Zitat

    Original von Iullus Flavius Fimbria
    ".... Weg mit den Standesbeschränkungen! Das fordere ich! Jeder Römer sollte nur nach dem gemessen werden, was er selbst leistet! Jedem Römer sollte jeder Weg in diesem Imperium offen stehen! Denn wir sind alle gebürtige Römer !.... Neid kann nur da entstehen wo es etwas zu beneiden gibt. ...."


    "Ohje, ohje. Vollkommen geistesabwesend, der Mann", brummte Myrtilus und zuckte mit den Schultern. Auf seine Worte war der Flavier nicht einmal eingegangen. "Bedauerlich, bedauerlich, in der Tat." Zahir stand neben dem Claudier und hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt. Ihn interessierte das alles nicht.


    Myrtilus indes räusperte sich und erhob erneut die Stimme.
    "Gesetzt den Fall, Flavius, dass du meine Worte dieses Mal nicht schlichtweg ignorierst, möchte ich dir eine Frage stellen: Was hast du, der du weder einen Rang, noch einen Namen, geschweige denn jemals ein Amte in der urbs aeterna bekleidet hast, was hast du persönlich von der Aufhebung der Standesbeschränlungen? Du wirst dich ohnehin nur auf die faule Haut liegen, auf welcher du bisher jedenfalls lagst. Ehe ich an deiner Stelle etwas fordern würde, Junge, Stand hin oder her. Nach diesem, nun ja, beinahe volksverhetzendem Auftritt würde ich dich nicht einmal die kaiserlichen Latrinen säubern lassen. Du sprichst aus Neid, aus nichts anderem. Ich bin nicht der einzige, der so denkt."


    Er nickte dem seltsamen Mann auf der rostra nochmals zu und deutete dann dem verwundert grinsenden Zahir, dass er jegliches Interesse an den Ausführungen des Flaviers verloren hatte. Bedauerlich, dass jener derart schlecht über die patrizischen Flavier sprach. Das warf kein gutes Licht, und davon abgesehen war Myrtilus absolut anderer Meinung, denn die Flavier waren eine der edelsten und altehrwürdigsten gentes, die er kannte.

  • Ich hatte mich doch umentschieden und trat erneut an die Rostra heran.


    Bürger, du sprichst ohne die ganze Tragweite deiner Worte zu erkennen. Du sagst, dir und Leuten wie dir sei es niemals möglich, etwas für Rom zu tun, weil dies nur die Reichen und Adligen dürfen. Doch du vergisst, dass es deine Aufgabe ist, deine Pflicht, dir einen Patron zu suchen, welcher deine Talente erkennt und dir die Chancen gibt, welche du scheinbar so äusserst heftig suchst!

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Der Klient bemühte sich jedoch vergebens zur Villa zu eilen, Furianus wusste davon bereits. Er war gerade in seiner Sänfte auf den Weg zu dem Gericht, als man den Menschenauflauf auf der Rostra sah.
    Es interessierte Furianus ungemein sehr, wer es mal wieder war, wer seinen Frust über die Flavia hier entlud.
    Die Sänfte kam zum Stehen und die Liktoren positionierten sich.
    Langsam und interessiert zog Furianus den Vorhang der Sänfte zurück und blickte auf die Rostra.


    "Ah, ihn kenne ich doch, diesen fleißigen Redner."


    Sagte er nebenbei mit einem süffisanten Lächeln auf den Zügen.


    "Kyres, was glaubst du, wer hat ihn hierher geschickt?"


    Der ältere und schon kahle Sklave drehte sich um.


    "Entschuldigt, aber was meint Ihr, Dominus damit?"


    Furianus zeigte mit dem Finger auf den plebejischen Flavier.


    "Na wer ihm ein kleines Sümmchen gegeben hat, damit dieser Sklavenabkömmling hier spricht. Ob er einen Patronus hat? Aber ich denke nicht, der Auftraggeber wird sich hüten bekannt zu werden, es wäre schließlich sehr gefährlich."


    Der Sklave verstand und holte seine kleine Tabula heraus, auf die er etwas krizzelte.


    "Ich frage mich ob dieser Mann die Standeskämpfe vergessen hat, die doch schon vor etwa 400 Jahren für die Gleichberechtigung im Senat und den Magistraturen zwischen Patriziern und Plebejern sorgten. Mit seinen Vorwürfen ist er leider 400 Jahre zu spät.
    Dennoch, wir verweilen, ich will hören was er noch zu sagen hat oder was er noch sagen soll, weil sein Auftraggeber sein Gesicht vor Unsergleichen nicht verlieren will."

  • Eigentlich wollte er schon gehen, denn letztlich würde die Rede wahrschweinlich zu eh nichts führen. Wo aber nun der andere Flavier kam und sprach, versprach die Sache einen gewissen Unterhaltungswert. Er kau´fte bei einem der Händler ne Wurst und etwas Wein und setzte sich. Kauend wartete er nun auf die Show :D

  • Zitat

    Original von Galeo Claudius Myrtilus
    ...


    Obwohl der alte Mann zu einer Diskussion anscheinend nicht fähig war und sich schon wieder nach seiner Rede abwandte setzte Fimbria dieses mal zu einer Antwort an.


    "Gesetz den Fall, alter Mann, daß du dieses Mal bereit bist eine Antwort zu hören und deine Aufmerksamkeit nicht wieder anderen Dingen widmest, möchte ich dir deine Frage beantworten. Rom ist das Zentrum der Welt aber Rom ist nicht die gesamte Welt! Was weißt du schon von mir außer meinen Namen? Ich habe dem Imperium in den Legionen gedient und mein leben in der Provinz für Rom riskiert womit ich wahrscheinlich schon mehr getan habe als du! Bis ich so alt bin wie du habe ich noch einmal mein Leben Zeit! Volksverhetzend nennst du meine Rede? Frag das Volk ob sie sich verhezt fühlen! Aber nimm deine Halbmond-Freunde aus, die sich doch das ganze Jahr nicht mit dem Volk sodalisieren und sich für besseres halten!"


    Traurig schüttelte Fimbria den Kopf. Wollten oder konnten ihn die Menschen nicht verstehen? Vermutlich lag es daran, daß sich schon wieder das patrizische Pack vor der Rostra ansammelte. So war es immer. Sprach einer gegen sie dann rotteten sie sich zusammen und blockierten jede vernünftige Diskussion mit ihren abgedroschenen Phrasen. Schnell sprachen sie ein lautes 'volksverhetzend' aus damit die Stadtwachen anrannten und ihnen ihre patrizischen Stiefel leckten. Sie hatten noch viel zu viel Einfluss auf Rom und den Kaiser.


    "Verstehst du mich denn nicht, Mann?", rief er zu dem Annaeus hinab.


    "Ich rede nicht von mir! Ich spreche von Rom! Von allen Römern! Wer mein Patron ist und wohin er mich bringt ist völlig unwichtig!"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!