Die ganze Zeit über hatte ich den Sklaven Leone starr angesehen, wie ich selbst bemerkt hatte. Es stand zu befürchten, dass der Arme sich dadurch sehr in Verlegenheit gesetzt fühlte, was gar nicht meine Absicht gewesen war. Ich war nur selbst immer noch ein wenig gelähmt von den Nachrichten, die ich gleich an der Porta der Villa Aurelia in Rom zu hören bekommen hatte, und suchte fieberhaft nach einer guten Idee, wie ich mit dieser ganzen Situation zurecht kommen könnte.
Meine Frage nach einem Officium hatte Leone in neuerliche Verlegenheit versetzt, doch immerhin standen ganze drei Officia bereit, und ich war froh, dass ich dem Sklaven nun endlich ins Innere der Villa folgen konnte. Er führte mich zum Officium Corvini, und das wäre zwischen den drei Büroräumen auch meine eigene Wahl gewesen. Insgesamt hatte ich von Leone nun doch einen sehr guten Eindruck.
Ob er mich allerdings auch vollständig verstanden hatte? Seiner letzten Äußerung über Sisenna glaubte ich entnehmen zu können, dass er sie vielleicht sofort zu mir führen wollte - und gerade das wollte ich ja verhindern. Als wir am Officium des Corvinus anlangten, wandte ich mich daher noch einmal eindringlich an ihn:
"Das mit der Post und den alten Acta-Ausgaben, was ich dir eben aufgetragen habe - das hat noch Zeit. Komm kurz mit mir ins Büro und schließ die Tür hinter dir."
Ich ging voran in den geschmackvoll und zweckmäßig eingerichteten Raum und ließ mich gleich auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch nieder.