• "Ist Rom nicht überall werter Ravi? Meine Schreibkunst ist alles was ich im Moment habe. An mir ist kein Legionär verloren gegangen, aber ich leiste meinen Beitrag dennoch. Jedenfalls versuche ich es. Manchmal ist der Stift genauso mächtig wie das Schwert. Und auch Männer wie ich werden benötigt. Das Traurige ist Ravi, dass Du erst einmal Geld haben musst, um Geld zu machen. Und Geld benötigst Du, um in die oberen Ränge aufzusteigen. Geld habe ich zur Zeit leider nicht, aber vielleicht ändert sich dies mit der Zeit und ich bekomme auch mein Stückchen vom Früchtebrot.


    Dein Weg führt Dich also fort von Rom werter Vigintivir? Germania ein Ort um den sich viele Gerüchte, Mythen und Legenden ranken. Ein Ort der wohlbekannt ist und bei dem es immer noch etwas zu entdecken gibt. Ein Ort voller Wissen und Geheimnisse. Was weißt Du über Germania und was genau schwebt Dir vor?", fragte Caepio neugierig.


    Was Ravilla wohl dazu veranlasst hatte, nach Germania reisen zu wollen. Caepio wollte gerne mehr wissen über dieses wilde und schöne Land,wie es von so vielen beschrieben wurden. Der Carcer war für einen Moment gar nicht mehr so abweisend, sondern hütete ihre Gedanken.

  • "Der Volksmund hat überliefert, das Wort sei mächtiger als das Schwert. Wenn du mich fragst, ist damit nicht die Poesie gemeint, sondern der römische Verwaltungsapparat. Ein einziger Magistrat an guter Position vermag mehr Schaden anzurichten als ein Legionär. Aber er vermag auch mehr zum Guten hin zu bewirken. Drum streich das "dennoch" aus deinem Satz, in dem du davon sprichst, deinen Beitrag zu leisten. Halte an deiner Schreibkunst fest und lerne, sie nicht allein als Kunst zu betrachten, sondern als machtvolles Werkzeug. Dann wird dein Stilus dir Tür und Tor öffnen. Welches Ziel hast du für deine Zukunft oder möchtest du ewig Scriba bleiben?"


    Sie wandelten weiter einher durch die Schatten.


    "Mir schwebt für Germania momentan nichts weiter vor, als mein Tribunat dort zu absolvieren, vor allem aber mit den Schönen, Reichen und Mächtigen der Provinz in Kontakt zu kommen."

  • "Danke für die freundlichen und aufbauenden Worte. Du hast Recht, es sind jene Männer mit Stiften, die Mittel bewilligen oder streichen, Truppen von einem Ort zum anderen bewegen und vieles mehr. Mein Wunsch wäre es, eines Tages wie Du in die Politik zu gehen. Aber ich weiß wie real dieser Wunsch ist. Kurzum ich bin noch sehr weit davon entfernt. Ewig möchte ich nicht Scriba bleiben, jedoch sage ich Dir ganz ehrlich werter Ravilla, diese Anstellung gefunden zu haben erfüllt mich mit Stolz. Von einem Gelegenheitsarbeiter zu einem Stadtschreiber, dass ist ein Sprung.


    Neue und mächtige Kontakte knüpfen ist eine sehr gute Idee. Mir wurde auch der Rat gegeben Ravilla. Und dabei ist eines sehr wichtig,wie mir gesagt wurde, immer lächeln, zeige Dich immer zugewandt. Du benötigst für Deinen Posten Verbündete Ravilla und Germania hält sicher die eine oder andere Überraschung bereit. Also wenn Dein Angebot noch steht, werde ich Dich begleiten", bot Caepio gut gelaunt an.

  • "Mein lieber Caepio, würde das Angebot erloschen sein, so hätte ich dich darüber in Kenntnis gesetzt." Das Lächeln des Seius entstammte tiefstem Herzensgrunde. Unter allen lebenden Verwandten mauserte der junge Iunier sich zu jenem, zu welchem Ravilla die tiefste Verbundenheit zu spüren begann, da er selbst nicht im Mindesten die militärischen Ambitionen vieler Verwandter teilte und sich daher über das kultivierte Auftreten und die standesgemäße Interessenlage des Neffen verzückt zeigte. "Es käme einer kleinen Tragödie gleich, müsste ich auf deine vollendete Handschrift verzichten und den lokalen Magistraten erneut jene von Anaxis zumuten. Er ist ein guter und tüchtiger Sklave, doch für Fluss und Rhythmus der Glyphen ist sein Geist unempfänglich. Auch möchte ich ungern auf die Gesellschaft eines kultivierten Begleiters in dieser barbarischen Region verzichten.


    Es freut mich zu hören, dass wir in dieser Hinsicht einer Meinung sind. Das Lächeln meisterst du bereits hervorragend. Als Iunier bist du für die Politik geradezu prädestiniert. Das Potenzial der Gens sollte unbedingt weiter ausgeschöpft werden und dich halte ich gegenwärtig für den geeignetsten Kandidaten. Als Scriba hast du den ersten Schritt bereits gemeistert und weitere mögen folgen, so dein Ehrgeiz auch in Zukunft so gleißend loht."

  • Caepio deutete eine Verbeugung an und lächelte breit.

    "Dann freut es mich, nichts dergleichen gehört zu haben und ich nehme Dein Angebot Dich nach Germania zu begleiten dankend an. Du wie auch die Magistrate in Germania dürfen sich an meiner Handschrift erfreuen. Es ist mir selbst eine Freude und Ehre und ich muss gestehen, dass ich auch neugierig auf Germania bin. Fürwahr Anaxis ist ein ausgezeichneter Sklave, fast so ein Juwel wie Terpander. Betrachten wir seine Handschrift doch einfach als Herausforderung an den ungeübten Leser. Du hingegen kennst seine Schrift, Du bist gewappnet werter Ravi. Vielleicht ist es an Dir, den Barbaren Kultur zu bringen. Sie sind nur Unwissende Ravilla, solange sie niemand aufklärt werden sie dies auch bleiben.


    Dein Kompliment weiß ich sehr zu schätzen. Auch wenn meine Träume noch in den Kindersandalen stecken, irgendwann werden sie wahr werden. Nicht heute oder morgen, dessen bin ich mir bewusst. Aber eines Tages werde auch ich vor dem Senat sprechen. Das Militär hat mich nie gereizt Ravi, im Gegenteil es hat mich stets abgeschreckt. Es war nichts was ich mir wünschte oder wo ich mich überhaupt gedanklich wiederfinden würde. Ich spreche niemandem dort seine Leistung ab, wo wären wir ohne unsere Legionen? Aber ich bin dafür nicht geeignet. Ein jeder Mann muss seinen eigenen Fähigkeiten folgen und meine liegen gänzlich woanders.


    Und ich bin mir sicher, dass ich als Dein Schreiber der Dir stets zur Hand geht und Dir dabei über die Schulter blicken darf, mehr lernen werde als ich es hier in Rom je könnte. Wer weiß was wir in Germania finden Ravi? Einiges werden wir auf alle Fälle sammeln, Kontakte und Erfahrungen. Wann gedenkst Du aufzubrechen?", fragte Caepio beschwingt.

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