Sie wand sich um und lief über den Gang zurück sich umzuziehen.
„Nein, nein den vergesse ich bestimmt nicht, bis später Albin“
rief sie ihn dabei noch zu
Sie wand sich um und lief über den Gang zurück sich umzuziehen.
„Nein, nein den vergesse ich bestimmt nicht, bis später Albin“
rief sie ihn dabei noch zu
In der Küche hatte Marga heute keine Arbeit für sie gehabt, aber dafür mehrere Eimer, Lappen, Bürsten und Besen, mit denen Sveija jetzt das zweifelhafte Vergnügen hatte, das Haus vom Staub und Dreck des Winters zu befreien. Um sich nicht mehr Arbeit als unbedingt nötig zu machen, hatte sie sich auch noch ein paar lange Seile aus dem Stall besorgt und ging nun höchst systematisch vor.
Ehe sie einen Gang säuberte, klopfte sie an alle Türen, um sicher zu gehen, dass entweder niemand da war, oder aber die Leute so beschäftigt waren, dass sie die nächste Stunde in etwa den Gang nicht betraten. Schließlich war das Haus groß, und wenn sie andauernd wieder jemandem hinterherwischen musste, wurde sie nie mit ihrer Aufgabe fertig!
Wenn sichergestellt war, dass niemand den Gang von den anliegenden Zimmern aus betreten würde, sperrte sie den Flur an beiden Enden kurzerhand mit den Seilen ab, fegte dann zunächst durch und begann dann damit, die Böden zu wischen und zu schrubben.
Wenn sie erst einmal mit den Gängen und den Gemeinschaftsräumen fertig war, wollte sie sich die einzelnen Schlafgemächer vornehmen. Bis zum Abend sollte sie wohl mit sämtlichen Böden fertig sein, so dass sie sich am kommenden Tag um alle Fenster des Hauses würde kümmern können...
Wenn jemand will, kann er oder sie gerne versuchen, durch einen abgesperrten Gang zu laufen...
Oh ja, liebend gern!
Witjon war gerade dabei, eine Statistik seiner Ausgaben dieses Monats zu studieren, während er auf einem Stück Brot mit Honig herumkaute, das er aus der Küche stibizt hatte. Er wollte nur kurz seinen Lieblingsgriffel (:D) aus seinem Zimmer holen, als er um eine Ecke in den Gang bot, den Sveija abgesperrt hatte. Nur blöd, dass dieser Papyrus seine Sicht gleich Null werden ließ.
*zack-bumm!*
Völlig unvermittelt stolperte er über etwas, das seine Beine behinderte und klatschte volle Lotte auf den Nassen Boden der Casa.
HONIGBROT??? Du Ratte!
Sveija hatte gerade einen großen Lappen in einem der Eimer ausgewaschen, als sie hinter sich ein lautes Poltern hörte. Erschreckt fuhr sie hoch und drehte sich herum.
Sie ließ einen kleinen, spitzen Schrei, als sie sah, dass es sich ausgerechnet um Witjon handelte, der, wohl wie immer lesend, über das in (Sveijas) Hüfthöhe
!!!
angebrachte Absperrseil gefallen war.
Sie wollte den Lappen schon fallen lassen und zu dem jungen Mann eilen, den sie schon ganze Ewigkeiten kannte, um ihm aufzuhelfen, als sie das Honigbrot bemerkte...
Blitzschnell wandelte sich ihre Stimmung und ihr Verstand schaltete von besorgt auf erregt und dann auf erzürnt und sich selbst damit aus!
Alle Mühe, ihr ubisches Germanisch den anderen Leuten hier in der Casa anzupassen war mit einem Schlag vergessen...
Sach, biste dann noch zo rette? Watt renns de he dann met enem Hunnischbrut eröm? Sühs de nit, datt isch he am schrubbe bin??? Du dreckelije Kääl! Datt häste jetz davunn! Kleine Sünden strofe de Jötter jlich!
So schimpfte sie los, warf ihm dann auch noch den nassen Aufnehmer ins Genick und stemmte die Fäuste in die Hüften. Ihr Blick hätte Eisen schmelzen und Marmor in Flammen aufgehen lassen können. Marga war wahrlich eine gute Lehrmeisterin...
Zur gleichen Zeit wollte Quintus von der anderen Seite in den Gang einbiegen. Erst hörte er einen Rumms, dann jede Menge Ubisch und schließlich ein lautes Patsch...
Er war sich nicht sicher, ob da Marga oder seine Mutter oder beide in dem Gang standen, aber das war letztlich auch völlig egal, denn er hatte nicht die geringste Intention, es herausfinden zu wollen.
Wie man ihm es bei der Ala beigebracht hatte, versuchte der sich in Konfliktvermeidung, machte auf dem Hacken kehrt und suchte sich einen anderen Weg zur Küche...
*duck* oh oh
Klar und Eburnus verpieselt sich heimlich.
Ein plötzliches ubisches Donnerwetter brach über Witjon herein, und als er versuchte aufzustehen, bekam er auch noch etwas nasskaltes ab. Er schaute auf und blickte in Sveijas zorniges Gesicht, während er sich in den Nacken packte und das nasskalte Teil als Putzlappen identifizierte. Vielleicht hätte er heute lieber bis abends bei der Arbeit bleiben sollen...
"Sveija! Schön dich zu sehen!" meinte er mit einem peinlich berührten Grinsen.
Verflucht! Etwas besseres fällt dir nicht ein du Horst? Die reisst dir gleich den Kopf ab!
Jaja, datt kannste dir vun dingem Back kratze!
Sie bückte sich, hob eine der Bürsten auf und hielt sie dem jungen Duccier hin.
He, maach ding Drissbrut selvs weg! Un wenn isch danoch noch ene Fläck sinn, dann sühste alt watt de davun häss!!!
Resolut drehte sie sich um und stapfte den Gang entlang davon, stieg über das Seil am Ende und verschwand um die Ecke...
Oh Scheiße...jetzt saß er da, Putzgedöns und Honigbrot vor sich auf dem Boden. Sveija rauschte wie eine Furie davon, einen Schwall ubischer Flüche in seinem leicht brummenden Schädel hinterlassend...
Er hob den Papyrus aus einer Wasserlache und beobachtete betrübt, wie die Tinte langsam vom Papier floss. Verdammt, warum passiert sowas immer mir?
Mühsam stand er vom rutschigen Boden auf und nahm eine Bürste vom Boden auf. *Tropf*
"Verfluchter Dreck!" zischte Witjon und ließ das vermaledeite Ding in den Eimer mit Putzwasser klatschen. Hilfe suchend schaute er sich um, aber da war niemand, der ihm diese Arbeit vielleicht liebenswürdigerweise abnehmen würde. Er hatte nicht einmal eine Ausrede parat, warum er hier nicht putzen können sollte, die einzige Arbeit die er gerade hatte, verteilte sich langsam in der Lache auf dem Boden. Er hätte lieber eine Tabula benutzen sollen... -_-"
Es half wohl alles nichts. Er nahm also die verdammte Bürste und machte sich so schnell wie möglich daran, den Boden zu schrubben. Hoffentlich sah ihn so niemand.
EDIT:
Holy moly, was bitte ist Drissbrut??? Dreck??
Direkt hinter der Ecke stand Sveija an die Wand gedrückt und atmete tief durch. Was für ein Schrat! Wie konnte er ihr das nur antun, gerade ER? Nun ja, er hatte bekommen, was er verdiente! Sie konnte zufrieden mit sich sein...
Als ihr Ärger ein wenig verraucht war, hörte sie das gleichmäßige Schaben und Kratzen einer Bürste auf den Holzdielen des Bodens. Vorsichtig lugte sie um die Ecke und sah dort Witjon, der an der Stelle herumschrubbte, an der vor kurzem noch das Honigbrot gelegen hatte. Sie musste grinsen und konnte sich nur mühsam verkneifen, laut loszulachen...
Grummelnd schrubbte Witjon vor sich hin. Gut, dass er nur seine Arbeitstunika anhatte, da konnte er sich wenigstens nicht seine guten Klamotten verdrecken. Er hob das leicht eingeweichte Stück Honigbrot auf und stopfte sich den letzten Rest in den Mund, viel war nicht mehr übrig geblieben.
*mampf*
Er schrubbte weiter, wobei er aber nicht so schnell voran kam wie er sich gewünscht hätte. Das ging einige Zeit so, als er am Ende des Ganges meinte, etwas zu hören. Er schaute auf, konnte jedoch nichts entdecken. War die Furie etwa noch in der Nähe?
Sveija wartete noch einen Moment, einen laaaangen Moment, ehe sie wieder um die Ecke bog. Sie stieg über das Seil, ging weiter auf Witjon zu und blieb dann direkt vor ihm stehen. Mit einem milden Lächeln sah sie auf ihn herab.
Danke, das reicht dann jetzt, sonst schrubbst du noch ein Loch in den Boden. Bitte pass in Zukunft besser auf, wo du lang läufst, es wäre schade, sollte dir durch deine eigene Unachtsamkeit etwas Ernstliches passieren.
Sie nahm ihm die Bürste ab und packte ihr Putzzeug zusammen, um zum nächsten Gang zu wandern. Sie achtete dabei die ganze Zeit darauf, dem Duccier den Rücken zuzuwenden, damit dieser nicht mitbekam, mit welcher Mühe sie gegen das Lachen ankämpfte, das in ihr aufstieg und drohte einfach heraus zu platzen...
Boing.
Da kam sie wieder an, schnappte sich ihr Zeug, hielt ihm eine kurze Predigt und verschwand wieder.
Im Schneidersitz saß Witjon vor seinem zerknitterten Papyrus und schaute Sveija hinterher. Hätte seine Augenbraue nicht an seiner Stirn festgehangen, wäre sie vermutlich zu den Sternen gewandert, so hoch zog er sie. Er seufzte und saß einen Moment lang auf dem Boden, zu faul um aufzustehen und zu irritiert um an Arbeit zu denken.
Das nächste was ihm durch den Kopf schoss, war ein Krug kühlen Bieres...
Loki hatte es eilig. Sehr eilig. Verdammt eilig. Irrwitzig eilig. Überirdisch eilig.
Ein wichtiger Geschäftskunde war mirnixdirnix in der Freya aufgetaucht, und der keuchende Bote der Loki in seinen letzten Atemzügen davon berichten konnte versetzte Loki in einen Zustand der mit "Anspannung" noch universal und phänomenal untertrieben wäre.
Auf jeden Fall hetzte Loki die Treppe hinauf in den Gang der zu seinem Schlafgemach führte, stolperte fast über ein Seil das irgendein Depp dorthin gehangen hatte und überlegte, 2000 Jahre später durch Raumzeitdifferential abgemessene, 3.2 Nanosekunden lang was zu tun war. Er machte einen großen Bogen vor dem Seil, ging ein paar Schritte zurück, nahm Anlauf, wetzte wie ein irrer in Richtung Seil, duckte sich darunter hinweg und schlitterte auf dem Nassen Boden in Richtung des anderen Seils, vorbei an Sveija und Witjon.
"Sveija, eilig, 'tschuldigung, Witjon, habs, hallo!", schrie er noch bevor er das zweite Seil unterquerte und hinter der Ecke verschwand.
Sie war gerade auf dem Weg zum hinteren Seil gewesen, als Lando plötzlich an ihr vorbeischlitterte und irgendetwas seltsam Verworrenes brabbelte. Verdutzt blickte Sveija ihm nach, dann auf den Boden...
Uff, der Duccier hatte wenigstens saubere Schuhe gehabt und somit keine Striemen auf dem noch nassen Boden hinterlassen...
Am Ende des Ganges stoppte ein Tisch mit einer großen Vase Landos Rutschpartie. Behände konnte er die kippende Vase gerade noch abfangen, ehe er dann seinen Weg um die Ecke und unter dem zweiten Seil hindurch fortsetzte.
Sveija blickte ihm nach und schüttelte den Kopf. Marga hatte tatsächlich Recht, alle Männer in diesem Haus waren völlig verrückt...
Silko war auf der Suche nach Sveija. Er hatte sie zwar noch nicht gesehen, doch eine gute Beschreibung von Marga erhalten. Seine anderen Mitbewohner Albin, Marga und Lanthilda hatt er bereits kennen gelernt, aber Sveija war ihm bisher erfolgreich aus dem Weg gegangen.
Als er so den Gang entlangging, kam ihm die Gesuchte glücklicherweise auch gleich entgegen. "Sveija?", sagte der schwarze Hüne mit seiner tiefen, dunklen Stimme.
Falsche ID...
Wie kommst du darauf?
Sveija war noch ganz in Gedanken versunken und versuchte das letzte Griemeln über Witjon herunter zu schlucken, als sie eine tiefe Stimme hörte, die ihren Namen aussprach.
Sie blickte auf und hätte vor Schreck fast die beiden Eimer fallen lassen. Der Besen jedenfalls, den sie sich unter den Arm geklemmt hatte, schlug polternd auf dem Boden auf.
Das Mädchen war bleich und starr vor Schreck. Solch eine Gestalt hatte sie noch nie gesehen, ein großer, schwarzer Mann...
Hel! flüsterte sie. Wer immer du bist, ob Gott oder Geist, tu mir nichts, sonst schrei ich.
Immer dasselbe: Was ihm bei der Arbeit von Vorteil war, war gegenüber Frauen und ängstliche Männern wie ein Fluch...
Silko hob die Hände nach oben um ihr zu zeigen, dass er ihr nichts tun wollte. Er versuchte es einmal mit Latein: "Keine Angst, ich werde dir nichts tun. Ich bin Silko der neue Leibwächter hier. Ich wollte mich Dir nur vorstellen...du verstehst mich doch, oder?"
Ach du hast die falsche ID...ich dachte schon du meintest mich;)
rlotf
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