Domus Aeliana - Cubiculum Claudianus Marcellus

  • Marcellus war erst vor kurzem wieder im Domus eingetroffen und hatte sich sofort auf sein Zimmer zurückgezogen, um dort einige Unterlagen und Briefe durchzugehen, die er heute erhalten hatte. Es war ein anstrengender Tag gewesen, an dem er nicht einmal Zeit gehabt hatte über den Vorfall mit der Sklavin nachzudenken. Daher hatte er ihn auch schon wieder vergessen. Als es an seiner Türe klopfte, erhob er sich aus seinem Stuhl und kam hinter seinem Schreibtisch hervor.


    "Herein!"

  • Nervös wartete sie auf den Einlass als sie eine Stimme neben sich hörte. Sie hatte sich die ganze Zeit so konzentriert, dass sie ihren Herrn nicht hatte kommen hören aber nun wo er neben ihr stand zuckte sie leicht zusammen.
    Seine Worte machten ihre Situation nicht gerade besser und wenn der andere Herr sie mit ihren Herrn hier sah ....... ihr Gesicht nahm auf der Stelle eine andere Farbe an denn sie hatte Angst, dass Marcellus ihm erzählte was heute in diesem Zimmer vorgefallen war.


    "Ja Herr wahrscheinlich er seien das," sagte sie mit gesenktem Kopf und nicht gerade überzeugender Stimme. Denn sie wusste es ja besser, dass Marcellus ganz sicher nicht von ihr angetan war sondern sie am liebsten verprügelt hätte und diese Toga war ja nicht einfach zur Ankleide sondern sie hatte diese ja nähen müssen.


    Verzweifelt blickte sie dann auf die Tür als sie die Stimme von innen hörte. Bei den Göttern sie hatte eben gehofft sie würde diese Stimme nicht hören und so stand sie wie angewurzelt stehen da sie sich nicht traute den ersten Schritt zu machen aber sie wollte ihrem Herrn ja auch nicht einfach zuvor kommen.

  • Auf den Ruf des Marcellus hin öffnete Callidus die Tür. Er betrat den Raum und ließ die Tür offen, damit Fhina ihm würde folgen können, um die Toga zu überbringen.


    > Ich grüße dich, Marcellus! Ich habe äußerst gute Nachrichten für dich aus dem Osten. Dein Adoptivvater schrieb mir, dass der princeps dein Ansuchen unterstützt und dass auch er selbst, Lucius, deiner Entscheidung nach Aegyptus zu gehen nicht im Wege stehe.
    Der procurator ab epistulis hat bereits veranlasst, dass deine Ernennung vollzogen wird. Wenn du bereit bist, wirst du nach Aegyptus aufbrechen können. Gehe dort dann zu Germanicus Corvus, dem praefectus Aegypti und Klienten des Aelius Quarto und richte ihm seine besten Wünsche aus. Zeige ihm auch die Ernennung, die ich dir bereits in Abschrift mitgebracht habe. <


    Callidus reichte dem Verwandten das Schriftstück.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    LUCIUS AELIUS CLAUDIANUS MARCELLUS



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM V KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (28.1.2008/105 n.Chr.)


    ZUM
    IURIDICULUS ALEXANDRIAE ET AEGYPTI




    > Wie ich sehe, kümmert sich Fhina bereits um dein Wohlergehen. Es war, wie ich meine, eine gute Entscheidung die Anzahl der im Haushalt arbeitenden Sklaven zu erhöhen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Marcellus hörte seinem Verwandten aufmerksam zu und nahm mit sichtlich überraschtem Gesichtsausdruck das Ernennungsschreiben entgegen. Es war tatsächlich eine wunderbare Neuigkeit der ihm Callidus da brachte und er war in diesem Moment völlig überrumpelt. Als Callidus die Sklavin ansprach, war Marcellus gerade dabei die Ernennung durchzulesen und daher gedanklich auch ganz wo anders. Das war Fhinas Glück, denn der Aelier antwortete nur mit einem leisen


    "Ja ja."


    Als er wieder aufsah und das Schreiben auf seinen Schreibtisch legte, sprach er mit Callidus weiter, ohne von der Sklavin groß Notiz zu nehmen.


    "Das sind tatsächlich tolle Neuigkeiten Callidus. Ich danke dir und werde noch heute ein Antwortschreiben an Quarto aufsetzen, um mich auch bei ihm zu bedanken. Sobald ich meine Angelegenheiten hier in Roma eledigt habe möchte ich abreisen."

  • Fhina stand noch einige Sekunden da bevor auch sie in das Zimmer trat. Wenn es nach ihr gegangen wäre hätte sie die Toga am liebsten ihrem Herrn gegeben und wäre dann verschwunden aber das konnte sie ja nicht bringen. So blieb ihr nichts anderes übrig als lautlos und so unauffällig wie nur möglich in das Zimmer zu kommen und die Toga auf das Bett zu legen.
    Mehr brauchte sie doch eigentlich nicht zu machen?


    Bei den Worten ihres Herrn biss sie sich auf die Unterlippe. Warum musste er sie denn jetzt erwähnen? Bei den Göttern, seufzte sie innerlich und schien im Boden zu versinken. Doch die Götter schienen ihre Stoßgebete zu erhören als Marcellus nicht auf den Namen Fhina einging und so fiel ihr ein Stein vom Herzen. Und es wurden immer mehr als sie hörte, dass dieser Mann abreisen wollte sobal er alles erledigt hatte. Ja man konnte sagen das ware die besten Worte die sie heute hatte hören können denn dann würde sie ihm nicht mehr begegnen und er konnte sie nicht mehr bestrafen wenn er es nicht ihrem Herrn erzählte. Zum Glück war sie nicht die Sklavin von Marcellus und musste mit ihm gehen. Zum ersten mal dachte sie so und beinahe hätte sie erleichtert aufgeatmet.


    Fragend sah sie ihren Herrn an ob man sie noch benötigte oder sie gehen konnte.

  • > Gewiss sind es erfreuliche Nachrichten. Die Sklaven des Hauses werden sich um dein Gepäck kümmern und stehen dir für deine Abreisevorbereitungen zur Verfügung.
    Ich bedauere, dass du bereits wieder abreisen musst, doch die Ernennung zum iuridiculus, die durch den Augustus schnell erfolgte, lässt dir wenig Zeit. Ich hoffe, dass wir unsere Festlichkeiten ein ander Mal nachholen werden, sobald du wieder in Rom verweilst. <


    Callidus schaute sich um. Gewiss würde auch die Toga, die Fhina herbeigebracht hatte, zum Reisegepäck gehören, denn eine Toga war für einen Aelier ritterlichen Srandes und in solchem Amte stets unabdingbar.
    Callidus nickte Fhina zu, dass sie würde gehen können, denn zur Ankleide der Toga oder zum Verstauen selbiger verfügte Marcellus ja über eigenes Personal, das im Bedarfsfall aushelfen würde.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Ohja auf dieses Nicken hatte sie nur gewartet. Erleichterung machte sich in ihr breit und wahrscheinlich konnte man es einen Moment auch noch in ihren Augen sehen, dass sie erleichtert war gehen zu können. So nickte sie ihrem Herrn einfach nur dankbar zu und hoffte, dass dieser nichts von dem Geschehenen erfahren würde. Das hoffte sie wirklich denn wenn der andere Mann sowieso bald verschwunden war konnte es ja auch egal sein was geschehen war. So verließ sie dieses Zimmer recht schnell und war auch froh drum. Eiligst ging sie den Arbeiten nach die sie nicht hatte machen können weil diese Toga sie aufgehalten hatte.

  • "Das werden wir bestimmt. Vielleicht besteht ja sogar die Möglichkeit das Fest in Alexandria stattfinden zu lassen, sobald ich ein geeignetes Haus gefunden habe. Dann würde ich euch gerne nach Aegyptus einladen. Und ich werde gleich meine Sklaven anweisen meine Sachen zu packen."


    Man konnte Marcellus regelrecht ansehen, wie er sich über die Ernennung und auf die damit verbundene Reise nach Aegyptus freute. Seine Gedanken kreisten nur noch um dieses eine Thema. Auch die Sklavin und das Missgeschick heute Morgen hatte er längst vergessen und überlegte schon, welche Vorbereitungen zu treffen waren. Die Sklavin war ohnehin gerade am gehen und Callidus wurde schließlich von Marcellus ebenfalls hinaus komplimentiert.


    "Ich danke dir nochmals für diese wunderbaren Nachrichten, auch wenn sie mir bestimmt eine schlaflose Nacht bereiten werden. Dir jedoch wünsche ich eine angenehme Nachtruhe Callidus."


    Sim-Off:

    mein letzter Beitrag hier ;)

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