Abseits der Feier

  • Sie hatten wirklich ein seltsames Thema angesprochen und es brachte Arrecina nur noch mehr zum nachdenken als sie es schon tat. Sie mochte diesen Mann der neben ihr ging, denn er war nett und er schien sie doch wenigstens zum Teil zu verstehen und er war kein Patrizier der nur darauf aus war jemanden wie sie zu heiraten. Zwar dachte sie über seine Äusserung nach als er sagte, dass er mehr unter Hunden gelebt hatte aber sie wollte im Moment noch nicht weiter drauf eingehen und lief dicht neben ihm her. Eigentlich war es schade diese schöne Ecke wieder zu verlassen und gleich würde auch der Pavillon wieder zu sehen sein aber noch konnte sie ja seine Anwesenheit genießen und das tat sie auch einfach.


    "Ich habe von Aegyptus gehört es aber noch nie gesehen. Vielleicht irgendwann einmal wer weiß. Das Land der Katzen, das hört sich irgendwie schön und geheimnisvoll an. Hast du das Land schon gesehen? Wie sieht es aus? Ich habe gehört sie sollen da sehr große Bauten haben ist das wahr"


    Wieder knirschte der Kies unter ihren Füßen und sie bereute es schon etwas sich nicht festlicher angezogen zu haben. In ihrer schlichten Tunika machte sie sicher kein all zu gutes Bild von. doch noch bevor sie den Pavillon erreichen konnten hielt sie ihn einfach an seinem Arm fest und sah zu ihm auf. Sicher sah er nur ein Kind vor sich aber das war sie doch schon lange nicht mehr, viel zu lange wenn man es genau nahm. "Ich weiß das ist.......würdest du........"

  • Macer schüttelte den Kopf. "Nein, ich war noch nie in Aegyptus. Ich weiß darüber nur, was man erzählt oder was man nachlesen kann. Das Vergangene aus den Geschichtsbüchern und das Aktuelle aus der Acta Diurna. Ich weiß nicht einmal genau, was ich mir unter einem Land der Katzen vorzustellen habe."


    Allerdings war Aegyptus wohl nicht ganz einizge Land, das man mit Tieren in Verbindung brachte, wenauch in anderen Fällen die Verbindung nie so deutlich war. "Ich weiß auch nicht, ob ich jemals dorthin reisen werde. Ich reise allgemein eher selten und außerdem betrachtet der Kaiser Aegptus als seine persönliche provinz. Senatoren sieht er dort nicht gerne."


    Als sie wieder seinen Arm erfasste, sah er sie einfach nur lächelnd an. Was auch immer sie ihm sagen wollte, sie konnte es einfach tun. Er hatte keine Eile, zurück zur Feier zu kommen, genauso wie er keine Eile hatte, das Gespräch zu einem bestimmten Punkt zu bringen.

  • "Warum ist das so mit Aegyptus und, dass keine Senatoren dort gerne gesehen werden? Das verstehe ich nicht. Gehört dem Kaiser nicht auch dieses Land hier? Und hier leben doch auch Senatoren." Das war schon wieder in die Richtung Politik wo sie keine Ahnung hatte und sicher auch nie wirklich welche bekommen würde. Politik war für sie fast ein Fremdwort, schließlich konnte man nicht überall so gebildet sein, auch wenn ihre Großmutter immer versucht hatte ihr alles wichtige einzutrichtern hatte es sie nie wirklich interessiert.
    "Dann wird dieses Land wohl immer etwas geheimnisvolles bleiben, zumindest für uns denn ich habe auch nicht vor so schnell zu verreisen und tue es ebenfalls nur äusserst selten."


    Ihre Hand blieb auf seinem Arm liegen als sie sein Lächeln sah und sie konnte in diesem Moment einfach nur fühlen wie rot und warm ihre Wangen wurden. "Ich.......ich wollte noch nicht wieder zurück auf die Feier....und wollte dich fragen ob es dir etwas ausmachen würde noch hier zu bleiben. Auf der Feier ist einfach zu viel los," sagte sie zaghaft und lächelte ihn ebenfalls so zaghaft an wie auch ihre Stimme war. "Ich finde es hier ganz schön und vor allem ruhig....es.....es gefällt mir mit dir zu reden," gestand sie ihm dann einfach.

  • "Aegyptus ist einer der wichtigsten Getreidelieferanten Roms", erklärte Macer ganz sachlich. "Wer Aegyptus kontrolliert, kann mehr oder weniger entscheiden, ob Italien und Rom verhungert oder nicht. Da ist es nur allzu verständlich, dass der Kaiser diese Provinz in besonders guten Händen wissen will. Einige Kaiser haben zudem schlechte Erfahrungen mit Senatoren gemacht, deswegen dürfen wir da nicht hin. Wir sind vermutlich besonders anfällig für den Gedanekn, Rom verhungern zu lassen." Es amüsierte Macer durchaus, so über seinen eigenen Stand zu reden und er tat es sogar ohne jede Ironie. Es zog ihn nichts allzu stark nach Aegyptus, so konnte er mit der Beschränkung gut leben. "Manchmal macht der Kaiser aber auch Ausnahmen und erlaubt den Senatoren eine Reise."


    Dass Arrecina bei jeder einfachen Frage gleich rot anlief, wurde Macer langsam doch unangenehm, denn es war eigentlich völlig überflüssig. "Man wird mich auf der Feier zwar früher oder später vermissen, aber zumindest bis früher können wir ja noch hier bleiben."

  • Gut mit seinen Antworten konnte sie leben und so verstand sie es auch. Manche Männer hatten leider die Angwohnheiten, dass einfache Fragen immer mit ewig langen und sehr komplizierten Sätzen beantwortet wurden, aber Macer konnte ihr bis jetzt immer alles kurz und knapp und vor allem verständlich erklären und dafür war sie ihm wirklich dankbar.
    Ihr war es langsam selber unangenehm, dass sie die ganze Zeit rot wurde und sie verfluchte die ganzen Fackeln und Feuerschalen die hier aufgestellt waren und das einfach nur noch zu verschlimmern schienen, da war sie sich ganz sicher, denn das Licht ließ ihr Gesicht ja schon rötlich schimmern wenn es nicht in Schatten getaucht wurde. Das war ja nicht mehr zum aushalten, schließlich war sie sonst auch nicht so und sie wollte auch kein kleines Mädchen mehr sein denn sie war eine junge Frau, eine junge Frau mit Gefühlen.


    "Glaube mir sie werden mich auch irgendwann vermissen, aber das wohl eher später als früher," scherzte sie und lachte leise auf. Irgendwer würde ihr sicher den Hals umdrehen wenn man sie hier erwischte, aber das war wirklich nur nebensächlich. "Es scheint mir als hätten wir die ganze Zeit nur über Arbeit gesprochen, aber eigentlich weiß ich über dich gar nichts. Was machst du gerne wenn du nicht deiner Arbeit nach gehst? Oder was würdest du gerne einmal machen?" Zu gerne wollte sie einfach alles über ihn erfahren und zeigte dann vor dem Pavillon auf eine steinernde Bank hinter der ein kleiner Baum stand und am Tag Schatten bot. "Möchtest du dich setzen?"

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