[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

Auf dem Wege zum Officium des Legatus fiel ihr ein wer der Mann war, sie hatte ihn einmal mit Primus in der Stadt gesehen,...er nannte ihn Primus Pilus, ...Petronius Crispus,...gut, daß sie sich auf ihr Gedächtnis verlassen konnte.
Sie trat vor die Türe des Legatus, strich ihre Toga glatt und klopfte an die Türe.
Klopf#*# Klopf#*#

Ein juristisches Problem,...hmm,...er war ja jetzt Civis,...was das wohl sein mochte?

Tullia hörte die Aufforderung und betrat das Officium des Legatus...
Sie war ja schon einmal hier,...vor nicht allzulanger Zeit,...
Es waren zwei Herren beim Legatus,...einer war ihr Chef, Hadrianus Iustus,...den anderen kannte sie nicht.

Salve, Legatus,...die Herren!
Ich hoffe ich störe dich nicht, aber ein Petronius Crispus wünscht dich in einer juristischen Angelegenheit zu sprechen!

So ernst wie der Legatus aussah und die beiden anderen Herren, war eine Störung durch den Petronier wohl zunächst unerwünscht...

Ich zog eine Augenbraue hoch.

" Petronius Crispus und eine Juristische Angelegenheit?
Klingt interessant, aber ich habe mich um die Stadt zu kümmern, das is bei weitem wichtiger nun.

Ich empfehle mich somit Legatus, Vale euch beiden und mögen die Götte runs heute Nacht gnädig sein."

So verlies ich das officium des Legaten.

Es war offensichtlich, daß ihr Chef hier einen faux pas begangen hatte, der Legatus bestand auf Einhaltung des Protokolls...sie beging eine Ungehörigkeit und sprang in die Bresche...
Sie trat einen Schritt vor und verbeugte sich leicht vor dem Legatus,
Ich bin Tullia Maestrale,...neuer Scriba Provincalis,...und stehe voll zu deiner Verfügung,...nachdem du den Petronier konsultieren läßt?...er machte auf mich einen sehr ...wichtigen Eindruck und vor allem als sei es ihm ein dringendes Bedürfnis dich zu sehen...

Sie war neu hier, da galt es von vorneherein zu erkennen wer zum Legaten vordarf und wen er lieber nicht sieht...der Petronier war wie gesagt ihr erster "Fall" und sie wollte alles richtig machen...

Gut ich werde mich drum kümmern Legat.

Und da ging auch schon die Türe auf und unsere neue Scribae kam hereingeschneit.

Verzeih, irgendwie habe ich noch nicht die Zeit gefiunden dir unsere neue Scribae vorzustellen. Was sich hiermit gerade erledigt hat.

Meinte ich zu Lucianus und zuckte mit den Schultern.

Tja, es gibt Leute die es eilig haben, die können einen sehr wichtigen Eindruck machen aber dann stellt sich dabei heraus das es doch nicht so wichtig war. Das lernst du aber auch noch wenn du eine Weile bei uns bist Tullia.

Ich lunzte an ihr hinaus in das Zimmer des Scriba. Wahnsinn! Das Gesicht kam mir so was von bekannt vor...

Hmm, ich will ja nichts sagen. Aber der Mann schaut aus wie einer dieser Tiberier wenn mich nicht alles täuscht. Dieser wie heißt er doch gleich, Tiberius Iuvenalis. Sicher das er gesagt hat das er ein Petronier ist?

Tullia sah ihren Chef abschätzend an,...der Legat mußte große Stücke auf ihn halten, wenn er sich mit dieser Erklärung zufrieden gab.
Sollte er dies tun, würde sie nicht wieder für ihn intervenieren.
Nun wartete sie auf die Aussage des Legatus,...der Petronier wartete, auch wenn Hadrianus jemand anderes zu erkennen glaubte,...der Petronier war zuerst dran!
Äußerlich ruhig und kühl wartete sie ab, innerlich wollte sie energisch nachfragen...oh,...dieses corsische Blut!

Und ich hoffte es zumindest...

Noch war ich hier im Officium des Legaten, da konnte sein neuer Gesprächspartner warten bis er schwarz wurde...
Aber da es im Moment nichts weiter zu besprechen gab, räumte ich auch so gleich für den neuen Gast das Feld.

Ja, ich denke das sind wir.

Ich krmatekurz in meinem Gedächtnis nach und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Ja ist recht. Ich werde dann wenn du mit dem Petronier fertig bist darüber berichten.

Scribae Tullia, gib mir bitte Bescheid wenn der Gast gegangen ist.

Ich nickte dem Legaten noch ein mal zu und verschwand wieder in meinem Officium.

Tullia klopfte kurz an die noch angelehnte Türe des Officiums und meldete,
Legatus?...Petronius Crispus wäre hier und bitte um ein Gespräch...
Sie sah sich zum Petronier um und nickte ihm lächelnd zu...

Crispus kam den Flur entlanggeschländert. Er trat seinem ehemaligen Legaten und inzwischen nur-noch-Statthalter zum ersten Mal in ziviler Kleidung entgegen. Da es auf ich germanischen Sommer ziemlich warm war, trug er eine kurzärmlige, sattgrüne Tunika, sowie eine weiße Toga - immerhin war dies ein eher förmlicher Besuch. An den Armgelenken glänzten die neuen Armillae, die er zum Abschied erhalten hatte.

So trat er in das Officium ein und lächelte den Legaten etwas müde an.

"Leider nicht mehr, Legatus!"

erwiderte er auf die Begrüßung.

Crispus nahm wie befohlen Platz und ordnete seine Toga, ehe er zum eigentlichen Thema seines Besuches kam. Er hatte sich vorher ein paar Worte zurechtgelegt, die er nun verwendete.

"Es geht um meine Familie, Legatus. Ich weiß nicht, ob Du es weißt, aber schon während ich in der Legion gedient habe, habe ich eine Frau kennen gelernt, die ich für geeignet hielt, mir kräftige Kinder zu gebären und damit dem römischen Staat wieder tüchtige Männer zu schenken. Nun möchte ich sie heiraten und den Sohn, den sie bereits bekommen hat, legitimieren.

Das Problem ist nun: Sie ist keine römische Bürgerin, sondern eine Einheimische. Ihr Vater ist ein ehrbarer Mann und arbeitet in der Stadt als Töpfer. Wenn ich mit ihr eine rechtmäßige Ehe eingehen will, benötige ich ein Connubium - sonst würden meine Söhne nicht bei den Legionen kämpfen können. Ich bitte Dich also, mir dies zu genehmigen."

In Wahrheit war sich Crispus nicht ganz sicher, ob er dieses Connubium vom Legatus Augusti pro Praetore erhalten konnte - zwar konnte dieser Adoptionen legitimieren, doch bei fast allen anderen Dingen sah es schon wieder schwieriger aus...

Offensichtlich hatte der Legatus ihn falsch verstanden - doch Crispus beeilte sich, klarzustellen, was er meinte.

"Nein, ich möchte gern das Heiratsrecht*, wie es Soldaten der Auxiliares bei ihrer Entlassung bekommen."

Das Bürgerrecht für eine Frau war ja kaum möglich, solange ihr Vater selbst keines besaß - zumindest soweit der ehemalige Primus Pilus wusste.

Tullia betrat das verwaiste Officium des LAPP und öffnete kurz die Fenster.
Merkwürdig wie muffig ein Raum roch, wenn er nicht benutzt wurde.
Sie legte dem Legatus die Tabula auf dem Tisch,...so, daß er sie fand sobald er sich an den Tisch setzte.

Sie schloß die Fenster wieder und verschloß sorgfältig das Officium.

Tullia begab sich zur Türe des Officiums des Legatus, klopfte kurz an und trat ein. Legatus Vinicius,...du hast gerufen?!
Sie hatte heute morgen noch gelüftet und einen frischen Strauß Blumen in das Officium gestellt. Mit einer Tabula in der Hand wartete sie auf die Anweisungen des Legatus.