Hochzeitsfeier Amatia & Cyprianus

  • "Ja, alleine wohnen ist keine tolle Sache", stimmte Macer zu, auch wenn er dank der Sklaven in seinem Haushalt nicht wirklich alleine wohnte. "Ich habe mir zwar noch nie viel Sorgen gemacht, dass etwas passieren könnte, aber schön ist es trotzdem nicht. Oder zumindest meistens nicht, manchmal ist es auch ganz praktisch, denke ich.


    Aber so ein ganzes Haus macht ja auch Kosten und Arbeit, das muss ja nicht unbedingt sein."


    Wieder nahm er sich etwas von den Speisen auf dem Tisch, die doch recht vielfältig waren.

  • "Nunja, ich denke Männer machen sich da im allgemeinen weniger Sorgen, da sie sich doch meistens gut gegen so ein paar Banditen behaupten können. Aber unsereins täte sich da schwerer."


    Gut, Varena konnte mit dem gladius umgehen und auch einen Dolch gut benutzen, aber gegen eine Bande von Rüpeln wäre sie doch aufgeschmisen.

  • "In welcher Gegend stand eure Casa, dass man selbst in seinem Haus vor Banditen nicht sicher sein konnte?" fragte Macer ehrlich überrascht. Dass man gerade als Frau auf der Straße vor Überfällen nicht sicher war, war nichts neues, aber er hätte die Casa der Terentier in einer besseren Wohngegend vermutet, in der man zumindest im Haus noch ruhig leben konnte.


    "Dein Bruder kann ja mit Sonderpatroullien für Sicherheit sorgen", fügte er noch hinzu, denn einen Soldat der Cohortes Urbanae in der Verwandtschaft zu haben war sicher auch beruhigend.

  • "Oh, du hast mich falsch verstanden. Sicherlich stand die Casa in einer sicheren Gegend, doch spricht es sich schnell herum, dass eine Frau alleine in einem Haus wohnt und dann ist selbst das beste Viertel nicht mehr hundertprozentig sicher. Und Tacitus war damals ja noch nicht bei der CU."


    Varena trank einen Schluck aus ihrem Becher und nahm sich dann noch eine Weintraube.

  • "Wie lange ist das denn schon her?" fragte Macer weiter, der mit dem Schätzen des Alters immer ziemliche Probleme hatte und natürlich nicht direkt fragen wollte. Verstorbene Eltern, verkauftes Haus, kleine Weltreise, älterer Cousin und ein Bruder undefinierbaren Alters, da konnte er sich kein rechtes Bild machen.

  • "Das müsste so zwei Jahre her sein mit dem Verkauf des Hauses. "


    Varena wusste nicht ob sie nun richtig lag. Aber um diesen Dreh herum müsste es gewesen sein. Drei Jahre ist es her, dass ihr Vater gestorben war. Ja, dann müssten es zwei Jahre sein.

  • "Ah, dann ist dein Bruder also noch gar nicht lange bei den Cohortes Urbanae." Es hatte auch niemand etwas anderes behauptet, aber Macer hatte es irgendwie angenommen. Die Frage, wer der oder die ältere ist, hob er sich für später auf, jedenfalls schien Varena noch ziemlich jung zu sein.


    Da ihm gerade kein passendes Thema für einen Themenwechsel einfiel, überbrückte er die Zeit einfach mit einem weiteren Happen vom Tisch und einem Schluck aus seinem Becher.

  • "Derzeit bin ich Curator Aquarum," begann Macer die Aufzählung mit seiner derzeitigen Hauptbeschäftigung, "außerdem Kommandeur der Academia Militaris und ganz allgemein Senator. Das heißt, ich sitze entweder hinter irgendeinem Schrebtisch oder in einem Saal oder ich laufe durch die Stadt."

  • Zitat

    Original von Valeria Amatia
    ….
    "Das Haus der Terentier wird in nächster Zeit noch unsere Bleibe sein. Ich bleibe ja auch noch weiterhin im Palast, da ist es so am besten. Und wer weiß, ob wir weiterhin in Rom bleiben oder nicht." Sie selbst zumindest nicht. Das Thema Essen war doch irgendwie angenehmer und so fuhr sie fort:
    ….


    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Nun die meisten Waren sind aus Mantua und Umgebung, scheinbar haben sich dank der Legion dort einige gute Händler niedergelassen. Die genauen Namen müßte ich jetzt aber nahschauen."
    ….


    Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    …..
    “Auf die brummelige Stimmung des Hausherren würde ich nichts geben. ….


    Auf die Antwort des Bräutigams nach der Herkunft der Waren mußte er schmunzeln.
    “Na ich glaube ich kenne dann zumindest den Lieferanten für das Fleisch sehr persönlich.”


    „Das mit dem Haus wird sich sicher zeigen, wenn sich Deine nächste Zukunft offenbart. Als Soldat muss man schließlich auch immer bereit sein, in die Fremde zu ziehen. Du hast doch vor im Militär zu bleiben, oder?“ , fragte Medeia neugierig an Cyprianus gerichtet. Ob Amatia dann immer noch am Hof bleiben wollte, sprach Medeia lieber nicht an, konnte das doch schnell für den ersten (oder weiteren?) Streit sorgen. Im Kosten der kulinarischen Delikatesse stockte Medeia einen Augenblick und kaute dann nachdenklich. Ob das jetzt einer der Kühe von Plautius war, dessen Betrieb er ihr gerne überantworten wollte? Medeia schluckte runter und beschloss lieber nicht genauer darüber nachzudenken. Denn wenn auch sie keinen Sinn für Kinder oder Tiere hatte, keinen sentimentalen Gefühlen frönte und weder in tierischen Kugelaugen, noch den Kindlichen etwas niedliches abgewinnen konnte, so wollte sie nicht unbedingt etwas essen, was sie noch vorher angemuht hatte. So ließ sie sich einige Eier reichen und etwas von einem leichten und verdünnten Wein, lauschte den verschiedenen Wortfetzen und betrachtete dann doch nachdenklich den Hausherr. Es war nicht zu bestreiten, auch er sah wie sein Bruder sehr ansehnlich aus und hatte dessen direkte und offene Art, die man leicht als unverschämt und unkultiviert betrachten konnte, was Medeia jedoch eher als einen rauhen Charme bezeichnen würde.


    Aus den Augenwinkeln bemerkte Medeia das angeregte Gespräch zwischen einer jungen Frau, die sie nicht ganz einordnen konnte, und Macer, den sie als einen ausgesprochen höflichen Senator kennen lernen durfte, wenn es auch schon eine Weile her war. Nun, Hochzeiten waren die beste Gelegenheit um zukünftige Verbindungen einzugehen. Dabei musterte Medeia auch noch die anderen Gäste und fragte beiläufig an Cyprianus. „Sag, sind eigentlich auch noch die anderen Männer Deiner Familie im Militär tätig?“ Und an Amatia. „Haben sich noch andere Deiner Familie hier eingefunden ausser Valerius Victor?“

  • "So der Kaiser es will und erlaubt ja, ich bin nunmal Soldat, ich kann persöhnlich noch nicht soviel mit dem Zivilleben anfangen. Zum anderen ist mein Traum ein eigenes Kommando zu haben und dazu muß ich wohl noch einige Jahre beim Militär bleiben. Was deine andere Frage angeht: Ja alle meine noch lebenden Verwandten sind im römischen Militär. Wir halten sehr viel von dieser Militärtradition und versuchen diese hochzuhalten."


    Genaugenommen erwartete er es von einem männlichen Terentier als selbstverständlich, aber wie in jeder Familie gab es auch bei ihnen schwarze Schafe, aber diese waren ja nun zum Glück alle tot...

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    „Sag, sind eigentlich auch noch die anderen Männer Deiner Familie im Militär tätig?“ Und an Amatia. „Haben sich noch andere Deiner Familie hier eingefunden ausser Valerius Victor?“


    "Leider nein, die Familie hat sich leider wieder sehr zerstreut." Wirklich sehr schade, sie hätte es sich anders gewünscht. "Außer natürlich unsere Großväter, die zwei alten Herren dort hinten, die ...", sie versuchte zu erkennen, was die beiden da gerade trieben. Sie saßen zueinandergewandt, machten etwas mit ihren Händen, was von der Ferne nicht erkennbar war, und kicherten wie kleine Jungen. Mit einem Schmunzeh schüttelte sie leicht den Kopf und setzte ihren Satz fort: "Die dort hinten sitzen und sich alleine amüsieren." Besser als wenn sie jungen Frauen untern den Gästen nachsteigen würden war es immerhin.


    Sie wandte ihren Blick wieder zu "ihrem Mann". Die Bezeichnung gefiel ihr außerordentlich :) Sie war fast stolz auf sich selbst, so einen wie ihn bekommen zu haben, und manchmal fragte sie sich wirklich, wie sie das verdient hatte.
    "Ich habe mich mit den Terentiern in eine ansehnliche Familie eingeheiratet. Und weiß nun also auch, was unsere Söhne für eine Karriere erwarten wird."

  • Sicherlich hatte Medeia schon oft mit Soldaten zu tun gehabt, aber wohl erst wirklich durch Plautius von vielen Dingen des Militärs gelernt. Was hatte ein Praefectus zu tun, was ein Tribun und wer war hierarchisch über wen. Dennoch hatte sie nur eine vage Ahnung, was für eine Laufbahn Cyprianus anstreben könnte. Während sie aus dem Weinbecher den versüßten Rebensaft zu sich nahm, dachte sie darüber nach, kam jedoch zu keinem Schluss. Dennoch ließ sie noch mal ihren Blick über die Terentier, alles Soldaten wie sie nun wusste, schweifen, und nickte interessiert. Warum man nichts mit dem Zivilleben anfangen konnte, das verstand Medeia natürlich nicht. Wie auch? Sie war nie in ihrem Leben in die Rolle eines Soldaten geschlüpft und würde wohl nie zu so einer Gelegenheit kommen. Medeia schmunzelte über ihren eigenen Gedanken und nippte weiter am Wein, denn Appetit hatte sie nicht, überhaupt pochte es wieder an ihrer Schläfe und sie fühlte sich etwas flau im Magen. Das Essen, obwohl delikat und gar vortrefflich gewählt, war ihr im Moment mehr lästig. „Ich wünsche Dir natürlich, dass Du bald wieder das Leben eines Soldaten führen kannst. Also, natürlich nicht unter den einfachen Soldaten.“ Denn dann würde er kaum verheiratet bleiben können.


    Medeia folgte Amatias subtilem Wink und sie betrachtete neugierig die beiden Herren in der Ecke, schmunzelte angetan als sie das vergnügte Kichern vernahm und fand die Beiden jetzt schon als sehr drollige, alte Männer. Zustimmend nickte Medeia. „Ja, mit der Familie hast Du Recht, Amatia. Aufsteigend, ehrenhaft und zahlreich. Es ist schön in eine große Familie einzuheiraten, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Mit den Artoriern ging es mir auch nicht anders und mittlerweile gehöre ich zu der Familie wie eine Frau, die von einer Artorierin geboren wurde, selbst wenn ich nur eingeheiratet bin.“ Medeia lächelte und ließ sich von ihrem Leibsklaven mit einem Fingerschnippen ein kleines Tüchlein reichen, denn ihr wurde ein wenig mehr mulmig in der Magengegend. Beherrscht kämpfte sie das Unwohlsein eisern nieder. Jedoch überlegte sich Medeia, ob sie sich für den Brautzug entschuldigen sollte und Plautius darauf drängen, etwas früher nach Hause zu gehen. Aber noch wollte sie sich nicht so schändlich zurückziehen. Immerhin war das ein bedeutender Tag für das junge Ehepaar.

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