Nuptiae von Camillus Matinius Plautius et Artoria Medeia

  • Livianus hatte sich mittlerweile Stück für Stück durch die Festgäste nach vorne geschoben und wurde plötzlich auf die ihm wohlbekannte Stimme aufmerksam. Konnte das sein? Lucilla? Suchend drehte er sich um und sah seine Cousine schließlich bei einer Gruppe anderer Festgäste stehen. Mit einem Gefühl aus Freude und Erleichterung ging er auf sie zu und hörte noch den letzten Satz, den sie zu den anderen sagte und den er mit einem breiten Lächeln im Gesicht parierte.


    „Dann kann ich nur hoffen, bald zu deiner Hochzeit eingeladen zu werden Cousinchen.“


    Im selben Moment wurde ihn jedoch bewusst, dass es wohl noch eine ganze Weile dauern würde, ehe er wieder an einer Feierlichkeit wie dieser Teilnehmen konnte. Es war also ziemlich wahrscheinlich, dass er Lucillas Hochzeit verpassen würde. Jedoch war dies im Moment unwichtig. Er war froh, dass es Lucilla gut ging, allerdings auch etwas verärgert, dass man ihn nicht darüber informiert hatte, dass sie nach ihrem plötzlichen Verschwinden wieder aufgetaucht war und es ihr allen Anschein nach auch recht gut ging.

  • Verschwommenen Blickes sah er Avitus herüberkommen, der ihm sogleich tadelnde Worte entgegen warf. *hicks* war erst einmal seine Antwort. Wieviel hatte er eigentlich schon getrunken? Verdammt, er vertrug doch wirklich gar nichts mehr.


    "Die Feier ruinieren?" fragte er amüsiert in seinem Rausch. "Nein... ich mach s...ie mir nuuur sch...öner Avi..." Das Crista sehr unter seinem Verhalten litt bekam er nicht mit. In diesem Moment war ihm alles egal. Am liebsten wäre er hinüber gegangen und hätte diesem Plautius seine Meinung gesagt...ja seinen "Glückwunsch" hätte er ihm überbracht, dass er die wundervollste Frau auf Erden geheiratet hatte, aber er sie einfach nicht verdient hatte. Dieses ganze Showtheater stank zum Himmel. Der Krieg war ausgebrochen und gute Miene zum schlechten Spiel zu machen, war das allerletzte.
    Gute Lust hatte er zu Medeia zu gehen, sie an sich zu reißen und innigst zu küssen, damit sie wusste, wo sie eigentlich hingehörte und welchen fehler sie erneut mit einer solchen Heirat begangen hatte.


    Das Dumme dabei war nur...er sah den Weg dorthin, sowie viele der umstehenden Menschen bereits doppelt. Ein Glück für Crista und den Rest der Verwandschaft, so konnte er den Ausgang der Feier nicht gefährden.


    Als sich ein ihm unbekannter Mann und dessen Anhang näherte, sowie mit Avitus sprach, mischte er sich ins Gespräch ein.
    "Sch...ön so ne Hochzeit wa...s?" *hicks* "Tschuldigung... ich bin Lusius Artorius Cassus... Castus" versuchte er sich vorzustellen.
    "Meine Schwester Crissa...Crista und mein Bruder Impe..iousus.. und du?"


    Crista schämte sich zutiefst für die Familie und Lucius' Auftritt, hoffentlich bekamen Medeia und ihr Gatte nichts davon mit. Sie hoffte nur, dass es bald vorbei sein würde.

  • Nur noch einen flüchtigen Moment skeptisch, betrachtete Epicharis Luciilla, ehe sie entschied, dass es Aristides Schuld war und sie ihm sauer sein sollte. Damit war der Sesterz gefallen, und Epicharis wirkte mit einem Mal nicht mehr so angespannt. Lucillas lockere Bemerkung über Venus hatte dabei sehr geholfen, und auch das ehrlich erfreute Lächeln in Kombination mit dem Gespräch über die neueste Mode klangen einladend und fröhlich, keinesfalls so, als füre Lucilla etwas im Schilde. Musste also doch Aristides der Schurke gewesen sein. Epicharis warf ihm einen Blick zu, der vermutlich leicht gepiekt hätte, hätte er nur Konsistenz gehabt. Dann wandte sie sich demonstrativ an die Auctrix, obwohl sie sich des erschrockenen Blickes ihres Verlobten durchaus bewusst war.


    "Es ist schön, dich zu sehen, Lucilla! Die ganze Redaktion? Ich glaube schon, bin mir aber nicht sicher, weil ich kaum jemanden kenne bisher. Aber das kann man ja ändern, nicht wahr?" Fröhlich lächelt sie die Auctrix an, blickte anschließend selbst an sich herunter und nickte. "Armanicus, du hast Recht! Ich konnte einfach nicht widerstehen, als ich letzte Woche zufällig an seinem Laden vorbeischlenderte. Deine Tunika ist von Versaccus? Oh ja, jetzt wo du es sagst, ich glaube, ich habe es noch in den Auslagen gesehen, kurz bevor du es dir weggeschnappt haben musst. Ein wirklich sehr schönes Stück, brilliant gearbeitet, aber das ist man von Versaccus schließlich gewohnt, nicht wahr? Wobei Chanellus auch enige wunderbare Stücke hat. Hach, als Frau von heute ist man ständig der Qual der Wahl ausgesetzt, findest du nicht?" Epicharis setzte einen gespielt gequälten Gesichtsausdruck auf und lachte. Kurz bedachte sie Aristides mit einem kostlich amüsierten Schmunzeln, als sie dessen wenig eloquentes Stottern vernahm, und sie beantwortete ihm die zwei Fragen in gleicher Manier, aber doch mit etwas Witz, immerhin befanden sie sich in Gesellschaft: "Ich bin aus Rom mit der Reisekutsche gekommen. Und die Braut ist eine Kollegin von mir", klärte sie ihn auf.


    Epicharis blickte nun wieder Lucilla an, die Aristides mit Fragen bombardierte, angesichts derer er sich nicht mehr recht im Stande sah, unbefangen zu antworten. Die Claudierin schmunzelte nun doch etwas besänftigt, immerhin schien sie ihn ziemlich aus dem Konzept gebracht zu haben, und das war durchaus etwas wert. Nun schon nicht mehr so entrüstet über sein unrühmliches Verhalten. Dennoch konnte sie es sich nicht verkneifen, auf seine letzten Worte mit einem verhaltenen Kichern und folgenden Worten zu antworten: "Oh, ich vermute, die Schlachten werden von nun an nicht nur auf dem Feld ausgefochten werden...."


    Da trat gerade ein weiterer Hochzeitsgast hinzu. Epicharis sah von Lucilla zu der Frau, die sich als Germanica Aelia vorstellte. Sie hatte den Eindruck, diesen Namen schon einmal gehört oder gelesen zu haben, nur wo? Dann fiel es ihr ein: Das kleine Schildchen am Schreibtisch der Lectrix im Domus der Acta. Das, was so schwer abging, weil es scheinbar mit Zement fetgemörtelt worden war. Entweder saubere Sklavenarbeit oder besitzergreifende Manier der Ex-Lectrix. Epicharis neigte den Kopf. "Salve! Ich nehme an, du bist eine Acta-Mitarbeiterin? Die ehemalige Lecrix, kann das sein? Nun ja, ich bin die neue", stellte sie sich vor. "Claudia Epicharis. Und das hier ist mein Verlobter, Flavius Aristides." Dass er Soldat war, konnte Aelia sicher selbst sehen.


    Ehe Epicharis noch etwas anderes sagen könnte, ertönte ein ohrenbetäubender Lärm von draußen, anschließend gellten hunderte Kehlen in militärischer Manier einen Glückwunsch ins Praetorium, der an den Wänden nachhallte wie ein mächtiger Glockenschlag. Epicharis hatte das Gefühl, zu vibrieren. Es blieb jedoch keine Zeit, sich von dem Schrecken zu erholen, denn ein gleichförmiges "Aaah!" und "Ohhh!" erfüllte den Saal, da die Braut den Raum betrat. Epicharis reckte den gazellenartigen Hals, um etwas sehen zu können. "Oh, es geht los!" flüsterte sie aufgeregt und machte schon mal das Taschentuch bereit. Gespannt verfolgte sie die nun stattfindenden Rituale. "Sieht sie nicht hinreißend aus? Welch hübsche Braut!" flüsterte sie ergriffen und tupfte mit dem Taschentuch herum.


    Endlich war der Priester fertig und hatte das Wohlwollen der Götter bestätigt, Medeia und ihr Bräutigam waren damit also verheiratet und Epicharis klatschte freudig Beifall. "Feliciter! Feliciter!" fiel sie in die Glückrufe der anderen ein. Jemand warf mit Bohnen und Erbsen, einem Symbol der Fruchtbarkeit. "Ach schaut nur, wie schön! Was für ein glückliches Paar! Feliciter!"

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    Lucillas gesamte Aufmerksamkeit wird mit einem Mal von allem anderen abgezogen, als Livianus neben ihr auftaucht. "Livianus!" ruft sie erfreut, kann sich aber gerade noch zurückhalten, ihm nicht völlig undamenhaft um den Hals zu fallen, wie sie das sonst eigentlich tut. Eine Umarmung zur Begrüßung muss aber natürlich trotzdem sein.


    "Wie schön, dich zu sehen. Eigentlich wollte ich schon viel früher da sein und noch vor der Hochzeit bei dir vorbeikommen, aber du weißt ja wie das immer alles ist." Natürlich weiß Lucilla, dass Livianus wahrscheinlich selbst keine Ahnung hat, wie das immer alles ist, denn welcher Mann hat schon so einen Aufwand und Probleme mit seinen Haaren wie eine Frau? Aber er ist ja mit genügend Frauen um sich herum aufgewachsen, war zudem selbst schon verheiratet - etwas wehmütig denkt Lucilla an Aemilias herrliche Lockenpracht, die sicherlich nicht einfach zu bändigen war und wirft einen kurzen Blick auf Aelias Frisur - und hatte daher mit Frauen und ihren Problemen der Pünktlichkeit so seine Erfahrung.


    Als sie sich wieder von Livianus gelöst hat und zurück tritt, schüttelt sie etwas tadelnd den Kopf. "Aber von meiner Hochzeit habe ich doch gar nicht gesprochen, mein Lieblingscousin. Du weißt doch, was für ein Aufwand das alles ist, die ganze Organisation, die Einladungen, das Essen vorbereiten lassen, hinterher alles wieder in Ordnung bringen. Ach nein, da gehe ich lieber bei anderen Leuten feiern und hinterher ohne Mühe und Sorgen wieder nach Hause." Sie grinst schelmisch. "Aber falls ich doch irgendwann heirate, dann bist du der erste, der eingeladen ist, da kannst du dir sicher sein. Oh, von wegen nach Hause gehen, ich hatte gehofft, ich müsste morgen nicht gleich wieder nach Hause reisen, sondern könnte noch ein wenig hier bleiben. Du weißt schon wegen ... also ... wenn du hier keinen Platz hast, dann kann ich mir auch eine Bleibe in Mantua suchen, ich habe kein Problem in der Mansio des Cursus Publicus zu nächtigen."

  • Avitus seufzte. Castus musste ganz schön einen getrunken haben. Er blickte zu Crista, der man ihre Verlegenheit deutlich ansehen konnte und lächelte ihr zu, in dem Versuch, sie etwas aufzumuntern und um nicht zuletzt selber gefasst zu erscheinen. Ein bißchen wütend auf Castus war er schon. Eigentlich war es keine Wut, sondern eher Verwunderung mit einem Schuß Enttäuschtsein. Was war nur aus dem Soldaten geworden, den er einmal kannte... kannte er Castus überhaupt? Gab es den Castus von damals noch oder war aus Hispania ein anderer Lucius Artorius Castus zurückgekehrt...


    Zitat

    Original von Cyprianus


    Er drehte sich um zu Cyprianus und seiner charmanten Begleiterin, als dieser hinzutrat. Er grüßte den Tribun mit einem Händedruck - immerhin war man hier nicht im Dienst - und ebenso seine Begleiterin, die ihm als seine Ehefrau vorgestellt wurde.
    "Salvete"
    sagte er und verneigte sein Haupt ganz leicht.
    "Es ist mir ein besonderes Vergnügen, werte Valeria, deine Bekanntschaft zu machen"
    sagte er. Natürlich fiel ihm Castus ins Wort, so dass Avitus für einen Augenblick die Augen schloss und die Lippen aneinander presste. Dann lächelte er jedoch wieder, die Fassung wahrend, sich seiner Gravitas und Dignitas bewusst.
    "Sicher, tribunus"
    sagte er, als Cyprianus ihn auf die anderen Artorier ansprach. Bewusst ging er auf Castus zuletzt ein.
    "Dies ist meine wunderschöne Base, Artoria Crista und ihre Brüder, Tiberius Artorius Imperiosus, der in meiner centuria als legionarius dient, Und..."
    er deutete auf Castus
    "... ist Lucius Artorius Castus. Castus und Artoria sind vor kurzem erst aus Hispania zurückgekehrt"

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla & Claudia Epicharis


    "Feliciter!", stimmte ich in die Glückwunschrufe mit ein. Entweder ich war sehr spät aufgetaucht, oder diese Hochzeit ging wirklich fix von statten. 8)
    So schnell konnte ich dann jedoch gar nicht schauen, wie ich vorgestellt wurde, jemanden vorgestellt bekam und dann auch noch jemand Neues auftauchte. Vielleicht wurde ich auch einfach nur alt. Nichtsdestotrotz war ich bemüht, auf alles zu reagieren 8)
    "Oh, die neue Lectrix.", wiederholte ich also lächelnd. Vermutlich hatte die junge Frau noch nicht gemerkt, welchen Sklavenjob sie sich da hatte andrehen lassen und bevor ich das wieder machen musste, beschloss ich erstmal keine Horrorgeschichten über das Lectrix-Dasein zu erzählen. :D
    "Freut mich, euch beide kennen zu lernen. Ich hoffe, Du hast Dich in der Acta schon einigermaßen eingelebt? Noch nicht unter einem Berg von Artikeln vergraben worden?"
    Fröhlich grinste ich als auch schon der nächste Decimer auftauchte.
    "Salve Livianus.", grüßte ich freundlich und folgte Lucillas Blick auf meine Frisur. Ohje, war die etwa schon verrutscht? Diese unfähige Sklavin würde ich...
    Besorgt betastete ich möglichst unauffällig meine einigermaßen gebändigten Locken, befand jedoch, dass alles da zu sein schien, wo es sein sollte.
    Der Blick auf meine Tunika verriet, dass auch dort keine Flecken zu sein schienen... hm... hatte sie etwa ein graues Haar entdeckt? 8o
    Wie gut jedoch, dass ich die Gedanken des Bräutigams, was die Farbe meiner Tunika anging, nicht lesen konnte, würde die Farbe gelb doch erst im Christentum zur Farbe der Ausgestoßenen und Huren werden :P

  • Nun war es so weit. In Cristas Augen hatte Lucius längst die Grenze überschritten und sie war der Meinung, das es Zeit war ihn von hier weg zu bringen, bevor noch die Situation aus den Rudern geraten würde. Sie nahm ihm also zielstrebig Becher und Karaffe aus der Hand stellte es dem nächsten vorbeilaufenden Sklaven aufs Tablett.


    "So, genug jetzt" meinte sie, während Lucius sie überrascht ansah und nicht wusste, wie ihm geschah. "Es reicht mir" fuhr sie ihn streng an, sah dann zu den übrigen Umstehenden und entschuldigte sich förmlich. Höflich verabschiedete sie sich und schob ihren Bruder in Richtung Ausgang.


    Lucius protestierte natürlich und drehte sich noch ein paar mal um, während sie ihm am Arm nahm und mit sich zog. Da sie nicht nach vorn blickte, merkte sie nicht, dass sie rückwärts gegen Marcus Decimus Livianus rumpelte und sich abrupt zu ihm umdrehte. "Oh..ich..ich bitte vielmals um entschuldigung." stammelte sie und rückte ihre Palla zurecht, die von ihrem Kopf gerutscht war und ihr langes, pechschwarzes Haar entblöste, wovon Locken ihr bezauberndes, von Hispanias Sonne braun gebranntes, Gesicht umspielten.

  • Aha einer der Milites war also ein Verwandter des PPs, na wenn das nicht ine schnelle Karriere hieß;) Auch begrüßte er die anderen Mitglieder freundlich und wollte was erwidern als plötzlich die Frau den Betrunkenen mit sich mitzog und im Gewühl verschwand. Er wandte sich an den Centurio:" Du scheinst eine, nun sagen wir, "interessante" Familie zu haben Primus Pilus."

  • Die feierliche Zeremonie war so schnell zu ende, wie sie denn begonnen hatte, damals, als er auf Befehl seines Grossvaters hatte heiraten müssen, wäre er sicher über eine kürzere Zeremonie frohgewesen, doch vielleicht hatte es damals genauso lange gedauert, nur ihm war es wie eine Ewigkeit vorgekommen.
    Sein Blick wanderte kurz zu Helena an seiner Seite, das leichte Lächeln wurde etwas stärker, wenn sie heiraten würden, dann käme ihm sicher die Zeremonie auch viel zulöang vor, wenn auch aus gänzlich anderen Gründen.


    "Feliciter!" stimmte er mit seiner kräftigen Stimme ein. Dem aufmerksamen Beobachter, der er nunmal war, war das wohl durch übermässigen Weingenuss hervor gerufene Fehlverhalten eines Gastes natürlich nicht entgangen, doch da es ihm nichts anging, blickte er dezent darüber hinweg. Er liess sich und seinen beiden Begleiterinnen etwas zu trinken reichen und dann steuerten sie den Legatus an.


    "Legatus !" grüsste er gewohnt knapp militär Livianus, wandte sich dann knapp an die Damen und Herren in seiner Nähe. "Meine Damen, meine Herren."

  • Imperiosus versuchte seinen Bruder etwas zu stützen, als er fast zusammen sackte. Als dann auch noch sein Vetter zu ihnen kam, war er froh, dass er in etwas zu sau machte Wie konnte sein älterer Bruder bloß zu so einem Säufer werden, fragte er sich. Es war Tiberius peinlich, dass sein Bruder sich so daneben benahm und das auch noch zu der Hochzeit von Medeia, seiner geliebten Tante. Als der Tribun Terentius dazu kam, stellte Avitus ihn kur vor. Imperiosus versuchte ein lächeln hinzubekommen und grüßten seinen neuen Tribun und seine Gattin.


    " Salvete "


    Der Artorier merkte, dass es seiner Schwester auch peinlich berührte, doch er war etwas verwundert, als sie ihn so abrupt nach draussen zog. Als sie dann auch noch den Lageaten anrempelte, wäre Imperiosus am liebsten in den Boden versunken.


    " Entschuldigt mich bitte, bin gleich wieder da. ",
    sagte er zu allen, die um sie herum standen.


    Imperiosus eitle zu seiner Schwester und packte Castus unter den Arm. Er wollte, dass er schnell verschwand, damit die Feier nicht noch mehr gestört wird.


    " Crista... ",
    sagte er knapp und schaute sie dabei an.
    " ...habt ihr es weit bis zur Unterkunft ? Ich kann euch meine Sklavin mitgeben, die dir helfen kann, Castus sicher zu begleiten. "
    Imperiosus wusste, dass er nicht raus durfte, denn schließlich herrschte Ausgangssperre für alle Soldaten, aber seine Leibeigene durfte ja jederzeit raus.

  • Die Gäste zerstreuten sich ein wenig vor Ort und den angrenzenden Räumlichkeiten mit den Klinen in Einzelgesprächen, wo die Sklaven und Bediensteten erst einmal Vorspeisen reichten bzw. sich mit voll beladenen Platten durch die Menge bewegten.


    Natürlich gab es auch hier die obligatorischen Eier, wie sie bei keinem Festmahl fehlen durften. Besonders anzumerken war hier lediglich die Größe und Vielfalt der Eier. So gab es Wachteleier, Gänseeier, römische Hühnereier (mittelgroß), gallische Hühnereier (groß), ja sogar riesige Eier aus Africa, welche von einem flugunfähigen Vogel namens “Strauss” stammen sollten. Ein Omlett von solch einem Ei würde für eine 4köpfige Familie reichen. Und um das Thema “Eier als Vorspeise” fast schon zu einer Herausforderung an die Sinne zu machen, gab es 8 verschiedene Sorten Garum und etwa 25 verschiedene weitere Kräutersaucen zum Beträufeln.


    Aber auch für Gäste, welche sich hier überfordert fühlten und somit die Eier mieden, hatte sich die Küche eingestellt. Und das Thema “Meeresfrüchte” entdeckt: rohe Austern (zur Steigerung der Potenz, denn erfahrungsgemäß verschwanden am späteren Abend oft neu gefundene Paare in dunklen Ecken und ruhigen Zimmern); frittierte Muscheln und frittierter Seeigel angerichtet auf einem Algenbett; Purpurschnecken in einem Sesam-Kümmel-Dressing; goldbraun gebackende Tintenfischringe; in Weisswein gekochte Krebse; zerlegter Hummer im Blätterteigmantel; Aalfilet in Minzegelee (angeblich eine Delikatesse in Britannia)


    Da “Meeresfrüchte” aber auch nicht Jedermanns und Jederfraus Sache waren (manche Gäste wohnten ja in küstennahen Gebieten und es gab 6 Mal die Woche Meeresfrüchte) gab es auch noch ein kleines “Fleisch-Arangement”: gegrille Drossel auf Spargelspitzen; mit Weinbeeren gefüllte Wachteln; scharf angebratenes Lammfilet auf Beerenmus; paniertes Kampfhahnbrüstchen; marinierte Perlhuhnstückchen mit Dattelstückchen und Pinienkernen, Wildschweinschinken auf angebratenen Waldpilzen, Zwerghuhn mit einer Oliven-Kastanien-Füllung..


    Auch an die älteren und zahnloseren Gäste hatte man gedacht, denn man wollte ja keinen ehrwürdigen Greis oder Senator in gesetztem Alter hier brüskieren. So hatte man sich auch dem Thema “Suppen” angenommen. Es gab als “Überraschungssuppe des Tages” einfachen Puls nach Art der Legio für all jene, welche schon immer mal wissen wollten, wie so etwas schmeckt (vornehmlich für Gäste welche nie den Weg in die Legio gefunden hatten). Desweiteren gab es eine einfache Gemüsesuppe, einen Linsenbrei, Kohlsuppe mit Honigessig, sowie eine Brennesselsuppe. Alle Suppen waren mit erlesenen Gewürzen und Kräutern abgerundet worden.


    Dazu wurden diverse Sorten frisch gebackenes Brot gereicht.


    Das Angebot an Vorspeisen war somit überschaubar und sollte allen Geschmäckern gerecht werden.




    edit: büffet? :P ne, das dann doch nicht. essen auf klinen ist angesagt. ist ja kein betriebsfest. =)

  • Hastig sah sich Crista nach Imperiosus um, der für sie Lucius stützte. Langsam wusste sie nicht mehr wo ihr der Kopf stand, sie wollte doch nur die Feierlichkeiten genießen und jetzt das...


    Sie schüttelte den Kopf "Nein, weit ist es nicht...aber es wäre gut, wenn die Sklavin mitkommen würde, da ich nicht weis, wie lange er sich noch auf den Beinen halten kann."


    Mittlerweile hatte Lucius sich beruhigt und stand in seinem Rausch schwankend und gedankenabwesend da. Er registrierte nicht einmal, dass Crista seinen Patron Livianus angerumpelt hatte, den die gute aber nur namentlich kannte, wie viele andere in diesem Raum.

  • Zitat

    Original von Priester
    „Kein Zorn der Götter liegt über dieser Verbindung, kein Schatten zeugt von schlechter Kunde. Mit Wohlwollen sehen die Götter auf diese Zeremonie.“


    Der Priester hatte gute Arbeit geleistet und ein fehlerfreies Lamm ausgesucht. Das hatte Iuno bemerkt und äußerst gut geheißen. Sie wusste um dessen Befürchtungen um seine Zukunft, wenn die Eingeweiden des Opfertieres fehlerhaft gewesen wären. Aber da dieser Angehöriger des Cultus Deorum immer brav seine Arbeit gemacht hatte, zu ihrer wie auch zu anderer Götter großer Zufriedenheit, war es an diesem Tage eher den Bemühungen des Priesters zu verdanken, dass das Opfer von Iuno angenommen wurde.

  • Imperiosus nickte Crista zu und winkte nach seiner Sklavin.


    " Marcella, du gehst mit und hilfst meiner Schwester "
    Der Befehl war klar für seine Sklavin und sie nickte ihm zu. Imperissus schaute dann wieder zu seiner Schwester. Er bemerkte, dass Crista anscheinend etwas überfordert war... er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und lächelte sie freundlich an.


    " Es wäre schön, wenn du dann wieder kommen könntest, meine Sklavin past dann solange auf Castus auf. Schließlich ist es heute vielleicht das Letztemal, wo ich dich sehen werde. "


    Imperiosus machte eine Andeutung auf den Krieg, in den er mit seiner Einheit ziehen wird... Wer weiß wie er ausgehen wird, für Tiberius.
    Dann fügte er aber noch schnell hinzu...
    " Das soll aber nicht heißen, dass ich nicht mehr wieder komme... "
    Er merket selebr, dass seine Worte nicht gerade sehr positiv klang und er wollte seine Schwester nicht noch mehr beunruhigen.

  • Es war ihr fast peinlich gewesen, zu einer Hochzeit eingeladen zu werden, bei der sie weder die Braut noch den Bräutigam besonders gut kannte - aber die Iulierin war sich darüber sehr wohl bewusst, dass es Quintus sehr freuen würde, wenn sie ihn begleitete, also hatte sie sich von ihrem neuen Leibsklaven entsprechend herrichten lassen. Letztendlich wusste sie zwar ebenso genau wie jede andere Frau auf dieser Hochzeit, dass sich an ihre Kleidung niemand mehr erinnern würde, nicht zuletzt, weil die Braut eine Schönheit war, aber es hinderte bei keiner Hochzeit im römischen Imperium die Frauen daran, sich dennoch herauszuputzen, wo es nur ging.


    Auch Iulia Helena hatte sich diesem Diktat gebeugt und war in dunklem Rot erschienen, das ihrer zart gebräunten Haut zu schmeicheln wusste, die palla hatte Goldstickereien aufzuweisen, der Schmuck war ebenso aus dem edlen Metall und klimperte leise bei jeder ihrer Bewegungen. Sie war dankbar darüber, an Quintus' Arm gehen und stehen zu können, auch wenn sie sich schon etwas erholt hatte, kostete sie das lange Stehen doch mehr Kraft, als sie gedacht hatte. Einzuknicken jedoch wäre indiskutabel gewesen, also hielt sie sich mit eisernem Willen aufrecht, sprach nicht allzu viel und beobachtete interessiert die Zeremonie, um sich abzulenken.


    Matinius Plautius und Artoria Medeia wirkten zufrieden mit ihrer Eheschließung, und so wünschte sie den beiden im Stillen alles Gute, stimmte in die "Feliciter!" -Rufe ein wenig leiser ein, schließlich passte es nicht zu einer Frau aus gutem Haus, allzu laut zu brüllen, solches gestattete sie sich nur bei den Wagenrennen in der Arena, wenn ihre Stimme in den Menschenmassen unterging. "Wollen wir den beiden gratulieren?" fragte sie Quintus leise, indem sie sich auf die Zehenspitzen reckte - er war einfach groß für einen Römer, und im Stehen gab es doch einen sichtbaren Höhenunterschied zwischen ihnen beiden. Er sah gut aus am heutigen Tag, stellte sie insgeheim fest, und es fiel ihr nicht schwer, ihn anzulächeln, genoss sie es doch sehr, hier an seiner Seite zu sein, sich mit ihm zeigen zu können - viel zu lange hatten sie sich nicht gesehen.

  • Marcella


    Marcella kam schnell herbei, als hier Herr sie herbeiwinkte. Kurz nickte sie und griff Castus unter den Arm. Schnell merkte sie, dass er ganz schön schwer war, für eine schwache Frau, wie sie es war, aber wenn ihr Herr etwas befiehlte, dann musste sie halt ran. Doch sie wünschte sich, er hätte noch einen männlichen Sklaven, der für solche Aufgaben gut gebraucht werden könnte.




    SKLAVE - TIBERIUS ARTORIUS IMPERIOSUS

  • "Ich danke dir" sagte sie zu ihrem Bruder und sah auch schon die Sklavin ankommen, die ihr half den Betrunkenen von hier fort zu bringen.


    "Gern werde ich wiederkommen und noch ein wenig mit dir plaudern." lächelte sie ihm zu und sah noch einmal zu dem Mann, den sie angerempelt hatte. Noch einmal entschuldigte sie sich bei ihm und ging dann mit Marcella und Lucius von dannen.



    Nachdem sie ihn in sein Zimmer in der Tabernae gebracht hatte und sie ihn auf sein Bett legten war er sogleich eingeschlafen. Marcella wachte also über ihn und Crista hatte sich wieder alleine auf den Weg zum Castellum gemacht.


    Zurück im "Festsaal" suchten ihre Augen nach ihrem Bruder Imperiosus. Als sie ihn gefunden hatte, gesellte sie sich wieder zu ihm. Sie seufzte...nur gut, dass es nicht noch anders ausgeartet hatte. Die Leute hatten teilweise ja schon das über sie geredet.

  • Imperiosus ging wieder zum Fest zurück udn hoffte, dass Crista und Marcella mit Castus fertig werden. Schließlich war er nicht gerade leicht für zwei Frauen. Alleine schon der Gedanke, dass seine Schwester alleine wieder zurück kommen würde, fand er auch nicht so berauschend. Doch was sollte schon passieren, schließlich waren sie in Rom gewesen.


    Als Crista wieder alleine zum Fest kam und sich zu Imperiosus gesellte, freute er sich, sie wieder zu sehen. Er hoffte, dass nun das Fest etwas besser verlaufen würde.


    " Wie geht es Castus ? ",
    fragte er etwas besorgt, auch wenn Castus es nicht wirklich verdient hatte. Wie konnte er sich so besaufen und die ganze Familie in so einen schlechten Licht bringen. Tiberius wusste nichts von den Gefühlen, die Castus zu Medeia hatte, darum fragte er sich nur, warum er so tief fallen konnte.

  • Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    Dann ging er mit Medeia kurz vor die Tür des Praetoriums und nahm die Glückwunschbekundungen der Miles entgegen. Er winkte einen Scriba heran und übergab diesem eine Bekanntmachung für die Truppe, welche er aus einer Falte der Toga zog.


    Mit der Einladung schien tatsächlich alles in Ordnung gewesen zu sein, denn der Praefectus Castrorum erschien in Begleitung einer Dame vor dem Haus, wirkte ziemlich glücklich, winkte sogar wie ein kleines Kind und verteilte auch noch kostenlose Rationen. Da waren Priscus und seine Leute ebenfalls ziemlich glücklich.


    "Feliciter!" und "Danke, Praefectus!" brüllten sie daher, während der Cornicen weiter musizierte, bis ihm der Atem ausging. Fröhlich lachend und nicht mehr ganz in geordneter Formation machten sich die Soldaten dann auf den Weg zum Horreum XIII.

  • Irgendwie war Artorius Corvinus hin- und hergerissen. Sein Mündel war ihm ausgebüchst - wahrscheinlich zurück nach Misenum, wie sie ihm so oft angedroht hatte. Andererseits hatte er einen Auftrag erhalten, der ihn furchtbar ehrte - das Ulpianum mit Mosaiken zu verzieren. Mit der Gewissheit, dass Aviana alt genug war, um allein zu reisen - immerhin war sie schon 17 - und der weiteren Gewissheit, dass er ihr furchtbar den Hintern versohlen würde, würde er wieder daheim ankommen, ließ er die Flügel des Tores aufschwingen und stand da wie ein junger Zorngott, mit seinen wilden Locken, dem Vollbart und den blitzenden Augen.


    "Eine Einladung hätte mich gefreut!", donnerte er und ging mit festen Schritten über den Boden, wobei er mit den Blicken nach seiner "Tante" Medeia suchte - und nach Matinius Plautius. Doch sein Gesicht war recht rasch weicher geworden, ein Lächeln schlich sich auf die strenge Miene. Gekleidet war er eigentlich recht schlicht, über die reinweiße Tunika hatte er sich eine nicht minder weiße Toga geschlungen - und der einzige Schmuck, den er sich gönnte, war ein silberner, dafür wirklich fein gearbeiteter, keltischer Torques. Und dennoch schien es, mehr Schmuck bräuchte es gar nicht - würde gar überladen wirken.

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