[Grundausbildung] Probatus Tiberius Iulius Drusus

    Eines wunderschönen germanischen Sommertages trat der Centurio Petronius auf den staubigen Exerzierplatz. Rings um den freien Platz aus festgetretener Erde grünte die Vegetation und das Singen der Vögel war überall zu vernehmen.


    "Probati, venite!" (Auszubildende, angetreten!)


    hallte es über den Platz, als der Centurio seinen Trupp herbeirief.

    An eben diesem wunderschönen Sommertag war Drusus von den laubten Weckruf der Trompeten geweckt. Viel zu früh wie er fand, doch dies machte ihm nichts aus. Endlich konnte er mit der Grundausbildung beginnen. Gemeinsam mit den anderen Probati marschierte er auf den Exerzierplatz. Drusus nahm Haltung an und wartete auf die nächsten Befehle des Centurios Crispus.

    Mit scharfem Blick musterte Crispus die Männer, die vor ihm erschienen. Manche von ihnen würden diese Ausbildung nicht beenden.


    "Probati, willkommen in der Armee,


    ich bin Centurio Petronius. Wenn ihr diese Ausbildung beendet, werdet ihr gemeinsam eine unbesiegbare Waffe sein. Doch der Weg wird steinig und hart.


    Es führt nur ein Weg zu Ruhm und Ehre, die am Ende dieser Sache stehen: Disziplin, Disziplin, und nochmals Disziplin.
    Wir Römer haben nicht die Welt erobert, weil einzelne die größten Dickköpfe waren. Wir brauchen keine Achills, die beleidigt sind, weil ihre Kriegsbeute geteilt wird.
    Wir Römer haben durch unsere einzigartige Disziplin gesiegt. Nur so wird auch für uns der Sieg zu erringen sein.


    Wenn uns das gemeinsam gelingt, werden wir alle zusammen zu einer einzigen Waffe des Imperiums, zum verlängerten Arm des Imperators.


    Und dann wird es keinen Feind geben, der sich uns in den Weg stellen kann!"


    Damit war seine kleine Vorrede beendet und er sah in die Augen der jungen Männer, die hier ihr Leben umkrempeln wollten.


    Sim-Off:

    Prinzip der Ausbildung: Ich befehle etwas, du beschreibst dessen Ausführung. Je ausführlicher, desto besser :]

    Der Centurio hatte nicht gerade eine freundliche Ausstrahlung. Zuerst der scharfe Ton der kurzen Rede die er gehalten hatte. Dann der scharf musternde Blick mit dem Er die Probati betrachtete. Als Drusus zu seinen Kameraden blickte, sah er das so manche dem Blick des Centurios nicht stand halt. Einem Probatus zitterten sogar die Knie. Drusus selbst hielt dem Blick des Centurios stand.

    Auch dem Centurio fielen ein paar Männer auf, denen seine Rede offensichtlich wenig Mut gemacht hatte. Aber er würde schon noch Männer aus ihnen machen!


    "Beginnen wir mit dem Formalen!"


    Er ging ein paar Schritte zurück und versicherte sich der Aufmerksamkeit der Probati.


    "Strammstehen ist im Prinzip sehr einfach, also erwarte ich, dass ihr es sofort begreift: Körperspannung, Arme gestreckt an die Beine legen, Füße zusammen, Bauch rein, Brust raus! In einer Linie besonders schön anzusehen.


    Probieren wir es gleich aus!"


    "Probati state!"


    brüllte er über den Platz, woraufhin sich der Trupp in Bewegung setzte.

    Alienus hatte sich einen Platz gesucht, von dem aus er den Exerzierplatz überwachen konnte, ohne selber gesehen zu werdenl. Das war Ideal für ihn, denn so konnte er die Ausbildung ohne seinen störenden Einfluss beobachten. Trotzdem machte er sich weiter fleißig Notizen über das, was er sah.

    Strammstehen- Das klang ja eigentlich einfach, nur war es das auch? Für Drusus war es nicht sonderlich schwer, doch manche der anderen Probati, vor allem jener der vorher wie Espenlaub gezittert hatte, gelang es weniger gut. Ein Wutausbruch des Centurios wäre nicht unwarscheinlich- oder?

    Crispus entdeckte wieder in den Augenwinkeln den Tribun, ließ sich aber nichts anmerken, sondern musterte die Versuche der Probati. Strammstehen ging ja noch so...


    "Eine Linie zeichnet sich dadurch aus, dass sie grade ist! Und zur Entspannung lauft ihr gleichmal bis zum Ende des Exerzierplatzes und wieder hier her!"


    "Pergite cursim!" (Im Laufschritt Marsch!)


    Sim-Off:

    der Exerzierplatz ist ca. 400 x 450 m groß ;)


    Der Centurio selbst legte das Tempo vor, indem er loslief und die Männer mit Worten wie


    "Vorwärts, seid ihr Männer oder Memmen?"


    anfeuerte.

    Sie sollten also bis zum Ende des Exerzierplatzes und wieder zurück laufen. Eine Seite des Exerzierplatzes war circa 500m lang hin und zurück waren es also ungefähr 1000m. Drusus war ein guter Läufer 100 m sollten eigentlic kein Problem für ihn darstellen. Also lief er in vollem Tempo los, nach der ersten länge war er noch der erste, doch dann, auf dem Rückweg raste ein gewisser Rufus an ihm vorbei. Das war dann auch das endgültige Ergebnis.

    Als die Männer zurückkehrten und der ein oder andere gut aus der Puste war, befahl Crispus erneut


    "In aciem venite! State!" (In Linie stillgestanden!)


    Er selbst hatte die 800 Meter im lockeren Joggen vollendet und den ein oder anderen Rekruten an sich vorbeigelassen. Genaugenommen war er dem jeweils letzten im Nacken gesessen.


    Als der Trupp anhielt, schweifte sein scharfer Blick über die Linie.

    Diesmal ging es einigermaßen, auch wenn der Centurio wusste, dass es noch lange dauern würde, bis sie wirklich die Perfektion eines trainierten Legionarius aufbieten konnten.


    "Das lass' ich grade nochmal durchgehen - weiter im Text!"


    "Bei der Armee grüßen wir durch einen Schlag mit der rechten Faust auf die linke Brust. Dabei grüßen wir zackig mit einem 'Salve, Rang Gentilname', also grüßt ihr mich wie? Du da!"


    Er deutete auf Drusus, dessen Namen er leider noch nicht verinnerlicht hatte.

    Der Centurio schien ganz zufrieden mit den Probati zu sein, auch wenn er es nicht zu gab.
    So zackig er nur konnte schlug sich Drusus mit der rechten Hand auf die linke Brust und gab den hoffentlich korrekten Gruß von sich: "Salve, Centurio Petronius!"

    Der Centurio lachte auf, wobei man nicht wusste ob aus Freude oder aus Hohn.


    "Na also! Dann können wir gleich mit dem Gleichschritt fortfahren. Also los!"


    "Zum Marschieren bilden wir im Allgemeinen Vierer-Reihen, indem die vier linkesten vortreten und Platz für die rechts neben ihnen machen und so fort."


    erklärte er und ging ein wenig von der Gruppe weg um Platz zu machen.


    "Probati, in agmen venite!" (In Marschformation antreten!)


    erfolgte dann prompt der Befehl, der wohl der vorerst komplizierteste war.

    Der Versuch der Probati sich in der Marschformation aufzustellen glich, zumindest am Anfang, einem heillosen Durcheinander.
    Langsam, war jedoch eine Formation zu erkennen. Und nach einiger Zeit standen alle Probati in Viererreihen da.

    Der Centurio setzte einen äußerst skeptischen Gesichtsausdruck auf, als er die Versuche der Probati begutachtete.


    "Das war ja wohl gar nichts - Nochmal!"


    "Probati in aciem venite!" (Rekruten, in Linie angetreten!)


    brüllte er und drehte damit den vorherigen Befehl um. Ein kurzer Blick über die Reihe, die noch immer nicht perfekt wirkte, doch dann sofort:


    "In agmen venite!" (In Kolonne angetreten!)

    Das skeptische Gesicht des Centurios hatten die Probati bemerkt.
    Diesmal setzten sie alles daran die Marschformation richtig zu bilden.
    Und siehe da, es gelang. Wenn auch nicht sofort und auch nicht ohne kleine Probleme aber letztendlich gelang es ihnen doch.

    Diesmal ging das ganze schon besser, wie auch dem Centurio auffiel. Allerdings konnte es noch ein wenig zackiger und reibungsloser werden...aber dafür war die Ausbildung wohl da.


    "So, dann marschieren wir 'mal!"


    Er trat auf die Seite der Marschkolonne und befahl


    "Pergite aequatis passibus!" (Im Gleichschritt Marsch!)


    Zur Unterstützung für die Anfänger gab er vor, wann das linke Bein zu bewegen war und machte selbst mit.


    "Laevum - laevum - laevum - laevum..." (Links - Links - Links - ...)

    Schweigend, fast schon still wie eine Statue, stand Reatinus dort und verfolgte, wie Centurio Petronius die Rekruten umherscheuchte. Er konnte es kaum erwarten, dass der Centurio ihn ins Spiel bringen würde, damit sie auch ihn kennen lernen würden. Ob dies gut oder schlecht war, hing von beiden Seiten ab. Einer Seite ging es gut, der anderen jedoch schlecht...

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