Assur war seit mehreren Generationen eine Verwaltungszentrale der Parther und eine blühende aufstrebende Stadt. Während im Norden eine große Agora mit öffentlichen Bauwerken zu besichtigen und besuchen waren, so konnte man im Süden einen Palast bewundern, den allerdings nur von außen.
In einem Raum des Palastes. Die prunkvolle Ausstattung lässt großen Reichtum erkennen, der zudem sehr gern zur Schau gestellt wird. Der Boden ist mit Teppichen ausgelegt, bequeme große Kissen laden zum Verweilen ein, allerdings nur, wenn man auch dazu berechtigt ist. Die anderen (so wie die Sklaven) müssen stehen und den Herren vor sich zu Diensten sein. Vorherrschende Farbe sind Rottöne in mehreren Schattierungen. Auf einem kleinen Tisch sind mehrere typische lokale Speisen angerichtet, daneben Oliven, Trauben, mit Honig gesüßte Mehlspeisen, Früchte, Wein. Das "arabische Zimmer" war ein bevorzugter Aufenthaltsort des Shahs, er mochte die Bequemlichkeit, die hier vorherrschte.
"Oroes! OROES! Verdammte Römer! Wie konnten sie solch ein Reich errichten, wenn sie nicht mal fähig sind, den Namen ihrer Gegner richtig zu schreiben?"
Osroes wandert im Raum hin und her, das Gesicht vor Zorn gerötet. In der Hand hält er ein Schreiben, das einer seiner Spione abgefangen hatte. Das römische Siegel ist abgebrochen, der Inhalt erzählt von einigen kleineren Übergriffen, "Grenzstreitigkeiten", die eigentlich nicht der Rede wert waren. Außer einem winzigen Detail, in welchem von kleinen Truppenveränderungen an der syrischen Grenze gesprochen wurde. Und genau dieses Detail gefällt dem Shah überhaupt nicht, neben seinem falsch geschriebenen Namen. Er knüllt das Schreiben zusammen und schleudert es in Richtung seines Neffen.
"Mein Name ist SHÁH IN SHÁH OSROES und nicht Oroes! Verdammte Hundesöhne!"