Valetudinarium – Lazarett

  • Marius tat wie ihm gesagt wurde und zog sich wieder an. Danach wurde das Sehvermögen getestet, mit denen Marius zum Glück noch nie Probleme hatte. Zu erst mit beiden Augen.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA"


    Dann mit dem Linken.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA"


    Und schließlich noch einmal mit dem Rechten


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA"


    "Optio, wie lange wird meine Haut brauchen bis sie sich an die Hitze und die starke Sonne gewöhnt hat?"

  • Gracchus nickte zufrieden während er seine Notizen vervollständigte, mit Ausnahme seiner Fittness war der Junge in der Tat noch einer der bestgeeignetsten Rekruten die er hier heute durchgeschleust hatte ...


    "Ausgezeichnet, ... nun das ist von Mann zu Mann unterschiedlich ... aber ich denke in ein paar Wochen wirst du dich schon daran gewöhnt haben! Wenn nicht kannst du ja gern nochmal hier vorbeischauen!"


    MVSTERVNGSBERICHT XXIII


    Person:


    Name: Tiberius Atius Marius
    Alter: 16
    Herkunft: Britannia
    Vitae: keine Vorbildung Probant ist medizinisch interessiert, strebt Weiterbildung zum Medicus an


    Tauglichkeit:


    Krankheiten: Probant gesund, keine familiären Krankheiten bekannt
    Behinderungen/Verletzungen: keine körperlichen Einschränkungen
    Fittness: Probant ist unterdurchschnittlich Fit
    Augen/Gehör: keine Einschränkungen feststellbar, sehr gutes Sehvermögen


    Geprüft und Abgezeichnet
    Centurio:
    Caius Amulius Asprenas Medicus: Memmius Bantius Gracchus


    "So, damit meldest du dich jetzt wieder im Rekrutierungsbüro! ... Ich hoffe wir sehen uns dann sobald du deine Grundausbildung beendet hast! Wegtreten!"


    Gracchus reichte die Tabula über den Tisch und nickte in Richtung Tür ...

  • „Vielen Dank, Optio.“ Der fast vollwertige Rekrut nahm die Tabula entgegen und warf einen Blick darauf, als wäre er ein Kollege, der um eine zweite Meinung gebeten wurde. Er studierte das Stück aufmerksam und nickte schließlich. „Ja, ich sehe das genau so…“ meinte er fast mehr zu sich selbst und verließ den Raum. Hoffentlich würde er nicht wieder auf die Truppe vor dem Lazarett stoßen, er hatte keine Sesterze mehr und hatte die letzten Worte der Veteranen nicht vergessen… „Das nächste mal Spielen wir um deine Sandalen und danach um dein Leben…“ Die Welt konnte so grausam sein.

  • Severus betrat vorsichtig das Valetudinarium. Hier war er richtig. Auf dem Weg vom Rekrutierungsbüro hatte er im weitläufigen Lager den Weg nicht sofort gefunden, dafür aber schon viele Eindrücke gewonnen und sich erste Orientierungspunkte für die weiteren Stationen auf seinem Laufzettel gemerkt. Als man ihn hereinrief, trat vor und sprach respektvoll:
    "Salve, mein Name ist Lucius Artorius Severus. Ich möchte in die Legion eintreten und wurde vom Rekrutierungsbüro zur Musterung hergeschickt. Man hat mir diese Tafel mitgegeben."
    Mit diesen Worten übergab er seine Tafel.


    MUSTERUNGSBERICHT - *Lucius Artorius Severus* Details zur Person:
    Name:
    Lucius Artorius Severus
    Alter:
    20
    Herkunft:
    Rom
    Vitae:
    Sohn des Lucius Artorius Castus und der Statilia Serena. In Rom aufgewachsen.
    Vor der Rekrutierung zu erledigen:
    [ ] Ausrüstung abholen (Horrea)
    [ ] Medizinische Untersuchung (Valetudinarium)
    [ ] Fahneneid leisten (Sacellum)
    [ ] Zuteilung zu COH, CENT: *Kohorte & Centurie*
    * Erledigtes mit X versehen!
    Unterschrift:
    *Name des Centurio/Optio*
    ~~~ Diensttauglichkeit:
    Krankheiten (Vererbt und unvererbt):
    [...]
    Behinderungen/Verletzungen/Sonst. Einschränkungen:
    [...]
    Körperliche Leistungsfähigkeit:
    [...]
    Sehen und Hören:
    [...]
    Urteil:
    Uneingeschränkt Diensttauglich ODER
    Eingeschränkt Diensttauglich ODER
    Nicht diensttauglich
    Unterschrift:
    *Name des Medicus*

  • [Blockierte Grafik: http://www7.pic-upload.de/13.11.11/vzhrplnoa8c4.jpg] | Potitus Poenius Turbo
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    Der ältere und grobschlächtige Optio Valetudinarii Poenius war heute zuständig, die Musterungen vorzunehmen. Hinter der groben Hülle verbarg sich gar kein übler Kerl, der jedoch seinen Dienst manchmal zu ernst nahm. Und er war abgestumpft: Denn er hatte schon viele Körperteile abgetrennt und ganz üble Wunden versorgt. Für ihn war der Anblick von Blut alltäglich. Ja, schon alltäglicher als für jeden anderen gewöhnlichen Soldaten.
    Mit einem kurzen, authoritären "Salve" nahm Turbo die Wachstafel entgegen und prüfte die Angaben.


    "Gut, dann wollen wir Dich mal mustern. Zuerst will ich sehen, ob Du fit genug für die Legion bist. Zwanzig Kniebeugen, zwanzig Liegestützen! Währenddessen kannst Du mir erzählen, ob Du irgendwelche Krankheiten oder Erbkrankheiten hast oder ob du körperlich beeinträchtigt bist!"
    Wenn er redete, hatte er imme eine schallende, kräftige Stimme. Nur wer ihn kannte, der wusste, dass er immer so redete.



    Optio Valetudinarii

  • Severus dachte sich, dass man mit dem Optio besser keine Scherze machen sollte. Während der Kniebeugen und Liegestütze versuchte er, einen guten Eindruck zu machen und keine Luft zu verschwenden, die er während der Übungen gut brauchen konnte. Daher antwortete er kurz und knapp:
    "Nein, Optio, keine Krankheiten. Erbkrankheiten und körperliche Beeinträchtigungen sind mir nicht bekannt."







  • [Blockierte Grafik: http://www7.pic-upload.de/13.11.11/vzhrplnoa8c4.jpg] | Potitus Poenius Turbo
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    Eigentlich genoss es Poenius, wenn die Neulinge bei der Übung schnauften und sich anstrengten. Leider (oder zum Glück) bot ihm Severus diesen Genuss nicht sondern machte seine Übung sauber und bis zum Ende. Er wartete, bis der Anwärter sich aufrappelte und trug die körperliche Verfassung in die Wachstafel ein.
    "Gut! Hören kannst du offensichtlich, also erübrigt sich die Nachfrage", erhob sich Turbo und ging auf den Artorier zu. "Schielst nicht... kannst Du die kleinen Buchstaben auf der Wand von hier aus lesen?" Turbo zeigte hinter seinem Schreibtisch auf ein an die Wand genageltes Stück Papyrus, wo ganz klein und schön säuberlich Buchstaben aufgeschrieben waren.



    Optio Valetudinarii

  • Nachdem er kurz Luft geschnappt hatte, antwortete Severus zügig auf die Frage:
    "Jawohl, Optio. Ich kann die Buchstaben lesen."
    Severus las die Schriftzeichen auf dem Papyrus von oben nach unten langsam und deutlich vor. Zumindest an seinen Augen dürfte die Aufnahme in die Legion nicht scheitern.

  • [Blockierte Grafik: http://www7.pic-upload.de/13.11.11/vzhrplnoa8c4.jpg] | Potitus Poenius Turbo
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    Während Severus vorlas, saß Turbo bequem an seinem Platz, lauschte und prüfte sorgfältig, ob das, was er sagte, richtig war. Turbo selbst hat trotz seines Alters noch gute Augen und musste sich nicht die Mühe machen, näher zur Wand zu laufen.
    "Scheinst wie geschaffen für die Truppen zu sein", brummte der Optio Valetidunarii und füllte die letzten fehlenden Informationen zur Musterung aus, ehe er unterschrieb und die Wachstafel dann den Artorier reichte. "Viel Erfolg", gab er noch hinterher.



    MUSTERUNGSBERICHT - *Lucius Artorius Severus* Details zur Person:
    Name:
    Lucius Artorius Severus
    Alter:
    20
    Herkunft:
    Rom
    Vitae:
    Sohn des Lucius Artorius Castus und der Statilia Serena. In Rom aufgewachsen.
    Vor der Rekrutierung zu erledigen:
    [ ] Ausrüstung abholen (Horrea)
    [X] Medizinische Untersuchung (Valetudinarium)
    [ ] Fahneneid leisten (Sacellum)
    [ ] Zuteilung zu COH, CENT: *Kohorte & Centurie*
    * Erledigtes mit X versehen!
    Unterschrift:
    *Name des Centurio/Optio*
    ~~~ Diensttauglichkeit:
    Krankheiten (Vererbt und unvererbt):
    Keine
    Behinderungen/Verletzungen/Sonst. Einschränkungen:
    Keine
    Körperliche Leistungsfähigkeit:
    Sehr gut
    Sehen und Hören:
    Sehr gut
    Urteil:
    Uneingeschränkt Diensttauglich
    Unterschrift:
    Potitus Poenius Turbo




    Optio Valetudinarii

  • "Vielen Dank, Optio. Erfolg kann ich sicher gut gebrauchen. Alles Gute!" sagte Severus freundlich auf seinem Weg hinaus. Nach einer förmlichen Verabschiedung ging er mit der Wachstafel in der Hand. Es schien ihm, als wäre er auf dem Weg zum Legionär einen Schritt weiter gekommen.

  • Das nächste Zwischenziel seiner Vorstellungstour, das große Gebäude, in dem diejenigen untergebracht sein mussten, die man mit gewissem Wohlwollen als Mediziner bezeichen konnte, war schnell gefunden.
    Und Lucius Severus hatte nun auch die Unsicherheit endgültig abgelegt. Die kleinen Zweifel, die ihn noch vor Betreten der Legionsstadt geplagt hatten, waren wie weggeblasen.
    "Salve. Ich bin Lucius Septimius Severus und diene demnächst in dieser stolzen Einheit!" stellte er sich dementsprechend forsch im Valetudinarium vor. "Der Rekruteur meinte, ich solle mich hier melden."

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    Als der Septimius eintrat, war gerade noch der junge Mann dort, der ihm bereits im Rekrutierungsbüro entgegengekommen war. Der Optio Valetudinarii sah nur kurz von einer Wachstafel auf, in die er soeben ein paar Worte einritzte, dann händigte er die Wachstafel erst einmal dem anderen Rekruten aus. “So, damit gehst du zurück zum Centurio, der dich hergeschickt hat.“ Der Rekrut bestätigte die Anweisung und eilte an Severus vorbei, wobei er ihm ein breites Lächeln zuwarf. Offenbar war die Untersuchung erfolgreich gewesen.


    Dann wandte der Optio Valetudinarii sich Severus selbst zu. “Zur Tauglichkeitsuntersuchung, genau,“ bestätigte er schmunzelnd. “Dann kannst du dich gleich mal frei machn, du stolzer Rekrut,“ grinste er weiter und musterte den jungen Mann offen.

  • Lucius erwiderte kurz das Lächeln des anderen Rekruten. Wenn alles klappte vielleicht wirklich ein zukünftiger Commilito von ihm.
    Er nickte, als ihn der Optio Valetudinarii aufforderte, seine Kleidung loszuwerden, warf seinen Beutel weg und legte Tunika und Subligaculum ab.
    Er war dank jahrelanger Übungen im Gymnasion und anschließender Vorbereitung durch seinen Vater in sehr guter Form, wenn auch in seinem jugendlichen Alter nicht mit übermäßigen Muskelpaketen ausgestattet. Und selbst die ihn früher einmal heimsuchende Kopflausproblematik hatte seine Mutter mit ihren Hausmittelchen in den Griff gebracht. Dann stand er und wartete.

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    “Na, das nenn' ich mal Frischfleisch!“
    Der Optio schien sehr zufrieden mit dem, was er da sah. Ein süffisantes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er mit der Untersuchung begann. Er besah sich den nackten Körper mit geübtem Blick, befühlte die Schulterpartien sowie Hand- und Fußgelenke.


    “In Ordnung. Jetzt streck die Hände aus und mache Kniebeugen, bis ich halt sage.“

  • Während der Untersuchung bekam Lucius eine Ahnung davon, wie sich einer der vielen Sklave fühlen musste, die täglich im Hafenviertel verscherbelt wurden. Aber wenigstens schien der Principalis so weit erst einmal zufrieden gestellt zu sein, womit die Erfüllung von Severus Wunsch näher rückte.


    "Ja, Optio!" Lucius streckte also die Arme aus und begann mit den Kniebeugen, erst sehr zügig, doch da er nicht wissen konnte, wieviele von ihm verlangt wurden, drosselte er nach dem ersten Dutzend sein Tempo ein wenig...
    ...fünfunddreißig, sechsunddreißig, siebenunddreißig, achtunddreißig..
    Aus den Augenwinkeln versuchte der junge Hellene zu ermessen, wann der Pricipal genug gesehen hatte. Er setzte seine Übung fort, wobei seine Körperhaltung nicht mehr ganz so vorbildlich war, der Rücken nicht mehr so gerade, die Arme weniger gestreckt...
    ....neununddreißig, vierzig, einundvierzig, zweiundvierzig, dreiundvierzig, vierundvierzig, fünfundvierzig, sechsundvierzig...
    "Hab' ich da ein 'Halt!' gehört" schnaufte Lucius, seine Übung für einen kurzen Moment unterbrechend.

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    Na, das ging ja wirklich hervorragend. Der Optio ließ sich Zeit mit seinem Kommando, bis dann der Tiro erste Müdigkeitsanzeichen zeigte. “Ja, ist gut genug. Halt,“ schmunzelte er dann auf die Frage hin und mit der Untersuchung fortfuhr. Er horchte an der Brust auf die Atmung des Septimius, warf einen Blick in seine Ohren und ließ sich auch einen Blick in Severus' Mund gewähren.


    Dann drehte er sich auf dem Absatz um, ging ein paar Schritte zur den Raum, nahm ein paar Strohhalme vom Tisch und hielt sie in die Höhe.
    “Wie viele Strohhalme zählst du?“ flüsterte er.

  • In einer Anwandlung kurzzeitiger Selbstzufriedenheit war Lucius ein bisschen unaufmerksam und verstand nur den letzten Teil der geflüsterten Worte. Somit starrte er den Offizier erst einmal nur begriffsstutzig an, ehe er mit Blick auf die Halme erriet, was er genau gefragt worden sein könnte.
    "Äh, vier, oder fünf?" war die unbestimmte Antwort.
    Schlechte Augen hatte Severus eigentlich nicht, aber in dem Lichte der Rekrutierungsstube fiel ihm eine genaue Bestimmung nicht so leicht.

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    “An den Ohren scheinst du ja nichts zu haben,“ resümierte der Optio. Stirnrunzelnd betrachtete er dann aber Strohhalme, schaute dann wieder zu Severus herüber. “Aber mit den Augen ist etwas nicht in Ordnung, oder wie? Schau nochmal genau hin.“ Er hielt noch einmal die vier Strohhalme in die Höhe. Jetzt fiel sogar etwas mehr Licht von der Tür her darauf, was dem Optio gar nicht so richtig klar wurde. Der dachte sich vielmehr, dass der Junge vielleicht auch einfach zu aufgeregt war. Jedenfalls würde er niemanden zur kämpfenden Truppe zulassen, der nicht wenigstens fünfzehn Schritte weit scharf sehen konnte.

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    “Na, geht doch. Licht hin oder her, mir reicht das. So, komm nochmal kurz her.“ Er winkte Severus zu sich und fuhr ihm dann mit den Fingern einige Male fast schon zärtlich durch's Haar. “Läuse hast du auch nicht, gut. Das war's dann, kannst dich wieder anziehen.“


    Der Optio nahm sich eine noch unbeschriebene Schreibtafel und verfasste seinen Bericht.



    Der Anwärter Lucius Septimius Severus wurde vorschriftsmäßig auf seine Diensttauglichkeit hin untersucht.
    Nennenswerte körperliche Mängel oder Krankheiten wurden nicht festgestellt, er ist uneingeschränkt diensttauglich.


    Cossus Herdonius Fango
    Optio Valetudinarii



    Er reichte dem Rekruten die Tafel.
    “Das wäre alles. Damit gehst du zurück zum Rekrutierungsbüro.“

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