"Mit allem gebtenen Respekt bitte ich um Audienz beim IMPERATOR LUCIUS ULPIUS IULIANUS, DEUS ET DOMINUS" sagte ich höflich, demütig aber doch bestimmt zu der Torwache die schneidig salutierte
Das salutieren überraschte mich....
"Mit allem gebtenen Respekt bitte ich um Audienz beim IMPERATOR LUCIUS ULPIUS IULIANUS, DEUS ET DOMINUS" sagte ich höflich, demütig aber doch bestimmt zu der Torwache die schneidig salutierte
Das salutieren überraschte mich....
Und was mich das salutieren erst überrascht.
"Tiberia Messalina Oryxa, ich werde Dich zum Empfangssaal begleiten, folge mir."
"Ich danke Dir Lucius Helvetius Falco" sage ich freudig
Ich folge dem Militärtribunen in die Regia.
Man durchschreitet lange marmorne Gänge mit Wandtepichen und Skulpturen, meist Kaiser Roms in Büstenform. Falco bewegt sich zielstrebig durch die gewohnten Gänge. Sklaven ducken sich und meiden seine Nähe, Beamte grüßen schnell oder nicken nur mit dem Kopf, Soldaten grüßen zackig militärisch. Man erreicht einen Raum mit Schreibtischen und vielen Pergementrollen in Hinterzimmern.
"Camilla, viel Spaß bei den Tintenklecksern und Stilusschwingern, mit etwas Hilfe der Fortuna könntet Ihr den Kaiser heute abend vielleicht sehen."
Er wendet sich um und verlässt den Raum.
Nun war ich hier, so wie ich es mir gewünscht hatte. Zwar hatte ich mich nicht in dieses Hinterzimmer gewünscht, doch Regia war Regia.
'Was mag das alles sein' dachte ich und zog eine achaisch aussehende Rolle aus dem Regal. Staub rieselte auf die Erde als ich sie öffnete....
'Die Entwicklung der römischen Riten unter dem Einfluss von König Numa Pompilius' las ich auf dem kleinen Pergamentfetzen, der an der Ecke angebracht war.
'Schade' dachte ich, denn leider war die Schriftrolle in altetruskischer Schrift verfasst...
Sorgsam schob ich sie ins Regal zurück.
Trotzdem stieg eine Staubwolke auf.....
Ich musste fürchterlich husten.........
'SECRETUS' schoß es mir durch den Kopf
so waren einige der oberen Regale beschriftet
'SECRETUS, SECRETUS, SECRETUS' hämmerte es durch meinen Kopf
Ich schlenderte durch den Raum
Schob einen Stuhl an das entscheidende Regal
'SECRETUS' es waren die Rollen, sie riefen nach mir
Ich versuchte zwanghaft Wiederstand zu leisten und kletterte auf den Stuhl
Kurz gehorcht... 'Nichts zu hören'
Meine Finger tasteten über das Pergament, strichen über das uralte Material...
'Nur eine...' dachte ich, nahm drei Rollen aus dem Regal und stieg wieder vom Stuhl
'Schnell weg damit...' ich packte sie unten zwischen die anderen
Auch der Stuhl war gleich wieder an seinem Platz....
Mit zitternden Fingers nahm ich eine der Rollen
'SECRETUS'
Ich öffnete sie ganz langsam, das Pergament knirschte...
'DIURNI MARTIUS 710 A.U.C.' stand oben auf dem Papier
'MARCUS ANTONIUS' stand unten auf dem Papier
Ich rollte es wieder zusammen und legte es ins Regal zurück
'Manche Dinge will auch ich nicht so genau wissen'
dachte ich mir lächelnd und ließ mein Amulett durch die Finger gleiten...
Lange wartete ich auf den Kaiser, doch es gab sicher dringenderes.
Ich hatte aber Stilus und Tinte, so konnte ich mich beschäftigen...
Die Nacht reichte kaum aus um die Antwort zu schreiben, beim Jupiter, ich mochte Ihn, auch wenn ich ihn kaum kannte. Wie sollte ich es sagen, wie nur?
Nach zwanzig Entwürfen und acht Stunden war ich fertig, fertig mit dem Brief, fertig mit der Welt. Zum Jupiter, war ich müde!
Ich siegelte den Brief und suchte einen passenden Sklaven.
"Nimm dies und überbringe es."
Mit großen Augen starte er auf den Adressaten.
"Nun los, Du kennst ihn doch" sagte ich süffisant
Er lief los...
Nachdem ich meine Entwürfe im Kamin verbrannt hatte war ich wieder ein wenig neugierig....
Was mochten die anderen beiden Rollen enthalten?
Ich nahm eine aus dem Regal
"DIE KOMPLETTEN THEOREME DES EUKLID" las ich ...
'Uninteressant...' dachte ich ..
Das Licht war schummrig, da das Feuer fast aus war...
Ich sah mich kurz um. Die Luft war rein...
Ich warf die Rolle ins Feuer und wollte gerade zur nächsten greifen...
Doch ich hörte Schritte...
Schnell an den Tisch gesetzt und unbedarft geschaut,
gerade noch rechtzeitig.
Die Tür öffnete sich....
Ein schmieriger Bürosklave betrat den Raum und schaute verächtlich.
Seine Tunica, die sich mit viel gutem Willen als weiß bezeichnen ließ war voller Tintenkleckse. Seine Haare waren fettig und man roch sofort die Zwiebeln und die Lucanerwürstchen, die er zu Mittag hatte.
"Wenn Ihr Tiberia Messalina Oryxa seid, so folgt mir, er wird Euch nun empfangen."
Ohne eine Antwort oder gar Regung seines Gegenübers abzuwarten stiefelte er wieder in den Gang hinaus.
Nach kurzer Zeit kam man zu einem purpurnen Vorhang, der beiseite gezogen wurde und es offenbarte sich ein prunkvoll eingerichtetes Arbeitszimmer. Der Schmutzfink schnaubte
"Wartet hier, er wird gleich kommen!"
Und verschwand sogleich, der Vorhang fiel zurück.
Der Raum ist sehr hoch und hat eine Kassettendecke und viele prunkvolle Wandbehänge. Neben sehr vielen gepolsterten Stühlen steht auch noch ein großer Schreibtisch darin, auf dem sich Pergamente stapeln.
Ehrfürchtigen Schritts nähere ich mich dem Schreibtisch.
Ich falte die Hände und widerstehe tapfer der Versuchung einen Blick auf die Papiere zu werfen. WIder erwarten klappt es....
OH, GROSSE BONA-DEA BALD WIRST DU EINE HEIMSTADT IN DER GEHEILIGTEN MITTE ROMS FINDEN .....
'MESSALINA' rief das Pergament in meiner Einbildung
'MESSALINA ICH BIN WICHTIG' ich war übermüdet
'UND GEHEIM' die Versuchung war stark
"OH, GROSSE BONA-DEA BALD WIRST DU EINE HEIMSTADT IN DER GEHEILIGTEN MITTE ROMS FINDEN ....."
'Hoffentlich kommt bald jemand...'
"OH, GROSSE BONA-DEA BALD WIRST DU EINE HEIMSTADT IN DER GEHEILIGTEN MITTE ROMS FINDEN ....."
...
Ich setze mich auf den am weitesten entfernten Polsterstuhl und harre der Dinge die daa kommen...
"OH, GROSSE BONA-DEA GIBT MIR KRAFT...." bete ich laut
'meine Neugier zu besiegen....' denke ich mir hinzu
Eine Tür öffnet sich und der Tribun der Garde Falco betritt den Raum, eine nicht zu sehende Person brüllt er an:
"Verdammt nochmal, findet den Mann endlich und keine Ausflüchte mehr!"
Die Camilla erblickend verschwindet sein Zorn augenblicklich und er schließt die Tür. Er schreitet in die Mitte des Raumes und blickt sich um.
"Nun, wie es scheint hat der Alte wiedermal was vergessen. Wäre nicht das erste Mal ...... einen Boten hat man erst einen Monat nach seinem Tode gefunden."
Er lacht lauthals und lässt sich auf einen Stuhl fallen.
"Oh ihr, Falco!" sagte ich betont überrascht als ich von dem Kartenhaus
welches ich inzwischen aus kaiserlichen Wachstäfelchen gebaut hatte aufblickte.
"Wie doch die Zeit vergeht... Doch sagt wen sucht ihr, dieser Raum ist stark frequentiert, vielleicht kann ich euch helfen?"
Demonstrativ blies ich die Staubschicht die sich inzwischen auf der obersten Wachstafel gebildet hatte weg...
Die Anwesenheit des Tribuns gab mir Sicherheit
und in dieser Sicherheit machte sich binnen Minuten die ganze Müdigkeit breit, die sich in der langen Warterei anegstaut hatte.
Als Falco das Wort wieder an mich richten wollte war ich tief und fest eingeschlafen.
Schritte. Nochmehr Schritte.
Doch ich schlief...
Zusammengeschlagene Hacken. Sich entferndende Schritte.
Ich war zu müde um sie zu bemerken.
Träume. Wundervolle Träume...
Wie er mich Küsste. Lange.
Ich schlief ganz wunderbar und die Welt war mein.
Ich träumte einen wunderbaren Traum,
den Traum von meinem Tempel.
http://freespace.kb-hosting.de/valerie_berger/nike-1.jpg
Träumte wie ich in ihm der Bona-Dea ein Opfer darbrachte...
Wärend ich süss von Catus träume lässt sich eine grosse Spinne auf mich herab...
http://www.bepepa.de/berni/spinnen/spinne3mr.jpg
Helvetius Falco hatte den Raum verlassen.
.....
Die Tür öffnend und die Diamatrix erblickend tritt der Kaiser lächelnd hinzu, mit einer schnellen Handbewegung vertreibt er die Spinne und verflucht innerlich die Putzkräfte des Palastes. Er setzt sich auf einen Stuhl vor die Diamatrix und betrachtet die Priesterin.
Er murmelt: "Eine bemerkenswerte Kondition was warten anbetrifft!"
Er greift nach einer Schriftrolle und eine andere fällt scheppernd auf den Marmorboden, er schaut zur Diamatrix, die in dem Moment die Augen aufschlägt.
"Mein Kaiser"
sagte ich schlaftrunken als ich ihn erblickte
"Verzeih, ich muss eingenickt sein.
All die Vorbereitungen für den Triumphzug waren vielleicht ein wenig zu viel."
ich rappelte mich auf und richtete mir ein wenig das Haar
Hoffnungsfroh schaute ich ihn mit großen treuen Augen an.
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