• Decius und die zwei Milites führten den am Tor vorläufig festgenommenen Mann zu den Arrestzellen im Trakt der Palastgarde. Er öffnete die Zelle mit einem Schlüssel, und nachdem die gardisten den Mann in die Zelle gebracht und sie anschließend wieder verlassen hatten schloss er sie auch wieder ab.


    "Du bleibst vorläufig hier bis wir nähere Untersuchungen angestellt haben. Wenn du etwas zu trinken wünschst wende dich an Gaius." er deutete auf den vor der Zelle stehenden Miles, dann wandte er sich um und verließ den Zellenraum.

  • Decius kam nach relativ kurzer Zeit wieder zu den Arrestzellen und wies Gaius an, die Zelle zu öffnen und den Insassen in das nebenan liegende kleine Verhörzimmer zu bringen.


    Dort wurde der Aelier gebeten sich auf einen an einem Tisch stehendem Stuhl zu setzen, und während Gaius sich an der Tür postierte setzte Decius sich dem Mann gegenüber. Er legte das beschlagnahmte Pergament in die Mitte des Tisches und begann mit dem Verhör.


    "Nun denn, wollen wir mal versuchen etwas Licht in die Angelegenheit zu bringen, und ich hoffe doch dass ich nun mit konstruktiver Kooperation von deiner Seite rechnen kann. Um so eher haben wir die Angelegenheit bereinigt.


    Lass mich zunächst einige Fakten zusammenfassen, die genau diesen Fall betreffen: Du heißt Publius Aelius Hadrianus und wurdest am Palasttor von den dortigen Wachen aufgegriffen als du ihnen dieses Pergament gezeigt hast.


    Bei diesem Schriftstück handelt es sich um einen schriftlichen Befehl des nunmehr ehemaligen Kommandeurs der Palastwache Prudentius Balbus wie er in den Räumen der Palastwache ausgehängt ist. Aufgrund dieser Tatsache besteht der Verdacht dass du dieses Pergament entweder gefälscht oder aber aus den Räumen der Palastwache entwendet hast.


    Hast du dazu etwas zu sagen?"


    Decius schaute den Mann fragend an.
    [SIZE=7]Edit: Rechtschreibung[/SIZE]

  • Die skythischen Leibwächter des Imperators brachten zwei windelweich geprügelte Männer in das Gewahrsam der Praetorianer. Mit ihrem harten Akzent erklärten sie dem Wachhabenden, dass die beiden den Kaiser angegriffen hätte und man sie später befragen würde. Bis sie aber das Bewusstsein wiedergewannen, würde man sie hier separat schlummern lassen.

  • Commodus wachte unbestimmte Zeit später in seiner Zelle aus. Fast augenblicklich wünschte er sich wieder zurück in den ohnmächtigen "Schlaf" in dem er eben noch gelegen hatte. Sein ganzer Körper schmerzte und seine Seele würde von diesem Schmerz gepeinigt. Ganz besonders schlimm rumorte es in seinen Eingeweiden wo der erste Schlag ihn richtig getroffen hatte. Aber auch seine eine Gesichtshälfte wagte er weder zu berühren geschweige denn anzufassen. Einmal ganz leicht war er mit seiner Zunge an die Seite gefahren, hatte die Lücke gespürt wo einmal ein gesundern Backenzahn gewesen war der gleißende Schmerz der ihn danach aber durchzot hatte ihn davon überzeugt diese nicht so schnell zu wiederholen.
    Wenigstens war sein Kiefer nicht gebrochen was er, ebenfalls unter größten Schmerzen, geprüft hatte in dem er diesen bewegte.
    Ihm wurde sofort übel wenn er daran dachte wie es ihm wohl gehen würde wenn dieser erste Schlag voll auf seinen Schädel gekracht wäre. Ob er dann noch hier im Reich der Lebenden gewesen wäre und wenn ob er dann jemals wieder bei klarem Geist gewesen wäre.... wahrscheinlich nicht.


    Quälend langsam ging er von dem hingeworfenem auf dem Boden liegen in ein an der Wand hängend über. Wie hatte er es nur geschafft sich in solch eine Lage zu bringen und wie bei Iuno sollte er da wieder rauskommen....

  • Commodus wusste nicht genau wieviele Tage nun schon vergangen waren... es fühlte sich aber bald an wie Wochen... ganz sicher waren es Wochen wenn man den stärker werdenden Gestank bewertete.


    Entgegen seiner Vermutung... ja anfänglich sogar Befürchtung wurde er nicht innerhalb kürzester Zeit vor Kaiser Salinator geführt oder gar ohne Verhandlung umgebracht wegen seines "Angriffes". Inzwischen wünschte er es sich fast.
    Irgend etwas stimmte hier ganz deutlich nicht. War am Anfang wenigstens ab und an noch mal was vor der Zellentür zu hören gewesen oder jemand hatte ihm einmal was zu essen und einen Eimer gebracht waren nun nur noch entfernte Geräusche zu hören.


    Der Kürbisverkäufer stank ganz erbärmlich und hatte sich seitdem sie hier waren nicht ein einziges Mal mehr gerührt. Commodus war sich ziemlich sicher das der Mann inzwischen gestorben war. Er wollte es aber selber nicht nachprüfen. Das wenige Essen was sie ihm gebracht hatten war inzwischen aus und der Eimer auch schon halbvoll. Nach anderthalb Tagen, von ihm selber geschätzt, hatte er nicht mehr inne halten können und hatte sich in den Eimer erleichtern müssen.
    Zum Glück... oder auch Pech würde er wohl eher erstinken, wenn sowas ginge, oder verhungern aber kaum verdursten. An er einen Wannd lief ein feiner Rinnsal hinab. Wenn man seine Hand ganz fest an die Wand drückte und einige Zeit wartete hatte man eine Hand voll, fast frischen Wassers.


    "Oh Götter lasst mich nicht so enden und lasst es nicht zu das sie mich hier einfach verhungern lassen!"

  • Es waren keineswegs Wochen gewesen und der Gestank war hier schon seit Jahren so. Aber die Palastwache hatte derzeit auch wichtigeres zu tun, als sich um Randalierer zu kümmern, so dass man das Aufwachen der beiden erst später bemerkte. Die Tür wurde geöffnet, mehrere Männer traten ein.


    "Namen? Was habt ihr angestellt?"


    Offenbar wussten sie nicht allzu genau, warum die Männer eingekerkert worden waren, sondern sollten sich jetzt nur um ihre Aburteilung kümmern.

  • Als sich die Tür öffnete und Licht in die Zelle fiel, ja sogar Leute eintraten stand Commodus erleichtert auf. An seinem Bart erkannte sein Verstand das er keineswegs so lange hier gehockt hatte wie sein Gefühl ihm hatte einreden wollen. Er war es halt nicht gewohnt solch eine rauhe Behandlung.
    Mit der Hand beschirmte er sein Gesicht vor dem grellen Licht und sagte:
    "Mein Name ist Marcus Helvetius Commodus... ich glaube der da kann nicht mehr sprechen und ist über den Stxy gegangen.... uns wurde vorgeworfen Salinator tätlich angegriffen zu haben ... aber....", was sollte er sagen. Wenn er jetzt anfing zu erzählen das er gar nicht den Kaiser sondern irgendeinen zum Tode verurteilten der wenig später erwürgt worden war hatte bewerfen wollen würde das doch reichlich dämlich rüberkommen. Er konnte es ja auch dem armen Kürbisverkäufer in die Schuhe schieben. Doch irgendwie hatte Commodus, er war ja noch jung, sowas wie ein schlechtes Gewissen wegen des wahrscheinlichen Todes des Unschuldigen... ihn jetzt auch noch als Schuldigen zu brandmarken... das würden die Götter sicherlich nicht gut finden. Zusammen mit der Ausnahmesituation in die er sich befand durch Prügel und ungewohntem Entzug von Komfort, guten Essen und Getränken brachte er erst einmal nicht mehr Worte hinaus.


    Sim-Off:

    Ist glaube ich ein Missverständnis gewesen. Ich wollte mit meinem vorangegangenen Text nur Ingame beschreiben wie sich Commodus fühlt und nicht drängeln auf eine weitere Antwort. Habe kein Problem und wäre mir sogar recht wenn Commodus da noch weiter schmorrt bis die "Rebellen" den Palast gestürmt haben und ihn dann finden.

  • Einer der Männer ging zu dem Kürbisverkäufer und stieß ihn an, rüttelte ihn wenig später etwas stärker und schüttelte dann den Kopf. "Der ist hin", teilte er seinem Kollegen mit.


    "Dann schafft ihn hier weg und kriegt raus, ob ihn irgendjemand zurückhaben will."


    Dann wandte jener sich wieder dem anderen Gefangenen zu, der sogar geantwortet hatte, aber mitten im Satz abgebrochen hatte.


    "Aber? Raus damit, ich hab' nicht ewig Zeit!"

  • Commodus sah zu wie der offensichtlich tote Kürbisverkäufer rausgeschleppt wurde.
    Es dauert anschließend eine ganze Weile bis die Frage bis zu ihm durchgedrungen war.
    Hin und her ging es in seinem Hirn was er antworten sollte. Der Verkäufer war tot, Commodus lebte, noch zumindestens. Warum sollte er also nicht alle Schuld auf diesen schieben....
    Wenn er ein klein wenig älter und vor allem erfahrener in der stadtrömischen Politik gewesen wäre hätte er wohl keine Sekunde gezögert dies zu tun. Doch das war er nicht und auch wenn der Mann eine niemand gewesen war, so war er doch tot. Quasi durch seine eigene Hand gestorben...Commodus wurde gerade klar das er mit diesem Verkäufer sein erstes Leben, Sklaven zählte er jetzt nicht, genommen hatte wenn auch nur indirekt. Er wollte aber er konnte einfach nicht das tun was wohl das beste war. Er setzte dreimal zu einer Antwort an und erst beim vierten Mal kam etwas heraus.


    "Wir....ich habe wohl den Kaiser mit einem Kürbis beworfen.... aber ich ... es war.... ich verlange eine ordentliche Verhandlung meinem Stand angemessen!"

  • Der Mann verzog keine Miene und nahm die Aussage regungslos entgegen. Am Ende verzog er den Mund zu einem schiefen Grinsen.


    "Ordentliche Verhandlung? Meinst du, da gibt es viel zu verhandeln? Aber irgendein Jungspund von Anwalt wird sich sicher darauf stürzen, dich zu verteidigen. Verunglimpfung des Imperator Caesar Augustus, Körperverletzung, Beleidigung, Landfriedensbruch. Keine Aussicht auf Gewinn, aber macht sich sicher ganz gut in der Karriere. Und wahrscheinlich war der Kürbis nicht mal dein eigener."


    Auch die Begleiter des Mannes grinsten nun abschätzig, bevor alle zusammen die Zelle wieder verließen und den Gefangenen nun alleine zurück ließen. Kurz bevor die Tür verschlossen wurde, richtete der Wortführer noch einmal das Wort an ihn.


    "Du wirst von deinem Prozess hören, wenn es soweit ist."


    Sim-Off:

    ... beziehungsweise wenn du bei der Erstürmung des Palastes hier gefunden und befreit wirst. ;)

  • Commodus wollte eigentlich gerade was sagen bezüglich der Besitzverhältnisse des Kürbisses als der Rest vom gesagtem in seinem Geist ankam und ihn Panik versetzte. Er wollte doch noch soviel erreichen und es konnte doch einfach nicht angehen das er jetzt wegen sowas früh sterben musste.


    Er sackte nach hinten an die Wand und vergaß die Zeit. Die Tage verschwammen und bestanden nur noch aus einer Reihenfolge an spärlichem Essen welches ihm gebracht wurde. In einem Zustand wo jedes an der Tür rütteln die Gefahr brachte seinen letzten Gang einzuläuten zerbrach er sich den Kopf wie es weitergehen würde.

  • Hadamar arbeitete sich mit den Soldaten seiner Centurie systematisch durch die Gänge... und während anderswo die Milites auf die Reichtümer und Wunder stießen, die so ein Palast bereit hielt, während anderswo die Milites schließlich sogar auf den fetten, inzwischen aber recht toten Usurpator stießen, war Hadamar mit seinen Leuten schließlich dazu verdonnert worden, die Räumlichkeiten der Palastgarde zu durchkämmen. Die jetzt nicht so spektakulär waren... bei weitem nicht so sehr wie das, was Hadamar auf dem Weg dahin schon zu Gesicht bekommen hatte. Große Klasse, da war er doch tatsächlich im Kaiserpalast Roms gelandet, und was war? Er durfte die Räume des Militärs durchsuchen. Anstatt noch mehr von dem Prunk hier sehen zu können, der sich umso besser bewundern ließ, je mehr Räume gesichert waren.


    Aber immerhin, die Garde leistete auch jetzt noch keinen nennenswerten Widerstand, so wenig wie sie es getan hatten, als sie ihnen die Tore des Palasts geöffnet hatten. Einer nach dem anderen wurde von denen, die ihnen begegneten, wurde entwaffnet und in Gewahrsam genommen, nach draußen geschickt zu den übrigen, wo sie das Gleiche erwartete wie ihre Kameraden der Stadtwache, jedenfalls ging Hadamar einfach mal davon aus. Interessierte ihn aber nicht so wirklich im Grunde. Einfach hier fertig werden, und dann vielleicht doch noch Gelegenheit haben, ein bisschen was vom Palast zu sehen... „Was ist da hinten?“ ranzte er einen Miles an, der unverrichteter Dinge aus einem Gang zurückkam.
    Der zuckte nur die Achseln. „Zellen. Eine davon ist besetzt, entweder wir finden nen Schlüssel oder wir müssen sie aufbrechen, Optio.“
    „Na dann such mal...“ Hadamar machte eine auffordernde Handbewegung. Mittlerweile war er richtig gut geworden in diesem Optiodings, fand er – früher hätte er sich noch selbst ans Suchen gemacht. Das allerdings sah er jetzt überhaupt nicht mehr ein... und das stellte das auch gar keiner in Frage. Wenn er genauer darüber nachdachte, verblüffte ihn das immer noch ein bisschen, vielleicht einfach deswegen, weil er gar nicht so wirklich gemerkt hatte, wann der Knoten endgültig geplatzt war – aber er war zu routiniert als Optio inzwischen, als dass er sich das noch hätte anmerken lassen.
    So wartete er also nur halb an einen Tisch gelehnt, bis einer seiner Soldaten fündig wurde und ihm einen Schlüsselbund zuwarf. Mit der Linken fing ihn Hadamar auf und verschwand dann in dem Gang, der zu den Zellen führte, ging eine nach der anderen ab, gefolgt von zwei Milites, bis er schließlich zu der verschlossenen kam. Einmal ließ er seine Faust ordentlich gegen die Tür krachen, damit wer auch immer darin war wusste, dass jetzt was kam, und dann probierte er die Schlüssel bis einer passte und öffnete die Tür. „So, und wen haben wir hier?“

  • Als die Tür aufging kam Ferox erst einmal ein gehöriger Gestank entgegen. Die Wächter hatten scheinbar in den letzten Tagen anderes zu tun gehabt als den Eimer für die Notdurft zu leeren und dergleichen.
    Commodus versuchte sich ächzend aufzurichten brauchte dafür aber einen Moment. Schützend hielt er die Hand vor die Augen um sich vor der Helligkeit zu schützen. Die letzten Tage hatte er ja in fast völliger Dunkelheit verbracht.


    "W...wie....wie meinst du das mit wen haben wir hier? Wollt ihr Söhne der Unterwelt nun auch noch ein Spielchen mit einem Todgeweihten treiben? Reicht es nicht das ihr jemand von meinem Stand so behandelt habt? Oh erschlagt mich schnell ich ertrage diese Schande kaum und jetzt auch noch Spott... das ist zuviel...."


    Er machte einen Schritt nach vorne aus dem Dunkel wodurch man nun erkennen konnte das er seit einiger Zeit kaum zu essen und zu trinken bekommen hatte, übel verprügelt worden war und sich weder waschen noch rasieren konnte. Seine Kleidung, dass was noch übrig war, ließ im Ansatz noch erkennen zu welchem Stand er gehörte. Jedenfalls wenn ein Beobachter bei gutem Licht gut hinschauen würde.

  • Hadamar verzog das Gesicht, als ihm der Geruch entgegen schlug, und wedelte kurz mit einer Hand vor seiner Nase herum. Und verdrehte dann die Augen, als er von dem Insassen erst mal blöd angemacht wurde. Hadamar war ziemlich schnurz, ob der sich nun verarscht vorkam oder nicht, und ihm war auch ziemlich egal, dass der übel zugerichtet war... trotzdem hatte er zu spuren. Immerhin war er ein Gefangener. Und wenn er sich weiter so aufführte, würde er das ganz sicher erst mal bleiben. „Weißt, wenn dir das alles wirklich so zu viel ist, tu ich dir den Gefallen und erschlag dich“, ranzte Hadamar den Gefangenen an. „So lang du mir aber nicht erzählt hast, wer du bist und warum du eingeknastet wurdest, wird’s sicher nicht schnell gehen.“

  • Die Antwort war ganz und gar nicht geeignet Commodus düstere Stimmung zu verbessern. Er seufzte kurz da die Wache scheinbar ihr Spiel weitertreiben wollte. Er beschloss, so wie es sich für jemanden seines Standes gehörte, zu versuchen eine Mindestmaß an Würde zu bewahren bevor es über den Styx ging.
    Er richtete sich also gerade auf und bemühte sich um eine ordentliche Körperhaltung.
    "Mein Name lautet Marcus Helvetius Commodus die Namen meiner höchst ehrbaren Vorfahren werde ich dir nicht nennen da sie denke ich hier im Moment keine Relavanz haben.
    "Ich bin hier", er konnte einen weiteren Seufzer nicht unterdrücken "...Ich bin hier wegen meines Angriffes auf Kaiser Potitus Vescularius Salinator kurz vor der Hinrichtung von Marcus Vinicius Lucianus...."


    Commodus hielt erst einmal inne. Ihm wurde bewusst das er gerade eben quasi gestanden hatte. So war es also wenn man durch Folter, so empfand der junge bisher vom Leben recht verwöhnte Mann seinen Aufenthalt in den Arrestzellen definitiv, zu Dingen gezwungen wurde die man nicht wollte. Am Anfang als er frisch in diese Zelle verfrachtet wurde hatte er noch lautstark protestiert das alles ein Missverständnis war und er eigentlich nur den Vinicier mit dem Kürbis hatte treffen wollen. Aber inzwischen ... er ließ die Schultern, trotz seiner noch frischen Vorsätze, hängen und wartet auf das was nun kam.

  • Hadamar verschränkte die Arme. Jetzt antwortete der Kerl zwar, aber pampig war er immer noch. Nahm das Maul viel zu voll, dafür dass er ein Gefangener war, und das gefiel ihm nicht. Höchst ehrbare Vorfahren. Keine Relevanz. Da konnte der Kerl verdammt noch mal Gift drauf nehmen, dass die keine Relevanz hatten... Hadamar hätte ja gedacht, dass die Garde sich besser darauf verstand, jemanden zu brechen, zumal jemanden, der so offensichtlich schon längere Zeit in deren Zellen verbracht hatte. „So, den Kaiser hast du also angegriffen“, fasste er zusammen. Dass das der falsche Kaiser war, sagte Hadamar nicht, einen Denkzettel hatte der Kerl verdient, fand er. „Bringt ihn nach vorn“, nickte er den beiden Milites zu, die ihn begleitet hatten, wandte sich um und ging zurück in den Wachraum, wo gleich darauf der Gefangene hingeschleift und unsanft auf den Stuhl drückten, den Hadamar von dem Tisch in der Mitte ein wenig weggezogen hatte. Die meisten der Soldaten waren noch in dem Gebäudeteil unterwegs und sicherten Raum um Raum, aber die, die mit ihm hier waren, versammelten sich nach und nach in dem Raum und umringten den Kerl auf dem Stuhl. Hadamar selbst ließ sich von einem seiner Leute die Unterlagen reichen, die sie gefunden hatten zu dem Kerl, lehnte sich vor ihm in lockerer Pose an den Tisch und sah sie sich kurz durch, bevor er den Kerl musterte. „Den Kaiser, sagst du. Hier steht, du hättest diesen“, Hadamar guckte noch mal kurz auf die Tabula, „den Vinicius angegriffen.“ Naja, was hieß angegriffen. Beworfen. Mit einem Kürbis. Außerdem stand da eigentlich, dass der Mann behauptete, den Vinicius beworfen zu haben, aber dass er tatsächlich den Kaiser getroffen hatte, und dass er wohl kaum die Wahrheit sagte bei der Behauptung, eigentlich auf den Verurteilten gezielt zu haben.
    Aber mal ehrlich: Hadamar wollte auch ein bisschen Spaß haben. Sicher war das eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe, sich um die Räumlichkeiten der Garde zu kümmern und vor allem um die verbliebenen Gardisten selbst, dass die nicht doch noch Ärger machten. War nur folgerichtig, dass sie da die Prima einer Legion hinschickten. Aber trotzdem wäre es für sie lustiger gewesen, wenn sie andere Teile des Palasts hätten durchsuchen können... und deswegen hatten sie ein bisschen Spaß verdient. Da musste halt dieser eine Gefangene ein bisschen herhalten, den sie gefunden hatten, und der sich das noch dazu auch redlich verdient hatte durch sein Verhalten.

  • Commodus ließ sich förmlich schleifen. Nicht aus Faulheit oder so, sondern einfach weil er zu lange im dunklen gelegen hatte und auch noch die Nachwirkungen der üblen Prügel spürte. Jetzt am Tageslicht konnte man auch die Spuren sehen, besonders seine eine Gesichtshälfte wo ihn der Knüppel des Skythen getroffen und einen Backenzahn gekostet hatte, leuchtete noch förmlich in allen möglichen Farben.


    Nachdem er einen ganzen Moment brauchte um sich zu sammeln. Er hatte doch eben damit gerechnet das sie ihn nur zum Schafott bringen würden. Fast hätte er angefangen zu heulen, zu flehen und eventuell auf dem weiteren Weg noch schlimmeres. Ein kleines Wehklagen war auf dem kurzem Weg auch zu hören gewesen. Jedenfalls als dann einiges an Zeit vergangen war nahm er alles an Mut, Anstand und Würde zusammen was noch in ihm steckte und er sagte:
    "Nun wenn da steht das ich Vinicius angegriffen habe gibt es ja keinen Grund mehr mich hier zu behalten und du kannst mich frei lassen."

  • Hadamar zog die Augenbrauen hoch. Gefiel ihm immer noch nicht, wie der Kerl sich verhielt, und er war doch ziemlich stark in Versuchung, ihn wieder in eine der Zellen zu verfrachten und einfach nur zu melden, dass sie da jemanden gefunden hatten – und sich doch bitteschön irgendwer anders um den Kerl kümmern sollte. Er neigte sich ein wenig nach vorn und starrte den Kerl finster an. „Ich sag's dir noch ein einziges Mal: ich will von dir hören, weswegen du eingeknastet wurdest. Warum hier“, er wedelte mit der Tabula, „was von dem Vinicius steht und dass du die ganze Zeit bestritten hast, dass Salinator dein Ziel war, und warum du gerade eben da hinten“, er deutete mit der Tabula in den Gang, der zu den Zellen führte, „dann plötzlich was anderes erzählst. Ich hab kein Problem damit, dich hier verrotten zu lassen, also hör endlich auf mit dem Getue.“

  • "DANN MACH DOCH WAS DU WILLST DU STINKENDER GERMANISCHER BARBAR VON EINEM LEGIONÄR!", brüllte Commodus Ferox an.
    Aber ganz so als ob das der letzte Rest seiner Kraft gewesen wäre sackte er danach in sich zusammen und sein Kopf nach unten. Seine Schultern zitterten und man konnte kurz ein leises Schniefen hören.
    Kurz danach klang es wie jemand der "Rotz" hochzog.
    Commodus Kopf kam wieder hoch und mit "glasigen" Augen sah er Ferox an.


    "Ich war auf dem Forum als der Kaiser mit diesem Vinicius im Schlepptau ankam. Sie waren auf dem Weg zur Hinrichtung von Vinicius. Alle erzählten das dieser gerade gestanden hatte den Kaiser, also den alten ... richtigen, samt seiner Frau und sogar seines Sohnes ermordet zu haben. Wie da waren sich die Erzähler nicht einig aber die meisten meinten vergiftet und alle waren sich sicher das er es gestanden hatte, frei heraus gesagt ja förmlich als gute Tat hingestellt.....
    Da überkam mich die Wut.... mein Gens hat der Gens Ulpia alles zu verdanken... sie haben uns hochgeholt. Wir waren ihre Klientelgens und seit klein auf wurde mir beigebracht treu und loyal zur Gens Ulpia zu stehen... naja und dann war da dieser Kürbisstand.... der Mörder war nur ein... vielleicht zwei Dutzend Meter von mir entfernt.... schon oft wurde mir gesagt das mein Temperament mich mal in Schwierigkeiten bringen würde... ich griff mir einen der Kürbisse und warf diesen. Doch kurz bevor ich in aus der Hand entließ stieß mich der Kürbisverkäufer an.... der Narr wollte das ich den Kürbis bezahle... durch diesen Geiz sind wir... ich nun hier. Durch den Stoß bekam der Kürbis einen ungewollten Drall... er... er traf Kaiser Salinator. Alle hatten es gesehen das ich einen Kürbis auf den Kaiser geworfen hatte. Ich konnte nichts mehr sagen da schlugen mich die Skythen schon zusammen und schleppten mich hierher. Nur mit Glück überlebte ich das... anders als der arme Kürbisverkäufer den schlugen sie tot und sein Blut klebt nun an meinen Händen.........".
    es schien erst als ob Commodus enden wollte aber dann sagte er noch
    "So jetzt hast du mein Geständnis das ich den Kaiser mit einem weichen schon halb vergammelten Kürbis "angegriffen" habe. Das es keine Absicht war wird wohl keine Rolle spielen.... nun bring also dein Machwerk zu Ende...."

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