Bummeln und Ähliches

  • Es war ein angenehmer Tag, einer der ersten warmen Tage im Jahr und da hielt man es natürlich nicht in der Casa aus. Man musste raus gehen und sich unter Menschen mischen und die Sonne etwas genießen. Dies wollte Narcissa auch tun. So gab sie also einem ihrer Großcousins Bescheid und nahm dann nach mehrmaligem Bitten auch Nerva mit. Ja, die ärmste würde wieder Anstandsdame spielen müssen, aber für sie war es doch besser, als zu Hause Staub zu wischen oder Essen vorbereiten zu müssen. Das übernahm in der Zwischenzeit dann jemand anderes - zumindest nahm Narcissa dies an - dass Nerva sich darüber freuen würde auch mal was anderes zu sehen. Dass Nerva ja eigentlich an fast jedem Tag den Einkauf erledigen musste, entging ihr dabei vollkommen.


    Nun schlenderten die beiden nebeneinander her über den Mercatus. Narcissa ließ ihre neugierigen Blicke über allerlei Waren gleiten... Stoffe, Broschen, Ohrringe, Ketten, Ringe, Fußkettchen, Armreifen, Früchte, Sandalen, Kordeln und vieles mehr, was es noch zu bestaunen gab. Für sie war es immer ein kleines Abenteuer. Geld hatte sie zum Glück kaum welches dabei, sodass sich auch keiner ihrer Anverwandten um den Verbleib des Familienvermögens Gedanken machen musste. Außerdem hielt Nerva sie zum Sparen an und erkannte auch an jedem Ohrring einen dunklen Flecken, der ihn schlecht machte. Irgendwie hatte Narcissa langsam das Gefühl, ihre Serva tat dies mit Absicht, aber im Moment hatte sie keine Beweise und auch keine Idee, warum ihre Serva daran interessiert sein sollte, dass man sparsam umging. Es war doch nicht ihr Geld...


    Jetzt standen die beiden gerade vor einem Stand, der überall kleine, prächtige Töpfe mit duftenden Ölen und Pomaden stehen hatte. Der Händler erkannte sovort die potentielle Nachfragerin und hielt Narcissa ein gut duftendes Töpfchen unter die Nase.

  • Terenta Varena war zwar erst seit ein paar Stunden wieder in Rom, doch ließ sie es sich nicht nehmen, mit ihrer Leibsklavin über den Markt zu schlendern, den sie nun seit Monaten nicht mehr gesehen hatte.
    Es hatte sich trotz der Zeit jedoch nicht viel verändert. Wie eh und je wurden die Waren von ihren Händler angepriesen und laut verkündet, dass dies doch die besten seien. Darüber lächelnd wurde sie wie magisch von einem Stand mit Obst angezogen. Alles roch herrlich fruchtig und frisch, sodass Varena am liebsten sofort ein paar Früche probiert hätte. Da die junge Frau nicht wiederstehen konnte, ließ sie ein paar der Früchte von Aylean kaufen und betrachtete währenddessen die anderen Stände.


    An den herrlichen Düften eines Standes kam sie jedoch ebenfalls nicht vorbei. Es waren kleine Phiolen und Töpfchen voll mit Cremes und Balsamen, die wohlduftend ihre Aufmerksamkeit auf sich zogen.
    "Dieses riecht nach ein paar Stunden abscheulich" meinte sie mit einem Lächeln so leise, dass der Händler es nicht hören konnte, zu der Frau gewandt, die eben an einem Töpfchen schnupperte.

  • Stappste in einer einfachen Tunika über den Markt,man könnte ihn glatt für einen Bettler halten.Aber er sah es nicht ein für Gartenarbeit[Seine persönliche Entspannung] eine gute Toga zu tragen,so dass er heute an seinem freien Tag in der bequemen Leinentunika umher lief.Er schaute bei einigen Händler und versuchte gute Saat zu finden,er wollte den Garten etwas verschönern lassen.Ebenso wollte er frisches Obst kaufen.Wenig später schlenderte an den beiden jungen Damen vorbei und schaute am Stand daneben bei einem Händler und fragte gelassen:


    "Sagt mir,Mercatus,habt ihr eine gute Saat?"

  • Nerva war wirklich nicht besonders angetan von der Tatsache, dass sie die junge Herrin begleiten musste. Die beiden jungen Burschen daheim, und damit meinte sie nicht die Quintiliabrüder, würde garantiert nicht ihre Arbeit tun, so dass Nerva sie nachher wieder hetzen dürfte. Außerdem würde dann sicher wieder etwas Käse und etwas Wein aus ihrer Vorratskammer fehlen! Die Burschen wussten, dass sie dafür nichts zum Abend bekommen würden, doch das schien es ihnen immer wieder wert zu sein.
    Zum Glück hatte sie ihrer Herrin bisher alles wieder ausreden können, was diese meinte unbedingt zu brauchen. Ihr hatte Nerva noch nichts von der Finanzlage erzählt und hatte dies auch nicht vor. Sie fand das war Sache der jungen Herren. Sollten die sich doch mal die Hände schmutzig machen.
    Doch als sie an den Stand mit den Salben kamen befürchtete Nerva, dass diesmal ihre Überredungskünste versagen würden. Die Salbe duftete aber auch wirklich gut!
    Doch da kam diese junge Frau vorbei und warnte Narcissa, was Nerva mit halben Ohr mitbekam. Warm, wenn auch verhalten lächelnd betrachtete Nerva die junge Frau, die ihr sogleich sympathisch war, und sei es auch nur aus dem einfachen Grund, dass sie die Herrin vor einer unnötigen Ausgabe bewahrt hatte.

  • Narcissa war gerade dabei vorsichtig an dem Töpfchen mit der Paste zu riechen, als sie von der Seite her angesprochen wurde. So hob sie den Kopf wieder leicht an und sah in das Gesicht, das neben sie getreten war. Es war das einer ebenso jungen Frau und Narcissa musste spontan auf ihre Worte grinsen. Ihr gefiel die Art der Fremden und so machte sie gleich ein wenig Platz am Stand und deutete auf eines der anderen Töpfchen.


    "Ja, dieses hier auch, finde ich.", meinte Narcissa höchst amüsiert, woraufhin der Händler noch empörter schaute als bei Varena schon davor. "Zuerst riecht es vielleicht ganz wunderbar nach Lavendel... aber das vergeht so schnell wieder wie ein Wimpernschlag!", übertrieb sie absichtlich ein wenig. Unglaublich, was diese beiden Weiber sich da erlaubten, dachte der Händler. Narcissa hatte keinerlei Schuldgefühle bei dem Mann, der sie schon das eine oder andere Mal um ein paar Sesterzen erleichtert hatte.


    So in ihren Gedanken vertieft bemerkte sie weder Nervas Gesichtsausdruck, noch das Gespräch am Stand nebenan. Es war hier überhaupt relativ laut und von daher war man doch froh, sein eigenes Wort verstanden zu haben.

  • Verus hatte ein kleines Säcken gekauft und drehte sich hektisch um und lief gegen eine der Frauen,da er das Säckchen vor dem Gesicht hatte. Er hatte Narcissa gerammt.


    "Oh das tut mir Leid.Ich hoffe dir geht es gut."


    Verus stand etwas unsicher da aber fing sich schnell wieder.

  • Varena lachte herzhaft bei ihren Worten und dem Gesichtsausdruck des Händlers. Der arme Mann würde an den beiden Bankrott gehen, wenn sich ihr Gespräch herumsprach.


    "Jedoch empfehlen kann ich dieses hier mit Rosenduft und Granatapfel."


    meinte die Terentierin schließlich und wollte den Händler damit gnädig stimmen. Varena wollte nicht Schuld sein, wenn ein Quacksalber seine Existenz verliert.


    "Verzeih, ich bin Terentia Varena, Tochter des Terentius Matinus."


    stellte die junge Frau sich höflich vor. "Und das ist Aylean, meine Leibsklavin" Denn diese war gerade mit den Früchten zu ihnen gestoßen.
    Etwas erschreckt, sah die hübsche Frau, dann den Mann an, der mit einem Säckchen Narcissa rammte.

  • Narcissa folgte dem Deuten Varenas auf das Töpfchen mit Rosenduft und Granatapfel. Es hörte sich jedenfalls nicht schlecht an, auch wenn sie sich noch nicht genau vorstellen konnte, wie es nun tatsächlich roch. Doch da die Frau sich gerade vorstellte, beugte Narcissa sich noch nicht gleich über den Stand zu dem Topf hin, sondern blieb ihr gegenüber stehen und lächelte sie freundlich an.


    "Mein Name ist Quintilia Narcissa.", sagte sie freundlich. Sie vermied es meistens den Namen ihres verstorbenen Vaters zu nennen, da dies nur mit traurigen Erinnerungen verbunden war. Gerade wollte sie auch dazu ansetzen, Nerva kurz vorzustellen, als sie etwas in ihrem Rücken spürte, das sie fast umgeworfen hätte.


    Erschrocken drehte sie sich um und blickte in das Gesicht eines fremden Mannes. Nun, hier war es voll, da war es zu entschuldigen. Kurz brauchte sie etwas um sich wieder zu ordnen und diesen kleinen Schrecken zu überwinden. "Es geht schon, ist ja glücklicherweise nichts passiert.", sagte sie und lächelte den Mann kurz freundlich an. Er kam ihr entfernt bekannt vor, aber sie wusste nicht, woher.


    Dann drehte sie sich auch wieder Varena zu. "Ich wollte gerade noch Nerva vorstellen, meine Serva. Sie begleitet mich sehr oft auf den Markt.", lächelte Narcissa und deutete auf Nerva, neben sich.

  • "Es tut mir vielmals Leid.Kann ich mich dir irgendwie gütlich zeigen?"


    Sagte er freundlich mit einem leichten Grinsen.Nebenbei schaute er immer nach hinten,da sich hier viele Taschendiebe herumtrieben,obwohl er momentan eher wie ein Sklave aussah als ein reicher Bürger,was er sonst war.

  • Nerva schaut entsetzt zu dem kleinen Töpfchen, auf welches die junge Frau nun wies. Musste das sein? Doch sie verstand es ihre negativen Gefühle zu verbergen und so huschten nur kurz ihre Augen zu besagtem Töpchen und wogen kurz dessen Wert ab. Mit etwas Glück und Verhandlungsgeschick würde es nicht all zu viel kosten.
    Terentia Varena, hieß die junge Frau also und die Sklavin Aylean. Dieser nickte Nerva auch kurz zu, wie es Brauch war.
    Die unge Herrin wollte grade zu einer Antwort ansetzen, als so ein Rüpel sie doch glatt anrempelte. Zum Glück hatte Nerva Narcissas Geldbeutel im Blickfeld, ansonsten hätte der Bursche gleich etwas zu hören bekommen. Diebe konnte kein rechtschaffender Mensch gut leiden. Doch es schien tatsächlich nur ein Versehen gewesen zu sein, und Narcissa fing sich recht schnell wieder.
    Nerva beobachtete das mit Zufriedenheit. Das Kind war wirklich gut gezogen.
    Und nun wurde sie selbst vorgestellt. Sie senkte den Kopf, wie es üblich war und wartete den Verlauf der Begegnung ab.

  • Freundlich neigte die junge Frau den Kopf vor Nerva, wie sie es stets tat, wenn jemand ihr vorgestellt wurde und da war es egal welchen Standes diese Person entsprang. Varena bemerkte den Blick der Sklavin, die wohl nicht wollte, dass ihre Herrin allzuviel kaufte und so lächelte sie Quintilia an.


    "Allerdings riecht es viel besser wenn es im Winter keine Konkurrenz von anderen Düften hat, die es zu dieser Jahreszeit ja haufenweise gibt."


    Auch Aylean hatte sich verneigt und Nerva schüchten zulächelt.

  • Narcissa war einen Moment verwirrt, da sie von zwei Seiten gleichzeitig angesprochen wurde. Erst einmal wollte sie den Mann entschuldigen, damit er sich weiter seinem Garten widmen konnte, wie es schien, denn sie hatte gesehen, dass er einen Beutel Saatgut in den Händen hielt.


    "Schon gut. Mir ist nichts geschehen." Auf sein Angebot schüttelte sie leicht, aber freundlich den Kopf, ehe sie sich wieder Varena zuwandt und ihr einen kurzen, entschuldigenden Blick zuwarf. Es war ja nicht höflich, dass man sich mitten im Gespräch immer wieder abwandt.


    "Ja, das ist richtig. Über sowas habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Aber wenn einem die blumigen Düfte eben eher zusagen als andere, dann muss man sich wohl damit abfinden.", schmunzelte sie leicht und drehte sich dann wieder dem Stand zu, da sie nun doch mal an dem Töpfchen schnuppern wollte, das Varena für gut befunden hatte. Der Händler erkannte ihren Blick auch und hob sofort den verlangten Topf hoch um ihn ihr zu reichen. Narcissa nahm ihn entgegen und fächelte sich mit der Hand etwas von dem Duft zu, der so aus dem Topf doch recht intensiv kam. "Hmmm... ", machte sie zuerst und dann legte sich wieder ein Lächeln auf ihre Lippen. "Du hast wirklich einen guten Geschmack", stellte sie dann mit einem Grinsen fest.

  • Empfand dieses Abwimmeln als Unhöflich und wurde leicht gereizt.


    "Es tut mir vielmals Leid die Dame. Ich werden ihnen etwas Schmerzensgeld geben..."


    Er zückte ein paar Sesterzen und reichte sie der Dame.


    "Hier nehmen sie es"

  • Varena nickte und roch sofort den wohltuenden Duft, als der Händler das kleine Töpfchen Narcissa zustreckte und sie daran roch. "Ja, wenn man einen Duft liebt, dann trägt man ihn auch, obgleich er leicht übertrumpft wird. Deswegen mag ich ihn. Er ist nicht so penetrant wie andere."


    Die Terentierin betrachtete den Mann mit dem Säckchen argwöhnisch und etwas verblüfft. "Solltest du mit dem Geld deines Herren, nicht etwas sparsamer umgehen?" Die junge Frau dachte sich nichts dabei, denn er sah wirklich wie ein Sklave aus, der gerade das Geld seines Herrn verschenkte.

  • Nun wurde es Nerva zu bunt mit diesem Rüpel. Sie ging um ihre Herrin herum und drängte sich zwischen diese und den Mann.
    "Danke mein Herr, das wird nicht nötig sein. Ihre Entschuldigung wurde angenommen und für einen kleinen versehentlichen Schubs braucht man doch keine solchen Umstände zu machen. Aber vielen Dank der Herr."
    Nerva lächelte freundlich und schaffte etwas Abstand zwischen Narcissa und diesen Mann. Begütigend legte sie kurz eine Hand auf den Unterarm des Mannes, in dessen Hand er das Geld hielt, und drückte ihn sachte herunter.
    "Bitte, ich bin mir sicher, es ist in Ordnung. Sie haben doch sicher einen Garten, oder? Er wird garantiert prächtig aussehen, so wie sie ihn versorgen. Wahrlich prächtig!"
    Das Lächeln blieb unverändert auf ihrem Gesicht, während sie freundlich fragte: "Was für neue Pflanzen wollen Sie denn anbauen? Sie habe ja nicht grade wenig an Saatgut gekauft."

  • Verus sah schon Zeus Blitze vor seinen Augen als er diese Bemerkung hörte. Er wendete sich zu Terentia mit einem Blick des Zornes.


    "Ich muss sagen,diese Dreistigkeit..."


    Er stockte kurz.

    "Ich bin weder Sklave noch Peregrinus ,ich bin ein Bürger Roms und Magister Scriniorum der Regio Italia.Ebenso ist dies mein Geld und ich kann damit machen was ich will,die Dame"


    Verus verkniff wütend seine Augen,dieses Gesicht würde er sich merken und dies nicht im Guten.

  • Bei seinen Worten blieb Varena für einen Moment der Atem weg. Wieso hatte sie auch nur immer eine so große Klappe? Der Rat einfach mal den Mund zu halten, sollte sie wohl doch öfters mal gebrauchen. Wie eben zum Beispiel...aber nun war es zu spät.


    Verzeih mir meine Dreistigkeit. Es war nicht meine Absicht dich zu beleidigen. Manchmal gehen meine Gedanken mit mir durch und wandeln sich in Worte..."


    Ein zurückhaltendes und betretenes Lächeln legte sich auf die feinen Gesichtszüge der jungen Frau.

  • Langsam wurde es Narcissa wirklich zu bunt. Dauernd wurde sie in ihrem Gespräch gestört. Hatte es nicht gereicht, dass er sie angerempelt hatte? Unsicher deutete sie Varena noch einmal an, sie kurz zu entschuldigen, ehe sie sich zu Verus und Nerva umdrehte.


    "Schon gut Nerva, danke.", meinte Narcissa beschwichtigend und legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. "Ich kann es alleine klarstellen." Sodann wandt sie sich dem Mann zu, der ihr das Schmerzensgeld anbot und der empört reagierte, nachdem Varena ihn als Servus abgestempelt hatte. Darauf wollte sie aber gar nicht eingehen um ihn nicht weiter zu beleidigen.


    "Vielen Dank, das ist wirklich sehr freundlich, Magister Scriniorum, aber wirklich nicht nötig. Ich habe keine Schmerzen erlitten, es war ja nur ein kleines Rempeln. Ich brauche also auch wirklich kein Schmerzensgeld.", versuchte sie noch einmal ruhig zu erklären und lächelte ihn abermals freundlich an, auch wenn er ihr langsam etwas komisch vorkam mit seinem dringenden Bedürfnis sich zu entschuldigen.


    Sodann drehte sie sich wirklich wieder Varena zu, um ihr Gespräch fortzusetzen. Sie empfand diesen Duft wirklich auch als sehr angenehm. "Du hast Recht, Varena, es ist wirklich ein sehr angenehmer Duft. Ich hoffe, dass auch sein Preis angenehm ist...", lächelte sie schließlich in die Richtung des Händlers.

  • "Händler ,wieviel kostet der Duft?"


    Sagte er dem Händler und der Händler antwortete:


    "45 Sesterzen!"


    Verus antwortete und gab ihm nebenbei das Geld:

    "Hier!"


    Terentia würdigte er momentan keines Blickes,diese Frechheit war wirklich zu viel.


    "Ein Geschenk für dich."


    Wendete er sich an Narcissa.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!