Jetzt, wo Montanus und Narcissa in Mogontiacum waren, war die Casa Quintilia viel stiller geworden. Fundulus trieb sich meistens herum, was Nerva gar nicht leiden mochte. Sie hatte es noch nicht geschafft Zeit dafür zu finden, ihn mal auf Trab zu bringen. Und Valentina war auch noch da. Aber die war ja meist ruhig und ließ sich nur zum Essen blicken. Heute jedoch waren sie beide auf den Markt gegangen.
Die finanzielle Situation der Gens war nicht gerade blendend und von daher war Nerva um jede Sesterz bemüht, die man sparen konnte. Und wenn Valentina oder Narcissa Einkaufen gehen wollten, dann bedeutete das nie etwas Gutes. Von daher war Nerva schonmal froh darüber, Valentina heute begleiten zu können. Somit hätte sie wenigstens ein klein wenig Einfluss darauf, was alles ausgegeben werden würde.
Nun war sie gespannt, auf welche Stände das junge Fräulein zusteuern wollte. Bei Narcissa waren es ja meistens die Stoff-, Schmuck- oder Duftstände... wenn sie nicht gerade einem Straßenspieler lauschen musste. Nerva ärgerte sich noch immer darüber, dass sie Narcissa nicht vor diesem dahergelaufenen Scato hatte bewahren können, dem sie mittlerweile ganz erlegen schien. Sie würde mal ein ernstes Wort mit Montanus sprechen müssen. Er und Fundulus hatten dafür zu sorgen, dass sie der Gens keine Schande bereitete. Und im Moment war sie sich nicht sicher, ob dies gewährleistet war.