• Eigentlich hatte ich keinen Hunger. Eigentlich hatte ich erst was gegessen. Eigentlich wäre der Koch wieder beleidigt, wenn ich nun auswärts essen ging…
    Andererseits hatte ich dem armen Kerl nun so Unrecht getan, dass ich gewisse Schuldgefühle in mir aufwallen spürte. Wenigstens ein Mittagessen würde ich ihm wohl spendieren können. Einen Seufzer unterdrückend nickte ich schließlich.
    „Ja… ja, essen ist gut.“, erwiderte ich und kratzte mich am Kopf.
    „Soll ich die“, ich deutete mit der anderen Hand auf die… nennen wir sie „Blumen“, „entsor… äh, versorgen lassen?“
    So unschuldig und versöhnlich wie möglich begann ich zu lächeln. Es wollte so gar nicht zu den Gedanken passen, die in meinem Kopf umhergingen. In der Regia gab es doch sicher eine nette Folterkammer… so ein paar Überbleibsel aus der Pharaonenzeit. Ich würde mich bei Gelegenheit wohl mal danach erkundigen. Nur für den Fall, dass Odin wieder auftauchte :]

  • Ein wenig skeptisch beäugte Caius Aelia. So wirklich begeistert schien sie nicht zu sein von seiner Idee. Nun, eigentlich war das auch mehr ein Instinkt gewesen als eine Idee. Purer Überlebensinstinkt, sozusagen. Caius' Magen knurrte. Er beeilte sich wohl besser, ehe die Magensäure begann, an seinen eigenen Rippchen zu nagen... Er hatte da schon die seltsamsten Dinge gehört von den Leuten aus dem Museion.


    »Wenn du nicht weggehen möchtest, dann können wir auch hie...« Caius erstarrte. Um ein Haar hätte er sich selbst bei der Gattin des Präfekten eingeladen. In deren Haus. Seinem Haus! Wobei, der Gedanke hatte etwas Verwegenes an sich... Caius blinzelte irritiert und sah auf die Blumen in seiner Hand hinunter, als wunderte er sich, was er da festhielt.
    »Oh, äh, ja. Wenn du möchtest.« Und er hielt sie ihr hin, wie vorhin schon einmal, nur mit dem Unterschied, dass sich diesmal ein kleines Klümpchen löste und auf dem Weg gen Boden zerbröselte. Caius grinste.

  • Um Contenance bemüht nahm ich mit spitzen Fingern das Etwas entgegen, das nur noch entfernt an einen Blumenstrauß erinnerte und holte mit einem kurzen Ruf eine übereifrige Sklavin herbei, die ihre Begeisterung zu verlieren schien, als sie sah, was sie verwahren sollte.
    „Bring das in… in… ähm… die…äh… Küche.“
    Sie zögerte einen Moment. Vermutlich überlegte sie, ob das etwas zu essen war. Als mein Blick jedoch begann durchdringend zu werden, beschloss sie unterwegs weiter zu grübeln und entschlüpfte in die Gänge. Gutes Personal war heutzutage wirklich Mangelware. Ebenso wie höfliche Beamte, doch ich sagte nichts und verkniff mir das Grinsen.
    „Natürlich bist du herzlich eingeladen, die Künste meines Kochs Timeas Malceris zu erproben. Es sei denn neutrales Terrain wäre dir lieber.“
    Ich verkniff mir ebenso ein Zwinkern. Und den Ruf „Einmal Schaufel und Besen für Gang 5“ angesichts des Erdhäufchens zwischen uns.
    Malceris war im Übrigen ein hervorragender Koch. Allerdings hatte er diesen nervtötenden Sprachfehler… na ja, man konnte eben nicht alles haben.

  • »Ich wollte nicht, äh...« Genaugenommen war er's aber doch, aufdringlich, und deswegen vollendete er den Satz nicht, sondern beließ es dabei. Derweil wurde er seinen armseligen Blumenstrauß los und bekam eine Einladung. Eigentlich hatte Caius gar nicht damit gerechnet, nicht nach allem, was vorgefallen war... Und so blinzelte er Aelia groß an und überlegte, wo zum Henker er den Namen dieses Kochs schon einmal gehört hatte.


    »Also, das ist mir, hm, eine große Ehre«, sagte Caius und rang nach pompöseren Worten.
    »Das ist mir alles schrecklich unangenehm. Ich meine, im Grunde ist ja dein Sklave schuld, aber...irgendwie...also, ich kann nachvollziehen, dass du schockiert bist. Warst.« Er hatte das Gefühl, deswegen noch in Plutos Küche zu kommen. Hätte er nur den Rhetorikunterricht damals nicht verpennt! Und dieses Rumgestammel...das war sowas von unfein und nervtötend! Caius nahm sich vor, sich zusammenzureißen. Bald.
    »Danke, jedenfalls.«
    Blieb nur zu hoffen, dass der Koch hinne machte.

  • Als jemand, dessen Vater einen Großteil seines Lebens als eine Art antiker Philip Marlowe mit schlechterer Bezahlung zugebracht hatte, waren mir selbstredend keine urplebejischen Verhaltensweisen fremd. Zudem ich nach wie vor selbst in jene Verhaltensmuster zurückfiel, die ich wohl niemals loswerden würde, schließlich war auch ich nicht als Ritter, respektive Senatorentöchterchen geboren worden. Dinge, die der Aelier nicht wusste und ich würde den Teufel tun und sie ihm auf die Nase binden :D
    Ich winkte also gnädig ab, wobei mir auffiel, dass der Koch noch gar nichts von seinem Glück wusste. Ein erneuter Ruf und wieder erschien ein Sklave, ein anderer diesmal. Ging wie am Fließband mit denen…
    „Richte dem Koch aus, wir haben einen Gast zur cena.“
    Weitere Anweisungen hielt ich für unnötig, der würde schon wissen, was er zu tun hatte. Wenn nicht gab es auch noch einen Platz in der Folterkammer, die unweigerlich früher oder später im Haus zu finden sein würde 8)
    „Und sieh nach, ob mein Gatte uns Gesellschaft leisten möchte.“, rief ich ein wenig undamenhaft hinterher.
    "Ja... dann... wollen wir mal..."
    Sprachs und ging voran...

  • Ach du sch.... Caius schluckte. Gatte. Das war der Präfekt. Caius sah an sich runter. Er trug eine stinknormale Tunika, nichts besonderes eben, einfach nur zweckmäßig. Und dunkelblau. Ein Gutes hatte das wenigstens. Man würde Essensflecken nicht so schnell drauf sehen. Er atmete kurz durch und folgte der Präfektengattin zurück in die Eingeweide des schnieken Hauses.

  • Es war, wie an jedem Morgen. Man lag auf seiner Kline, die sehr dazu verlockte sofort wieder einzuschlafen, bemühte sich eben dies nicht zu tun und freute sich über das reichhaltige Frühstücksbuffet, das vor einem auf dem Tisch ausgebreitet wurde. Meine Wenigkeit und Venusia hatten uns dieses Mal im Garten bewirten lassen, schließlich wollte es ausgenutzt werden, dass es trotz des nahenden Winters in Alexandria weiterhin warm und schön bleiben Natürlich hatten wir uns vorab zur Begrüßung fröhlich angegrinst. Wie gesagt, alles wie immer.
    Ich nippte gerade an meinem von glücklichen Sklaven frischgepressten Fruchtsaft, als das Unheil (für die anderen Bewohner des Domus) seinen Lauf nehmen sollte.
    „Weißt du, was ich gehört habe?“, begann ich unvermittelt ein neues Thema, nachdem die Frage, wie lange wohl das Hippopotamus noch auf sich warten lassen würde, abgehakt worden war. „Es gibt hier in Alexandria so einen neuen Laden… die kommen zu einem nach Hause und helfen dabei, die Räumlichkeiten nach den neuesten Trends umzugestalten. Tinus Wittlus oder so…“

  • Der Morgen fing für den einen früher an als für den anderen. Venusia konnte nur all zu gut verstehen, wenn man sofort wieder auf den Klinen einschlafen wollte. Sie konnte dies im Moment sofort wieder tun. Die Zwillingen waren in dieser Nacht sehr anstrengend gewesen. Sie schienen eine Verschwörung gegen ihre Mutter geplant zu haben und brüllten abwechselnd die halbe Nacht durch und in der anderen Hälfte konnte Venusia nur mäßig gut schlafen.


    Zum traditionellen Frühstück war sie dennoch pünktlich erschienen. Das morgendliche Angrinsen war zu einem Ritual geworden und es verbreitete sich sofort gute Laune danach. Mit dem Glas in der Hand sah sie Aelia an als diese ihr erklärte, dass es mit diesem gigantischen Untier aus dem Nil noch ein wenig dauern würde. Sie würde ja noch einige Zeit hier verweilen und so war es nicht ganz so tragisch. Dem Saft folgte etwas Obst. Allerdings verlor die Reebe mit denTrauben sofort an Interesse als ihre Gastgeberin von ihrem Gehörten zu erzählen begann.
    "Es ist wirklich bemerkenswert was die Leute alles für Dienste anbieten. Du gedenkst diesen Tinus Wittulus hier her einzuladen?"
    Venusia wusste um die Vorliebe ihrer Freundin für Dekorationen und Umdekorationen. Man hatte damals zur Amtszeit ihrer Freundin diesen "Zwang" durchaus bemerkt. Ihr Amtsort sah immer wieder anders aus wenn man mal nach CCAA kam. ;)

  • Ich hatte mich mittlerweile zu einem teigartigen Etwas vorgearbeitet, von dem ich mir sicher war, dass es ebenso gut schmeckte, wie sein Name unaussprechlich war. Jedes Mal wenn mein Koch mir etwas neues präsentierte nickte ich, als hätte ich verstanden, während ich innerlich mit den Schultern zuckte. Hauptsache es war essbar. Vermutlich lagen die Verständigungsschwierigkeiten auch am Sprachfehler des Sklaven. Man konnte eben nicht alles haben.
    „Ja, oder was meinst du? Ansehen schadet ja nichts… und hier ist ja schon seit Jahren nichts Neues gemacht worden.“
    Hier und dort waren natürlich immer mal wieder Vasen oder Vorhänge ausgetauscht worden, doch mir schwebte nun Größeres vor. Verschwörerisch zwinkerte ich Venusia zu.

  • Die Trauben waren mittlerweile leer gerupft und so versuchte auch Venusia von diesem komischen Zeug von dem sie nie erfuhr was es war. Meistens schmeckte es recht gut. Ihr Magen war auch die die vielen Jahre im Norden außerhalb des Reiches einiges gewöhnt. Dennoch kam sie nicht umhin manche Speisen mit verstecktem Argwohn zu beäugen und eher zögerlich zuzugreifen.
    "Das Ansehen ist dir doch ohnehin sicher. Du bist doch die Frau des Praefectus Aegypti. Das kann nicht jeder vorweisen."
    Sie grinste wieder einmal und nahm ein kleines Stück von dem Etwas und steckte es sich in den Mund. Drei mal gekaut und sie konnte weitersprechen.
    "Du bist also der Meinung es müsste hier etwas umgestaltet werden? Dann machen wir das doch. Es könnte durchaus das ein oder andere verbessert werden. Vielleicht solltest du diesen Mann wirklich einmal einladen. Seinen Vorschlägen kann man ja durchaus einmal Gehör schenken und dann entscheiden ob man das überhaupt will."
    Auch sie lächelte verschwörerisch zurück und aß nun mehr von diesem Teigetwas.

  • Innerlich rieb ich mir bereits die Hände. Es gab doch nichts Schöneres als das Haus neu einzurichten. Und dass ich es dieses Mal nicht allein würde tun müssen beflügelte mich umso mehr. Corvus konnte einem fast Leid tun. Fast. Fröhlich begann ich im Kopf bereits die Räume in neue Farben zu hüllen, die Möbel zu entsorgen und durch neue zu ersetzen, Pflanzen und Tiere zur Dekoration heranzuziehen… nunja, ich wäre wohl eine Weile beschäftigt.
    „Gar nicht so übel, oder?“, fragte ich zusammenhangslos und wies auf die Teigdinger, von denen ich mir sogleich ein Zweites nahm. Ich grinste es herausfordernd an und nahm einen großen Bissen, der mich für einige Zeit vom sprechen abhielt. Doch auch dieses Problem wurde schließlich beseitigt.
    „Gut, abgemacht. Das komplette Domus neu einrichten. Eine wahre Herkulesaufgabe.“
    In Gedanken machte ich mir also die Notiz, diesem Tinus Wasauchimmer eine entsprechende Einladung zukommen zu lassen.
    „Zum Glück ist ja nur ein Mann da, der herummeckern wird. Aber irgendjemand muss ja das ganze Geld ausgeben, das er verdient. Wäre ja schade drum. Außerdem kurbeln wir damit die alexandrinische Wirtschaft an.“
    Ich nickte, als glaubte ich selbst die Worte.

  • Manchmal war es selbst für Venusia nicht ganz einfach den Gedankensprüngen ihrer Freundin folgen zu können. Es war doch immer wieder eine Herausforderung. So wurde es jedoch nicht langweilig und sie blieb geistig fit ;) Es dauerte also ein wneig bis Venusia begriff, dass sich die Bemerkung dem Essen galt und schnell nickte sie zustimmend.
    "Du hast recht. Sie sind überraschend gut gemacht."
    Eine Weile hatte sie ja deoch Zweifel daran. Ihr Mahl war beendet und sie würde sich jetzt nur noch den Säften zuwenden. Es galt ja nun bald doch ein wenig in die alte Form zurückzugelangen, die ihr die Zwillinge genommen hatten. Ihr scheinbar grenzenloser Appetit hatte doch hie rund dort ein wenig etwas zurückgelassen und dies muss geändert werden.
    Von den anderen Gedanken Aelias wusste sie nichts. Wie sollte sie das auch, es waren ja die Gedanken.
    "Du willst wirklich alles neu einrichten, also...alles? Jedes Zimmer?"
    Das Erstaunen und vielleicht auch Entsetzen in den Augen der Fraus aus dem Norden war deutlich zu sehen. Das würde ja ein Vermögen kosten. Alle Zimmer...Vermutlich gar noch die beiden, die sie im Moment bewohnte. Nein? Oder etwa doch? Sie schüttelte kurz ihren Kopf um die Gedanken zu verscheuchen.
    "Dann ist das abgemacht,"
    sagte sie darauf und konnte sich gut vorstellen wie das Alexandria das Geld zurückgab, dass sie ja von dort bekamen.

  • Mich als verfressen zu bezeichnen wäre natürlich vermessen. Zutreffend, aber vermessen. Denn als Venusia ihren Appetit bereits zügelte, griff ich weiterhin fröhlich hier und da zu und ließ es mir gut gehen. Ich flitzte ja den ganzen Tag so viel umher, dass sich die Kalorien von allein wieder verflüchtigten.
    Zustimmend nickte ich auf Venusias Frage hin.
    „Natürlich alle. Wenn schon, denn schon. Wenn wir jetzt nur die Hälfte in Angriff nehmen, muss ich ja in einem halben Jahr mit der anderen Hälfte weiter machen. Nein, nein, alles in einem Wisch.“
    Ich fand den Plan hervorragend. Dass die Menschen meiner Umgebung meine Pläne meistens nicht soooo toll fanden störte mich wenig. So missdeutete ich das Entsetzen der Germanin als Begeisterung und grinste sie an.
    „Wollen wir gleich heute anfangen? Erstmal allein die Räume abgehen und dann diesen Dingsda kommen lassen?“

  • Das hat natürlich Sinn und Logik,"
    bemerkte Venusia auf den Einwand, dass man ja später alles noch einmal hatte und das nur füe die andere Hälfte. Kaum auszudenken wenn das alles von vorn losgehen würde. Vielleicht wäre Primus bis dahin aber schon zurück und sie hätten flüchten können. Nein, daran war sicher nicht zu denken und so fügte sie sich ihrem Schicksal. Hier saß sie nun mit im Boot. Ein unbedachter Moment und er hatte alles verändert. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sie war ohne es wirklich zu merken zu einer Mittäterin geworden und sie fragte sich wie lange die Geduld ihres Hausherrenwohl reichen würde bis er sie vor die Tür setzte. Das Unverständnis der Herren der Schöpfung gegenüber solchen Anwandlungen der Frauenwelt war schon jetzt legendär und sie vermutete, dass Corvus hier ein ganz normaler Duschnittsmann war ;)
    "Ehe man jemanden kommen ließe um sich alles anzuschauen ist es sicher angebracht vorher schon eigene Gedanken einbringen zu können. Sonst überrumpelt er einen und man wird übers Ohr gezogen."
    So ganz konnte sie sich im Moment ihre Komplizenschaft bei dieser Verschwörung noch nicht eingestehen. Es würde wohl ein wenig dauern bis sie dies konnte.

  • Froh, dass Venusia es ebenso zu sehen schien lächelte ich ihr kauend entgegen. Dass sie sich wegen Corvus seine Sorgen machen brauchte ließ ich unerwähnt, im Zweifelsfall war ja ich die Schuldige. Offiziell zumindest 8) In einem Punkt hatte sie jedoch recht: Corvus war, was solche Dinge anging, ein Durchschnittsmann, der sich ebenso aufregte wie alle anderen :D
    „Prima.“, verkündete ich zufrieden mit der gesamten Welt und mir im Besonderen.
    „Stimmt, stimmt. Am Ende dreht er uns rosa Wandfarbe an. Rosa ist bezüglich der männlichen Potenz wohl sehr ungünstig, hab ich neulich in der Acta gelesen.“
    Ich nickte weise. Was in der Acta stand musste stimmen, schließlich arbeitete ich für die Staatszeitung. Selbst wenn wir mal Blödsinn schrieben… wir taten es so geschickt, dass es niemand merkte :D

  • Also das hatte sie irgendwie in der Acta überlesen auch wenn sie diese sonst genau laß. So hatte ihr Mann ja auch schließlich erfahren, dass sein Bruder gefangen genommen wurde. Noch immer fand sie es eine Unverschämtheit keine Nachricht an den Bruder zu schicken, Man erfuhr es aus der Zeitung. Nur nicht weiter darüber nachdenken, sonst würde sie das nur wieder auf 180 bringen. Zurück zur rosa Wand.
    "Die Farbe generell ist nicht gut für die männliche Potenz? Das finde ich bemerkenswert."
    Sie dachte darüber nach wo sie schon einmal etwas mit etwas rosanem gehört hatte. War es nicht gar etwas anzuziehen gewesen? Doch...da war etwas...hatten es nicht die Bewohner der Casa erzählt? In Mogontiacum? Während sie so nachdachte wurde ihr Lächeln immer breiter, verwandelte sich zu einem Grinsen und brnadete in einem Lachanfall ungeahntem Ausmaßes. Sicher würde Aelia nun denken, das sie dem Wahnsinn anheim gfallen war, aber im Moment konnte sie nicht anders als nur Lachen und eine Erklärung würde warten müssen.

  • Bestätigend nickte ich.
    „Ja, der Subauctor vermutete dann noch eine Verschwörung dahinter, weil viele Frauen ja rosa so gerne mögen. Naja, ich bin mir da keiner Schuld bewusst. Ich habe die Ausgabe sicher noch irgendwo, wenn du den Artikel mal lesen möchtest.“
    Ich zuckte mit den Schultern. Auf was für Ideen manche Leute kamen. Andererseits, mir würde auch die Lust vergehen, wenn Corvus sich in eine rosa Tunika hüllen würde. Brrrr. Vielleicht war ja doch etwas dran. Nicht wissend, dass Venusia in Gedanken gerade ein ähnliches Thema durchging, versuchte ich den Gedanken schnellstmöglich zu verdrängen. Der Lachanfall der Germanin half hierbei recht gut, weswegen ich die Stirn runzelte.
    „Äh… alles in Ordnung?“, fragte ich irritiert und lächelte hilflos.

  • Venusia benötigte den Artikel nicht. Sie konnte es nur zu gut verstehen. Sie würde selbst nie etwas derart gefärbtes tragen. Rosa? Wie konnte man nur?


    Es dauerte etwas bis sich Venusia von ihrem Lachanfall erholte. Sie atmete schwer als sie Aelia versuchte klar zu machen was diese Art der Erheiterung ausgelöst hatte.
    "Bei uns in der Casa hatte mal ein Peregrinus sich auf dem Markt eine rosane Tunika andrehen lassen und war sogar damit in die Casa gekommen. Mir wurde das nur erzählt, aber es soll ein grelles Rosa gewesen sein. Kannst du dir das vorstellen?"
    Wieder begann sie zu lachen und schüttelte sich ob dieses Anfalles.
    "Du wirst sicher von ihm gehört haben. Er ist ein Duccier geworden. Duccius Lando heißt er jetzt. Es war in seiner ersten Zeit im Reich."
    Ihr taten schon die Mundwinkel vom lachen weh, aber bei den Gedanken daran, konnte man eben einfach nicht anders.

  • Geduldig und nach wie vor etwas irritiert wartete ich ab, bis das plätschernde Lachen nachließ und Venusia zu erklären begann. Die Erleuchtung überkam mich umgehend und das leuchtende Fragezeichen über meinem Kopf wandelte sich in einen Osramus-Kandellaber, der meinen Kopf aufhellte. Bildlich gesprochen. In Wahrheit hing über meinem Kopf nichts weiter als die Decke. Hm… die Decke… mein Blick wanderte nach oben. Die konnte man eigentlich auch mit erneuern.
    Doch die Erinnerung an die rosa Tunika kehrte zurück und so blickte ich mit breitem Grinsen wieder nach unten. „War dieser Peregrinus vielleicht… also… äh… man sagt ja gewissen… äh… Menschen mit besonderes… Vorlieben nach, sie fänden rosa so toll… ähm…“
    Ich hoffte inständig Venusia wusste was ich meinte, sodass ich nicht weiter ins Details gehen musste. Als sie den Namen nannte klappte meine Kinnlade dann aber doch nach unten. Duccius Lando?
    „Ach herrje… ja, den kenne ich. Der ist Subauctor in der Acta.“
    Ich bekam große Augen. Sowas… ich kannte ihn zwar nicht, aber rein von den Artikeln her hätte ich ihn wohl nicht in jene Sparte geschoben, die sich für rosa Kleidungsstücke begeisterte…

  • Es war wirklich schade, das Venusia diese bildliche Beschreibung nicht auch sehen konnte. Es wäre sicher ein schönes Schauspiel gewesen. Leider spielte es sich nur in Aelias Kopf ab und so blieb es ihr vorenthalten. Allerdings vollführte sich in Venusias Kopf ein ähnliches Schauspiel. Menschen? besondere Vorlieben? Eine zeitlang sah man jenes Fragezeichen auch über Venusias Kopf bis die Erleuchtung sie erreichte und sie wusste um was es ging.
    "Er hatte danach nie wieder so etwas an. Ich denke, er gehört nicht in diese Niesche der BEvölkerung. Es soll ihm wohl jemand auf dem Markt als ein Objekt von großem Stil verkauft haben. Der letzte Schrei der Mode Romas. Der letzte Schrei war hier wohl wortwörtlich zu verstehen."
    Das Grinsen verließ ihr Gesicht nicht wirklich. Allerdings richtete sie sich nun auf. Es war ja eine ganze Menge zu tun wenn sie den domus begehen wollten und sich alles anschauen und besprechen.

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