Im Moment: Plautius, Medeia, Agrippa Minor, Aprippa Senior, Fausta und Valeria
Schmunzelnd betrachtete Medeia all die versammelten Matinier um das Brautpaar herum. Hochzeiten brachten Braut und Bräutigam immer noch mehr Verwandschaft ein, wobei Medeia sich nicht so ganz sicher war, worauf sie sich bei den Matiniern eingelassen hatte. Was ihr Ruf war, das wusste sie durchaus. Er war nicht immer der Beste, aber es handelte sich um eine doch sehr respektierte Gens, etwas, was ihr durchaus wichtig war. Und wenn die Gens einen so klugen Kopf wie Plautius hervor gebracht hatte, musste es noch andere derart gestaltete Mitglieder jener Familie geben, was Medeia gute Hoffnung machte Vage erinnerte sie sich an ihre erste Hochzeit zurück, es lag nun schon viele, viele Jahre zurück und auch das Gefühl, was sie damals hatte, als sie von dem Tag an einer neuen Familie angehörte, den Artoriern. Wenn es damals auch noch ganz anders war, hatte sie sich von ihrem ersten Mann doch zu einer Manusehe überreden lassen. Diesen Fehler würde Medeia gewiss nicht noch einmal begehen, wenn sie bei Plautius auch sicher war, dass er in dieser Hinsicht noch vertrauenswürdiger war als es ihr verstorbener Mann Quintus. „Ah, Misenum. Eine schöne Stadt...“, erwiderte Medeia und dachte kurz an die Villa in Misenum, die sie dort besaß. Angeblich sollte die Villa schon vor langer Zeit fertig gestellt worden sein, aber beziehen konnte man sie immer noch nicht. Medeias seufzte leise, aber nicht sehr ungnädig, ob dieses Umstandes.
Schon glitt ein wieder freudiges Lächeln über Medeia Lippen als sie Agrippa erkannte. „Salve, Matinius Agrippa. Es freut mich sehr, dass Du mit an der Feier teilnehmen kannst.“ Medeia dachte kurz darüber nach, wann sie ihn das letzte Mal getroffen hatte. Es war schon eine Weile her, in Hispania und einer Taberna am Forum, wenn sie sich nicht irrte. Damals war sie noch mit der Augusta auf Reisen gewesen. Seine Worte erregten bei ihr durchaus ein gewisses Amüsement und sie lachte leise. „Nun, Dein Bruder besitzt die Beharrlichkeit eines römischen Soldaten, den Geschmack eines Matiniers und die Ausdauer und Einfallsreichtum eines Hispaniers. Letztendlich konnte es wohl nicht anders kommen als dass ich seinem Werben zugestimmt habe.“ Medeias Mundwinkel zuckten und sie warf Plautius einen warmen Blick zu. Ausdauer und Beharrlichkeit hatte Plautius wahrlich beweisen müssen, aber er hatte nicht aufgegeben und Medeia hatte sehr viel an ihm schätzen gelernt, was sie nun nicht mehr missen wollte. Medeia betrachtete dann die junge Frau an der Seite des Proconsuls. „Ich danke Dir, Fausta. Aber eines ist gewiss, einen Mann kann man niemals in geordnete Verhältnisse bringen. Das liegt doch wider seiner Natur.“ Zumindest war das bei den Männern so, die Medeia kannte. Greise und Männer mit schwachen Säften konnte man vielleicht zu einem solchen Leben bringen, aber alle anderen Männer schienen da doch resistent zu sein. Der Meinung war Medeia und es störte sie nicht sonderlich.
ZitatOriginal von Decima Valeria
Dass Medeia bereitwillig zusagte, freute Valeria, und sie äußerte dies in einem Lächeln. "Wie schön! Dann schicke mir doch bitte eine Nachricht oder lass es mich anderweitig wissen, wenn du in der Stadt bist. Einem netten Tag in den Thermen stünde dann ja nichts mehr im Wege. Vielleicht hat auch Adria Interesse an etwas Entspannung von den Pflichten des Mutterdaseins", schlug sie Medeia vor, ehe diese nach dem Priesterdienst fragte.
Zustimmend nickte Medeia auf Valerias Worte hin, dachte jedoch kurz mit Grauen an eine Vorstellung, die ihr bei dem Gedanken an eine frisch gebackene Mutter auf kam. Wahrscheinlich würde man nichts anderes hören, als Geschichten über den kleinen Balg. Wie er gelächelt hat, was für glucksende Geräusche er von sich geben würde und wie drollig er schmatzte. Medeia schauderte innerlich über dies Vorstellung. Nachdenklich betrachtete Medeia Valeria. War sie nicht auch schwanger gewesen damals? Aber da sie ihr Kind mit keinem Wort erwähnte, tat Medeia dies in jenem Augenblick nicht. Später und vielleicht in Rom könnte sie dies tun, es sei denn Valeria kam selber darauf zu sprechen. „Natürlich werde ich Dir gerne noch Nachricht geben, wenn ich in Rom bin.“ Über zukünftige Pläne hatte Medeia sich zwar hin und wieder Gedanken gemacht, doch die Hochzeit und der Krieg hatten viel in ihrem Leben durcheinander gebracht, so dass sie sich noch ein wenig darüber unschlüssig war. „So viel ich weiß, bleibt mir der Cursus Honorum nicht verwehrt. Da ich noch an diesem teilgenommen habe, und so wie ich die neuen Gesetze verstehe, könnte ich sogar wieder als Vigintivir antreten und es nochmal durchlaufen. Aber nein, ich lege darauf keinen Wert mehr. Die Zeiten ändern sich und ich bin keine, die lange an alten Dingen festhält, die nicht mehr für das neue Rom von Bestand sind. Die Welt dreht sich weiter und niemand sollte stehen bleiben in archaischen Vorstellungen. Auch ich nicht.“ Eigentlich war Medeia mit ihren doch wenigen Pflichten an der Schola recht zufrieden, zudem mit der Arbeit bei der Acta, aber was sie wirklich reizen würde, wäre die Provinzen des Imperiums zu erforschen und Ägypten einen Besuch abzustatten. Doch das waren auch alles noch sehr unausgegorene Pläne. „Nein, im Moment strebt mir noch nichts Großes vor, außer erst mal in die Gefilde der Ehe einzutauchen. Du hast doch der Iuno gedient?“ Medeia meinte sich daran zu erinnern. „Ich habe gehört, dass in letzter Zeit auch immer weniger Frauen, den Weg in den Cultus Deorum beschreiten. Sind auch hier Ambitionen bestrebt, die Verehrung der Götter wieder mehr den Männern zu überlassen? Und auch den Frauen den Aufstieg in die höhren Ämter im Cultus zu verwehren?“ Schließlich waren es nur wenige römische Götter, die in einstiger Zeit Priesterinnen hatten, Ceres zum Beispiel, und natürlich viele ausländische Kulte. Medeia interessierte sich zwar für die Belange des CD, was dort jedoch reichlich uninformiert, was sie durchaus mit Bedauern immer wieder bemerkte.