„Ich habe noch ein paar kurze Worte an die Truppe zu richten.“
Plautius gab den Cornicen ein Zeichen und ein harmonisches(!) Signal schmetterte durch die Luft. Plautius lenkte sein Pferd so, dass er vor der angetretenen Legio stand. Er wartete noch einen kurzen Augenblick bis er sich der Aufmerksamkeit aller bewusst war. Dann erhob er laut und klar seine jupitergleiche Stimme.
„Männer! Ich fasse mich kurz, denn der wahre Redner erringt mit wenigen Worten, die vieles ausdrücken, die Gunst der Zuhörer.
Soldaten! Viele von Euch dienen bereits ihr halbes Leben in der Legio Prima, andere seit vielen Jahren und ein paar Wenige erst seit kurzer Zeit.
Ihr alle seit Soldaten in einer Legio welche für sich den Ruf beansprucht die beste Legio im ganzen Imperium, ja der ganzen bekannten Welt, zu sein. Und dieser Ruf wird nun herausgefordert. Von Parthia, dessen Armee für sich denselben Anspruch erhebt.
Werden wir uns unserer bewusst.
Wir sind Krieger! Wir sind die zerschmetternde Faust und das tödliche Gladius unseres Vaters, des Imperators. Es ist eine Lebensaufgabe ein Krieger zu sein. Wir haben hohe Ansprüche zu erfüllen. Wir wissen, dass wir nach einem Ideal streben, welches nicht von heute auf morgen verwirklicht werden kann. Es reicht nicht nur ein Krieger sein zu wollen, sondern wir alle haben lange äußerst hart daran gearbeitet. Wir wurden von Mars persönlich auserwählt und berufen in dieser Legio zu einer tödlichen Klinge geschmiedet zu werden.
Der kommende Konflikt ist jedoch mehr als ein Wettkampf welche Armee die Beste der Welt ist. Parthia vergreift sich an unserer Mutter! Parthia verhöhnt unseren Vater!
Werden wir uns unserer bewusst.
Wir sind, jeder für sich, ein guter Bürger, welcher sich zu seinem Land verhält wie der gute Sohn zu seiner Mutter. Unsere Mutter ist das römische Imperium.
Der gute Sohn gehorcht der Mutter, weil sie die Ältere ist, weil sie in sich die Visionen vieler vereinigt und weil er ihr sein Leben und seine Erziehung verdankt.
Er ehrt sie und bewahrt sie in einer besonderen Kammer seines innersten Herzens.
Er verteidigt sie gegen alle Feinde und opfert ihr sein Leben gern.
Er liebt sie bedingungslos und ohne Aufhebens.
Er weiß, dass er sich dieses Privileg mit anderen teilt. Mit jedem Mann, der hier mit euch auf diesem Platz steht, und doch ist die Art seiner eigenen Zuneigung einmalig und persönlich.
Das ist der gute Sohn, der gute Bürger. Und solange er seine Mutter so liebt, wird das römische Imperium blühen und wachsen.
Aber wir haben nicht nur eine einzigartige Mutter, sondern auch einen Vater, welcher alles unter Kontrolle hält und uns persönlich in diesen Konflikt führt, den Imperator. Daher erinnern wir uns alle noch einmal an unsere Liebe und Treue zu ihm mit jenen Worten, welche uns schon oft über die Lippen gekommen sind und welche tief in unserem Herzen beheimatet sind.
"IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."
Zum ewigen Ruhme Mars!
Zum ewigen Ruhme des Imperators!
Zum ewigen Ruhme des römischen Imperiums!
Zum ewigen Ruhme der Legio Prima Traiana Pia Fidelis!
Lasst uns Geschichte schreiben und dem Feind zeigen was es heißt von unserer Faust und unserem Gladius zerschmettert zu werden!
Plautius nickte Vitamalacus kurz zu und signalisiserte, daß er fertig war.