Valetudinarium - Das Lazarett der Classis

Diese Aufgabe sollte auch kein zu grosses Problem darstellen. Körperlich fit war ich ja durchaus. Ich war jedoch vom Tag bis jetzt auch schon etwas geschafft.

Die Zehn Kniebeugen und die 10 Liegestütz stellten kein Problem dar. Die ersten. Der Beim Eimer patzte ich leider ein bisschen. Die ersten 3 Mal waren auch noch kein Problem. Dann spürte ich die Anstrengungen des heutigen Tages.

"Entschuldige bitte, ich brauche kurz einige Sekunden".

Ich dachte mir schon dass er das nicht so toll finden würde. Deshalb machte ich die Auszeit kurz und hob den Eimer noch 2 Mal hoch.

"So Medicus, entschuldige dass es kurz dauerte. Normalerweise ist man sich das als Fischer auch ein wenig gewöhnt, aber der Tag war schon lang bis jetzt. Sonst gibt es nichts mehr was von beudeutung wäre."

Mit fragendem Gesicht stand ich nun da, und wartete darauf wie es weitergehen würde.

Ein Nauarchus der Flotte

Der Medicus musste sich strecken. Mit Falten auf der Stirn und überlegendem Kratzen am Hinterkopf notierte er die Größe. Das Gewicht nahm er zur Kennntnis. Kam ungefähr hin. Die Größe des Mannes bereitete ihm Kopfzerbrechen. „ Viel zu groß.“ Murmelte er. Er überlegte, untauglich? Erst weiter sehen. Vielleicht fand sich eine weitere Negativkomponente, das macht es ihm einfacher sein Verschen drunter zu schreiben.

„ Hier an den Strich stellen, das linke Auge zu halten. Mittlere Reihe Bilder benennen.“

Ball Amphore Zentaur Haus

„ Rechtes Auge zu halten. unterste Reihe. Sag was du siehst. Stier dir nicht die Augen aus dem Kopf. Es keine Schande das letze Bild nicht zu erkennen.“

Hand Viereck Schlange Schale

„Gab es Krankheiten in deiner Familie, die von den Eltern an die Kinder weitergegeben wurden?“

Drei Schritt hinter dem Germanen stehend flüsterte er: „Unser Tribun ist ein Hadrianus.“

„Hast du verstanden was ich dir geflüstert habe? Gib es Wort für Wort wieder.“ Gut, das war das. Das letzte was er sehen wollte.

„ 10 Liegestütze, 10 Kniebeugen und dann 5 mal den vollen Eimer da heben. Schulterhöhe versteht sich.“

Damit waren seine Wünsche erfüllt. Die Ergebnisse zusammengefasst, ergaben das Gesamtbild der Tauglichkeit.

Ein Nauarchus der Flotte

Die Jugend war nichts mehr gewohnt. Er wird sich bald wundern, wie lang ein Tag sein kann, noch länger als heute. Das seine miserablen Kondition bald vergessen war, sollt er die ersten Wochen überstehen, das versprachen die hervorragenden Trainingsprogramme der Centurionen. Er schenkte den Anwärter ein alles verstehende Lächeln. „ Da auf der Bank steht ein Eimer Wasser und eine kleine Schöpfkelle. Trink was, bevor du mir hier ausgetrocknet um fällst. Heute Abend bekommst du was gutes zu Essen.“ Das er sich das Essen selber kochen musste verriet der Medicus ihm nicht. Das merkte er früh genug selber und sah dann genauso verdattert drein, wie seine 7 contubernium-Kameraden. Legionär sein war kein Vergnügen.

„ Hier ist deine Musterungsrolle. Du gehst damit zurück zum Rekrutierungsoffizier, der erklärt dir alles weitere.“

Hatte Eginhard da eben ein "zu groß" gehört? Seine Größe hatte ihm schon das eine oder andere Mal Schwierigkeiten bereitet, aber bisher war er damit immer klar gekommen.

Am Strich angelangt, hielt er sich das linke Auge zu. "Ball, Amphore, Zentaur, Haus." Zum Glück hatte er einen griechischen Hauslehrer, sonst hätte mit dem Bild eines Zentauren nichts anfangen können. Dann kam das rechte Auge dran. "Hand, Viereck, Schlange, Schale." Seine Augen waen schon immer ausgezeichnet gewesen, entsprechend leicht fiel ihm diese Übung.

"Mir sind keine derartigen Krankheiten bekannt," antwortete Eginhard wahrheitsgemäß.

Das Flüstern zu verstehen, war nicht ganz so einfach, aber er hoffte, den Satz richtig verstanden zu haben. "Unser Tribun ist ein Hadrianus." Fast hätte er ein "glaube ich" hinzugefügt, aber er beließ es bei der Antwort.

Die Liegestütze waren kein Problem, auch nicht die Kniebeugen. Der Eimer war schon eher problematisch. Die ersten beiden Male gingen noch problemlos, doch dann wurde es zunehmend schwieriger. Das fünfte Mal war Eginhard kräftig am schwitzen und hatte einen vor Anstrengung hochroten Kopf, aber er wuchtete den Eimer hoch, sogar bis auf Kinnhöhe.

Nachdem er den Eimer abgestellt hatte, wandte er sich an den Medicus. "Verzeih die Frage, aber gibt es ein Problem mit der Größe?"

"Danke!" sagte ich und nahm einen grossen Schluck Wasser aus dem Eimer.

Was gutes zu Essen? Da freute ich mich sehr. Ich war sehr hungrig. Aber keine Zeit an den Hunger zu denken.

"Jawohl Medicus ich mache mich sogleich auf den Weg!" sagte ich Ihm, nahm die Musterungsrolle und verschwand aus dem Valetudinarium.

Ein Nauarchus der Flotte

" Der Nächste !"

Hüstelnd stand der Medicus da und wartete. Zeit das die hora undecima zu Ende ging. Sein Hals war rauh vom Rufen und Erzählen. Seine Augen brauchten Erholung. Schluß war dann noch nicht. Ein Rundgang im Valetudinarium stand an. Er musste sich um den Stand der Kranken und Verletzten erkundigen. Erst danach war sein Dienst für heute zu Ende. Als guten Abschluß des Tages gab es einen oder auch zwei Becher Wein, nahm er sich vor.

So hatte ich mir die ganze Aktion aber nicht vorgestellt. Ich dachte man kam ganz einfach in die Classis; stattdessen musste ich nach dem ganzen Papierkram in der Principia noch ins Valetudinarium (und dann zurück und was weiß ich noch machen). Jetzt stand ich einem müden Medicus gegenüber (dessen Stimme übrigens auch bezeugte, dass er am Ende war) und sah in seine erschöpften Augen. "Salve, Medicus! Ich soll mich hier untersuchen lassen", sagte ich und reichte ihm die Schriftrolle.

Ein Nauarchus der Flotte

Brummelnd beugte er sich über die Rekrtierungsrolle, ignorierte die Frage. So ein Riese, was wollte der auf einem Schiff, konnte keine Arbeiten unter Deck verrichten. Zum Rudern ginge es, ach was wozu zerbrach er als Medicus sich den Kopf. Seine letzte Notiz und fertig. Ein Friese, die sind groß, aber der schlägt aus der Art.

" Hier, deine Rolle. Damit gehst du zum Rekrutierungsoffizier zurück. Der erledigt alles weitere."

Der Medicus richtete sein Augenmerk auf den nächsten Kandidaten.

Ein Nauarchus der Flotte

" So ist es. Ausziehen und dort an die Wand stellen. Du kannst mir sagen wie groß du bist und wie schwer? " Mal sehen was der zukünftige Rekrut zu bieten hatte. Die Messlatte brachte Schwindeleien zu Tage. " Und wie siehts mit deiner Gesundheit aus? Irgendwelche Krankheiten von denen du weißt? Krankheiten, die immer wieder in der Familie aufgetaucht sind?"

Während sich der Mann auszog , wechselte der Medicus die Tafeln. " Du sagst mir dann von der Wand aus, was du hier auf der Tafel siehst." Das sagte er relativ leise um zu prüfen, ob Iolaos ihn auf die Entfernung verstand.

Tempel Baum Hase Dreizack

Eginhard nahm die Rolle mit den Notizen. "Besten Dank," sagte er freundlich, dann verließ er das Valetudinarium.

Ich begann mich auszuziehen und wusste nicht, was ich auf die erste Frage des Medicus antworten sollte. Wie groß und schwer ich war? Kein Ahnung ... "Das weiß ich nicht, ich hab mich das letzte Mal vor 5 Jahren gemessen. Aber das können wir ja hier machen, oder? ... Nein, in der Familie haben wir keine solche Krankheiten und meine eigene Gesundheit ist ganz gut." Dann war der Sehtest an der Reihe. "Alles klar", antwortete ich auf die Anweisungen des Medicus, ging zur Wand und las die vier Wörter vor: "Äh, Tempel ... Baum ... Hase ... Dreizack ..."

Ein Nauarchus der Flotte

Das Sehen war gut, das hören konnte er auch als gut attestieren. Nun noch Körpergröße und Gewicht.
Er ging zurück zum Tisch und notierte das festgestellte. " 10 Liegestütze, 10 Kniebeugen und 5 Mal den Eimer da anheben."

Ich machte mich an den (hoffentlich letzten) Test ran, während ich wieder das Gekratze des Optios auf dem Papyrus hörte. Wann war der Bogen denn endlich voll? Der schien ja endlos zu sein und langsam reichte mir das alles schon... die schienen sich alles ziemlich ernst zu nehmen, hier in der Classis.

Ein Nauarchus der Flotte

" Bist du fertig?" krächzte der Medicus mit einem Seitenblick, sich wieder dem Papyrus widmend. Zufrieden legte er sein Schreibgerät zur Seite und rollte alles zusammen.

Er sah den Mann mit zusammengekniffenen Augen an. " Hier deine Rolle. Zurück zum Rekrutierungsoffizier, der erledigt den Rest."

"Ja, ich bin fertig." Ich nahm den Papyrus entgegen und machte mich nach einem "Danke" auf den Weg zurück in die Principia.

Decimus kam zügig zum Valetudinarium um sich auf seine Tauglichkeit prüfen zu lassen. Da die Tür offen stand ging er herein. Er sah einen Mann an einem Tisch sitzen.

"Salve. Mein Name ist Decimus Seneca. Ich soll mich hier auf Tauglichkeit untersuchen lassen"

Kauend nickte der diensthabende Medicus dem Neuankömmling zu. Brot und Käse, eine kleine Zwischenmahlzeit. " Leg die Rolle da hin." Er wies auf den Tisch vor sich. " Ausziehen, beim Strich an die Wand stellen. Linkes Auge zu. Mittlere Reihe deuten."

Ball Amphore Zentaur Haus

" Rechtes Auge zu und unterste Reihe deuten."

Hand Viereck Schlange Schale

" Wir groß bist du und wie schwer schätzt du dich. Ich messe nach."

Decimus zog sich aus und stellte sich an den Strich bei der Wand. Er hielt sich das linke Auge zu und laß zügig vor.

"Ball Amphore Zentaur Haus"

dann machte er das selbe mit den anderen Auge.

"Hand Viereck Schlange Schale"

Lesen war schließlich kein Problem und seine Augen waren nicht die schlechtesten.

"Ich schätze ich bin um die 183 und wiege 87 Kg"

Kopfschüttelnd griff er nach seiner Rohrfeder. Es war imm wieder verwunderlich. Er wusste, dass man nie auslernte. " Habt ihr Germanen in der Familie?" Nach Größe, Aussehen, Haarfarbe konnte es kein Römer sein.

" Das Nilpferd ist kein Pferd." flüsterte der Medicus , als er 2 m neben dem Probanten stand.

" Was für Krankheiten hast oder hattest du. Gibt es Krankheiten in deiner Familie?"

" Dann mach mal 10 Liegestütz, 15 Kniebeugen und heb den Eimer da (15 kg) 5 mal mit jedem Arm auf Schulterhöhe."

Prüfend sah er zu.

Decimus schüttelte den Kopf.

"Das Nilpferd ist in der Tat kein Pferd."

er musste schmunzeln

"Weder bin ich noch waren meine Eltern Germanen. Über die Eltern meiner Eltern kann ich allerdings nichts sagen, da ich diese nie kennen lernen konnte. Krankheiten in der Familie sind mir insoweit auch nicht bekannt."

Dann ging Decmius gen Boden um die Liegestütze zu machen. Er war körperlich in hervorragender Verfassung sodass ihm das keinerlei Probleme bereitet. Auch die Kniebeugen stellte ihn vor keine Herausforderung. Dann ging er zu dem Eimer und hob ihn fast übermütig nach oben. Der Eimer war recht leicht für ihn weshalb er beim ersten mal über das Ziel hinaus schoss und viel zu hoch gehoben hatte. Die anderen viermal tat es es wie ihm gesagt wurde. Dann noch 5 mal mit dem anderen Arm...